Russlands Atomdrohung gegen Dänemark: „Uns gegenseitig als Feinde sehen“

Beteiligt sich Dänemark am Raketenschutzschild der Nato, würde es zum Ziel von Atomraketen, so der russische Botschafter. Dänemark reagiert entrüstet.

Eine moderne russische Atomrakete vom Typ Topol-M bei einer Militärparade auf dem Roten Platz. Bild: dpa

KOPENHAGEN dpa/ap | Dänemark hat empört auf russische Warnungen reagiert, das skandinavische Land könne Ziel von Atomraketen werden, wenn es sich am Nato-Raketenschutzschild beteilige. Außenminister Martin Lidegaard wies am Wochenende entsprechende Äußerungen von Russlands Botschafter in Dänemark, Michail Wanin, als „inakzeptabel“ zurück.

Wanin hatte am Samstag in einem Beitrag für die Tageszeitung Jyllands-Posten geschrieben, Dänemark sei sich anscheinend über die Konsequenzen nicht im Klaren, sollte es sich dem geplanten Raketenabwehrschirm anschließen. „Wenn dies passiert, werden dänische Marineschiffe Ziele russischer Atomraketen“, schrieb Vanin. Sollten die Dänen mitmachen, „riskieren wir, dass wir uns gegenseitig als Feinde sehen.“

Außenminister Lidegaard sagte am Samstag, damit habe Vanin „eine Linie überschritten“. Er fügte hinzu: „Es ist wichtig, dass der Ton zwischen uns nicht eskaliert.“ Das Raketenschild habe nichts mit Russland zu tun, sondern solle Schutz vor Schurkenstaaten und Terrororganisationen bieten. Die russische Botschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Dänemark hatte im August angekündigt, eine Fregatte mit einem Radar für den Raketenschutzschild auszustatten. „Russland weiß sehr gut, dass der Nato-Raketenschutzschild defensiv und nicht auf sie gerichtet ist“, sagte der dänische Außenminister.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.