„Sonne statt Kohle“-Aktion in Berlin: Greenpeace färbt Straßen gelb

Am Dienstag tagt zum ersten Mal die Kohlekommission. Das nehmen Umwelt-AktivistInnen zum Anlass, um gegen Kohlestrom und für Solarkraft zu demonstrieren.

Ein Mann mit gelber Schutzweste trägt mit einem Besen gelbe Farbe auf die Straße auf, im HIntergrund die Siegessäule

Greenpeace-Aktivisten tragen um den Großen Stern ökologisch abbaubare und -waschbare Farbe auf Foto: dpa

BERLIN dpa | Greenpeace-Aktivisten haben die Straßen rund um die Berliner Siegessäule mit tausenden Litern gelber Farbe so gefärbt, dass sie aus der Luft wie eine Sonne aussehen. Anlass der Aktion ist das erste Treffen der Kohlekommission der Bundesregierung am Dienstag. Unter dem Motto „Sonne statt Kohle“ fordert Greenpeace einen konsequenten Klimaschutz. Nach eigenen Angaben verwendeten die AktivistInnen 3500 Liter ökologisch abwaschbarer und umweltfreundlicher Farbe: ein selbst angerührtes Gemisch aus Zellulose und dem Mineral Spinell.

Zunächst wurde diese mit Düsen per Lastkraftwagen auf die Straße aufgetragen. Dann wurde sie mit Bürsten und Besen verteilt. Den Rest übernahmen die Autos: Sie verbreiteten das Gelb in die Straßen rund um den Großen Stern.

„Der verschleppte Kohleausstieg ruiniert Deutschlands Klimabilanz und bremst die Modernisierung unseres Energiesystems hin zu Solar und Windkraft“, sagte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven.

Aufwendige Reinigung, die wohl Greenpeace zahlen muss

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) ist aktuell mit der Straßenreinigung beschäftigt. „Wir sind mit drei Spülwagen und fünf Kehrmaschinen im Einsatz“, sagte BSR-Sprecher Sebastian Harnisch am Dienstagvormittag der Deutschen Presse-Agentur. Die Reinigung sei sehr aufwendig und werde voraussichtlich noch einige Stunden dauern. Die Mitarbeiter müssten mehrere Durchgänge fahren, um die Farbe zu entfernen. Die BSR sei von der Polizei angefordert worden. Die Kosten für die Reinigung müsse der Verursacher tragen. Eine Summe konnte die BSR noch nicht nennen.

Das Kohlekommission der Bundesregierung soll bis Ende des Jahres unter anderem ein Datum für den Ausstieg aus der Stromgewinnung aus Kohle, einen Ausstiegspfad sowie Perspektiven für neue Jobs in den Kohleregionen wie der Lausitz vorschlagen. Außerdem geht es um Maßnahmen, wie die Lücke zu Klimaschutzzielen 2020 geringer gehalten werden kann. In der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ sitzen Vertreter von Wirtschaft, Gewerkschaften, Umweltverbänden, Wissenschaft, Politik und betroffenen Regionen.

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