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Die Republik Litauen hat eine Fläche von 65.000 qkm und etwa 3,36 Millionen Einwohner.
Die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hat rund 24.000 Quadratkilometer Land mit Cäsium 137 verseucht. Dabei liegt das Tepco-AKW nahe am Meer (nur halber Verseuchungsradius) und die damalige Windrichtung war gnädig zum Meer hin gewandt.
Die Litauer sollten vorsorglich für den GAU-Fall eine Auswanderungsalternative sich zulegen oder sich darauf besinnen, dass ihr Land für Windkraft geeignet ist.
der bau eines reaktors dauert zur zeit im schnitt 15 jahre, bis dahin koennte man ne ganze menge biogasanlagen, offshore und onshore windparks bauen, solaranlagen....oder scheint nie die sonne, im windstillen und agrarlosen litauen? mich wundert, dass die alternative der erneuerbaren in der diskussion gar nicht auftaucht.
oder will man sich nicht zusaetzlich auch noch abhaengig von den so oekoduseligen deutschen machen und somit bei den nachbarn in polen blamieren?
Es scheint nur wenigen Menschen bewusst zu sein, das dieser Muell uns fuer immer verstrahlen kann und das fefaerlichste Material ist, das der Mensch je produziert hat.
Hallo -aufwachen! Wir sitzen auf einer tickenden Zeitbombe - die Faesser rosten bereits in mindestens drei deutschen Stollen.
Wir haben nur diesen einen Planeten!
Ich finde es sehr gut das sich Litauen vom russischen Regime unabhängig machen will. Würde ich mir auch von Deutschland wünschen.
Kein Gas mehr vom Despoten Putin!!!
zu antianti.. Die Ahnungslosigkeit ist manchmal schon frappierend:
Deutschland hatte trotz Atomausstiegs so viel Überschuss produziert, dass es sogar die Ausfälle der französischen AKWs im letzten Jahr ausgleichen konnte...
Herr Wolff sie wissen schon dass Tschechien durch den Energie-Export nach Deutschland so gut verdient, dass in den nächsten Jahren 15 Reaktoren russischen Typs gebaut werden?
Schon wieder Trubel um AfD-Europaspitzenkandidat Krah: Nun wurde ein Mitarbeiter festgenommen, dem Spionage für China vorgeworfen wird.
Kommentar AKW in Litauen: Der strahlende Wahnsinn
Litauen will ein AKW bauen – um unabhängig zu werden. Doch die nächsten Generationen stehen nicht nur mit dem strahlenden Erbe, sondern auch mit den Schulden da.
Gäbe es einen Preis für die unsinnigste Energiepolitik Europas – die derzeit in Litauen Regierenden wären ein kaum zu schlagender Anwärter. „Unabhängigkeit“ ist das einzige Argument, warum das 3-Millionen-Einwohner-Land ein AKW brauchen soll. Unabhängig werden von russischem Erdgas. Um damit für die nächsten 60 Jahre abhängig zu werden von Atomstrom, statt auf einen breiten Fächer unterschiedlicher Energiequellen zu setzen.
Was in Sachen AKW-Bau Finnland kann, das können wir auch, sagt Vilnius. Und „vergisst“ wohlweislich, dass die Investoren in das letzte AKW-Neubauprojekt in Skandinavien vergleichsweise ein Sechzigstel des jährlichen Bruttosozialprodukts locker machen mussten.
Im viertärmsten EU-Land, in Litauen, wären es aber entsprechend ein Sechstel. Mindestens. Litauen müsste sich massiv verschulden. Bei den Ratingagenturen wird das Land schon jetzt nur knapp über Ungarn und Portugal eingestuft. Zinsen für Kredite würden also saftig werden. Und die nächsten Generationen stehen neben dem strahlenden Erbe auch mit den Schulden da.
Dabei wird das Land nicht einmal mit der Hinterlassenschaft des stillgelegten AKW Ignalina fertig. Man muss sich dessen Abriss von der EU finanzieren lassen. Doch der Bevölkerung wird weisgemacht, neuer Atomstrom werde nicht viel teurer sein als der aus dem von Moskau übernommene Altreaktor.
Unabhängige Experten rechnen mit einem vier- bis fünffach höheren Preisniveau für neu produzierten Atomstrom. Und mit der japanischen Firma Hitachi entscheidet sich Vilnius für einen Lieferanten, dessen Reaktoren – solange sie in Japan am Netz waren – durch besonders niedrigen Wirkungsgrad auffielen. Aber es blieb keine Wahl. Trotz zweimaliger Ausschreibung will kein anderer Lieferant Litauen ein AKW bauen.
Ob die nun stärker werdende Anti-AKW-Bewegung den Wahnsinn noch stoppen kann? Übertriebene Hoffnungen darf man sich nicht machen.
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Kommentar von
Reinhard Wolff
Auslandskorrespondent Skandinavien und das Baltikum
Lebt in Schweden, schreibt seit 1985 für die taz.