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  • 14.9.2017

Was fehlt …

… die Geschwindigkeit

„Endstation Nortrup“, steht auf einem großen Schild, das auf einer girlandengeschmückten Betontrasse auf dem Gelände der Fleischwaren-Fabrik Kemper montiert ist. Die letzte Fahrt des letzten in Deutschland entwickelten Transrapids ist in der Nacht zum Donnerstag zu Ende gegangen. „Mir ist schon ein Stein vom Herzen gefallen. Ein besonderer Moment“, sagt Kemper-Geschäftsführer Wolfgang Kühnl. Er ist ein Urenkel von Hermann Kemper, der als Erfinder der Magnetschwebetechnik gilt. Die Firma Kemper hatte den 2007 gebauten Zug im November 2016 für 200.001 Euro vom Bund ersteigert. Zwei Sektionen des Zugs sollen nun „möglichst stilecht“ zum Konferenz- und Schulungsräumen umgewidmet werden und über einen „Bahnsteig“ zugänglich gemacht werden. Im regulären Personenverkehr läuft der Transrapid derzeit nur in China, wo er in Schanghai zum Flughafen Pudong pendelt. In Deutschland kam der Zug nie zum Einsatz im Personenverkehr. Lange hat Kühnls Urgroßvater, Hermann Kemper, experimentiert, bis er die Erfindung 1934 anmelden konnte. Für seine Forschungen wurde ihm 1972 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik verliehen. Viele Nortruper kennen die Geschichte, Auswärtige eher nicht. „Wer hier vorbeifährt, der fragt sich schon, warum da ein Transrapid steht“, sagt Urenkel Kühnl. Deshalb soll direkt am vorderen Teil des Zuges ein Anbau entstehen, der ein kleines Museum vorsieht. Dort wird dann erklärt, warum die Endstation des Transrapid seit Donnerstag Nortrup heißt. (dpa)