Weil Altmaier sonst nicht kommt: Beck aus Talkshow ausgeladen

Peter Altmaier soll die Ausladung von Volker Beck aus der Show „Absolute Mehrheit“ gefordert haben. Jetzt findet die Sendung ohne Vertreter der Grünen statt.

Altmaier sowie Beck stehen oft vor den Kameras – auch schon oft zusammen. Bild: dpa

BERLIN taz | Bundesumweltminister Peter Altmaier soll die Ausladung von Volker Beck aus der Show „Absolute Mehrheit“ (Sonntag, 22.45 Uhr), dem neuen Talk bei ProSieben, gefordert haben. Das behauptet zumindest der Büroleiter von Beck, Sebastian Brux, bei Twitter.

Eigentlich hätten der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen und Altmaier gemeinsam bei der ersten politischen Talkshow von Stefan Raab auftreten sollen, doch dann habe Raabs Assistentin angerufen und Volker Beck ausgeladen, weil Peter Altmaier „sonst nicht kommt“, teilte Brux am Mittwochnachmittag mit.

Als erstes dementierte ProSieben, ebenfalls via Twitter: Dem Hashtag „AbsoluteMehrheit“ ließ der Sender eine Stellungnahme folgen: „Wir möchten darauf hinweisen, dass ausschließlich die Redaktion entscheidet, welche Gäste in der Sendung sitzen.“

Dann zwitscherte Peter Altmaier seine Widerworte: „Die Behauptung ist schlicht falsch“, schrieb der Minister bei Twitter: „Ich bin mit Volker Beck befreundet, war mit ihm in vielen Talkshows und werde das gerne auch wieder tun.“

Beck durch Thomas Oppermann ersetzt

Doch Brux bleibt bei seiner Äußerung, dass Raabs Assistentin Beck mit dieser Begründung ausgeladen habe. Beck wurde dann durch Thomas Oppermann, den Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD, ersetzt. Raabs Assistentin begründete die Ausladung Becks zunächst damit, dass es um die Augenhöhe der Gäste ginge, teilte Brux der taz mit.

Doch dann soll es geheißen haben, „dass Altmaier nicht gekommen wäre, wenn Volker Beck auch Gast ist“, sagt Brux - und legte nach: „Wenn es darum ginge, Herrn Altmaier hochrangige Mitgäste auf Augenhöhe an den Tisch zu setzten, warum tauscht man dann den einen gegen den anderen Parlamentarischen Geschäftsführer aus? Und warum sitzt dann Jan van Aken – ohne ihm zu nahe treten zu wollen – noch in der Runde? Für eine politische Talkrunde ist das jedenfalls ein schlechter Start.“

Van Aken ist Bundestagsabgeordneter der Linken. Er, Altmaier und Oppermann sitzen am Sonntag neben Wolfgang Kubicki (FDP) und diskutieren unter anderem über die Energiewende. Ein Kernthema der Grünen ohne einen grünen Vertreter. Brux will nun nicht den Beleidigten spielen, schließlich sei Volker Beck schon häufiger ausgeladen worden, „aber normalerweise passiert das, wenn das Thema gewechselt wird und nicht wenn einem Minister die Gäste nicht passen“, sagt er.

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