Ungesunde Textilprodukte: Zara will Klamotten entgiften

Die Modekette Zara will bis 2020 auf umweltschädliche Substanzen in der Kleider- und Schuhproduktion verzichten. Nun ist der Rest der Modebranche gefragt.

Erfolgreich: Anti-Zara-Kampagne in Genf. Bild: dapd

HAMBURG afp | Die spanische Modekette Zara will bis 2020 alle gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien aus ihrer Produktion verbannen. Zara habe umfassende Verbesserungen bei der Herstellung von Kleidern, Schuhen und Accessoires zugesichert, teilte die Umweltorganisation Greenpeace am Donnerstag mit.

„Dies ist ein Meilenstein für eine saubere Textilproduktion“, erklärte Christiane Huxdorff, Chemieexpertin von Greenpeace. Nun müsse die ganze Modebranche dem Marktführer folgen. Schon bis März 2013 wolle die zur spanischen Inditex-Gruppe gehörende Modekette mitteilen, welche riskanten Chemikalien bei 20 Zulieferern eingesetzt werden.

Bis Ende 2013 sollten Daten zu hundert Textilfabriken vorliegen. Damit erfülle Inditex eine zentrale Forderung von Greenpeace; die Menschen in den Produktionsländern müssten Informationen erhalten, welche Schadstoffe durch Fabrikabwässer in Flüsse und damit in die Nahrungskette gelangten. Zara wolle auch über Azofarbstoffe informieren, die krebserregende Amine enthalten und Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können.

Zara ist der achte Textilhersteller, der die Forderungen der Umweltschutzorganisation zur Entgiftung der Produktion erfüllt. Inditex ist mit rund 850 Millionen verkauften Textilien im Jahr das weltweit größte sogenannte Fast-Fashion-Unternehmen.

Zuvor hatten sich bereits die Modemarken H&M, C&A und Marks&Spencer sowie die Sportartikelhersteller Puma, Adidas, Nike und Li Ning zu einer giftfreien Produktion verpflichtet. In der internationalen Kampagne Detox fordert Greenpeace die Hersteller auf, riskante Chemikalien durch umweltfreundliche Substanzen zu ersetzen.

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