Wieder Eisbär-Babys in Berlin geboren: Zum Knut-schen

Im Tierpark wurden zwei Eisbärbabys geboren. Nun hofft der Ost-Zoo darauf, dass sie die nächsten Tage überleben und die Nachfolge von Knut antreten können.

Zwei Eisbär-Babys im Berliner Tierpark

Die zwei kleinen Körper, die sind die kleine Sensation Foto: dpa/Tierpark

BERLIN dpa | Fast zehn Jahre nach der Geburt des berühmten Eisbären Knut können sich Tierfreunde wieder über Eisbären-Nachwuchs in Berlin freuen. Im Tierpark wurden am Donnerstag Zwillinge geboren, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Eltern sind die sechsjährige Tonja und der vierjährige Wolodja.

Die Pfleger hoffen, dass die Babys überleben. Die Sterblichkeit bei neugeborenen Eisbären liege bei rund 50 Prozent. „In den ersten zehn Tagen ist die Sterblichkeit besonders hoch“, erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Hinzu komme, dass Mutter Tonja als Erstgebärende noch unerfahren sei. Sie bleibe aber ganz nah an ihren Kindern und halte sie dicht an ihrem wärmenden Körper.

Im Tierpark wurden nach Knieriems Angaben bisher bei allen erfolgreichen Aufzuchten zwei Jungtiere geboren. Aufgezogen wurde jedoch immer nur eins. „Es gilt also die nächsten 14 Tage ganz fest die Daumen zu drücken“, sagte der Direktor. „Schon die erfolgreiche Aufzucht eines Jungtiers wäre fantastisch.“

Nach 22 Jahren gibt es erstmals wieder Eisbären-Nachwuchs im Tierpark im Osten der Stadt. Pfleger entdeckten die meerschweinchengroßen Jungtiere am Donnerstag neben der Mutter. Seit zwei Wochen hätten die Mitarbeiter bereits hoffnungsvoll jeden Morgen auf den Überwachungsmonitor geschaut.

Während Wolodja für Besucher auf der Außenanlage im Tierpark zu sehen ist, befinden sich Mutter Tonja und ihr Nachwuchs noch in der Wurfbox – abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Wie in der Natur verlassen die Mütter mit ihren Jungtieren erst im Frühjahr die Wurfhöhle. Eisbären kommen taub und blind zur Welt. Absolute Ruhe gilt für den Erfolg der Aufzucht als entscheidender Faktor.

Der Tierpark wertete allein die Geburt schon als großartige Nachricht – unabhängig davon, ob die Jungtiere überleben werden. Denn nun ist klar, dass beide Bären fruchtbar sind.

Der legendäre Eisbär Knut im Berliner Zoo begeisterte Besucher aus der ganzen Welt. Der 2006 geborene und per Hand aufgezogene Eisbär sorgte vor allem 2007 für einen großen Ansturm von Fans. Er starb vor mehr als fünf Jahren an einer Gehirnentzündung. Heute steht er ausgestopft im Berliner Naturkundemuseum.

Im Tierpark war Eisbär Felix die letzte erfolgreiche Eisbärengeburt. Seine Mutter Polly brachte ihn Ende 1994 auf die Welt. Er lebt heute in Italien.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.