TNT für Neonazi Wiese

Im Prozess um geplanten Anschlag auf Münchener Jüdisches Zentrum sagen Sprengstofflieferanten aus

MÜNCHEN dpa ■ Zwei Zeugen haben im Prozess um den geplanten Anschlag bei der Grundsteinlegung für das neue Jüdische Zentrum in München zugegeben, Sprengstoff beschafft zu haben. Sie hätten der rechtsextremen „Kameradschaft Süd“ des Neonazis Martin Wiese einen Panzerfaustkopf und eine Rohrbombenhülle besorgt, sagten die 24- und 25-jährigen Männer aus Brandenburg gestern vor dem Bayerischen OLG aus. Die Panzerfaust enthielt 1,2 Kilo TNT. Die beiden Zeugen aus Brandenburg berichteten, sie hätten Wiese und dessen Freunden auch Minen vermittelt. Diese seien in einem Wald jenseits der polnischen Grenze leicht zu finden: „Man stolpert drüber.“

Die Bundesanwaltschaft wirft den vier Angeklagten Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Konkret sollen sie geplant haben, am 9. November 2003 eine Bombe zu zünden. Wiese gilt als Drahtzieher der Attentatspläne.