Kämpfe im Jemen: Huthi-Rebellen unter Beschuss

Die Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens tötet mindestens 40 Aufständische. Die Zivilbevölkerung gerät zwischen die Fronten.

Sanaa

Wasserstelle in der Hauptstadt Sanaa. Foto: dpa

ADEN afp | Bei Luftangriffen und Bodenoffensiven gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten sind in Jemens zweitgrößter Stadt Aden nach offiziellen Angaben mindestens 40 Aufständische getötet worden. Die Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens habe am Donnerstag bei Luftangriffen mehrere Fahrzeuge und Kontrollposten der Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten zerstört, sagte Adens Vize-Gouverneur Naef al-Bakri. Außerdem habe es am Boden Kämpfe gegeben. Die jemenitischen Kämpfer, die die Huthi-Rebellen bekämpfen, seien mit zusätzlichen Waffen ausgerüstet worden.

Eine Quelle aus dem Umfeld der Huthi-Milizen bestätigte, dass diese „schwere Verluste“ erlitten hätten. Der Chef der Gesundheitsbehörde von Aden, Al-Cheder Lassuar, erklärte, binnen zwei Tagen seien bei Kämpfen mindestens 19 Zivilisten und gegen die Huthis vorgehende Kämpfer getötet worden.

In Jemens Hauptstadt Sanaa griff die arabische Militärkoalition einen Stützpunkt und ein Waffendepot der Rebellen an. Ein ähnlicher Einsatz in dem Gebiet hatte im April eine Reihe von Explosionen ausgelöst, durch die 38 Zivilisten ums Leben kamen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf den Huthi-Rebellen und ihren Verbündeten am Donnerstag vor, Luftabwehrgeschosse in Wohngebieten abzufeuern und damit Zivilisten zu töten oder zu verstümmeln. Beide Konfliktparteien ergriffen nicht die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung und verstießen damit gegen internationales Recht, erklärte Amnesty. Die Organisation forderte die arabische Militärkoalition auf, „alle machbaren Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Risiken für Zivilisten zu minimieren, wie es das internationale humanitäre Recht fordert“.

Die Militärkoalition fliegt seit dem 26. März Luftangriffe im Jemen, um den Huthi-Vormarsch zu stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflüchteten Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zurück an die Macht zu verhelfen. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt im Jemen bislang fast 2000 Menschen getötet und 8000 weitere verletzt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.