Wochenübersicht: Konzert
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Seinen Stockhausen, Scelsi und die sonstigen sonischen Seltsamkeiten findet man beim heute startenden Ultraschall-Festival, worüber man fast vergessen könnte, dass es auch noch andere musikalische Abenteuer gibt. Die verschärften Rockabilly-Exerzitien von Jon Spencer und Heavy Trash zum Beispiel, die zugegebenermaßen bei ihrem Debüt in Berlin ja ein ziemlich mittelprächtiges Konzert abgegeben haben, deren neue Platte aber wiederum ziemlich großartig ist in ihrer schrundigen Pracht. Gibt es zusammen mit dem Avant-Hiphop von Dälek heute im HAU 1, beim dortigen Re-Education-Wochenende. Das Tagesticket kostet 18/10 Euro. Von The Mighty Moguls habe ich auch noch eine Single daheim rumliegen, mal auf einem Konzert gekauft. Und so ein Souvenir nimmt man nur mit, wenn das Konzert großartig genug war. Und tatsächlich sind die eh schon recht eindrücklichen Sixties noch ein wenig toller, wenn sie mit dem notwendigen Ungestüm von einer japanischen Band nachempfunden werden. The Mighty Moguls kommen aus Tokio. Sie spielen am Samstag im Bassy Cowboy Club und am Sonntag bei der Asian-Hot-Shots-Filmfestival-Fete im Grünen Salon. Ein schöner Hort für seltsame Band- und Projektnamen wie Aosuke oder Kuupuu ist das Hamburger Dekorder-Label, das sein Fünfjähriges feiert, am Samstag im West Germany, wo dann neben den vorab Genannten auch Felix Kubin zu hören ist, dessen nun erscheinendes neues Album „Music for Theatre and Radio Play“ so eine heißkalte Instrumentalmusik kennt, wie sie Holger Hiller gemacht hat, mit einem stramm auf Pop hinmarschierenden Hanns Eisler, Spieldosenmelodien, kleinen um Minimal-Music herumgedachte Zickigkeiten und überhaupt mit so blinzelnden Miniaturen, die auch die große Geste ins kleine Format hineinzupacken wissen. Seltsam und schön.

Heavy Trash, Dälek: HAU 1, Fr., 21 Uhr. 18/10 €

The Mighty Moguls: Bassy Cowboy Club, Sa., 22 Uhr. Grüner Salon, So., 22 Uhr

Felix Kubin u.a.: West Germany, Sa, 21.30 Uhr