Vertrag wird verlängert: „Welt“ liefert weiter an „Morgenpost“

Doch kein Ende am 30. April: Die Funke-Zeitung bekommt noch bis August Inhalte von Springer und bestückt weiter den Berliner Lokalteil der „Welt“.

Die Springer-Zentrale in Berlin. Bild: dpa

BERLIN taz | Eigentlich sollte der Inhalteaustausch zwischen der Funke Mediengruppe und Axel Springer zum 30. April enden. Bis dahin läuft der alte Content-Liefervertrag: Die Welt stellt Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt ihre überregionalen Inhalte zur Verfügung, im Gegenzug stellt die Morgenpost den Berlin- und das Abendblatt den Hamburg-Teil der Welt her.

Doch nun soll – zumindest in Berlin – die Zusammenarbeit weitergehen. Noch bis zum 31. August wird die Morgenpost ihre überregionale und internationale Berichterstattung von der Welt beziehen – und umgekehrt soll das Lokalblatt weiterhin fürs Regionale in der Welt zuständig sein.

Funke-Sprecher Tobias Korenke bestätigte die Verlängerung. In Hamburg würde die inhaltliche Trennung allerdings wie geplant vollzogen. „Die Berliner Morgenpost hat ja sehr viel mehr Inhalte von der Welt übernommen als das Hamburger Abendblatt.“

Innerhalb der Morgenpost sei die Fortführung des Inhalteaustauschs auch bereits bekannt gegeben worden, berichteten Mitarbeiter. An sie will Funke auch in erster Linie bei der Fortführung des Vertrags mit Springer gedacht haben: „Eine Verlängerung des Content-Lieferungsvertrages bedeutet eine Entlastung der Berliner-Morgenpost-Mitarbeiter, die in den nächsten Wochen unter anderem auf ein neues Redaktionssystem umstellen müssen“, teilte Korenke mit.

Aufbau der Funke-Zentralredaktion dauert

Ein Grund scheint aber auch zu sein, dass sich der Aufbau von Funkes Zentralredaktion in Berlin hinzieht. Von dort sollten – unter der Leitung des früheren Focus-Chefredakteurs Jörg Quoos – eigentlich ab dem 1. Mai die überregionalen Inhalte für Morgenpost und Abendblatt geliefert werden. Der Aufbau würde laut Korenke allerdings „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“.

Derweil schraubt die Welt an eigenen Lokalredaktionen in Hamburg und Berlin. In der Hansestadt baue man gerade ein „eigenes kleines, aber schlagkräftiges Team auf, das zum 1. Mai die regionale Berichterstattung aus Norddeutschland für alle Welt-Titel und -Formate übernimmt“, sagte eine Springer-Sprecherin.

Der bisherige Deal für die Regionalteile aus Hamburg und Berlin soll Springer laut Handelsblatt 1,5 Millionen Euro im Jahr gekostet haben. 500.000 Euro soll Funke im Gegenzug für Überregionales bezahlt haben.

Funke hatte die Morgenpost und das Abendblatt 2013 (neben einigen Fernseh-, Frauen- und Anzeigentiteln) von Springer übernommen, das sich im journalistischen Bereich auf seine beiden Kernmarken Bild und Welt konzentrieren will.

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