Chemiewaffeninspekteure in Syrien: Spuren von Sarin gefunden

Das Assad-Regime hatte 2013 zugesichert, alle Chemiewaffen vernichten zu lassen. Nun finden Inspektoren Spuren von zwei Nervengasen im Land.

Im August 2013 waren UN-Experten nach Damaskus gekommen, um den Giftgansangriff zu untersuchen. Bild: reuters

DEN HAAG afp/rtr | Chemiewaffeninspekteure haben in Syrien Spuren eines Vorprodukts der Nervengase Sarin und VX gefunden. Angesichts des Fundes habe die EU die Sorge, dass Syrien noch immer über Chemiewaffen oder Bestandteile zu ihrer Herstellung verfügen könne, hieß es in einem am Freitag auf der Website der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) veröffentlichten Bericht.

Die im Dezember und Januar gefundenen Mittel seien gegenüber den Experten OPCW nicht deklariert worden. „Dies ist ein ziemlich starker Hinweis darauf, dass sie bezüglich Sarin gelogen haben“, sagte eine mit dem Bericht vertraute Person aus Diplomatenkreisen.

Bisher hätten die Verantwortlichen keine zufriedenstellende Erklärung für diesen Fund geliefert. Die Spuren sind bei der Durchsuchung eines militärischen Forschungsstandortes gefunden worden.

Syriens Staatschef Baschar al-Assad hatte im Oktober 2013 der Vernichtung sämtlicher chemischer Kampfstoffe unter Aufsicht der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen zugestimmt, nachdem die USA wegen eines Giftgasangriffs mit bis zu 1.400 Toten nahe der Hauptstadt Damaskus mit einem Militärangriff gedroht hatten. Die ausgelieferten Giftgasbestände – insgesamt 1.300 Tonnen – wurden auf hoher See im Mittelmeer unschädlich gemacht.

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