Kommentar Schulessen: Essen gehört an die Schulen!

Ernährung ist allen wichtig. Doch so richtig Konsequenzen daraus ziehen will keiner.

Ja, Berliner Schulen haben eine Menge Probleme. Und so platt es auch klingt: Viele davon wären mit mehr Geld lösbar. Denn an guten Ideen für bessere Bildung mangelt es der Stadt ebenso wenig wie an guten Lehrkräften und guten SchülerInnen. Doch in der praktischen Umsetzung verhungern die SchülerInnen mangels ausreichender finanzieller Unterfütterung gerne mal am ausgetreckten Arm.

Haha, Wortwitz: Denn das mit dem Verhungern passt leider genau zum Dauerproblem „Essen an Schulen“. Alle, die Ganztagsschulen wollen, wissen sehr genau, dass Mittagessen unbedingt dazugehört. Und dass, damit es Kindern und Jugendlichen schmeckt, sowohl appetitliche Darreichung als auch ein freundliches Ambiente nötig wären. Stattdessen bekommen viele Kinder eine bereits stundenlang warmgehaltene Pampe – teils in zu Mensen umfunktionierten Klassenzimmern. Die müssen sie dann in Schichten von 25 Minuten verschlingen.

Konsequenzen zieht keiner

Erwachsene mäkeln gerne über Modelcastingshows, die Jugendliche in Magersucht und Bulimie treiben. Sie meckern über die wachsende Zahl von Kindern, die mit Chips und Fastfood schon als GrundschülerInnen übergewichtsbedingte Krankheiten haben und keinerlei Sport treiben. Klar, da versagen auch Eltern. Aber wo, wenn nicht in der Schule könnte man andere Vorbilder und Anregungen ins Spiel bringen?

Ernährung ist uns wichtig. Doch so richtig Konsequenzen daraus ziehen will keiner. Denn das kostet – und Geld haben wir hier in Berlin ja nicht. Jedenfalls nicht für Schulen.

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