Online-Journalismus unterstützen: Die Crowd macht's

Die Finanzierung durch die LeserInnen ist bei der taz schon seit vielen Jahren eine feste Größe.

Schwarmintelligenz ist eben auch etwas für Menschen. Bild: tagstiles.com/photocase.com

Die Diskussion um die Finanzierbarkeit des Journalismus beschäftigt sich seit einiger Zeit mit alternativen Finanzierungsformen. Solchen, die von Werbeanzeigen und Vertriebserlösen unabhängig sind. Crowd- und/oder stiftungsfinanzierte Modelle sind im Gespräch. Dass solche funktionieren können, beweisen derzeit Plattformen wie De Correspondent, Correctiv oder Krautreporter. Das Internet bietet eben auch Raum für journalistische und publizistische Experimente.

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Den neugegründeten Medienprojekten ist gemein, dass sie sich zum einen auf eine engagierte Leserschaft stützen, die mit ihren Mitglieds- und Nutzungsbeiträgen das Gesamtprojekt ermöglicht. Zum anderen gründen alle auf einer Idee, welche diese Leserschaft erst aktiviert, mobilisiert und dadurch hervorbringt. Sei es Unabhängigkeit, Gemeinnützigkeit oder die Aufdeckung von Missständen. Es scheint bei nicht wenigen Menschen eine Sehnsucht nach Orten im Netz zu geben, die verlässlich mehr als austauschbare Meldungen, blinde Gegenwärtigkeit und mittelmäßige Nachrichten produzieren. Viele LeserInnen wollen mehr als Artikel, sie wollen, dass das große Selbstgespräch der Gesellschaft funktioniert.

Modell der freiwilligen Beteiligung

Was bei diesen Medienprojekten als neue Form der Finanzierung für Aufsehen gesorgt hat, ist bei der taz schon seit vielen Jahren eine feste Größe: die Finanzierung durch die Crowd. Im Jahr 1979 ermöglichte der Vertrauensvorschuss in Form von Vorausabos eine Zeitung, die es noch gar nicht gab. Und vor mehr als 20 Jahren rettete das Genossenschaftsmodell die taz und sichert seither die journalistische wie publizistische Unabhängigkeit.

Eine aktive Leserschaft ist der taz also bekannt, nur mit ihr konnte so manche Dürreperiode überstanden werden. Zugleich wurde mit der Genossenschaft die Idee hinter der Zeitung wichtiger als das konkrete Zeitungsmachen, über das man sich dann umso leidenschaftlicher streiten konnte. Denn Lesen und Unterstützen wurde entkoppelt. Wer GenossIn war, musste weder täglich die Zeitung lesen noch jeden Artikel mögen, sondern fühlte sich einer Weltsicht und einer Idee von Unabhängigkeit und Gegenöffentlichkeit verbunden.

Diese Idee lebt noch heute. Dass 2014 in erstaunlich kurzer Zeit mehr als 6 Millionen Euro für das neue Redaktionsgebäude der taz zusammenkamen, hat nicht zuletzt mit dieser Idee zu tun. Das Modell der freiwilligen Beteiligung wird durch taz.zahl ich in eine digitale Ära übertragen.

Online-Journalismus unterstützen

Mit taz.zahl ich werden die LeserInnen daran erinnert, dass hinter jedem Klick auf taz.de journalistische Arbeit steckt. Jeder Beitrag seitens der LeserInnen kann dabei helfen, den Online-Journalismus der taz zu erhalten. Statt die Inhalte hinter einer Bezahlschranke einzumauern oder wichtige Funktionen nur Mitgliedern vorzubehalten, wollen wir unser Angebot weder einschränken noch limitieren. Mit einmaligen oder regelmäßigen Beiträgen – die NutzerInnen haben hier freie Wahl – wird der kostenlose und freie Zugang zu taz.de für alle ermöglicht. Auch für jene, die sich keine Ausgaben oder Abonnements leisten können.

Etwa 10.000 Euro kommen durchschnittlich im Monat zusammen, seit Beginn von taz.zahl ich 2011 insgesamt bereits 320.000 Euro. Das Prinzip der freiwilligen Beteiligung hat sich als feste Säule im taz-Gebäude etabliert, sie soll in Zukunft immer breiter und stabiler werden. Dieses Modell der Freiwilligkeit, Wahlmöglichkeit und Solidarität ist einzigartig – und für uns die passende Antwort auf die Zukunftsfrage des Journalismus.

ILIJA MATUSKO, 34, Sitemanagement taz.de