Rassistische Angriffe in Berlin: Vier Kinder in zwei Tagen attackiert

Binnen zwei Tagen wurden in Berlin vier Kinder rassistisch beschimpft und angegriffen. Staatssekretärin Sawsan Chebli kritisiert die Wortwahl der Polizei.

Sawsan Chebli, Staatssekretärin in Berlin, im Porträt

„Das ist Rassismus“: Sawsan Chebli über den Angriff auf ein Mädchen mit Kopftuch Foto: dpa

BERLIN dpa | Nach einer Attacke auf ein 12 Jahre altes Mädchen mit Kopftuch in Berlin hat Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) islamfeindlichen Rassismus kritisiert. „Wenn Mädchen/Frauen mit Kopftuch angegriffen werden, ist das nicht Fremdenfeindlichkeit, sondern Islamfeindlichkeit/islamfeindlicher Rassismus“, schrieb Chebli am Samstagabend auf Twitter. Sie ist im Land Berlin Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales.

Eine Frau hatte laut Polizei am Freitagabend in der Neuköllner Hermannstraße versucht, dem Mädchen das Kopftuch vom Kopf zu reißen. Zudem soll sie mit einer augenscheinlich mit Blut gefüllten Spritze mehrmals versucht haben, das Kind zu stechen, und es mit Pfefferspray bedroht haben. Die 12-Jährige wurde bei der Attacke leicht verletzt.

Der Angriff war nicht der einzige am Wochenende, den die Polizei als „fremdenfeindlich“ einstufte. Am Samstagabend fragten drei Jugendliche einen Zwölfjährigen im Stadtteil Hellersdorf, ob er Ausländer sei. Dieser sei dann von zwei der Jugendlichen festgehalten und von dem dritten mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Das Kind wurde bei dem Angriff auf einem Sportplatz in der Zossener Straße leicht verletzt. Die Gruppe floh nach der Tat. Der Junge, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, ging nach Hause. Seine Mutter erstattete Anzeige.

Im Stadtteil Marzahn schlug ein Mann ein 15- und ein 16-Jähriges Mädchen aus Syrien am späten Freitagnachmittag mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Zuvor soll er die jungen Frauen beschimpft haben, als diese sich unterhielten. Die Mädchen erlitten bei dem Übergriff Verletzungen im Gesicht und wurden ambulant im Krankenhaus behandelt. In allen drei Fällen ermittelt der Staatsschutz.

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