Kommentar Soulkitchen: An den IBA-Zielen vorbei

Für die Betreiber der Soulkitchen-Halle wird die Luft dünn

Das Bezirksamt Mitte ist unheimlich. Gut zwei Jahre hat die Behörde die Leute in der Soulkitchen-Halle machen lassen, um dann eine Schließungsverfügung mit sofortiger Wirkung durchzusetzen. Zur Begründung heißt es: „Wenn was passiert, fragt jeder, warum die Behörde nicht gehandelt hat.“ Mag sein. Warum aber hat sie dann zwei Jahre zugeschaut?

Die Schließungsverfügung macht die Luft nun dünn für die Hallenbetreiber. Es dürfte ihnen kaum gelingen, ohne erhebliche finanzielle Mittel die Brandschutzauflagen zu erfüllen. Hinzu kommt, dass die Finanzbehörde als Eigentümerin der Halle grundsätzlich keine Lust auf das Treiben dort hat.

Einen Rettungsversuch starten könnte noch die Kulturbehörde. Die aber hat die Halle bereits aufgegeben und die Suche nach alternativen Standorten begonnen. Auf eine Alternative aber will sich der Betreiber nicht einlassen, renitent und eigensinnig, wie er ist.

Bleibt als Fürsprecherin der Halle nur die IBA. Für sie wäre der Erhalt der Halle wichtig, auch, um nicht bloßgestellt zu werden: Da gibt es endlich mal ein Projekt, das den Sinn der IBA verkörpert, in einer Halle, die durch Fatih Akins Film überregional berühmt geworden ist. Und dann wird beides platt gemacht. Die IBA ist dem Senat Millionen wert. Ernst nimmt er ihre Ziele aber nicht.

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Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.

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