Klimakonferenz in Marrakesch: Berber und Aktivisten protestieren

Am Rande der Konferenz in Marrakesch haben verschiedene Gruppen demonstriert. Aber es gibt auch eine gute Nachricht zum Weltklima.

Menschen auf einer Demonstration

In Marrakesch wächst der Widerstand Foto: ap

MARRAKESCH afp/ap | Am Rande der Klimakonferenz in der marokkanischen Stadt Marrakesch haben Tausende Aktivisten für Umweltgerechtigkeit demonstriert. An der wenige Kilometer von der Konferenz entfernten Kundgebung nahmen am Sonntag auch amerikanische Ureinwohner teil, die im US-Staat North Dakota gegen den Bau einer Pipeline protestieren.

Sie marschierten gemeinsam mit Vertretern örtlichen Volksgruppen der Berber, die sich gegen die Nutzung von Wasservorkommen durch eine marokkanische Firma wenden. Zudem waren Aktivisten Dutzender globaler Bürgerrechtsgruppen dabei.

Die Demonstration für gerechtere Klimaabkommen ist vor allem vor dem Hintergrund des Siegs Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl bedeutsam. Dieser hat den Klimawandel als Schwindel bezeichnet und eine Aufkündigung des historischen Pariser Klimapakts zur Reduzierung der CO2-Emissionen angekündigt.

In Marrakesch sollen die Konferenzteilnehmer an der Umsetzung des Pariser Abkommens arbeiten. Sie sollen unter anderem vereinbaren, wie die Emissionen gemessen und dokumentiert werden sollen, damit die einzelnen Länder für ihren Ausstoß zur Rechenschaft gezogen werden können.

CO2-Ausstoß stabil

Der weltweite CO2-Ausstoß ist einer Studie zufolge in den vergangenen drei Jahren weitgehend stabil geblieben. In einer Zeit starken Wirtschaftswachstums sei eine solche Entwicklung „beispiellos“, heißt es in dem jährlichen Bericht „Global Carbon Budget“, der von internationalen Wissenschaftlern erstellt wird und am Montag veröffentlicht wurde. Um wirksam gegen die Erderwärmung vorzugehen, sei aber mehr nötig – nämlich ein Absinken des CO2-Ausstoßes.

Im Jahr 2015 sei der globale Ausstoß an CO2 im Vergleich zum Vorjahr mit rund 36,6 Milliarden Tonnen stabil geblieben. Für 2016 werde ein sehr leichter Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. In den Jahren von 2004 bis 2013 war der Ausstoß jährlich im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen. Das weitgehende Abflachen des Anstiegs führten die Autoren vor allem auf den reduzierten Kohleverbrauch in China zurück.

Diese Entwicklung sei ein „klarer und beispielloser Bruch“ mit der bisherigen Entwicklung, erklärte die Hauptautorin der Studie, Corinne Le Quere von der britischen University of East Anglia. „Das ist sehr hilfreich für den Umgang mit dem Klimawandel, aber es ist noch nicht genug.“

Um das international vereinbarte Ziel zu erreichen, den Temperaturanstieg auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, sei ein jährlicher Rückgang des CO2-Ausstoßes um 0,9 Prozent bis zum Jahr 2030 nötig.

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