UN-Bericht von WHO und Unicef: Immer weniger Malaria-Todesfälle

Die Zahl der weltweiten Todesfälle wegen Malaria ist seit dem Jahr 2000 um fast die Hälfte zurückgegangen. Die Fortschritte in Afrika sind geringer als in Asien.

Ein Kind aus Nairobi hinter einem Moskitonetz

Schützt vor Stichen: Moskitonetz in Nairobi, Kenia. Foto: dpa

GENF AFP | Die Zahl der durch Malaria verursachten Todesfälle ist nach UN-Angaben seit dem Jahr 2000 um 60 Prozent zurückgegangen. Vor 15 Jahren seien von geschätzt 262 Millionen Malaria-Patienten fast 840.000 gestorben, heißt es in einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef, der am Donnerstag in Genf veröffentlicht wurde. Für 2015 werde hingegen prognostiziert, dass von rund 214 Millionen Malaria-Patienten 438.000 Menschen sterben.

Damit wurde dem Bericht zufolge die Trendwende erreicht, die zu den Millenniumszielen der internationalen Gemeinschaft gehören. Die Eindämmung der Tropenkrankheit sei „eine der großen Erfolgsgeschichten in der öffentlichen Gesundheitsversorgung der vergangenen 15 Jahre“, erklärte WHO-Chefin Margaret Chan. „Wir können diesen alten Mörder besiegen.“ Chan hob hervor, dass Kinder unter fünf Jahren immer noch die große Mehrheit der Malaria-Todesopfer ausmachten. Immerhin sank die Malaria-Todesrate bei Kindern aber in den vergangenen 15 Jahren um 65 Prozent.

Wenn die Rate der Malaria-Infektionen und -Todesfälle seit 2000 nicht derart zurückgegangen sei, wären dem Bericht zufolge 6,2 Millionen Menschen mehr an der durch Mücken übertragenen Krankheit gestorben. Die größten Fortschritte gegen Malaria wurden demnach in Asien und im Kaukasus gemacht, in Afrika ging es deutlich schlechter voran. In den Ländern südlich der Sahara gebe es auch dieses Jahr fast 80 Prozent der weltweiten Malaria-Todesfälle, heißt es in dem UN-Bericht.

Wegen dieses ungleichen Fortschritts müssten den am schwersten betroffenen Ländern mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen gewidmet werden, forderten Chan und Unicef-Chef Anthony Lake. „Das Auslöschen von Malaria weltweit ist möglich – aber nur wenn wir diese Barrieren überwinden und den Fortschritt beschleunigen“, schrieben sie.

Seit dem Jahr 2000 wurden die Aufwendungen im Kampf gegen Malaria bereits verzwanzigfacht, etwa um mit Insektiziden behandelte Moskitonetze zu verteilen. Heute schlafen fast 70 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren südlich der Sahara unter solchen Netzen, 2000 waren es noch weniger als zwei Prozent.

Malaria wird durch Parasiten verursacht, die durch die Stiche infizierter Mücken übertragen werden. Die Tropenkrankheit führt über einen Befall der Leber zur Zerstörung der roten Blutkörperchen, zu Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Unbehandelt kann die Krankheit schnell lebensbedrohlich werden, wenn die Blutversorgung lebenswichtiger Organe gestört wird.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.