Neue britische Fünfpfundnote: Unbill mit Talg

In der britischen Fünfpfundnote ist Tierfett enthalten. Veganer laufen Sturm. Es ist nicht der erste Ärger, den es mit dem Geldschein gibt.

Eine Fünf-Pfund-Note

Voll fett, dieses Geld Foto: dpa

Die britische Fünfpfundnote – die erste, die in England aus recyceltem Plastik statt aus Papier besteht – wurde mit Superlativen beworben. Sie sei die widerstandsfähigste, die ökologisch sauberste und sicherste Banknote, die jemals von der Bank of England herausgegeben wurde. Im September war sie unter großem Bohei vorgestellt worden. Journalisten, die versucht hatten, den Schein zu zerreißen oder zu verbrennen, scheiterten.

Nun aber droht von anderer Seite Ungemach: Die Bank gestand am Montag, dass die Scheine Talg enthalten, hergestellt aus Tierfett, in der Regel von Kühen. Ein Unding für TierrechtsaktivistInnen.

Eine Petition, die fordert, der Schein müsse vegan produziert werden, wurde bereits Tausende Male unterschrieben. Vegetarier riefen zum Boykott der Scheine auf (ohne freilich zu sagen, wie das gehen soll) oder dazu, sie an Tierrechtsorganisationen zu spenden. Englische Hindus überlegten gar, die Scheine aus Tempeln zu verbannen.

Der britische Fünfer sorgt bereits zum zweiten Mal für Ärger. Als 2013 ein neues Design für den Schein beschlossen wurde, tauschte die Bank das Konterfei der Sozialreformerin Elizabeth Fry – der einzigen Frau, die auf einem englischen Schein zu sehen ist – gegen ein Porträt von Winston Churchill aus.

Ändern will die Bank die Herstellung des nichtveganen Scheins nun nicht. Man habe Millionen in dessen Widerstandsfähigkeit investiert. Was spielt es da für eine Rolle, dass er nun weder für VegetariererInnen noch für FeministInnen tragbar ist.

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