„Pegida“-Aufmarsch am Montag: Slowake in Dresden verprügelt

Zwischen 3.500 und 4.000 Menschen sollen am Montagabend in Dresden demonstriert haben. Für nächste Woche mobilisiert „Pegida“ nach Leipzig.

Teilnehmer der Pegida-Demo

Befördern die Kälte in Kaltland: Pegida-Demonstranten Foto: dpa

DRESDEN epd | Auch im neuen Jahr hat die rassistische „Pegida“-Bewegung in Dresden wieder mehrere Tausend Anhänger mobilisiert. Am Montagabend beteiligten sich bei kalter Witterung und leichtem Schneefall laut der studentischen Statistik-Initiative „Durchgezählt“ zwischen 3.500 und 4.000 Menschen an einer Demonstration. Drei Tage vor Heiligabend hatte „Pegida“ zwischen 6.000 und 8.000 Menschen auf die Straße gebracht.

Zum Gegenprotest hatte am Montag erneut die Bewegung „Gepida“ (“Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter“) aufgerufen. Laut „Durchgezählt“ versammelten sich bis zu 180 Teilnehmer unter dem Motto „Kaltland – Wir zeigen Wärme“.

Nach Abschluss ihrer Gegenkundgebung schlossen sich die Demonstranten einer Kerzenprozession für den Frieden an. Zu dieser hatten am Montagabend die Dresdner Nagelkreuzzentren nach dem Friedensgebet in der Kreuzkirche geladen.

Nach Angaben der Polizei schlugen am Abend mehrere Männer in der Dresdner Innenstadt einen Slowaken zusammen. Nach Angaben des Opfers waren die Täter mit schwarz-weiß-roten Mützen bekleidet und stiegen anschließend in einen Linienbus. Die Polizei stellte daraufhin die Identitäten von neun der Businsassen fest. Die Ermittlungen dauern an.

„Pegida“ mobilisiert nach Leipzig

Der Beauftragte für Weltanschauungs- und Sektenfragen der evangelischen Landeskirche Sachsens, Harald Lamprecht, plädierte derweil trotz zunehmender Radikalisierung der „Pegida“-Bewegung für einen Dialog mit deren Anhängern. Der Gesprächsfaden dürfe nicht abreißen, sagte Lamprecht dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Allerdings dürfe es auch keine „Hätschel- und Tätschelpolitik für diese Gruppe geben“, weil sie das salonfähig mache. Lamprecht kritisierte einen zunehmenden Rassismus und Ausländerhass bei den Demonstrationen von „Pegida“. Zugleich rief er zu Gegenprotesten auf.

„Pegida“-Chef Lutz Bachmann hat angekündigt, dass es in der kommenden Woche wohl keinen Protest der fremdenfeindlichen Bewegung in Dresden geben soll. Er rief seine Anhänger dazu auf, statt dessen zur Kundgebung des „Pegida“-Ablegers „Legida“ nach Leipzig zu reisen.

Dort war die asylfeindliche Bewegung vor einem Jahr erstmals aufmarschiert. Vertreter der Stadt und der Kirche haben bereits einen friedlichen Protest für den 11. Januar angekündigt. Geplant ist eine Menschenkette rund um die historische Leipziger Innenstadt. Am Montagabend hatten in Leipzig erneut mehrere hundert Menschen gegen „Legida“ protestiert.

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