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  • 26.5.2015

was fehlt ...

... der Nationalstolz

Böse, japanische Pädagogen! Singen die einfach nicht mit, wenn bei der Schulabschlussfeier die Nationalhymne auf dem Programm steht. Logisch, dass ihnen deshalb eine Weiterbeschäftigung nach Erreichen ihres Pensionsalters verweigert wird, obwohl entsprechende gesetzliche Regelungen das vorsehen. Oder? Von wegen. Die Stadtverwaltung von Tokio muss den 22 Lehrern jetzt eine Millionenentschädigung zahlen, urteilte ein Bezirksgericht in Tokio. Richter Toru Yoshida mahnte zu Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Lehrern, denn „sie haben nach ihrer Überzeugung gehandelt“. Die Zeremonie hätten sie nicht gestört. Die Stadtverwaltung habe „ihre Macht missbraucht“.Im Jahr 2012 hatte das oberste Gericht Japans geurteilt, dass es nicht verfassungswidrig sei, Lehrer zu bestrafen, die zur Hymne schwiegen oder sitzen blieben. Das Gericht mahnte die Behörden jedoch, keine Sanktionen zu verhängen, die über eine Rüge hinausgingen (taz/afp)