US-Präsidentenwahl 2016: Jeb Bush erwägt Kandidatur

Der Bruder des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush, Jeb Bush, erwägt eine Präsidentschaftskandidatur. Er werde ein solches Vorhaben „aktiv prüfen“.

Will das „Versprechen von Amerika“ wiederherstellen: Jeb Bush. Bild: dpa

WASHINGTON afp | Der US-Republikaner Jeb Bush hat als erstes politisches Schwergewicht seiner Partei seine Ambitionen für die Präsidentschaftskandidatur 2016 erklärt. Der Sohn von Ex-Präsident George H.W. Bush und Bruder von Ex-Präsident George W. Bush erklärte am Dienstag auf seiner Facebook-Seite, er werde die Möglichkeit einer Bewerbung für das Präsidentenamt „aktiv“ prüfen. In den kommenden Monaten werde er durch das Land reisen und sich mit der Bevölkerung darüber unterhalten, das „Versprechen von Amerika“ wiederherzustellen.

Der 61-jährige Bush erklärte in dem Facebook-Beitrag, er habe die Entscheidung nach Gesprächen mit seiner Familie während des US-Erntedankfestes Thanksgiving Ende November gefasst. Im Januar werde er eine politische Organisation mit dem Namen Leadership PAC gründen, um mit „Bürgern überall in Amerika“ das Gespräch zu suchen über „die entscheidendsten Herausforderungen, vor denen unsere einzigartige Nation steht“.

Jeb Bush amtierte von 1999 bis 2007 als Gouverneur des Bundesstaates Florida und gilt als bevorzugter Kandidat des republikanischen Establishments. Seine Ankündigung ist noch keine formale Bewerbung. Allerdings hat Bush das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur damit praktisch eröffnet. Als nächster Schritt stünde die Bildung eines offiziellen Wahlkampfkomitees an, um legal Spenden für seine Kampagne sammeln zu können.

„Ich habe keine Ahnung, ob ich ein guter Kandidat wäre“, hatte Bush am Wochenende in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC gesagt. „Ich hoffe, dass ich es wäre.“ Der mit einer gebürtigen Mexikanerin verheiratete Ex-Gouverneur vertritt bei gesellschaftlich umstrittenen Themen wie der Einwanderungspolitik eine eher moderate Linie. Dies würde Bush bei einem theoretischen Duell mit einem Demokraten um das Weiße Haus helfen, könnte ihm im republikanischen Vorwahlkampf aber den erbitterten Widerstand der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung einbringen.

Das Feld der möglichen Präsidentschaftsanwärter ist bei den Republikanern breit gefächert. Im Gespräch sind unter anderem der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, der texanische Senator Ted Cruz, der Senator Rand Paul aus Kentucky sowie der Kongressabgeordnete Paul Ryan, der als republikanischer Kandidat für die Vizepräsidentschaft bei den Wahlen 2012 verlor.

Bei den Demokraten wird die frühere First Lady und Außenministerin Hillary Clinton als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelt. Clinton hat erklärt, Anfang kommenden Jahres ihre Entscheidung über eine erneute Bewerbung bekannt zu geben. Im Jahr 2008 war sie im parteiinternen Vorwahlkampf an Präsident Barack Obama gescheitert, der nach zwei Amtszeiten bei den Wahlen 2016 nicht mehr antreten darf. Ende November hatte der frühere Senator Jim Webb als erster Demokrat seine Präsidentschaftsbewerbung erklärt.

Bushs Vater George H.W. amtierte von 1989 bis 1993 als US-Präsident. Sein Bruder George W. stand von 2001 bis 2009 an der Spitze der Vereinigten Staaten. Im Oktober hatte George W. Bush gesagt, dass er sich Jeb gut im Weißen Haus vorstellen könnte. „Ich denke, dass er Präsident sein will“, sagte er damals dem Nachrichtensender Fox News. Sein Bruder habe das Zeug zu einem „großartigen“ Staatschef. In einem Gespräch habe er Jeb zu einer Kandidatur gedrängt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.