Mitglied über Verhalten von Hannover 96: „Mangelnder Respekt“

Hannover 96 wird trotz Mitgliedervotum keine außerordentliche Mitgliederversammlung abhalten. Die Mitglieder sind sauer.

Martin Kind

Das Feindbild vieler 96-Mitglieder: Klubchef Martin Kind. Foto: dpa

taz: Herr Krakau, wie beurteilen Sie, dass Hannover 96 die Forderung nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung abgewiesen hat?

37, ist Sprecher der Martin-Kind-kritischen Interessengemeinschaft Pro Verein 1896.

Robin Krakau: Das ist mangelnder Respekt der eigenen Satzung und den Mitgliedern gegenüber, die die außerordentliche Versammlung mit ihren Unterschriften gefordert haben. Wir haben 1.310 Unterschriften abgegeben und damit das nötige Quorum erreicht. Der Vorstand hat keinen Interpretationsspielraum, wenn alle Bedingungen erfüllt sind.

Warum wollen Sie vorzeitig drei Aufsichtsräte abwählen?

Martin Kind hat in den vergangenen Jahren finanzielle Werte aus dem Verein herausgelöst. Viele Mitglieder glauben, dass drei der fünf Aufsichtsräte ihrer Aufsichtspflicht ungenügend nachgekommen sind und den Ausverkauf des Vereins zugelassen haben.

96 argumentiert, dass im März auf der Mitgliederversammlung ohnehin der Aufsichtsrat gewählt wird. Ist ein zweiter Termin nicht wirklich überflüssig?

Nein. Hannover 96 ist im Umbruch. Der Verein wartet auf die Entscheidung des Schiedsgerichtes der Deutschen Fußball-Liga für eine Ausnahme von der 50+1-Regel.

Kind möchte den Verein für Investoren öffnen.

Falls das Schiedsgericht in seinem Sinne entscheiden sollte, ist es wichtig, dass der Aufsichtsrat kritisch auf die Entwicklungen blickt.

Wollen Sie juristisch gegen Hannover 96 vorgehen?

Das prüfen wir. Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der Mitglieder, die unterschrieben haben.

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