Isfahan und Teheran: Programm der Reise

vom 17. - 26. September 2022

"Meydane-e Emam" heißt heute der zentrale Platz Isfahans aus der Zeit der Safawiden, er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe Bild: Heiko Brötje

Teilnahme nur für Geimpfte bzw. Genesene möglich (Details in: Preise und Leistungen)

1. Tag

Die Reisenden fliegen von verschiedenen Frankfurt/M (und teilweise von anderen Städten) mit Turkish Airlines nach Istanbul, wo sich die Gruppe am Abflugschalter des Turkish-Airlines-Fluges nach Isfahan trifft. Im Flugzeug werden alle Frauen vor der Ankunft in Isfahan ein Kopftuch anlegen. Ankunft in Isfahan mitten in der Nacht –  wir fahren vom Flughafen zum Hotel und gehen schlafen.

2. Tag

Vormittags schlafen wir aus. Nach einem späten Frühstück lernt sich die Reisegruppe kennen, die Reiseleiter erläutern das Programm.

Tuchdrucker im Basar von Isfahan Bild: Heiko Brötje

Wir beginnen mit einem Spaziergang durch die Gassen des alten Basars zum Meydan-e-Emam, dem zentralen Platz der Stadt, die von den Safawiden-Herrschern Anfang des 17. Jahrhunderts zur Hauptstadt ausgebaut wurde. Heute begnügen wir uns damit, nur eines der Schmuckstücke am Platz zu besichtigen: den Ali-Qapu-Palast, eine Art Tribüne des Herrschers für öffentliche Empfänge und Paraden, von den Safawiden-Herrschern der ‚Hohen Pforte‘ der Osmanen in Istanbul nachempfunden

Beim Spaziergang widmen wir uns auch der Gegenwart, schauen zum Beispiel Handwerkerinnen über die Schultern, die ihre Werkstatt neben dem großen Platz betreiben.

Auf dem Weg zum Abendessen in einem traditionellen Restaurant kommen wir an einem weiteren Glanzstück der Safawiden vorbei: am Gartenpalast „Chehel Sotun“ (Vierzig Säulen), der geschmückt ist mit außergewöhnlichen Wandgemälden im Stil der Miniaturen-Malerei sowie europäischer Künstler aus Venedig.

Isfahan: eine der alten Brücken über den Fluss Zayandeh-Rud, als er noch viel Wasser hatte. Inzwischen fließt hier im Sommer meist kein Wasser mehr. Bild: Jens Heuermann

Wer nach dem Abendessen noch unternehmungslustig ist, kann zum nahen Fluss spazieren, in dessen Uferanlagen viele Isfahaner die warme Nacht zum Bummeln und Picknicken nutzen – auch wenn im Fluss (meist) kein Wasser mehr ist. In den Bögen der großen, alten Brücken genießen Gruppen von Jugendlichen die Anonymität der Nacht, singen und machen Musik.

3. Tag

Am Vormittag steht ein Besuch der Freitagsmoschee auf dem Programm. Von einer Expertin lassen wir uns durch dieses Monument aus sieben Jahrhunderten iranischer Sakralbaugeschichte führen.

Danach blicken wir wieder in die Gegenwart: in einem der modernen Cafés im Zentrum erfahren wir mehr über die in den letzten Jahren boomende Espresso-Kultur in Iran:von der Rösterei bis zum Fachmagazin und vor allem: wer besucht die vielen neuen Cafés?

Anschließend besuchen wir das armenische Viertel Dschulfa (Djolfa) und eine seiner alten Kirchen, die orthodoxe Ikonen-Malerei mit safawidischer Fliesenkunst kombinieren.

Am Nachmittag geht es zum großen Platz zurück; wo wir zwei weitere Schmuckstücke der Safawiden besichtigen: die kleine Lotfallah-Moschee, einst Privatmoschee der Schah-Familie, sowie die große Imam Moschee, gebaut von Safawiden-Shah Abbas dem Großen. Anschließend ist Zeit, individuell durch den angrenzenden Bazaar zu bummeln und einige Ecken näher anzuschauen.

Isfahan: Geschäftsstraße in der Nähe des Basars Bild: Thomas Hartmann

Den Tag beschließen wir in einem Gartenrestaurant.

4. Tag

Nach dem Frühstück beginnen wir unseren Ausflug aufs Land zum Oberlauf des Zayandeh Rud in den Bakhtiari-Bergen (Zagros-Gebirge).  Auf dem Weg besuchen wir zunächst das Mausoleum Pir Bakran, einen Sufi-Schrein aus dem 13. Jahrhundert. Weiter geht es zur historischen Brücke bei Saman, von dort aus folgen wir dem kurvenreichen Flußlauf, entlang von Gärten und Feldern bis wir den Zayandeh Rud-Stausee erreichen.

Über Chadegan fahren wir bis in die Nähe der Quelle des Flusses nach Chelgerd, ein Erholungsort in den Bergen, beliebt für Wintersport wie auch Sommerfrische. Das wasserreiche Gebiet sorgt für fette Weiden, auf denen Bakhtiari Nomaden ihr Vieh weiden. Sie sind ein Ziel unseres Besuches, ein weiteres ist der berühmte Kuhrang-Tunnel, dessen Vorläufer auf die Zeit Abbas des Großen im 17. Jh zurückgeht. Durch den knapp 3 km langen Tunnel wird Wasser des Karun-Flusses in den Zayandeh-Rud gepumpt.

Übernachten werden wir im Hotel Kuhrang mit Blick auf den Tunnel mit seinen rauschenden Wassermassen.

Theologische Debatten haben in Iran eine lange Tradition Bild: Hartmut Niemann

5. Tag

Nach dem Frühstück Rrückfahrt nach Isfahan, wo wir gegen Mittag ankommen. Wir fahren wieder ins Armenier-Viertel Djolfa. Beim Besuch eines privaten Musikinstrumente-Museums erfahren wir mehr über iranische Musiktraditionen. Danach besuchen wir das Polshir-House, ein restauriertes Herrenhaus aus der Qadjaren-Zeit, in dem heute ein renommiertes Architektur-Büro residiert.

Vor dem Abendessen besuchen wir noch ein „Zurkhane“, wörtlich „Krafthaus“, eine Art traditionelles Fitness-Studio. Hier werden alte persische Sportarten wie das Schwingen von bis zu 40 kg schweren Holzkeulen, aber auch soziale und ethische Werte gepflegt (seit 2010 gehören die Zurkhane-Rituale zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO). Diese sehr populären Sportstätten gibt es überall im Iran. Die besten der Keulen schwingenden Teams tragen nationale Meisterschaften aus.

Abendessen in einem traditionellen Restaurant in der Nähe des zentralen Platzes  Meydan-e-Emam.

6. Tag

Gleich nach dem Frühstück brechen wir nach Teheran auf. Bei einem Stopp in Ghom, dem intellektuellen Zentrum des iranischen Klerus, besuchen wir das berühmte schiitische Heiligtum der Fatima Masuma und sprechen mit dem Rektor einer internationalen religiösen Universität, dem Geistlichen Seyed Mirfendereski.

Kurz vor Teheran, in den südlichen Vororten der Hauptstadt, liegen zwei weitere Etappenziele: das gewaltige, noch im Bau befindliche Khomeini-Mausoleum und der Märtyrerfriedhof Behesht-e Zahra aus dem Iran-Irak-Krieg.

Teheran/Schahr-e Rey: Eine entspannte Athmosphäre herrscht im Innenhof der Pilgerstätte Imamzadeh Schah Abdol Azim Bild: Thomas Hartmann

Dann kommen wir nach Shahr-e Rey, auch noch Vorort, aber längst wie ein Stadtteil in die Metropole Teheran integriert. Diesen Ort gab es schon lange vor der Gründung Teherans. Sein Mittelpunkt ist eine populäre schiitische Pilgerstätte, mit deren Bau im 9. Jahrhundert begonnen wurde: die weitläufige Anlage um das Grabmal von Schah Abdol Azim. Wir erleben, wie tief verwurzelt die Verehrung der heiligen Nachfahren Alis im Volksislam ist.

In einem einfachen Restaurant neben der Pilgerstätte essen wir zu Abend. Anschließend fahren wir noch fast eine Stunde durch belebte Straßen bis zu unserem Hotel im Zentrum Teherans.

7. Tag

Weil heute Freitag und deswegen viel weniger Verkehr in der Stadt ist, beginnen wir gleich nach dem Frühstück mit einer Stadtrundfahrt, die uns einen Einblick in die städtebauliche Entwicklung Teherans verschaffen wird.

Nord-Teheran, im Hintergrund die Hänge des Elburs-Gebirges Bild: Thomas Hartmann

Mit einem jungen Architekten besuchen wir exemplarisch zwei sehr unterschiedliche Stadtviertel: Nazi Abad, das in den 1940er Jahren südlich des Zentrums nach damals modernen städtebaulichen Gesichtspunkten angelegt wurde und längst Teil des Häusermeeres von Teheran geworden ist, und Chitgar, eine noch im Bau befindliche Satellitenstadt nord-westlich von Teheran. Diese modernste Form der Stadterweiterung wird zugleich als Naherholungsgebiet angelegt, mit einem künstlichen See für Wassersport und der angeblich größten Einkaufs-Mall der Welt.

Freitag-Nachmittag finden in den Kunstgalerien oft Ausstellungseröffnungen statt; wir unternehmen einen Galerien-Rundgang im Zentrum von Teheran. In den letzten zehn Jahren hat sich hier eine lebendige Galerien- und Kunst-Szene entwickelt, mit nationaler und internationaler Bedeutung. Interessant ist, wie die Galerien zu einer Art Schnittstelle geworden sind zwischen öffentlichem Raum und privater Lebenswelt, wie sie die Mittelschicht Teherans lebt.

Abendessen in einem Restaurant, das Teil eines Kulturzentrums ist.

8. Tag

Wir beginnen mit einem Orientierungsspaziergang im Viertel unseres Hotels, in dem Galerien und Cafés, das „Haus der Künstler“ und auch die ehemalige US-Botschaft liegen.

Dann fahren wir in unseren klimatisierten Kleinbus zu einem der großen Parks im Zentrum von Teheran, zum Laleh-Park. Auf seinem Gelände ließ Farah Diba das Museum für moderne Kunst bauen. Das architektonisch interessante Museum besitzt die größte Sammlung moderner Malerei und Grafiken außerhalb Europas und der USA - und spielte Anfang der 2000er Jahre auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der modernen Kunstszene in Teheran.

Museum der modernen Kunst in Teheran Bild: Constanze Bruckner

Auf unserem Weg in die Bazaar-Gegend besuchen wir noch das kleine aber feine Glas- und Keramik-Museum in einer schönen, vor rund 100 Jahren gebauten Stadtvilla eines damaligen Premierministers des Schahs.

Zum Mittagessen kosten wir das traditionelle Familiengericht “Dizi”, eine Art Gemüse/Fleisch-Eintopf, in einem schicken modernen Restaurant – nach einigen langen Minuten auf der Wartebank vor dem immer vollen Restaurant.

Danach erhalten wir im „Museum der heiligen Verteidigung“ einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Islamischen Republik. Das Museum zeigt die Wunden, die der Iran-Irak-Krieg 1980-1988 im Land geschlagen hat, seine Bedeutung für die islamische Republik und welche enormen Anstrengungen es bedurfte, um die Armee von Saddam Hussein wieder aus dem Land zu treiben. Daran wird heute angesichts der US-Sanktionen oft erinnert.

Anschließend fahren wir nach Nord-Teheran bis an den Rand des Elburs-Gebirges, nach Darakeh. Die kühlen Täler und Hänge des hier steil ansteigenden Gebirges sind im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel der Teheraner. Auch wir wandern ein Stück in das Tal hinein. Viele Teehäuser und Restaurants bieten Wanderern und Freizeit-Sportlern Rast und Erholung – und uns eine große Auswahl für das Abendessen.

Vor einem Gebäude des Golestan-Palastes im Zentrum von Teheran Bild: Thomas Hartmann

9. Tag

Am Vormittag ist Zeit für individuelle Interessen, z.B. nach Geschenken und Mitbringseln suchen. Natürlich geben die Reiseleiter gerne Hilfestellungen: der Basar, weitere interessante Museen oder Kunstgalerien sind gut mit der Metro erreichbar. Eine Gruppe kann z.B. in Begleitung eines Reiseleiters das Nationalmuseum sowie den Golestan-Palast besuchen.

Gegen Mittag fahren wir mit der Metro zum Tajrish-Platz, einem geschäftigen Knotenpunkt in Nord-Teheran. Hier erwartet uns eine weitere Pilgerstätte Teherans, das Imamzadeh Saleh, sowie ein schmucker Stadtteil-Basar, in dem auch viele Maler ein Atelier betreiben und Malkurse anbieten.

Danach geht es noch ein Stück weiter hoch zur Parkanlage des Saadabad-Palaste. Herrscher der Qadscharen-Dynastie erbauten im 19. Jahrhundert hier in den kühlen Hängen die ersten Gebäude als Sommerresidenz; der letzte Schah lebte auch hier. Heute ist die gesamte Anlage ein Museum.

Vor Beginn der Abenddämmerung erreichen wir den Milad-Tower, den Fernsehturm der Stadt, von dessen Spitze aus man die Ausmaße der Metropole überblicken kann: vom Khomeini-Mausoleum im Süden bis zu den Hängen des Elburs-Gebirges im Norden liegen rund 35 Kilometer.

Teheran: die Fußgängerbrücke "Tabiat" über einer Stadtautobahn bietet auf 3 Laufebenen auch Cafés und Restaurants Bild: Heiko Brötje

Auf der Rückfahrt nehmen wir noch einen nicht-alkoholischen Trink auf der außergewöhnlichen Fußgänger-Brücke 'Tabiat'. Das Bauwerk einer jungen Architektin überbrückt eine Stadtautohahn im populären Park „Abo-o-Atash“. Die Brücke auf drei Ebenen mit Cafés und Restaurants ist zum neuen Wahrzeichen Teherans geworden.

10. Tag

Nach dem Frühstück bleibt nicht viel Zeit, sich von Teheran zu verabschieden. Gegen Mittag fährt unser Bus zum Flughafen. Der Turkish-Airlines-Flug startet um 14:20 Uhr. Bis 21 Uhr kommen die Reisenden in verschiedenen deutschen Flughäfen an.

Umstellungen und Änderungen im Detail möglich. Stand: 10. 2. 2022