Klinik in Dannenberg: Abtreibungen weiterhin möglich

Die Capio-Kette, die auch die Elbe-Jeetzel-Klinik betreibt, gibt nach. Sie will sich nun von ihrem christlichen Chefarzt der Gynäkologie trennen.

Ein Gebäude der Elbe-Jeetzel-Klinik

Kehrtwende: die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg Foto: dpa

BERLIN taz | In der Capio-Elbe-Jeetzel-Klinik soll es doch weiterhin Abtreibungen geben. Thomas Börner verliert wahrscheinlich seinen Posten als Chefarzt der Gynäkologie. Er und die Capio-Klinikkette streiten inzwischen öffentlich.

Börner hatte beschlossen, dass seine Angestellten nur noch in Ausnahmefällen Abtreibungen vornehmen dürfen. Beratungsstellen und Politiker*innen hatten das heftig kritisiert, weil die Klinik die einzige im Landkreis Dannenberg-Lüchow ist. Niedersachsens Gesundheitsministerin soll gedroht haben, der Gynäkologie Finanzierung zu entziehen.

Die nichtkonfessionelle Kette schlug Börner zunächst vor, dass auswärtige Ärzt*innen in der Klinik Schwangerschaftsabbrüche vornehmen könnten. Der Arzt soll den Vorschlag jedoch abgelehnt haben. Laut epd soll er angekündigt haben, im Zweifel die Klinik zu verlassen.

In Deutschland dürfen Ärzt*innen individuell entscheiden, ob sie Abtreibungen vornehmen. Ob sie es ihren Angestellten verbieten dürfen, ist rechtlich unklar. Für Gynäkolog*innen und Betroffene sind Abtreibungen gesunder Embryonen straffrei, wenn sie im ersten Trimester stattfinden und die Schwangere bei einer Beratung war.

Abtreibungsgegner Börner begründet seine Weigerung mit religiösen Motiven. Zur taz sagte er, die „jungen Damen könnten ja verhüten“, wenn sie keine Kinder wollten.

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