Specht der Woche 14.05.2018: Kein Anhänger von Überwachung

Christian Specht will nicht, dass öffentliche Plätze überwacht werden. Es gibt Privatsachen, die niemanden etwas angehen.

Bild: Christian Specht

Seit Neuestem hat die Berliner Polizei Anhänger, die sie auf öffentlichen Plätzen aufstellt. Hinten drauf auf dem Hänger sind Kameras installiert. „Anhänger mit Hochleistungskamerasystem“ nennt die Polizei das.

Die Geräte haben einen etwa 6 Meter langen, ausfahrbaren Mast, an dem sich jeweils zwei Kameras befinden. Sie tragen blaue Aufkleber mit einem Videokamera-Symbol darauf. Die wollen gucken, dass die Leute keine Dummheiten machen. Die stehen am Alexanderplatz, aber ich habe sie auch schon mal am Hermannplatz in Neukölln und am Leopoldplatz im Wedding gesehen.

Ich bin dagegen, dass die Polizei uns einfach so mit Kameras überwacht. Wenn auf dem Platz was los ist, eine Demo oder so, meinetwegen. Aber einfach so den ganzen Tag? Das finde ich nicht gut.

Wenn man da mit seiner Freundin oder seinem Freund entlanggeht und sich knutscht, dann wird man gefilmt. Aber das ist doch Privatsache, finde ich.

Protokoll: M. Halser

Christian Specht, 49, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

• Unter dem Motto „Kunst im Paritätischen“ zeigt der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin eine Werkschau mit Zeichnungen von Christian Specht aus seiner Serie „Specht der Woche“. Ab 8. Mai 2018 wird die Schau in den Tagungsräumen des Paritätischen in der Brandenburgischen Straße 80 in Berlin-Wilmersdorf präsentiert.

 

• Die Vernissage findet am 8. Mai 2018 ab 17 Uhr statt. Anschließend können sich interessierte Besucher*innen bei den Mitarbeitenden vor Ort nach den kommenden Öffnungszeiten der Schau erkundigen: 030 - 860 010