taz Talk über Genozid an Jesid:innen Vierundsiebzig

Vierundsiebzig. Das ist die Zahl, die Êzîdinnen und Êzîden dem Völkermord an ihnen gegeben haben. Im Jahr 2014 ermordeten und vergewaltigten Terroristen des sogenannten „Islamischen Staats“ Êzîdinnen und Êzîden in der nordirakischen Shingal-Region.

Frauen und Kinder wurden als Sklavinnen gehalten, Jungen zu Kindersoldaten gemacht. 400.000 Menschen wurden vertrieben, viele kehrten nicht wieder zurück und leben bis heute in Flüchtlingslagern. Die Folgen dauern an, Tausende gelten noch als vermisst, andere müssen sich im Ausland ein neues Leben aufbauen.

Die Autorin Ronya Othmann reist in ihrem Buch in die Region und spricht mit den Überlebenden. Sie hält Erinnerungen fest und sammelt Augenzeugenberichte über die begangenen Verbrechen. Wie kann man mit den grauenhaften Erinnerungen weiterleben?

Othmann fährt auch in das türkisch-syrische Grenzgebiet, besucht Archive und den Gerichtsprozess gegen eine IS-Anhängerin in Deutschland.

Gästin:

🐾 Ronya Othmann, selbst Tochter eines Êziden, erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte der Êzîdinnen und Êzîden, die immer auch eine Geschichte der Verfolgung ist. Das Buch „Vierundsiebzig“ ist im Rowohlt Verlag erschienen.

🐾 Vincent Bruckmann, taz lab-Redakteur, moderiert diesen taz lab Warm-up Talk.

Dieser taz Talk findet im Rahmen der taz lab Warm-up Talks statt. Fragen des Publikums sind vor und während des Talks hocherwünscht.

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