Vorwahlen der US-Republikaner: Romney, Romney und Romney

Mitt Romney hat drei weitere Vorwahlen gewonnen und damit offenbar genug Stimmen, um Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner zu werden. Auch Obama stellt sich auf ihn ein.

Er wird wohl Obamas Gegenspieler: Mitt Romney. Bild: reuters

WASHINGTON afp | Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat sich Favorit Mitt Romney mit einem dreifachen Vorwahl-Sieg weiter abgesetzt.

Der Ex-Gouverneur von Massachusetts gewann US-Medien zufolge am Dienstag in Maryland, Wisconsin und der Hauptstadt Washington. Damit hat Romney nach Berichten des TV-Senders CNN nun mehr als die Hälfte der für die Nominierung auf dem Parteitag Ende August benötigten Delegiertenstimmen sicher.

In Maryland erreichte Romney Teilergebnissen zufolge 48 Prozent der Stimmen, sein ärgster Rivale Rick Santorum kam nur auf 30 Prozent. In Washington steuerte der Ex-Gouverneur mit 70 Prozent sogar auf einen noch deutlicheren Erfolg zu. Santorum hatte es in der Hauptstadt erst gar nicht auf den Wahlzettel geschafft, weil er im Vorfeld nicht ausreichend Unterschriften zusammenbekommen hatte.

Anders als in Maryland, wo eher moderate Republikaner zuhause sind, hatte sich der erzkonservative Ex-Senator Santorum in Wisconsin dagegen durchaus Chancen ausgerechnet. Romney fuhr Hochrechnungen mehrerer US-Sender zufolge aber auch in dem Bundesstaat im Mittleren Westen einen Sieg ein, wobei er laut Teilergebnissen allerdings nur wenige Prozentpunkte vor Santorum lag.

Der Ex-Senator gab sich am Wahlabend kämpferisch. „Wir haben nun den Punkt erreicht, wo Halbzeit ist“, sagte Santorum vor Anhängern in seinem Heimatstaat Pennsylvania, in dem Ende April Vorwahlen stattfinden. Dann rief er seinen Unterstützern zu: "Die Hälfte der Delegierten in diesem Prozess sind vergeben, und wer ist bereit, in Pennsylvania für eine starke zweite Halbzeit aus der Kabine zu stürmen?" Der Ex-Gouverneur hofft dabei auch auf Siege in konservativen Staaten wie Texas oder Kentucky, die im Mai abstimmen.

Um auf dem Nominierungsparteitag ungefährdet zum Herausforderer von Präsident Barack Obama gekürt zu werden, muss ein Bewerber mindestens 1144 Delegierte hinter sich bringen. Romney hat bislang 24 von 37 Vorwahlen gewonnen und konnte laut CNN dabei rund 630 Wahlmänner verbuchen. Auf Santorum entfallen elf Siege und deutlich weniger als die Hälfte von Romneys Delegierten.

Die Wertkonservativen bleiben skeptisch

Dem Ex-Senator wird keine realistische Möglichkeit mehr eingeräumt, selbst die nötige Delegiertenzahl zu erreichen. Allerdings setzt er darauf, dass Romney diese Schwelle ebenfalls verfehlt. In diesem Fall könnte es auf dem Parteitag zu einer Kampfkandidatur kommen. Auch der abgeschlagene frühere Chef des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, spekuliert auf einen umkämpften Parteitag und erklärte bislang stets, bis zum Ende im Rennen bleiben zu wollen.

Romney war bei seiner Siegesrede in Milwaukee in Wisconsin in Feierlaune. „Danke an Wisconsin, Maryland und Washington, D.C.“, rief er. „Das war schon wirklich eine ziemliche Nacht.“ Der Ex-Gouverneur stößt beim wertkonservativen Flügel der Republikaner auf Skepsis, in den vergangenen Tagen erhielt er aber die Unterstützung von weiteren einflussreichen Politikern seiner Partei – darunter der Anführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, sowie der frühere Präsident George Bush Senior.

Auch Obama scheint sich zunehmend auf Romney als Gegner einzustellen. Der Präsident griff den Ex-Gouverneur am Dienstag in einer Rede namentlich an und warf ihm vor, die „radikalen“ Haushaltspläne der Republikaner im Kongress mitzutragen. Dabei prangerte Obama den „Sozialdarwinismus“ der Republikaner an, der die Mittelschicht vernachlässige und die Reichen bevorzuge.

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