Razzia bei russischen Oppositionellen: Putin lässt Bürgerrechtler filzen

Kurz vor der Großdemonstration gegen den russischen Präsidenten Putin werden die Wohnungen von zehn Oppositionsführern durchsucht. Anstiftung zu Massenunruhen lautet der Vorwurf.

Vor dem russischen Parlament protestieren Demonstranten für den Erhalt der Versammlungsfreiheit – Artikel 31 der Verfassung. Bild: dapd

MOSKAU dpa | Einen Tag vor einer geplanten Großkundgebung von Gegnern des russischen Präsidenten Wladimir Putin haben Ermittler die Wohnungen mehrerer Oppositionsführer durchsucht. Es werde wegen der Anstiftung zu Massenunruhen während einer Anti-Putin-Demonstration am 6. Mai ermittelt, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Montag der Agentur Interfax.

Insgesamt gebe es Durchsuchungen in zehn Wohnungen. Betroffen seien auch die prominenten Regierungsgegner Alexej Nawalny, Sergej Udalzow und Ilja Jaschin.

Bürgerrechtler warfen den Behörden Einschüchterungsversuche vor der für diesen Dienstag geplanten Großkundgebung vor. Die Opposition erwartet bei dem Massenprotest zehntausende Teilnehmer.

Bereits am Sonntag hatte die Polizei mehrere Regierungsgegner festgenommen, die zu Krawallen und zu Gewalt gegen Staatsvertreter aufgerufen haben sollen. Am Freitag hatte Putin ein verschärftes Versammlungsgesetz unterzeichnet, das deutlich drastischere Geldstrafen für Verstöße gegen das Demonstrationsrecht vorsieht.

Das Gesetz war vorgeschlagen worden, nachdem die Proteste am 6. Mai eskaliert waren. Es gab Dutzende Verletzte und hunderte Festnahmen.

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