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Erhöhung des VerteidigungsetatsKurzschlüssiger Aufrüstungskurs

Pascal Beucker

Kommentar von

Pascal Beucker

Die europäischen Demokratien werden nicht nur von außen, sondern auch massiv von innen bedroht. Dagegen helfen immer höhere Militärausgaben nicht.

Rekordverteidigungsetat: Friedrich Merz will die Bundeswehr zur „stärksten Armee Europas“ machen Foto: Michael Kappeler/dpa

D er Haushalt für 2026, den der Bundestag am Freitag beschließen will, ist einer der Superlative: Seit Gründung der Bundesrepublik hat dieses Land noch nie so viel Geld für sein Militär bereitgestellt. Und es soll noch viel mehr werden. Die 108 Milliarden im kommenden Jahr sollen bis 2029 auf mehr als 150 Milliarden Euro ansteigen. Die schwarz-rote Koalition scheint fest entschlossen, die Ankündigung von Kanzler Friedrich Merz, die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas zu machen, in die Tat umzusetzen.

Wer sich die Debatte dazu am Mittwoch im Bundestag angeschaut hat, konnte schon überrascht sein, wie selbstverständlich geworden ist, was angesichts der deutschen Geschichte alles andere als selbstverständlich sein sollte. Bis auf die Linke waren sich alle Fraktionen einig, dass für die Aufrüstung des deutschen Militärs kein Preis zu hoch ist. So verpuffte auch der berechtigte Hinweis des Linken-Haushälters Dietmar Bartsch auf die weitaus geringeren Verteidigungsausgaben der europäischen Atommächte Frankreich und Großbritannien.

Frankreich will im kommenden Jahr seine Militärausgaben auf etwas mehr als 57 Milliarden Euro steigern, Großbritannien auf rund 71 Milliarden Euro. Schon das ist sehr viel, aber weitaus weniger als Deutschland plant – obwohl die nukleare Bewaffnung mit hohen Kosten verbunden ist. Den Preis dafür muss jedoch in allen drei Ländern die jeweilige Bevölkerung tragen.

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Eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Damit aber destabilisieren die exorbitanten Ausgaben für das Militär den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dabei haben jetzt bereits sowohl in Frankreich und Großbritannien als auch in Deutschland extrem rechte Parteien bedrohliche Zustimmungsraten. Bezahlen müssen das zudem übrigens auch notleidende Menschen in ärmeren Regionen auf unserem Globus, denen die humanitäre Hilfe gekürzt wird. Das befeuert die Krisen auf der Welt.

Der russische Überfall auf die Ukraine 2022 hat zu Recht für einen Schock in Europa gesorgt. Aber in der angstgetriebenen und teilweise irrationalen Debatte über das ohne Zweifel aggressive Agieren Putins geht ein zentraler Aspekt offenkundig unter: Die Demokratien in Europa sind nicht nur von außen, sondern auch von innen bedroht, und das sogar massiv.

Die europäischen Nato-Staaten haben schon jetzt das militärische Potenzial, um selbst ohne die USA ausreichend abschreckungsfähig gegenüber Russland zu sein. Aber was schützt sie vor den rechten antidemokratischen Kremlfreunden im Inneren? Die immer aberwitzigere Steigerung der Militärausgaben sicher nicht.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist Mitte vergangenen Jahres im Kohlhammer Verlag erschienen.
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92 Kommentare

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  • Unfassbar, dass man geschichtsvergessen plant, wieder die stärkste Armee Europas zu haben.



    Der Sozialstaat geht den Bach herunter, Bedürftige werden diskreditiert und die Rüstungsindustrie kommt vor Lachen nicht in den Schlaf.



    Ein Frieden in der Ukraine wäre sicher kein guter Hintergrund für dieses politische Agieren.

  • Auf unseren Wahlzettel stand nix von Subventionen ohne Ende an die Rüstungsindustrien, auch im Wahlkampf erinnern wir andere, eher fremdenfeindliche, unmenschliche Inlandsbezogene Themenschwerpunkte. Hier wird der erteilte Wählerauftrag, durch legitimieren der Parlamentarier, eklatant zum Freifahrtsschein ausgenutzt und massiv Missbraucht ! Wer wundert sich da noch über Wahlverdrossenheit & Unzufriedenheit bei den Wählern ? Wer schlechtes Schauspiel sehen will, geht üblicherweise in ein drittklassiges Provinztheater. Heutzutage reicht da ein Blick in die Bundestags Debatten...🤑

  • Putin wollte keine Nato-Ukraine vor der Haustür. Dass Russland den Westen, die NATO, ernsthaft angreift, hat eine Wahrscheinlichkeit von Null. Putin hätte eine Frontlinie von der Arktis (Finnland) bis zum Mittelmeer (Türkei) mit tausenden Kilometern! Spätestens mit dem Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands hat sich ein Krieg Russland gegen die NATO endgültig erledigt.

    • @drafi:

      "Putin wollte keine Nato-Ukraine vor der Haustür."

      Genau darum ging und geht es, weshalb das Thema NATO-Erweiterung eben auch in den 28 Punkten des "Friedensplans" an drei Stellen wieder auftaucht - als eines der Kernthemen, wenn nicht DAS Kernthema eindeutig vor den Gebietsansprüchen. Denn was hätte Russland davon, wenn es den Donbass bekäme und die Westukraine NATO-Mitglied wäre?

      "Dass Russland den Westen, die NATO, ernsthaft angreift, hat eine Wahrscheinlichkeit von Null."

      So ist es. Ein Angriff Russlands gegen die NATO würde gerade mal einen Tag dauern und zwar egal ob mit oder ohne Atomwaffen.

      Man könnte sagen, der Krieg in der Ukraine ist ein Krieg um die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.

    • @drafi:

      Das die USA europäische NATO Gebiete verteidigen kann man inzwischen stark bezweifeln. Griechenland und Türkei werden keine größeren Verbände schocken,Portugal und Spanien haben nicht viel. D.h. Russland hat dann entlang der Front von finland bis Polen eine 3-6 Überlegenheit an Einheiten. Zusammen mit beiden nagriffen, 5ten Kolumnen hat Russland ziemlich gute Chancen.

      • @Machiavelli:

        @Machiavelli: Um sich dann die zwölfte Zeitzone einzuverleiben und sich über unsere Bodenschätze herzumachen?

  • ""Wer sich die Debatte dazu am Mittwoch im Bundestag angeschaut hat, konnte schon überrascht sein, wie selbstverständlich geworden ist, was angesichts der deutschen Geschichte alles andere als selbstverständlich sein sollte.""



    ===



    Die NATO wurde 1949 in Washington gegründet. 12 Gründungsstaaten – 10 westeuropäische Länder + USA + Kanada bildeten das Bündnis, um eine kollektive militärische Verteidigung gegen die Sowjetunion/Warschauer Pakt im Kalten Krieg zu schaffen. Der Vertrag betont die Wertegemeinschaft freier, demokratischer Staaten ....



    ===



    De rüstet zu einem Zeitpunkt auf, an dem sich die USA aus der Wertegemeinschaft scheinbar verabschieden - - siehe 28 Punkte Plan -- in dem sich Amerika als Emissär gebärdet -- der allerdings demokratische Werte inklusive die Rechtsprechung der UN nicht nur links liegen lässt - sondern auch gewaltig mit den Füssen tritt. Was in der Ukraine passiert ist Trump egal - - genauso wie europäische Interessen.

    Wenn sich die Republik aus der militärischen Abhängigkeit



    befreit & in die Bundeswehr mit den europäischen Natopartnern in das Verteidigungsbündnis investiert -- ist das ein Weg neben anderen europäische Souveränität abzusichern.

    • @zartbitter:

      👍👍 Schade ist nur, man kann sich als mündiger Bürger nicht mal kurz in die unsäglichen Debatten im Bundestag dazwischen schalten.

  • "Die europäischen Nato-Staaten haben schon jetzt das militärische Potenzial, um selbst ohne die USA ausreichend abschreckungsfähig gegenüber Russland zu sein."

    Auf dem Papier. Aber auch im Ernstfall? Wie realistisch ist es anzunehmen, dass bei einem Bündnisfall alle europäischen NATO-Staaten gemeinsam kämpfen oder nicht doch eher das eine oder andere Mitglied lieber untätig bleibt? Wie gut ist das Zusammenspiel der nationalen Armeen als NATO-Einheit? Wie sieht es mit der Waffentechnik aus, mit dem Munitionsvorrat? Ist diese in jedem NATO-Staat auf dem neuesten Stand und in ausreichenden Mengen vorhanden, um im Bündnisfall und bei Mobilmachung ausreichend Streitkräfte aufzubieten?

    Dies sind essentielle Fragen und m.E. ist es wenig zielführend, sich ein Urteil über den Sinn der Wiederbewaffnung zu erlauben, solange diese nicht beantwortet sind.

  • Der Angriff auf die Ukraine kam doch nicht überraschend. Putin hat von einer roten Linie in der Osterweiterung der Nato lange gesprochen. Nur der Westen hat das ignoriert.

    • @Peter Teubner:

      NATO Beitritt der Ukraine stand nicht an, und Russland hat Verträge unterschrieben das es kein Veto Bei NATO Beitritten hat und das jedes Land in Europa sein Bündnis selber aussuchen kann.

    • @Peter Teubner:

      ????

      Die Ukraine wollte 2012-2014 in die EU, nicht in die NATO. Ein NATO-Beitritt stand gar nicht zu Debatte. Wurde auch 2008 abgelehnt.

      Putin hat von Nazis gesprochen, die in der Ukraine antirussische Politik betreiben und Russland auslöschen wollen.

      • @Chris McZott:

        Es ist schon etwas komplexer.



        Die Ukraine hat seit 2019 das Ziel eines NATO Beitritts in der Verfalssung stehen. Zwischen 2012-2020 gab es wiederholt gemeinsame Manöver der Ukraine mit der NATO. Die Ukraine wurde am 12. Juni 2020 in das Enhanced Opportunities Program der NATO aufgenommen.



        Natürlich ist dies alles aus völkerrechtlicher Sicht nicht im Geringsten eine Rechtfertigung für Russland, in irgendeiner Form militärisch gegen die Ukraine vorzugehen.

        • @T-Rom:

          Russlands Krieg begann 2014.

          • @Chris McZott:

            @ Mc Zott:



            Im April 2014 befahl der ukrainische Innenminister die "Spezialoperation gegen den Terror". Nicht den Kampf gegen Russland.



            Seine Parteizugehörigkeit zur Svoboda, ist ebenfalls bekannt.

    • @Peter Teubner:

      Aha…welche NATO-Osterweiterungen hat es denn in den letzten 15-20 Jahren gegeben? Richtig, nur Schweden und Finnland nach Beginn des Ukrainekrieges…

      • @Saile:

        Genau. Und die zählen noch nicht einmal dazu, weil sie geografisch zu Nordeuropa gehören. Da legen wir hier in Skandinavien schon Wert drauf.

        • @Sam Spade:

          Genauso wie Tschechen zu Recht Wert darauf legen dass sie Mitteleuropäer sind…und Norden stimmt schon, aber östlicher als Finnland geht ja praktisch garnicht mehr…

  • Meine Rede. Vor lauter bösen Russen, die ja jetzt schon abgeschreckt werden, verliert man die innere Gefahr aus dem Blick - die Faschisierung.



    Und statt etwas zu tun, werden dort, wo Menschen sich dagegen engagieren, Gelder gestrichen oder man gießt mit Stadtbildäußerungen Öl ins Feuer.

    • @Piratenpunk:

      Dass die AfD Russlands Proxy ist und stark von der hiesigen russischsprachigen Minderheit gewählt wird, ist Ihnen wohl entgangen.

      • @Chris McZott:

        Die AfD ist teilweise prorussisch, aber weder im Ganzen, noch ist ihr Aufstieg mit russischem Einfluss erklärbar (dafür aber mit einem virulenten Rassismus, der in D nicht zuletzt von der CDU gepflegt wurde und wird). Die "russischsprachige Minderheit" ist politisch genauso gespalten wie der Rest der Bevölkerung; sie steht zwar leicht rechts von dom Durchschnitt, aber das wiederum ist bei weitem nicht genug, um ein nennenswerter Faktor für den Erfolg der AfD zu sein (und man kann sich auch die Frage stellen, ob solche Pauschalurteile über eine Minderheit nicht selbst unangenehm nah am Denken der AfD sind).

      • @Chris McZott:

        Jetzt sind die Russen auch Schuld am deutschen Rechtsruck..



        Ja, die haben entsprechende Verbindungen und werden von Russlanddeutschen gehäuft gewählt.



        Allerdings wird die AfD von nem Viertel der Bevölkerung gewählt und die Union hat deren migrationspolitische Positionen weitgehend übernommen. Und ist damit eben auch Treiberin der Faschisierung.

    • @Piratenpunk:

      So ist es. Mit Blackrock-Merz und Präsident der Reichen Macron gegen russischen Faschismus - da lachen ja die Hühner, das geht ja noch nicht mal im Inland, weder in Deutsch- noch in Frankland.

      Um vor dem Sozialabbau, der für Verteidigungszwecke unnötigen Megarüstung, von dem Asylrechtsabbau, vom Abbau der Arbeitnehmerrechte und der weiteren Umweltzerstörung abzulenken, versuchen die Kriegstreiber in der Kern-EU vom autoritären und immer extremeren Rechtsruck im jeweils eigenen Land abzulenken nach dem Motto: "Haltet den Dieb!"

      Ich sach ma so: Wer noch nicht mal zuhause mit der AfD fertig wird, sondern dieser ständig nach dem Mund redet, der wird wohl auch kaum nach außen gegen Faschismus vorgehen wollen.

      Sondern bei der Überrüstung geht es offenbar um ganz andere Ziele die mit dem Angriff Russlands überhaupt nichts zu tun haben, diesen allerdings als willkommenen Vorwand nutzen.

  • Kurz und schlüssig ergibt halt immer einen



    KURZSCHLUSS!

  • Schonn.

    “Die schwarz-rote Koalition scheint fest entschlossen, die Ankündigung von Kanzler Friedrich Merz, die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas zu machen, in die Tat umzusetzen.…“



    But.



    Das hängt nicht an noch so viel Milliarden! Woll



    Sondern an einer Strukturreform an -



    Haupt & Gliedern •

    Nur sojet Münchhausen-Nr kriegen unsere



    Politikaster - Tarnfleck di Pisto & Luft-Nr Fritz



    Schlicht nicht hin: Null Ahnung Null Checkung •



    “Finger lang Ehrgeiz!“ reichen in & für eine moderne hochtechnisierte Armee schlicht nicht! Wollnichwoll



    NO WAY & ENDE DER DURCHSAGE •

    • @Lowandorder:

      Richtig, deshalb ist auch jedes Gerede von einer Militarisierung Deutschlands Unsinn. Selbst wenn wir das wollen, wir könnten das gar nicht.

      • @Chris McZott:

        „..wir könnten das gar nicht."



        Ich frag mich ja auch immer, ob die Paradieren oder Parodieren...

        • @StarKruser:

          Liggers “Wennses doch nicht können!



          Soll‘nses doch lassen!“



          Ottto zu den Stechschrittversuchen



          (SS-Mann Großdeutschland



          Mit dem ich alle viertejahr vorm Aufstehen nen Lastzug Hundhausen Weizenpuder ablud!



          Eh er sich zu unserer alten Dame zum ☕️☕️☕️ ins Mahagoni/blau setzte



          “Was hamer bei Adolf gelernt?



          Lkw-Fahren - also fahr‘ ick 🚛“ •

      • @Chris McZott:

        Ach was! Loriot

        Militarisierung der Gesellschaft?!



        Na abere Halllo! Dees kriegemer



        🪖Teutone🪖 💣 🧌🧌🧌🧌 🪖💣



        Doch locker mit Epauletten Pappmaché etc bis ins Kinderzimmer mühelos hin. Newahr



        Zeig ehna gern ein Weihnachts



        🎄Fotto inclusive Holzgewehr & “Stahlhelm“ con schwarz-weiß-rotes Band“ (Brigade Ehrhard;((



        Unterm 🎄

        • @Lowandorder:

          "Epauletten, Loriot, Holzgewehr & Stahlhelm, Brigade Ehrhard - das alles hat nichts mit dem 21. Jhdt. zu tun. Ist Ihnen bewusst dass wir 2025 haben?

          Wir heutigen Deutschen sind demografisch eine Gesellschaft alter Frauen. Die Jugend ist multiethnisch und hat deshalb schon familienbiografisch häufig gar keinen Bezug zu ihren Begriffen.

          Sie erzählen Geschichten aus einer anderen Zeit. Sofern es uns (besser: ausländischen Militärberatern) nicht gelingt, aus 60Jährigen eine schlagkräftige Armee zu formen, braucht sich niemand vor Deutschlands Miltär zu fürchten. Der dt. Militarismus ist mit der DDR gestorben.

          • @Chris McZott:

            Booey “Der dt. Militarismus ist mit der DDR gestorben.“

            Ach was! ©️ Loriot

            Frage: In welchem Jahrhundert bitte belieben‘s denn zu leben?!



            Schauens sich nur zB die Körperhaltungen beim Zapfenstreich “Hände an die Hosennaht!“ & “daß ein Heiermann die Prägung verliert!“ an.



            Da waren wir in der Fornalausbildung



            Reformkommission mit General Guderian 1967 aber schon ein ganzes Stück weiter! Wollnich



            Kann es sein daße “wien Blinder von der Farbe sprechen?



            Uns Fritze aus Provinzien will “ die stärkste Armee Europas“ haben!



            Knüpft mühelos an die Großmannssucht eines GazPromGerd “Wir sind wieder wer!“ an.



            Der hat ja mit seinem Buddy Joseph Fischer erste&zwei verfassungs&völkerrechtswidrige Kriege Schlands zu verantworten!



            Und Luft nach oben ist solchen unbedarften Heijopeis wie der aus Letzter ☝️ Brilon 🌳🎄🧌🦌📯 immer •

            • @Lowandorder:

              Körperhaltung beim Zapfenstreich, Guderian 0_o ...das sind wieder Geschichten von früher ohne Relevanz für das Heute.

              Die heutige Kultur der Bundeswehr wird weit mehr von NATO-Standards und der aufgeblähten Bürokratie des 2000er-Deutschlands geprägt als von irgendwelchen Überbleibseln der Wehrmachtzeit. Das war bei Ihnen in den 1960er sicher anders.

              “ die stärkste Armee Europas“ - das wird absehbar die Türkei oder je nach dem was noch kommt die Ukraine bleiben. Da kann Merz erzählen was er will. Das wollen die Deutschen nicht und vor allem das können sie auch nicht..selbst wenn sie es wollten. Aktuell versuchen wir etwas zu den Polen aufzuholen. Wenn Sie unbedingt eine historische Referenz aus "Ihrer Zeit" wollen, dann sollten Sie an das kuk-Heer denken.

              "erste&zwei verfassungs&völkerrechtswidrige Kriege" - Anteile an Kriegen, die Deutschland alleine niemals herbeigeführt oder umsetzen hätte können...und die auch von der Bevölkerung abgelehnt wurden.

              "Kann es sein daße “wien Blinder von der Farbe sprechen?" - Meine Dienstzeit dürfte um einige Jahrzehnte aktueller sein als Ihre. Ich habe auch den Eindruck, dass Ihnen generell der Bezug zum Heute fehlt.

              • @Chris McZott:

                Tja Heute. Schonn

                Heute ist nicht morgen.Newahr



                Aber morgen ist heute gestern •



                Normal



                & 👅



                Lerne von gestern, lebe für heute, hoffe auf morgen.



                Wichtig ist, nicht aufhören zu



                fragen.



                - Albert Einstein



                always at.your servíce



                ps was hab ich mit kuk ze donn?



                Um Kosovo-Bombardierung um so mehr •

              • @Chris McZott:

                Hola! Vorschnell mit dem Urteil ist die Jugend & Brille 👓 verlegt?



                Oder lesens mal wieder nicht genau?

                Den / von mir gemeinten Zapfenstreich findense n paar Blätter vor & der ist eindeutig -



                Ja Klaus Theweleit hätte seine helle Freude! Gelle



                &



                Den Panzergeneral Guderian WK II kann ich ja wohl kaum gemeint haben. Newahr



                Der Sohnemann - in dessen Kommission ich das Vergnügen hatte - seinen launigem Spott zu lauschen - hatte gerade seinen ersten goldenen Pickel eingeheimst eh dann irgendwann mit deren 4 von Bord ging!



                Normal



                &



                Bleibe bei: “…kunnn Snakken as son Blinden vonne Farf!“ •

                • @Lowandorder:

                  Das habe ich schon verstanden. Sie bringen weitere Schoten aus längst vergangen Zeiten.

                  Der "Sohnemann" ist auch schon lange tot....Sie könnten genauso gut aus der Kaiserzeit berichten.

                  • @Chris McZott:

                    Daßse von organisationssoziologischer Kontinuitäten nix verstehen - wa!



                    Harik mir schon gedacht! Woll



                    Aber warumses so breittreten -



                    Muß doch nichz sein. Newahr



                    & zeitlich ehna nah genug?



                    “Der Kosovo-Krieg endete am 10.6.1999, nachdem die NATO Rest-Jugoslawien bombardiert hatte. Es war der erste NATO-Kampfeinsatz ohne UN-Mandat - und mit deutscher Beteiligung“



                    Normal Schonn

  • "Die europäischen Nato-Staaten haben schon jetzt das militärische Potenzial, um selbst ohne die USA ausreichend abschreckungsfähig gegenüber Russland zu sein." ;(

    Das Potential muss doch aber erst mal gehoben werden. Oder nicht? Aktuell haben wir zwar eine teure, aber eben keine einsatzbereite Armee. Die Frage ist doch nicht über wie viel Geld eine Armee verfügt, sondern über wie viel Soldaten und Material und ob man damit umgehen kann. Gerade das fehlende Know-How der Bundeswehr macht mir sorgen. Die organisatorischen Fähigkeiten der Ukrainer hat die Bundeswehr noch nicht unter Beweis gestellt.

    Dass deutsches Steuergeld im Wehretat extrem ineffizient verwendet wird, glaube ich gerne. Dies ist eine Folge der Zeiten, als die Einhaltung von Umweltauflagen (selbst im Einsatz), Segelschiffe und schwangerschaftstaugliches Gerät die oberste Priorität der Führung waren.

    Hinzu kommt ja das politische Machtgefälle. Deutschland ist als multiethnische Demokratie viel anfälliger als eine Gewaltdiktatur. Russland müsste nicht offen angreifen, sondern würde hier nach klassischer Großmachtmanier einen Bürgerkrieg anzetteln um dann ggf. einzugreifen um die russische Minderheit zu schützen.

  • Über die hohen Ausgaben braucht sich niemand wundern, die Finanzierung der Bundeswegr wurde in den letzten Jahren auf ein Minimum reduziert. Leider wurde es versäumt die freiwerdenden Gelder in nachhaltige Themen zu stecken...



    Ich sehe weder neue Schwimmbäder noch blühende Landschaften noch gute, erhaltene Infrastruktur und neue Industrien und Technologien, an denen D Marktführer ist.



    Das Geld ist spurlos versickert. Jetzt wird es leider wieder da bnötigt, wo es her kam. Ich hoffe stark, dies führt zur Friedenssicherung der nächsten Jahrezehnte

  • Die Rüstungsindustrie hat offenbar eine sehr gut Lobby hierzulande und auch in anderen Ländern. Es ist ja nicht nur Strack-Zimmermann, sondern viele mehr.



    Europa gibt viel Geld für Rüstung aus, gleichzeitig gibt es weniger Geld für Forschung, Infrastruktur etc. Wirtschaftlich und Gesellschaftlich wird das Probleme bringen. Vielleicht ist es ja genau das, was Putin bezwecken will, mit der Unsicherheit die er versucht in Europa zu schüren.

    • @T-Rom:

      ""Die Rüstungsindustrie hat offenbar eine sehr gut Lobby hierzulande............"""



      ===



      Kann sein das die Rüstungslobby irgendwo rumläuft und bettelt - in diesem Punkt stimme ich Ihnen zu.

      Erfolgreich waren sie (die Rüstungslobbyisten) mit Sicherheit nicht weil die Bestände an Munition und Hardware nicht entsprechend aufgefüllt werden können wie es notwendig wäre.

      Was die Bundesregierungen mit Teilen der Rüstungsindustrie vereinbart hat, nämlich direkt in der Ukraine zu produzieren, ist dagegen sinnvoll insbesondere dann, wenn Drohnen hergestellt werden.

      Die Ukraine sind Weltmarktführer in der Herstellung von Drohnen was deren Qualität und Schlagkraft angeht -



      davon können die Bundeswehr und deutsche Produzenten nur profitieren.

    • @T-Rom:

      Man kann sogar davon ausgehen, dass Putin das bezwecken will. Europa springt ja auch über jedes Stöckchen. Es ist verständlich, dass MilitärExperten für mehr Rüstung werben. Es ist ja auch verständlich, dass zb Automobilverbandsvertreter Interesse an mehr Ausgaben für Autos haben, aber man muss nicht allen Empfehlungen blind folgen. Auch wenn wir uns kleinreden -.aus russischer Sicht sind wir stark genug. Für Russland ist es auch nicht relevant, ob wir etwas stärker werden oder nicht.



      Es gäbe übrigens aus russischer Sicht auch viele ehemalige Länder der UDSSR, die lohnenswerter sind als die baltischen Länder.

      • @Alexander Schulz:

        „aus russischer Sicht sind wir stark genug“

        Die Tatsache, dass Russland an Europa nur Forderungen ohne Angebot stellt und mit lediglich mit den USA über die zukünftigen russischen Grenzen in Europa spricht, spricht dagegen.

      • @Alexander Schulz:

        Sie scheinen ja ganz tief mit dem Kreml verwurzelt zu sein, wenn sie die russischen Sichtweisen so genau kennen.

        Das es für Russland keine Relevanz hat, das der Westen aufrüstet, habe ich bisher noch von keinem Analysten vernommen.

        Und unter "lohnenswert" stelle ich mir eher den zeitlichen Ablauf der Annektion oder nach russischer Sichtweise Reintegration der Ex UdSSR Länder vor. Da könnte es durchaus sein das Moldau Vorrang vor dem Baltikum hat. Ist aber aus Sicht der Balten auch nicht beruhigender, ob man nun an oberster Stelle oder einige Positionen darunter steht.

      • @Alexander Schulz:

        "aus russischer Sicht sind wir stark genug"



        Das ist extrem optimistisch.

        "Es gäbe übrigens aus russischer Sicht auch viele ehemalige Länder der UDSSR, die lohnenswerter sind als die baltischen Länder."

        Eine russische Expansion nach Zentralasien würde China nicht dulden...



        Und Aserbaidschan ist mit der Türkei verbündet. Generell müsste sich Moskau dann irgendwie mit der muslimischen Welt besser arrangieren...

        Georgien und Armenien können Sie nicht meinen...

      • @Alexander Schulz:

        "Es gäbe übrigens aus russischer Sicht..."



        Ach. Sind Sie mit der russischen Sicht so gut vertraut, oder mutmaßen Sie nur?

        • @Encantado:

          Falls Sie Ukrainer oder Russlanddeutsche im Freundeskreis haben können Sie sie ja einfach bitten Ihnen Mal zu erzählen was in russischen Foren diskutiert wird.

  • Wenn Deutschland mehr Divisionen hat als Russland ist der Rüstungsetat zu hoch. Weder Frankreich noch Großbritannien werden gegen Deutschland Krieg führen. Man muss sich also anschauen wieviel russische Kampfkraft man abschrecken muss, natürlich im Verbund mit dem Rest Europas aber halt realistisch, Türken, Griechen, Portugiesen und Spanier werden wenig beitragen. UK unter Farage und Frankreich unter Front National vermutlich auch wenig. Daran muss man den Rüstungsetat orientieren. Man baut den Deich so hoch das er die Wellen aufhält nicht so hoch wie es genehm ist ohne auf linker Seite Bauchschmerzen auszulösen.

    • @Machiavelli:

      Warum ordnen sie GB unter Farage, Frankreich unter FN anders ein als Deutschland unter der AfD?

      • @SPD-Versteher:

        Selbst Farage, Le Pen und Meloni ordnen die AfD als wesentlich weiter rechts ein als sich selbst.

      • @SPD-Versteher:

        Die AFD ist noch mindestens 2 Wahlen davon entfernt die Macht zu übernehmen. Reform und RN werden das bei den nächsten Wahlen tun.

        • @Machiavelli:

          Das glaube ich mitnichten! Bei der nächsten BTW wird sich eine Koalition aus csdU und AgD bilden. Wahrscheinlich schon vorher in einem unserer Bundesländer.

    • @Machiavelli:

      Und was bringt das wenn eine AFD Regierungsbeteiligung wahrscheinlicher ist als ein Angriff auf Deutschland?

      • @Alexander Schulz:

        "...wenn eine AFD Regierungsbeteiligung wahrscheinlicher ist als ein Angriff auf Deutschland?"



        Da hybride Angriffe auf Deutschland ständig stattfinden, die AfD jedoch nicht in Regierungen ist, ist die Frage eher akademischer Natur, gell?

      • @Alexander Schulz:

        Das sind zwei verschiedene Baustellen, ist wie Lebensversicherung und Hausratversicherung. Man muss gegen die AFD agieren, wobei diese sich vorallem aus der Migrationspolitik ihre Wähler bezieht als auch auf einen Angriff Russlands vorbereiten.

        • @Machiavelli:

          Leider haben beide Themen viel miteinander zu tun. Selbst für AFD-Wähler steht laut Umfragen an erster Stelle das Thema Wirtschaft und an zweiter Stelle Migration. Es ist übrigens auch kein Zufall, dass die Ergebnisse der AFD überproportional zunehmend seitdem sich die wirtschaftliche Situation verschlechtert.



          Ihr Beispiel ist trotzdem gut gewählt. Statistisch gesehen ist es viel wahrscheinlicher, dass ein Versicherungsfall bzgl. Hausrat eintritt. Wäre es also intelligent die Beiträge der Lebensversicherung regelmäßig zu zahlen (auch mit dem an die Seite gelegten Geld für die Hausratversicherung), wenn dafür die Beträge für die Hausratversicherung nicht mehr pünktlich gezahlt werden könnte und somit der Versicherungsschutz verloren geht?

          • @Alexander Schulz:

            Wir können beides bezahlen. Ging im kalten Krieg auch.

            • @Machiavelli:

              Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen. Im kalten Krieg waren die Steuereinnahmen (wenn man Inflation berücksichtigt) viel höher. Heute machen 5% des BIP fast die Hälfte (!) des BundesHaushalts aus. Das lässt sich also mit früher nicht vergleichen.

          • @Alexander Schulz:

            Welche Umfragen belegen denn das AfD Wählern das Thema Wirtschaft wichtiger ist als Migration?

            ZDF Politbarometer oder ARD Deutschlandtrend sagen da etwas anderes aus. Laut Statista ist für 65% der AfD Wähler Migration das wichtigste Thema.

            Ihren angestellten Vergleich zwischen Zustimmungswerten und Wirtschaftslage hat bereits 2018 die DIW Studie wiederlegt und festgestellt, das es in dieser Hinsicht keine monokausalen Zusammenhänge gibt und eher sozioökonomische Gründe relevant sind.

            Andere Studien neueren Datums kommen zu einem ähnlichen Ergebnis.

            • @Sam Spade:

              Man muss hier differenzieren. Alleine die Wirtschaftslage reicht nicht aus. Sonst hätte Trump auch nicht in den USA gewonnen. Wichtiger ist hier natürlich der reale soziale Abstieg bzw. die Angst davor -oft korreliert das zwar mit der Wirtschaftslage aber auch nicht immer.

              Aktuelle Studien gibt es zu dem Thema wirklich genügend:

              www.t-online.de/na...tieg-zuspruch.html

              • @Alexander Schulz:

                Ach was! Das worauf sie jetzt mit ihrem Link hinweisen nennt man Sozioökonomie. Und auch diese Studie hat aufgezeigt, das ein monokausaler Zusammenhang zur Wirtschaftslage eben nicht besteht.

                Aber gerade dieses haben sie in ihrem obigen Kommentar behauptet, indem sie eine Kausalität zwischen erhöhter AfD Zustimmung und angespannter Wirtschaftslage hergestellt haben.

                • @Sam Spade:

                  Bis auf wenige Ausnahmen gab es in den letzten Jahrzehnten in Demokratien keine sozialen Abstieg oder soziale Abstiegsangst ohne schlechte wirtschaftliche Lage. Alles Zufall? Was war denn ihrer Meinung der Grund dann?

  • Frankreich ? Die sind doch dermassen verschuldet, dass die kaum noch "gerade aus" gehen können , geschweige investieren können...die 'Grande Nation'

    • @Max Sterckxc:

      Frankreich ist nicht besonders hoch verschuldet und die Bonität ist auch hervorragend.

      Nicht zu vergessen dass die Staatsschulden von Frankreich daher kommen, dass sie pro Jahr 50 Mrd € Importüberschuss aus Deutschland haben.

      • @SPD-Versteher:

        113% des GDP, und seine Bonität wurde runtergestuft. Und Frankreich hat nicht Schulden weil es mehr aus Deutschland importiert. Jedes Land hat Handelspartner mit denen es ein Handelsdefizit hat und Länder mit denen es einen Exportüberschuss hat. Das führt noch nicht zwangsläufig zu Schulden da sind überbordende Sozialausgaben viel kritischer.

  • "Die Demokratien in Europa sind nicht nur von außen, sondern auch von innen bedroht...,"

    ...und zwar in erster Linie von denen, die Sympathien für Russland hegen, wie z.B. die meisten deutschen Rechtsextremisten. Russland verübt Sabotage mittels Wegwerf-Agenten und heizt gesellschaftliche Konflikte durch Desinformation und Propaganda massiv an. Es gibt im Hinblick auf die Bedrohung durch Russland keine saubere Trennung von äußerer und innerer Bedrohung.

  • Der Hinweis von Dietmar Bartsch war aber nicht gerechtfertigt. Nach Plan würden die deutschen Militärausgaben 2026 etwa 2,5% des BIP betragen. Zum Vergleich hat Großbritannien 2025 etwa 2,3% des BIPs ausgegeben. Etwas höher, allerdings wurde in den letzten Jahrzehnten Deutschland deutlich weniger ausgegeben und die Bundeswehr hat massiven Nachholbedarf.

  • Frankreich und Großbritannien müssen ihre Verteidigungsausgaben weniger erhöhen, weil sie Atomwaffen haben. Deutschland hat keine.

    Sobald der Krieg in der Ukraine unterbrochen wird, sammeln sich Raketen und Drohnen in den russischen Lagern. Russland baut z.Zt. täglich über 100 Shahed-Dronen mit massiven Sprengköpfen. Es wird von dem Ziel 200 je Tag berichtet. In 3 bis 5 Jahren verfügt Russland dann also allein an Shahed-Drohnen zwischen 110.000 und 360.000.

    Sollte Russland diese an wenigen Punkten über die Grenze schicken, wären an diesen Stellen schnell alle Abwehrmittel verbraucht. Flug- und Seehäfen, Strom- und Heizkraftwerke, Brücken, Schleusen, Sendemasten, Umspannwerke, Raffinerien, Tankstellen, Industrieanlagen, ... Krankenhäuser, Wasserwerke, ... Bis an die Grenze zu Frankreich - welches Atomwaffen hat - wäre Mitteleuropa wieder in der vorindustriellen Zeit.

    Dazu kommen noch hunderte ballistische Raketen und Millionen von Kamikazedrohnen kürzerer Reichweite in der jeweiligen Frontnähe.

    In 10 Jahren gibt es hoffentlich Abwehrmöglichkeiten oder eigene Atomwaffen. Der gefährlichste Zeitraum kommt in wenigen Jahren. Zu Hoffen, daß nichts passiert, wäre eine dumme Wette.

  • "...weitaus geringeren Verteidigungsausgaben der europäischen Atommächte Frankreich und Großbritannien."



    Ja ja, so ist das mit den Zahlen, aber Sie werfen hier Nebelkerzen. Die relevante Größe, um Militärausgaben zu vergleichen war und ist das BIP. Demnach liegt Deutschland aktuell (und seit Jahren) hinter Frankreich und Großbritannien, den USA sowieso. Wenn Sie schon die deutsche Geschichte betonen, sollten Sie nicht unterschlagen, dass die Russen seit mehr als 20 Jahren europäische souveräne Länder überfallen und aktuell aggressiv bedrohen. Wüsste jetzt nicht, welches Land durch Deutschland in den letzten 80 Jahren überfallen oder bedroht worden ist.

    • @Demokratischer Segler:

      "Die relevante Größe, um Militärausgaben zu vergleichen war und ist das BIP."

      Schlicht nein. Die Verknüpfung von Militärausgaben und BIP ist eine der dümmeren Idee von Merkel und Obama.

      Militärausgaben müssen sich danach richten, was für die Verteidigung notwendig ist. Und höher sollten sie nicht sein. Prozente des BIP festzulegen, füttert nur die Rüstungsindustrie.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Russland hat ca 220 Brigaden mit Kampferfahrung und will die Zahl auf 300 bis 2030 erhöhen. Ist Europa massiv überlegen was Drohnen angeht. EU kommt vielleicht auf 90-110 ohne Kampferfahrung und während Russland fast alle zum Einsatz bringen kann kommt die EU vielleicht auf 50% und das auch nur mit sehr viel Vorlaufzeit.

        • @Machiavelli:

          Nette Aufzählung. Nur was hat das mit der Verknüpfung von BIP und Verteidigungsausgaben zu tun?

          Übrigens. Russland befindet sich im Krieg und hat eine Teilmobilisierung durchgeführt. Wenn man schon vergleicht, sollte man nicht bei einer Seite die Kriegs- und bei der Anderen die Friedensstärke nehmen. Sonst kommen merkwürdige Dinge raus.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Da die wenigsten europäischen Länder Reservisten in größerem umfang haben noch ausrüstungsreserven kann Europa im Kriegsfall nicht mal eben 200 neue Brigaden aufstellen. Was wir in einem Krieg haben ist was wir im Frieden aufstellen, großes Wachstum vor einem Konflikt ist unrealistisch. Und dann erstmal 2 Jahre Rückzug bis genügend Brigaden aufgestellt sind ist kein guter Plan.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was für die Verteidigung notwendig ist, ändert sich manchmal schneller, als Militärausgaben (vor allem aber deren Verwendung) angepasst werden können. Genau diese Erfahrung macht Europa gerade.

        • @nihilist:

          Die Erfahrung macht Europa gerade warum ?



          Weil weder die USA - noch Russland - noch China ein Interesse an einem starken Europa haben....

  • Äpfel mit Birnen zu vergleichen hilft auch niemandem weiter.

    Niemand weiß, ob am Ende die NATO wirklich Schutz bietet, gerade vor dem Hintergrund der Putinfreunde in diversen NATO Ländern. Man sollte schon lieber selbst in der Lage sein, sich verteidigen zu können.

    FRA und GB haben Atomwaffen, das reicht zur Abschreckung. Deutschland hat leider keine und die Bundeswehr ist kaputtgespart. Deshalb müssen wir jetzt halt mal investieren.

    Klar ist das schade ums Geld und schade für den Frieden, aber das interessiert Putin nicht, auch wenn die Linke das immer noch glaubt/hofft.

  • Völlig richtige Einschätzung. Wenn so weiter gemacht wird, muss Putin nur zuschauen, wie sich die Länder durch absurd hohe (statt der notwendigen) Militärausgaben zu Grunde richten.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ja, so wie einst Gorbatschow nur zuschauen musste.

      • @nihilist:

        Könne Sie das bitte näher erklären?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das ist schnell erklärt: Darauf zu warten, dass sich der Westen kaputt rüstet, während man selbst in einem teuren Krieg feststeckt, kann durchaus auch schiefgehen.

  • ""Die Demokratien in Europa sind nicht nur von außen, sondern auch von innen bedroht,""



    ==



    Es gibt keine soziale Sicherheit ohne Sicherheit nach aussen. Die Erkenntnis, das Europa auch von innen bedroht ist, macht doch eine Aufrüstung die wirksam Angreifer abschreckt nicht überflüssig - im Gegenteil.



    ===



    ""Die europäischen Nato-Staaten haben schon jetzt das militärische Potenzial, um selbst ohne die USA ausreichend abschreckungsfähig gegenüber Russland zu sein.""

    ===

    Solange die Bundeswehr noch nicht einmal Berlin komplett vor Raketenbeschuss zu schützen vermag - - geschweige denn alle größeren Städte -- und ein Angreifer momentan noch nicht einmal ohne amerikanische Hilfe erkannt werden könnte -- kann man wohl kaum von Abschreckung sprechen -- sonder realitätsnah von Einladung an einen potentiellen Angreifer durch den beklagenswerten Zustand der Bundeswehr.

    • @zartbitter:

      Der beklagenswerte Zustand der Bundeswehr kommt aber nicht von einem zu geringen Verteidigungsetat.

      • @T-Rom:

        "Der beklagenswerte Zustand der Bundeswehr kommt aber nicht von einem zu geringen Verteidigungsetat."



        Auch. Sie wollen sicher nicht behaupten, dass ein länger dauernder Sparwille in der Vergangenheit dazu gar nichts beigetragen hat, oder?

        • @Encantado:

          Wer hat denn den Jahrzehntelangen " Sparwillen " zu verantworten - war es nicht Schäuble & gerade die CDU mit ihrer " schwarzen Null " - die Saubermänner mit der schwarzen Seele...

      • @T-Rom:

        Der Wehretat Deutschlands ist von 1995 bis 2022 gestiegen, aber sein Anteil an den staatlichen Gesamtausgaben ist gesunken. Also alles andere als ausreichend um Fähigkeiten zu finanzieren um sich gemeinsam mit den europäischen Natopartnern unabhängig von den USA zu machen..

        Erst als Russland die europäischen Friedensvereinbarungen in die Tonne getreten hatte wuchs der Etat zwischen 2014 und 2022 um ca. 50 % von rund 32 Mrd. € auf 50,3 Mrd. €, wobei die Gesamtausgaben des Staates in einem längeren Zeitraum VIERMAL (4x) l stärker zunahmen.

        Der Verteidigungshaushalt war eine der Hauptursachen für den deutlichen Anstieg der Militärausgaben Deutschlands, die 2024 etwa 88,5 Milliarden betrugen.

        Naivität rächt sich immer - was in den Jahren zwischen 2008 und spätestens 2014 und in den folgenden Jahren nicht erledigt wurde fält jetzt dem Kernaushalt mit 1 % -- aber hauptsächlich im Sondervermögen -- teuer zu Buche.

  • "Die europäischen Nato-Staaten haben schon jetzt das militärische Potenzial, um selbst ohne die USA ausreichend abschreckungsfähig gegenüber Russland zu sein."



    Die Unfruchtbarkeit dieser Debatte rührt nicht zuletzt daher, dass immer und immer wieder die gleichen falschen Behauptungen aufgestellt werden. Die Bundeswehr hat, um nur ein Beispiel zu nennen, bis heute nicht einmal ansatzweise die Drohnen, die in einem modernen Krieg benötigt werden. Nicht nur Mützenich & Co., auch die Linkspartei haben die Bewaffnung der Bundeswehr mit Drohnen immer rundheraus abgelehnt (letztere möchte ja auch die militärische Unterstützung der Ukraine einstellen und damit faktisch Putin ausliefern). Dito Debatte Wehrpflicht. Sich der militärischen "Expertise" von Leuten anzuvertrauen, die ihre komplette Inkompetenz auf diesem Gebiet bereits hinreichend unter Beweis gestellt haben, nun allerdings nicht nur grob fahrlässig, sondern in meinen Augen schlicht strunzdumm. Da verlasse ich mich doch lieber auf die Fachleute www.t-online.de/na...riff-auf-nato.html

    • @Schalamow:

      Nun repräsentiert Deutschland und damit die Bundeswehr glücklicherweise nicht den militärischen Zustand der Nato Staaten. Ein Blick nach Polen, Italien, Finnland oder Schweden bringt da Klarheit. Und selbst wenn die Briten in einigen Bereichen Nachholbedarf haben, so verfügen sie zur See und in der Luft über beachtliches Potential.

      Größtes Manko der Europäer ist die satellitengestützte militärische Aufklärung, in diesem Bereich schafft Finnland aber zusehends Abhilfe und natürlich das Thema Drohnen.

      Ganz so falsch dürfte der Autor mit seiner Aussage daher nicht liegen, sofern wir die Bundeswehr als Thema für sich betrachten, was sie ja auch ist.

      Ein Thema welches zu meinem Erstaunen in Deutschland so gut wie gar nicht beachtet wird ist der Zivilschutz. Der müsste im Bewusstsein der Bevölkerung mindestens so präsent sein, wie die Verteidigungsfähigkeit.

    • @Schalamow:

      "Die Unfruchtbarkeit dieser Debatte rührt nicht zuletzt daher, dass immer und immer wieder die gleichen falschen Behauptungen aufgestellt werden. "

      Absolute Zustimmung. Manchmal überkommt mich hier das berühmte Murmeltier. Gestern erst hat Putin wortwörtlich bekräftigt, dass er nicht verhandlungsbereit ist und seine Ziele mit Gewalt durchsetzen wird. Wir haben laufende russische Provokationen über EU Gebiet und bislang keine Antwort darauf. Russland hat ganz offen LePen finanziert und Fälle wie Bystron, Krah, Chrupalla legen nahe, dass das auch mit der AfD so ist. Und beim Vergleich der Bundeswehr mit dem französischen und britischen Militär fühl ich mich ehrlich gesagt fast schon verschaukelt. Egal was in der Realität da draußen passiert, für manche kann halt nicht sein, was nicht sein darf.

  • Das ist zu kurz gedacht. Die die Demokratie von innen bedrohen sind nur die Handlanger von denen, die die Demokratie von außen bedrohen.

    • @Alberta Cuon:

      Ein Hindernis bei der Bekämpfung der Gefahren im Inneren ist, zu denken, diese Gefahren kommen von außen.

      Sie sind aber im Land entstanden, auch wenn sich außen mancher freut und versucht diese Kräfte für sich einzuspannen.

      Aber wen man die AfD erfolgreich bekämpfen will, muss man erst mal verstanden haben, dass sie eine zutiefst deutsche Partei ist. Sie nährt sich vom dunklen Denken im Land.

    • @Alberta Cuon:

      Daran habe ich Zweifel: Parteien wie die AfD sind ja keine Erfindung des Kremls, sondern das Resultat innerdeutscher Verhältnisse und bekommen ihre Schlagworte oft genug aus der angeblichen Mitte der Gesellschaft - Stichwort "Stadtbild". Dahinter stets externe Feinde zu erwarten, ist allzu einfach und verhindert genau die kritische Selbstbetrachtung, ohne die wir unsere Probleme und deren politischen Nachhall nie lösen werden. Übrigens: eine Gefahr für die Demokratie sind beizeiten auch diejenigen, die verteidigen wollen (siehe den heutigen Kommentar von Bax).

  • Im Gegensatz zu Deutschland haben die Briten und die Franzosen einsatzfähige und einsatzerfahrene Streitkräfte und Atomwaffen.



    Und was hat Deutschland?



    Eine überregulierte Showarmee.

    Um das zu ändern, ist nun einmal ein Haufen Geld notwendig. Sie tun aber leider so, als ob das Geld irgendwo versickern würde. Nein, das tut es nicht, denn es wird ja an Unternehmen verteilt, die damit ihre Mitarbeiter bezahlen können.



    Was ist daran schlecht?

    Notleidenden Menschen in anderen Regionen zu helfen, ist sicher eine ehrenvolle Aufgabe. Aber die Priorität muss darin liegen, erst einmal Deutschland gegen Russland zu schützen.