Olympia – Trampolin: Flying Freddie Mercury

Der Chinese Dong Dong springt zu Gold, der deutsche Stehlik kommt gar nicht ins Finale und Freddie Mercury scheidet leider auch in der Vorrunde aus.

Dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong – Der Chinese Dong Dong holt wie erwartet Gold Bild: reuters

Die Startbedingungen: Im Finale turnen acht Teilnehmer eine Kür aus zehn selbstgewählten Sprüngen, Schrauben, Salti und Hocken. Bewertet werden Haltung, Ästhetik und Flugzeit. Den Schwierigkeitsweltrekord hält der Kanadier Jason Burnett, am höchsten und ästhetischsten springen die Chinesen. An denen kommt keiner vorbei. Auch nicht der einzige deutsche Teilnehmer Henrik Stehlik – er schied schon in der Vorrunde aus.

Die Entscheidung: Die Chinesen springen am höchsten (Chunlong Lu holt Bronze) und am schönsten (Dong Dong holt dafür Gold): Ein dreifacher Salto nach dem anderen, mal mit, mal ohne Schraube, vorwärts, rückwärts und in einer Geschwindigkeit, dass man mit bloßem Auge kaum hinterher kommt, die Drehungen zu zählen.

Das ist alles keine Überraschung. China ist die Trampolinnation schlechthin. Überraschend ist aber, dass der Zweite von Peking, Jason Burnett, nur Letzter wird. Er verspringt und landet zu nah am Trampolinrand. Immerhin geht die Silbermedaille an den Russen Dmitri Uschakow.

Das Drama: Schwarzer Schnautzbart, buschige dunkle Augenbrauen, schwarze Haare – hä? Der sieht doch aus wie... richtig: Freddie Mercury! Der Weißrusse Viachaslau Modzel sieht aus wie ein Doppelgänger des Queen-Sängers. Bewusst, denn eigentlich wollte er Rockstar werden. Trampolinturner war nur Plan B. Mit seiner Trampolinkür bekommt der Queen-Hit Made in Heaven eine ganz neue Bedeutung. Reicht leider trotzdem nicht fürs Finale – Another one bites the dust.

Die Schlussfolgerung: In der Zeitlupe wird's richtig deutlich: Das sind Körper, die an Bretter erinnern. Da schwabbelt kein Gramm Fett, keine Hautfalte, die im Winde flattert. Körperfettanteil: 0 Prozent. Mindestens!

Und sonst? Die europäischen Trampolinturner haben in Vorbereitung auf die Spiele zusammen in Portugal trainiert – europäische Verbrüderung gegen die asiatischen Trampolinspezis. Was ist denn hier bitte los? Die Errichtung des eisernen Trampolinvorhangs?

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