Protest gegen Reformmaßnahmen: Griechen streiken fürs Streikrecht

Der Nahverkehr in Athen liegt lahm. Aus Protest gegen die drohende Einschränkung des Streikrechts haben die Gewerkschaften zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Der geschlossene Eingang einer U-Bahn-Station aufgenommen am 15.01.2018 in Athen (Griechenland).

Nichts los: Montag am zentralen Syntagma Platz in Athen Foto: dpa

ATHEN afp/dpa | In Griechenland hat ein weiterer Generalstreik am Montag das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt. In der Hauptstadt Athen wurde der öffentliche Nahverkehr für 24 Stunden eingestellt, in den Straßen der Hauptstadt kam es zu massiven Staus.

Am Nachmittag waren auch die Fluglotsen zu Streiks aufgerufen. Das Parlament will am Abend über ein Gesetz abstimmen, das Streiks künftig erschwert.

Zum Streik am Montag hatte eine Reihe von Gewerkschaften aufgerufen, darunter die mächtige Adedy, die öffentliche Angestellte vertritt. Seit 2010 gab es rund 50 massive Streiks in Griechenland aus Protest gegen die Auflagen der internationalen Kreditgeber. Griechenland wartet derzeit auf die Auszahlung der letzten Tranche des dritten Rettungsprogramms von insgesamt 4,5 Milliarden Euro.

Hintergrund der aktuellen Proteste ist vor allem die drohende Einschränkung des Streikrechts. Eine Arbeitsniederlegung soll künftig nur noch dann zulässig sein, wenn mehr als 50 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder zugestimmt haben. Bislang reichten 20 Prozent, in manchen Fällen genügte schon der Beschluss des Vorstandes.

Die Streikenden kritisierten zudem die geplanten häufigeren Versteigerungen von Immobilien. Es geht um sogenannte faule Kredite, bei denen Schuldner mit dem Tilgen lange in Verzug sind, sowie die Beschlagnahmung der Immobilien säumiger Steuerschuldner.

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