Streit um Mietpreisbremse: Union droht mit Blockade

Der Gesetzentwurf zur Mietpreisbremse stößt bei der Union auf Kritik. Es fehlten klare Regelungen. Es drohen zahlreiche Gerichtsverfahren, so Fraktionsvize Strobl.

Eine radikalere Art der Mietpreisbremse: Protest gegen steigende Mieten in Berlin-Wedding. Bild: dpa

BERLIN afp | Im Streit um die geplante Mietpreisbremse droht die Union mit einer Blockade des Projekts von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). „Der Minister sollte im Interesse der Betroffenen seinen Entwurf überarbeiten“, sagte Unions-Fraktionsvize Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag Spiegel Online. „Solch' ein Instrument muss für Mieter und Vermieter handhabbar sein, sonst treiben wir die Mietparteien vor Gerichte und in teure Verfahren.“ Es brauche eine „glasklare Regelung“, forderte Strobl. „Die haben wir mit dem Gesetzentwurf noch nicht.“

Auch die Grünen fordern Nachbesserungen an der Mietpreisbremse. „Der Gesetzentwurf ist nicht ausreichend und muss verschärft werden“, sagte die Grünen-Abgeordnete Renate Künast, die Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags ist, der Welt. So sollte die Mietpreisbremse von Anfang an auf zehn Jahre festgeschrieben werden. Es muss zudem klar festgelegt werden, wie bundesweit einheitlich die ortüblichen Mieten definiert und verlässliche Mietspiegel erstellt werden.“

Das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz hatte im März einen Referentenentwurf vorgelegt, der explodierende Mieten verhindern soll. So soll bei der Wiedervermietung von Wohnungen die zulässige neue Miete höchstens auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete plus zehn Prozent steigen dürfen. Zudem sollen Maklergebühren künftig nicht mehr automatisch vom Mieter gezahlt werden, sondern vom Wohnungsanbieter, wenn der einen Makler beauftragt hat.

Wegen des Widerstands der Union ist der Entwurf bisher nicht vom Kabinett abgesegnet worden. Laut Spiegel Online dreht sich der Streit vor allem um den konkreten Zeitraum für die Mietpreisbremse und die Freiheiten der Bundesländer bei der Ausgestaltung des Vorhabens.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.