Spielemesse Gamescom startet in Köln: Neue Daddelkisten braucht das Land

Auf der diesjährigen Gamescom in Köln stellen Sony, Microsoft und Nintendo eine neue Konsolengeneration vor. Derweil steckt die gesamte Branche im Wandel.

Zockerparadies: Die Hersteller stellen auf der Gamescom wieder ihre aktuellen Spiele vor Bild: dpa

KÖLN dpa | Vom 21. bis zum 25. August findet in Köln wieder die Gamescom statt. Deren Schwerpunkt liegt auf interaktiver Unterhaltung. Es soll die „spektakulärste Ausgabe“ in der jungen Geschichte der Messe rund um Konsolen, Computer- und Videospiele werden, verspricht der Veranstalter. Denn nach langer Pause bringen die großen Konsolenhersteller ihre Neuheiten mit nach Köln. Das soll der gesamten Branche wieder den lange erhofften Auftrieb bringen.

Die Messe erwartet dieses Jahr mehr als die rund 275.000 Besucher, die 2012 die Hallen füllten. „2013 wird für die Gamescom eines ihrer stärksten Jahre, sowohl aus Sicht der Konsumenten als auch aus Sicht der Games-Industrie“, sagt Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Bundesverbands Internative Unterhaltungssoftware BIU. „Sie wird nicht zuletzt von einer starken nächsten Generation an Konsolen und einer sehr zuversichtlichen Branche geprägt sein.“

Zuversicht kann die Branche gut gebrauchen. Derzeit steckt sie im Wandel. Die Marktführer Xbox 360 und Playstation 3 waren nun seit Jahren weitgehend unverändert auf dem Markt. Und die klassischen Anbieter von Computer- und Videospielen von einst haben mächtig Konkurrenz bekommen. Der steile Aufstieg von Tablets und Smartphones bietet Spielefans ganz neue Plattformen für mobile Spiele – und eröffnet neuen Entwicklerstudios einen lukrativen Markt.

Nach Angaben der Marktforscher der NPD Group macht die Spielebranche weltweit nur noch knapp die Hälfte ihres traditionellen Umsatzes mit klassischen Videospielen auf DVD und Blu-ray, die einst das Geschäft antrieben. Deutschland hat sich den Angaben des BIU zufolge allerdings gut behaupten können. Mit 73,7 Millionen verkauften Computer- und Videospielen machte die Branche in der Warteschleife auf eine neue Konsolengeneration zugleich mit 1,85 Milliarden Euro weniger Umsatz als ein Jahr zuvor (1,99 Mrd Euro). Von den neuen Konsolen erhofft sich auch der BIU wieder schwungvolles Wachstum.

600 Aussteller

Nach vielen Jahren Wartezeit können sich die Fans in Deutschland auf der Publikumsmesse in Köln ein Bild von der nächsten Konsolengeneration machen. Microsoft, Sony und Nintendo werden ihre Xbox One, Playstation 4 und Wii U dabei haben. Microsoft und Sony hatten ihre neuen Konsolen erstmals auf der E3 in Los Angeles im Juni präsentiert. „Aber die Gamescom ist die letzte Show-Station vor dem offiziellen Marktstart der Konsolen zum Ende des Jahres“, sagt Spieleexperte Stephan Freundorfer. Die Hersteller würden sich nun in Köln voraussichtlich stark auf Software-Titel fokussieren.

Die Messe erwartet in diesem Jahr mehr als 600 Aussteller aus über 40 Ländern. Anders als etwa die E3 in Los Angeles richtet sie sich vor allem an die Spielefans. Neue Titel von Electronic Arts, Ubisoft, Activision, Eidos oder Konami können vor Ort in den Messehallen angespielt werden. Einer der großen Trends geht dem BIU zufolge zu filmischen Inszenierungen und spektakulärer Grafik. Sony bringt etwa sein erst kürzlich erschienenes und inzwischen vom BIU mit Platin ausgezeichnetes Spiel „The Last of Us“ für die PS3 mit nach Köln. Und vor allem dürften die ersten Spiele für die Xbox One und Playstation 4 die Besucher interessieren.

Für Aussteller und Fachbesucher soll es in einer Business Area aber dennoch genügend Raum für Kontakte und internationale Geschäfte abseits der stets gut frequentierten Ausstellungshallen geben. Auch die Entwicklerkonferenz GDC Europe, die zuvor vom 19. bis zum 21. August in Köln stattfindet, richtet sich an das Fachpublikum.

Partnerland ist in diesem Jahr Frankreich. Nach Angaben der Messe ist Frankreich einer der größten Spielemärkte überhaupt mit rund 28 Millionen Spielern und einem Umsatz von 2,8 Milliarden Euro. In Deutschland gab es nach Angaben des BIU 2012 insgesamt 26 Millionen Menschen, die regelmäßig spielen, insgesamt wurden 73,7 Millionen Computer- und Videospiele verkauft.

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