Sassnitz 31.08.: Wohin entwickelt sich Rügen?

Aus dem Nazi-Erholungsheim „Kraft durch Freude“ in Prora wird eine exklusive Wohn- und Feriensiedlung: Ist das nötig?

Ein luxussanierter Häuserblock des Prora-Komplexes Bild: dpa

Rügen ist die beliebteste Ferieninsel Deutschlands. Mit sehr schöner Landschaft und normalen Problemen. Woran hapert es auf der Insel? Arbeitslosigkeit, die wachsende Popularität der AfD, die Integration von Flüchtlingen? Am stärksten bewegt die BürgerInnen der Insel wohl derzeit Prora – das Ferienmonstrum an Naziarchitektur, das in den Dreißigern für 20.000 Erholungssuchende geplant war.

Zu DDR-Zeiten nutzte die Nationale Volksarmee das Gelände. Heute sind fast alle der insgesamt 4,5 Kilometer langen Blöcke in Strandlage an Investoren verkauft, die luxuriöse Eigentums- und Ferienwohnungen, Freizeitzentren und eine Hotelanlage bauen. Auch ein 27-geschossiger Wohnturm, eine Seebrücke und ein Yachthafen sind im Gespräch.

Wann: Mi, 31.08., 18.30 Uhr

Wo: Grundtvighaus

Seestraße 3

18546 Sassnitz

Eintritt frei

Prora – das Seebad der Superlative? Was aber bedeutet das für den Ort, seine BewohnerInnen und die Insel mit ihren in der Saison ohnehin überfüllten Straßen? Wer profitiert von dem Projekt, wer hat das Nachsehen? Und wie will der Ort sein historisches Erbe lebendig halten? Bleibt Prora ein Ort für alle? Zum Gespräch lädt »taz on Tour« an den Runden Tisch, um gemeinsam über Rügens Zukunft zu sprechen.

Es diskutieren:

Susanne Misgajski, Prora-Zentrum e.V.

Axel Drebing, Architekt

Gerd Grochowiak, Unternehmensgruppe Irisgerd

Jörg Burwitz und Christian Schmidt, Bürgerinitiative „Lohme bewahren!“

Claudia Hilgendorf, Wohnungsbaugenossenschaft „An der Prorer Wiek“

Karsten Schneider, Bürgermeister der Gemeinde Binz und Ortsteil Prora

Moderation: Jan Feddersen und Julia Boek