Kommentar zur Hamburger Uni-Präsidentin: Jetzt ist die Politik gefragt

Ein großer Teil der Professoren, fast alle Dekane und auch die Vize-Präsidentin lehnen Uni-Präsidentin Auweter-Kurtz wegen ihres autoritären Führungsstils als Chefin ab.

Es wird einsam um Hamburgs Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz. Ein großer Teil der Professoren, fast alle Dekane und auch die Vize-Präsidentin lehnen sie wegen ihres autoritären Führungsstils als Chefin ab. Doch sie kann bleiben, weil das Hamburgische Hochschulgesetz ihr eine fast unangreifbare Stellung einräumt. Absetzen kann sie nur ein externer Hochschulrat, der fast zur Hälfte mit Wirtschaftsvertretern bestückt ist.

Dieser Rat hat bereits vorige Woche verlauten lassen, er stehe hinter Auweter-Kurtz. Mit der Einschränkung, dass sie auch ihre Mitarbeiter mitnehmen müsse. Das gestrige Signal war deutlich: die Personen, die die Hochschule verantwortlich gestalten - Dekane, Professoren und Vizepräsidenten - nimmt die Physikerin nicht mit. Sie hat zu viele Führungsfehler gemacht, nicht zuletzt, als sie behauptete, die Uni stünde "wie ein Mann" hinter der Idee eines Totalumzugs in den Hamburger Hafen, obwohl dies an der Hochschule total umstritten ist.

Sollte diese Präsidentin am Ende nur vom Hochschulrat gehalten werden, zeigt dies nur, dass der ein untaugliches Konstrukt der Legitimation ist. Das Hamburgische Hochschulgesetz von 2003, das im Bundesvergleich die Hochschuldemokratie am stärksten abbaute, muss geändert werden. Den in Hamburg mitregierenden Grünen stünde das gut zu Gesicht.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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