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  • 30.3.2015

was fehlt ...

… Wenders die Männertränen

Männer können nicht trauern. Meint Wim Wenders. „Frauen sind oftmals viel bereiter, sich zu öffnen“, sagt er im Cicero-Interview und schlägt drastische Methoden vor, um Männer aus der emotionalen Reserve zu locken: „Männer gehören heutzutage öfter geohrfeigt als jemals zuvor. Die Lernfähigkeit der Männer braucht doch oftmals drastische Nachhilfe.“ Patsch. Ohrfeigen! Einfach mal so locker dahergemeint. Wenders haut viele solcher Sätze raus dieser Tage, denn am Donnerstag kommt sein neuer Film ins Kino. In der Neon über Bildungswege: „Es ist ziemlich normal, erst mal das werden zu wollen, was die Eltern von Beruf sind. (…) Von zwei Semestern Medizinstudium bleibt fünfzig Jahre später mehr übrig als von zwei Semestern Philosophie.“ In der Bild am Sonntag über seine Verweigerung, in Hongkong das Hirn eines lebenden Affen zu löffeln: „Die Gastgeber waren natürlich beleidigt, aber irgendwo muss man einen Strich ziehen.“ Oder auch im Playboy über Drogen: „Ich habe rechtzeitig gemerkt: Das bringt mich weder als Mensch noch als Künstler weiter. Es ist eine Sackgasse.“ Inzwischen seien „mein Musikkonsum und meine Arbeitswut“ die einzigen Exzesse, sagt Wenders. Das – und Interviews geben. Dabei zeigt er auch gleich, wie das ist, wenn Männer sich öffnen und aus der emotionalen Reserve herauskommen. Ein wenig Trauer ist da durchaus angemessen. Auch die Herren. Bitte! (taz, afp)