Biogas für Europa – made in Bremerhaven

Bremerhaven bündelt europäische Aktivitäten für ein „Online-Helpdesk“ in der Biogaserzeugung

In Aarhus in Dänemark fiel der Startschuss für das Projekt „Agrobiogas“: In dem vom Umweltinstitut des ttz Bremerhaven initiierten EU-Projekt wird eine Informationsplattform („Online-Helpdesk“) zum Thema Biogaserzeugung für Landwirte entwickelt.

Ziel ist neben der Unterstützung der Landwirte die effiziente und ökonomische Arbeitsweise von Biogasanlagen. Koordiniert wird das Vorhaben vom Danish Agricultural Advisory Service mit Unterstützung vom ttz Bremerhaven. Insgesamt 24 Partner aus verschiedenen europäischen Ländern werden sich während der nächsten drei Jahre mit der Biogaserzeugung aus Reststoffen und so genannten Energiepflanzen befassen. Die EU-Kommission bezuschusst die Forschungsarbeiten mit 2,1 Millionen Euro.

Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist nicht nur umweltfreundlich, sondern eröffnet dem Landwirt neue Marktchancen. Im Rahmen der Biogasproduktion geht es längst nicht mehr nur noch darum, eine Anlage zur Entsorgung von Reststoffen aus der Viehhaltung zu betreiben. Wirtschaftlich weitaus effizienter ist der zusätzliche Anbau von Energiepflanzen, wie Triticale, Raps oder Mais, wofür der Landwirt brachliegende Flächen nutzen kann.

„Wichtig ist, dass der Landwirt bei Planung und Inbetriebnahme der Anlage professionelle Hilfe bekommt, bei der die Bedingungen des landwirtschaftlichen Betriebes vor Ort berücksichtigt werden“, erklärt Dr. Gerhard Schories, Technischer Leiter des Umweltinstitutes am ttz Bremerhaven. Um dieses Problem zu lösen, hatte er gemeinsam mit seinem Team die Idee, das europäische Biogas-Know-how zu bündeln und den Landwirten in Form einer Datenbank online zur Verfügung zu stellen.

In Deutschland befinden sich bereits 2.000 Biogasanlagen in Betrieb. „Derzeit gibt es zwar noch keine Biogasanlage im Land Bremen, aber allein in Niedersachsen sind 400 Anlagen in Planung. Insgesamt können wir von einer europaweiten Notwendigkeit dieses Instruments sprechen“, erklärt Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven. idw