Jahresbilanz von Versicherern: Teure Naturkatastrophen

Waldbrände verursachten 2018 Rekordschäden, Tsunamis kosteten viele Menschenleben. Und auch die Landwirtschaft hat gelitten.

Menschen stehen bei Nacht vor einem Hügel, auf dem Wald brennt

Das „Camp Fire“ in Kalifornien war für die Versicherungsbranche das teuerste Feuer aller Zeiten Foto: dpa

BERLIN taz | Mit 16,5 Milliarden Euro war der Waldbrand „Camp Fire“ in Kalifornien im vergangenen Jahr das teuerste Ereignis für die Versicherungswirtschaft aller Zeiten. Weitere Waldbrände sowie Dürren in Europa und Nordamerika, Taifune und Tsunamis in Asien verursachten weltweit Schäden in Höhe von 160 Milliarden Dollar (rund 140 Milliarden Euro).

Davon war nur rund die Hälfte versichert. Das teilte der Rückversicherer Munich Re am Dienstag mit. Die Gesamtschäden lagen 20 Milliarden Dollar höher als im Mittel der letzten 30 Jahre, aber waren niedriger als im Rekordjahr 2017. Damals betrugen sie 350 Milliarden Dollar (306 Milliarden Euro).

Grund für die Waldbrände in Kalifornien, bei denen 86 Menschen starben, waren laut Munich Re Trockenheit und starke Winde gewesen. Schon im Vorjahr habe es dort Brände mit besonders hohem Schaden gegeben. Ernst Rauch, Klimawissenschaftler bei Munich Re, macht für den sprunghaften Anstieg von Waldbränden in der Region den Klimawandel verantwortlich: „Es kam häufiger als früher zu besonders heißen und trockenen Sommern, was Waldbrände begünstigt.“ Außerdem haben sich Menschen immer näher an den Waldrändern niedergelassen, sagte er.

Auch in Europa hätten Dürre und damit verbundene Brände 3,9 Milliarden Dollar gekostet – vor allem die Waldbrände in Skandinavien und Einbußen in der Landwirtschaft in ganz Europa führten zu dieser Summe. In vielen Ländern habe es monatelang nicht geregnet, ein erheblicher Teil der Ernte sei ausgefallen, heißt es in der Bilanz.

Todesfälle vor allem in andere Regionen

Trotzdem könnten sich Europa und Nordamerika noch relativ gut an den Klimawandel anpassen, sagte Rauch. Aber „90 Prozent der Weltbevölkerung wohnen außerhalb dieser Regionen“. Das betrifft etwa Menschen in Südostasien, wo sich die tödlichsten Katastrophen ereigneten.

Nahe der indonesischen Stadt Palu tötete im September eine sieben Meter hohe Tsunami-Welle 2.100 Menschen. Ein weiterer Tsunami traf im Dezember ebenfalls in Indonesien Küstenregionen der Inseln Sumatra und Java, mindestens 400 Menschen starben. Auch die Philippinen und Japan wurden unter anderem von heftigen Taifunen getroffen. (mit dpa)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.