Wissenschaftler seziert AfD: Ein Analyst für Deutschland

Der Physiker und Moderator Harald Lesch argumentiert wissenschaftlich. Damit brüskiert er die Klimaskeptiker in der AfD.

Porträt Harald Lesch

Skeptischer Blick – auch in Richtung AfD Foto: imago/Future Image

BERLIN taz | Harald Lesch hat sich früh Gegner gesucht, die nicht von dieser Welt sein können. 1994, als seine Karriere im Fernsehen begann, stellte sich der Astrophysiker in einer ARD-Diskussionsrunde der Frage: „Gibt es UFOs wirklich?“

Lesch antwortete eindeutig: „Es gibt natürliche, irdische Erklärungsmöglichkeiten für die UFOs.“ Mit Zahlen und Fakten widerlegte er Verschwörungstheorien über die „Grünen Männchen“ und blieb dabei vor allem eines: verständlich. Jetzt hat er sich mit der AfD angelegt.

Seit Jahren moderiert der 56-jährige Professor der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität nebenbei verschiedene Fernseh- und Radiosendungen. Ab 1998 rechnete er im bayrischen Spartensender BR Alpha vor, wie die Physik des Weltalls funktioniert. Über die Irrwege im Kosmos des öffentlichen Rundfunks fand er vor acht Jahren seinen Weg ins Hauptprogramm des ZDF. Dort moderiert der gebürtige Gießener nun Beiträge für die Sendung „Terra X“. In einem Beitrag der Sendung wollte er wieder Klarheit schaffen: über die Klima- und Energiepolitik der AfD.

Dazu zerlegte Lesch, Mitglied im bayrischen Klimarat, das AfD-Wahlprogramm. Zeile für Zeile zeigte er wissenschaftliche Fehler auf. Er korrigierte geschürte Zweifel an den Klimamodellen, wies auf die manipulative Auswahl der Daten hin und widerlegte die Annahme, dass Kohlenstoffdioxid gut für das Pflanzenwachstum sei. Der Wissenschaftler verdeutlichte, wie alternativlos Wissen um den Klimawandel ist, 1,2 Millionen Menschen sahen zu.

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Lesch hatte zu Beginn der Sendung betont: „Es geht nicht um Politik, sondern um Sachthemen“, trotzdem wurde er mit diffamierenden E-Mails überschüttet. Die einen kritisierten absurderweise, Lesch mache sich mit der AfD gemein, die anderen sahen ihn „vor den Karren der totalitären Autokraten“ in Berlin gespannt, die gegen die AfD Stimmung machten.

Lesch reagierte wie immer: Er analysierte. Unter dem Titel „Die Psychologie hinter Hass“ sprach Lesch in einem weiteren Video über den Umgang mit widersprüchlichen Weltbildern und forderte: „Vielleicht sollte man einfach mal auf sich selber schauen.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.