Türkische Einrichtungen in Deutschland: Deutlicher Anstieg der Anschläge

Die Polizei meldet für 2018 bereits 37 Übergriffe mutmaßlich prokurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine und türkische Restaurants.

In einem Raum sind an einer grünen Wand Rußspuren zu sehen

Unbekannte hatten kürzlich Molotwcocktails in die Moschee in Lauffen geworfen Foto: dpa

BERLIN epd | Die Zahl der Übergriffe auf türkische Einrichtungen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Die Polizeibehörden zählten im laufenden Jahr bereits 37 Angriffe mutmaßlicher prokurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.

Im gesamten vergangenen Jahr waren es insgesamt 13 solcher Übergriffe. Hintergrund des Anstiegs sei offenbar die Offensive der türkischen Armee in der Kurden-Region Afrin in Syrien.

Für beide Zeiträume handele es sich um vorläufige Zahlen, die durch Nachmeldungen noch steigen oder sinken könnten, betonte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Zur angespannten Sicherheitslage zwischen Kurden und türkischen Nationalisten in Deutschland sagte sie den Funke-Zeitungen: „Deutschland ist mit Blick auf die hier lebende große Zahl von Menschen mit Bezug zur Türkei seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte.“ Dies gelte „in besonderer Weise vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in und um Afrin“. Die türkische Armee geht dort seit Januar gegen die Kurdenmiliz YPG vor.

In mehreren Bundesländern hatten sich in den vergangenen Tagen Brandanschläge auf Moscheen und türkische Läden ereignet, darunter gewaltsame Übergriffe in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Berlin und Nordrhein-Westfalen.

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