Polizei räumt Camp in München: Flüchtlinge retteten sich auf Bäume

Mittwochabend räumte die Polizei ein Flüchtlingscamp in München. Sechs Protestierende flüchteten auf Bäume. Nun soll es Gespräche mit dem Oberbürgermeister geben.

Am Morgen harrten noch sechs Flüchtlinge in den Bäumen aus Bild: dpa

MÜNCHEN dpa/taz | Nach der Räumung ihres Camps sind die letzten fünf Flüchtlinge von zwei Bäumen in der Münchner Innenstadt heruntergeklettert. „Sie sind unversehrt“, sagte am Donnerstagmorgen eine Polizeisprecherin. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sei nun im Gespräch mit den Asylbewerbern, die für ein Bleiberecht in Deutschland und gegen die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften protestierten.

Am Mittwochabend war das Camp hungerstreikender Flüchtlinge von der Polizei geräumt worden. Anschließend waren einige Flüchtlinge auf Bäume geklettert und harrten dort in der Nacht aus.

Das zuständige Kreisverwaltungsreferat hatte den Einsatz laut Polizei angeordnet, da Ärzte bei den niedrigen Temperaturen eine Unterkühlung der Menschen befürchteten. Laut Polizei waren 500 Beamte im Einsatz. Die Gegend um das Lager wurde für den Verkehr gesperrt.

Die Flüchtlinge hatten ihren Hungerstreik vergangenen Samstag begonnen. Sie protestieren damit für ein Bleiberecht in Deutschland und gegen die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften. Am Mittwoch verschärften die Flüchtlinge ihren Protest und verzichteten nicht nur aufs Essen, sondern auch auf Getränke.

Der Protest ist nicht der erste dieser Art: Im Mai hatten Flüchtlinge in Hannover ein Camp errichtet, das bekannteste Camp dieser Art am Oranienplatz war im April geräumt worden, auch hier hatten sich am Ende Aktivist_innen auf Bäume geflüchtet.

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