Kulturprojekte auf dem taz.lab: Der Genosse für urbane Kreativität

Kellner, Clubbesitzer, „Business-Hippie“ – ein Schweizer ist auf Sendungstour im Kiez an seiner Spree. Juval Dieziger vom „Holzmarkt“ stellt sein Projekt vor.

Wir wollen unsere Stadt zurück! Alle Akteure an einem Strang Bild: dpa

Designersonnenbrille, dunkler Vollbart, hippes Shirt - ein Mann mit lässigem Auftritt: Juval Dieziger. Bei ihm gehören feiern und arbeiten zusammen. Er plant Kulturprojekte, gründet Clubs, nennt sich „Business-Hippie“. „Wir lieben die Freiheit, die Vielfalt, das Grenzenlose und können davon leben“, fasst der 38-jährige Schweizer aus dem Emmental sein Lebenskonzept zusammen.

Mitte der Neunziger kam er der Liebe wegen nach Berlin. „Außerdem wollte ich weg aus der Enge der Schweizer Bergwelt“, erklärt Dieziger. Als politischer Mensch hätte ihn die Szene hier fasziniert, besonders „das Unfertige und Gestaltbare“. Maßgeblich gestaltet hat der gelernte Koch und Schauspieler dann die Clubszene. Er ist Mitbegründer der Bar 25, der 2011 der Club Kater Holzig folgte. Nun ist er mit dem Holzmarkt-Projekt an der Spree zu Gange.

Viele Investoren hatten sich um dieses Grundstück bemüht (Mediaspree), noch mehr BürgerInnen haben dagegen protestiert (Spreeufer für Alle) und einen Bürgerbeschluss durchgesetzt. Beim Verkauf erhielt schließlich das Holzmarkt-Projekt den Zuschlag.

Jahrgang 1974, gründete die Berliner “Holzmarktgenossenschaft” mit und diskutiert auf dem taz.lab in “Raum für alle” über aktive Stadtgestaltung.

Nun soll ganz im Sinne der BürgerInnen eine für alle zugängliche Kunst- und Kulturoase entstehen, wo alle mitgestalten dürfen – theroretisch zumindest: als BesucherIn oder als „Genossenschaftsmitglied für urbane Kreativität“. 25.000 Euro kostet die Mindestbeteiligung. Das ist kein Betrag, den man einfach so hat oder eben mal zusammenspart. Dieziger, Gast auf dem taz.lab 2013, entgegnet, ihnen sei bewusst, wie viel Geld das sei, aber es gebe die Möglichkeit, sich für einen Anteil zu fünft oder 25 zusammenzuschließen.

In keinem Fall aber können man sich „einkaufen“, das unterscheide sie von anderen Investoren. „Uns gings nie um den Besitz, wir wollen unsere Idee hier umsetzten.“ Wer letzlich in den erlesenen Kreis der Kreativgemeinde kommt, wird sich zeigen. Nicht nur sie hofft, dass diese Tür nicht so hart ist wie einst die der Bar 25.

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