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Höhere BemessungsgrenzenGutverdienende sollen mehr Sozialabgaben zahlen

SPD-Arbeitsministerin Bas will die Beitragsbemessungsgrenzen anheben. Linken-Chefin Schwerdtner ist das zu wenig. Nötig sei ein „Gerechtigkeitsschub“.

Bärbel Bas bei einem Wahlkampftermin vor dem Wahlkreisbüro der SPD in Solingen Foto: Henning Kaiser/dpa

Berlin taz | Wer gut verdient, soll mehr vom Lohn für Gesundheit, Pflege und Rente in die Sozialversicherungskassen einzahlen. Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) will per Verordnung die Beitragsbemessungsgrenzen zu Beginn des nächsten Jahres anheben. Ein entsprechender Referentenentwurf aus ihrem Haus beruft sich dabei auf die um fünf Prozent gestiegenen Löhne im vergangenen Jahr. Der Entwurf, welcher der taz vorliegt, wird seit Freitag zwischen den Ministerien abgestimmt.

Derzeit zahlen Ar­beit­neh­me­r:in­nen bis zu einem Bruttogehalt von 8.050 Euro Rentenbeiträge, ab Januar soll diese Grenze laut Entwurf auf 8.450 Euro steigen. Eine ähnliche Anhebung ist auch für Kranken- und Pflegeversicherung geplant, hier soll die Gehaltssumme, welche für die Berechnung der Beiträge herangezogen wird, um 300 Euro auf 5.812,50 steigen.

Für eine Ärztin, die monatlich 6.500 Euro brutto verdient, würde das bedeuten, dass sie ab Januar rund 30 Euro pro Monat mehr Sozialabgaben zahlen muss. Ein Unternehmensberater, mit monatlich 8.500 Euro brutto, würde rund 90 Euro zusätzlich zahlen.

Vorausgesetzt, beide sind und bleiben gesetzlich versichert. Die Pflichtversicherungsgrenze in der Krankenversicherung liegt derzeit bei 6.150 Euro, Bas will sie auf 6.450 Euro anheben. Doch sowohl die beiden fiktiven Beispiele, die Ärztin und der Unternehmensberater, könnten in die private Krankenversicherung wechseln, statt freiwillig in die gesetzlichen Kassen einzuzahlen. Dieses reale Risiko geht mit einer Anhebung der Bemessungsgrenzen einher.

Linke fordert Aufhebung der Bemessungsgrenze

Die Beitragssätze selbst sollen stabil bleiben. Diese liegen bei 18,6 Prozent in der Rente, die jeweils zur Hälfte von Ar­beit­neh­me­r:in­nen und Ar­beit­ge­be­r:in­nen getragen werden. Für Krankheit und Pflege fallen zurzeit Beiträge von 14,6 und 3,6 Prozent an. Auch diese teilen sich Ar­beit­neh­me­r:in­nen und Arbeitgeber:innen, wobei kinderlose Versicherte etwas mehr für die Pflege zahlen und die Krankenkassen aktuell noch Zusatzbeiträge verlangen.

Die Beitragsbemessungsgrenzen folgen der Lohnentwicklung und werden in der Regel jährlich erhöht. Ungewöhnlich ist die Anhebung daher nicht. Sie fällt allerdings in die politische Debatte um eine Reform des Sozialstaats. Die Union fordert Kürzungen von Sozialleistungen, die SPD ist dagegen und will die Basis der Einzahlenden verbreitern.

Schwerdtner: „Radikaler Gerechtigkeitsschub“ nötig

Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner teilte der taz mit, der Eindruck, es würde Gutverdienenden durch die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen richtig ans Portmonee gehen, sei falsch. Auch die bedrohliche Unterfinanzierung von Renten- und Krankenversicherung werde damit überhaupt nicht beendet. „Wir brauchen einen radikalen Gerechtigkeitsschub in den Sozialversicherungen generell: Alle müssen sich endlich an deren Finanzierung beteiligen und vor allem Reiche und Vermögende müssen deutlich mehr tragen als bisher.“

Es könne nicht sein, dass der Handwerker auf sein komplettes Einkommen Sozialabgaben zahlt, ein Manager hingegen nur auf einen Teil, meint Schwerdtner und fordert: „Deswegen muss die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung deutlich erhöht werden und bei der Krankenversicherung wegfallen.“

Auch der Vorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, erklärte auf taz-Anfrage, man solle sich nichts vormachen. Die Anhebung der Bemessungsgrenzen sei eine ganz normale und faire Entscheidung, die schlicht der Lohnentwicklung folge. „Damit allein sind die Finanzierungsprobleme unserer Sozialversicherungen nicht gelöst.“ Wer langfristig Stabilität wolle, brauche weitergehende Reformen und den Mut, das System solidarisch und zukunftsfest zu machen.

Kritik kam hingegen vom Bund der Steuerzahler. Dessen Präsident, Reiner Holznagel, nannte Bas' Idee in der Bild-Zeitung „Bullshit.“ „Finger weg von den Beitragsbemessungsgrenzen“, sagte Holznagel. Eine Erhöhung treffe vor allem Facharbeiter und Selbständige, behauptete er.

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52 Kommentare

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  • Da das eingezahlte Geld (insbesondere im Fall der Rente) in Zukunft in keinem vernünftigen Verhältnis zur später ausgezahlten Rente steht, sollte man besser von Sozialsteuern reden.



    Für manch einen lohnt sich der Mischansatz: so wenig offiziell wie nötig, damit man in der Versicherung bleibt, der Rest dann inoffiziell, also schwarz. Das wird sich nicht ewig so tragen.

  • Irgendjemand wird immer schreien. Einen großen Wurf erwarte ich nicht mehr. Am Ende gewinnt nur die AFD. Leider Herr Merz!

  • Die Einkommen werden schon hoch genug besteuert und das Volk sieht dies ebenso. Die Politik muss ans Vermögen der Vermögenden ran mit ganz klären, hoch angesetzten Untergrenzen.

  • Bitte niemals Beiträge zur Krankenversicherung mit denen zur Rentenversicherung in einen Topf werfen!!!

    Die Höhe der eigenen Rente hängt von der Höhe der gezahlten Beiträge (während des Arbeitslebens) ab:



    Leistungsprinzip (Cave: gemeint ist hier die monetäre Leistung nicht die Arbeitsleistung).



    Von der (gesetzlichen) Krankenkasse bekommt man die gleichen Leistungen, unabhängig davon wie hoch der Beitrag ist:



    Solidarprinzip

    Daraus folgt, nur wer im nächsten Jahr auf dem Gehaltszettel um ca. 5% höhere Abzüge (= Beiträge) für die Rentenversicherung stehen hat als dieses Jahr, wird für das Arbeitsjahr 2026 ca. den gleiche Rentenwert gutgeschrieben bekommen wie in 2025.



    Wer weniger als 5% Aufschlag zahlen muss, z. B. wegen niedrigerer oder keiner Lohnerhöhung, der wird für das Jahr 2026 auch weniger Rentenpunkte bekommen als in 2025 trotz gleicher Arbeitsleistung.

  • Egal ob die überteuerten Medikamente privat, über eine private Krankenversicherung oder über die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt werden, der Großteil geht in die Phamaindustrie - hier werden wir Bürger ausgeraubt ! Die großen Pharmakonzerne reiben sich die Pfötchen 👏

    • @Alex_der_Wunderer:

      Und wer geht in das finanzielle Risiko Arzneimittel und Medizinprodukte zu entwickeln, zuzulassen und häufig dabei auch zu scheitern?



      Eines ist klar, es ist nicht der Staat und seine Universitäten.

      • @Flocke:

        Korrekt. Und es sind ja nicht nur die immens hohen Ausgaben für (die meistens gescheiterten) Studien, sondern auch eventuelle Schadensansprüche von Patienten. Ansprüche, die übrigens mit dem Ablauf der Patente nicht an die Generikahersteller übertragen werden.

      • @Flocke:

        Wie hoch ist denn der Anteil der Produkte, die wirkliche Neuentwicklungen sind? Was ich am meisten wahrnehme (also gefühlt, nicht gezählt ....), sind Derivate für alles und jedes.



        Achja: Risiken, die Unternehmen eingehen, nennt man gewöhnlich unternehmerische Risiken. Das macht jeder Unternehmer in jedem Land der Welt so.

      • @Flocke:

        Da zeigst du einen wichtigen Punkt auf. Das Risiko tragen die Unternehmen. Prominentes Beispiel: Curavec --> Viel in den Corona Impftoff reingesteckt und es gibt keinen Return of Invest.

  • "„Finger weg von den Beitragsbemessungsgrenzen“, sagte Holznagel. Eine Erhöhung treffe vor allem Facharbeiter und Selbständige, behauptete er."



    Kurzer Faktencheck:



    Durchschnittsgehalt Facharbeiter: 4.190 €, Spanne: 3.741 - 4.693 €. Durchschn. Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit 2024: 2.670 € pro Haushalt.



    Beitragsbemessungsgrenzen: RV/AV 8.050 €, KV/PV 5.512,50 €



    Elin Schelm, wer Arges dabei denkt...

    • @Earth & Fire :

      Ist das nicht so? Die BBG für KV lag 2003 bei 3375 €,



      die jährliche Erhöhung führt dazu, dass der Facharbeiter immer innerhalb der BBG geblieben ist, obwohl er Lohnerhöhungen erhalten hat.

      I

  • Man tut hier wieder so als sei die prekäre Lage der Krankenkassen ein reines Problem des Geldflusses, dabei hat man die Rücklagen in der Coronazeit einfach geplündert und tut nun so als sei diese Misswirtschaft ein "Gerechtigkeitsproblem".

    • @Julius Anderson:

      Spahn hat die Kassen aus ganz allgemeinpolitischen Gründen geplündert. Nur eine seiner Untaten.

      • @Janix:

        Die Krankenkassen sind doch ein großer Selbstbedienungsladen für die Gesundheits-& Pharmaindustrie. Wer erarbeitet aus unserer Regierung die Preisgestaltung ? Jedes Pharmaunternehmen gestaltet seine Preise z. B. für Medikamente unkontrolliert selber. Bezahlt von den Versicherten durch ihre Beiträge in die GKV. Bei den PVK sehen die Versicherten ja viel eher die Kosten. Nützt nur auch nix, bezahlt werden muss auch. Hier wären unsere Gesetzgeber / Regierenden gefordert.Da läuft aber nur die Nase....

        • @Alex_der_Wunderer:

          "Jedes Pharmaunternehmen gestaltet seine Preise z. B. für Medikamente unkontrolliert selber. Bezahlt von den Versicherten durch ihre Beiträge in die GKV. Bei den PVK sehen die Versicherten ja viel eher die Kosten. Nützt nur auch nix, bezahlt werden muss auch."



          Demnach keine Unterschiede bei privater oder gesetzlicher? Kann ich jetzt nicht recht glauben, bin aber nicht wirklich im Thema.



          "Hier wären unsere Gesetzgeber / Regierenden gefordert."



          Ja, und was sollen die da tun? Preise vorschreiben? Unternehmen verstaatlichen?



          Ernsthaft, was wären hier Ihre konkreten Vorschläge? Ich kann nicht ganz erkennen, woraus Sie hinauswollen.

  • Gesundheit ist wie Bildung und andere Themen ein Punkt der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es betrifft alle und ist nichts Optionales. Daher gehört es in die Hand des Staates. Wir wollen ja auch nicht, dass Eltern Eintritt für die Schule zahlen müssen, oder? cdsU, AfD und fDP vielleicht.



    Daher gehört das ganze System der Krankenkassen und der Konzerne, die ihre fetten Renditen mit der Gesundheit der Menschen machen, abgeschafft. Das System muss steuerfinanziert sein. Und bei gerechten Steuern zahlen dann automatisch die, die mehr bekommen, auch mehr. Das ist die Idee des progressiven Steuersystems. Das Ganze wurde nur mal Kranken"versicherung" genannt, um Reiche dabei zu begünstigen, denn auch ein konstanter Satz von x % hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Die Beitragsbemessungsgrenze setzt der Ungerechtigkeit noch die Krone auf.



    Die Abschaffung (Senkung ist nun wirklich milder Magerquark) der Beitragsbemessungsgrenze wäre immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.



    Über die Zweiklassenmedizin muss ich nichts sagen, das wäre bei Abschaffung der Krankenkassen ja gleich mit beseitigt.

    • @Jalella:

      "das ganze System der Krankenkassen und der Konzerne..."



      Äh, dass die Krankenkassen öffentlich-rechtlich sind, ist Ihnen aber schon bewusst, oder?



      "Über die Zweiklassenmedizin muss ich nichts sagen, das wäre bei Abschaffung der Krankenkassen ja gleich mit beseitigt."



      Plädieren Sie hier tatsächlich für eine rein private Krankenversicherungswirtschaft, oder verstehe ich Sie miss?

    • @Jalella:

      "Wir wollen ja auch nicht, dass Eltern Eintritt für die Schule zahlen müssen, oder? cdsU, AfD und fDP vielleicht."

      Können Die das irgendwie begründen, oder ist das nur ins Blaue hinein behauptet?

    • @Jalella:

      Auch im Bildungssystem gibt es private Angebote wie zB.



      bei Schulen, Universitäten oder anderen Bildungsangeboten.



      Und warum soll jemand, dem seine Gesundheit wichtiger ist



      als ein SUV und der dafür mehr tut als ein Raucher Optionen



      für solche Prioritäten haben.

    • @Jalella:

      Also sind Sie für die Maßnahmen wie bei Corona gewesen! Sie hätten das vielleicht sogar härter gehabt! Also wir leben in einem freien Land und da hat der Staat sich nicht einzumischen in unserer Gesundheit. Gesundheit und Bildung kann man nicht miteinander vergleichen.

      • @Marcelo:

        Warum kann man Gesundheit und Bildung nicht miteinander vergleichen?

  • "Die Anhebung der Bemessungsgrenzen sei eine ganz normale und faire Entscheidung, die schlicht der Lohnentwicklung folge. "







    Wie wird begründet, dass die Steuer-Tarifzonen nicht entsprechend steigen?



    Wäre doch nur gerecht...

    Zur Info, die Zahlen habe ich aus Wikipedia und hoffe die Stimmmen :-)



    Der Grundfreibetrag wurde um 2,3 % erhöht



    (2025: 12096 € auf 2026: 12384€)



    Die erste Tarifzone um 2%



    (2025: 17443 auf 2026: 17999 €)



    Die letzten Tarifzonen um 2%



    (2025: 68480 € auf 2026 69878 €)



    Die letzten Tarifzonenn um 2%



    (2025: 68480 € auf 2026 69878 €)



    die Höchste Tarifzone wurde auf 277826 € belassen...

    Hier wird nur die Bevölkerung abzockt.



    Wer den Mindestlohn verdient (160h / Monat) kommt bereits auf 26688 € Brutto)

    • @MatB1012:

      Ganz einfach:



      Der Grundfreibetrag (Steuer) wird entsprechend der Entwicklung des Preisindexes (Kaufkraft) angepasst. Er wurde 2024 sogar um 8% angehoben, da die Inflation 2023 sehr hoch war.



      Die Beitragsbemessungsgenzen (Sozialversicherung) werden entsprechend der Lohnentwicklung angepasst. Erst mit zeitlicher Verzögerung haben Gewerkschaften in den letzten zwei Jahren höhere Abschlüsse durchsetzen können, um die Einkommensverluste aufgrund der hohen Inflationsraten in 2022 u. 2023 zu kompensieren. Dadurch steigen jetzt die Beitragsbemessungsgrenzen stärker an als der Grundfreibetrag (Inflation "nur" noch 2,2 %).

      • @DHM:

        @DHM



        Das Bundesinlandsprodukt [ BIP ] lag 2023 nach Angaben des Statischischen Bundesamt eine nominal BIP bei 4,219, 3 Milliarden Euro - während das preisbereinigte BIP bei etwa 4,527 Billionen US-Dollar lag, was das deutsche BIP zum drittgrößten der Welt machte.



        2024 erreichte das deutsche Bruttoinlandsprodukt einen Wert von 4,305,3 Milliarden Euro nominal und ein BIP pro Kopf von etwa 51,833 Euro.

  • Das ist noch ein Steuer-/Abgabensystem, das tatsächlich Einkommens-Reicheren weniger an Grenzsatz auferlegt als Einkommensärmeren. Das auch die Belastung auf Arbeit setzt und kaum auf Erben, Haben, Geschenktbekommen. So dass sich Ungleichheit fortpflanzen soll.



    Das Limit verschieben ist nett und besser als nichts.



    Das ganze sehr seltsame Konstrukt logisch und korrekt zu gestalten wäre dagegen besser.

  • Schade, dass es diesen Automatismus nicht ebenfalls bei den Steuersaetzen gibt. Aber da fliesst das Geld ja in die andere Richtung, da hat man es nicht so eilig.

    Das hat natuerlich Folgen: Bei mir in der Firma reduzieren die Leute immer oefter auf 4 Tage die Woche. Ueberstunden laesst man sich kaum noch auszahlen, sondern feiert sie ab.



    Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wo durch Abgaben bzw Steuererhoehungen am Ende weniger Geld rauskommt als vor der Erhoehung.

  • Wie doof kann man sein? Holt die Kohle endlich bei den Reichen und Superreichen, bei Erwerbseinkommen abschöpfen hebt sicher die Motivation. Holt das Geld endlich bei den leistungslosen Einkommen aus Vermögen und Erbschaften.



    Dann nicht wundern, wenn die Ärztin ins Ausland geht, wenn neben beschissenen Arbeitsbedingungen auch noch weniger netto von brutto bleibt, zumal solche Gehälter für verantwortungsvolle Tätigkeiten schon ziemlich schwach sind.

    • @Axel Schäfer:

      By the way: es gibt Ärzte, die wenig verdienen, aber der durchschnittliche niedergelassen Allgemein. oder Facharzt, verhungert selten. Ansonsten: ganz meine Meinung.

    • @Axel Schäfer:

      Der Einschätzung kann ich mich nur anschließen!

  • "Linken-Chefin Schwerdtner ist das zu wenig. Nötig sei ein „Gerechtigkeitsschub“. "



    Immer schön, dass man sich aus der Opposition heraus nicht mit sowas wie Machbarkeiten abgeben muss.

    • @Encantado:

      Welches Problem gibt es denn bei der Machbarkeit im Kontext Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze?

      • @Kaboom:

        "Welches Problem gibt es denn bei der Machbarkeit im Kontext Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze?"



        Die hierfür zu beschaffenden Mehrheiten fielen mir als allererstes ein.

        • @Encantado:

          Sie meinen also, weil die Vorschläge der Linken nicht von anderen Parteien geteilt werden, sollte sich die Linke entsprechende Vorschläge sparen?

    • @Encantado:

      Die Linken-Chefin Schwerdtner versucht nur die Bürger 'wach zu rütteln', aber Springer-Presse und alle anderen konservativ-neoliberalen Medien - die in der Hand der Reichen und Mächtigen sind - schreiben natürlich kräftig dagegen an. Und was soll 'Die Linke' auch gegen die Übermacht der GroKo CDU/CSU/SPD machen? Der Chef der Union ist ein ehemaliger BlackRock-Lobbyist, der anscheinend seit einigen Monaten Seminare bei Donald Trump belegt hat. Und die SPD (eine Partei die mal vor einer Ewigkeit eine soziale Partei war, aber jetzt nur noch der Steigbügelhalter der Merz-Union ist) wird sich in absehbarer Zeit ohnehin auflösen, deshalb macht sie jetzt auch alles Unsoziale mit, was der "Black-Rocker" und der "bayerische Bratwurstfan" sich ausdenken. Und dann gibt es ja auch noch die AfD, die der CDU/CSU seit einiger Zeit immer Blumen schickt, und die von sozialer Gerechtigkeit überhaupt nichts halten.

      An die Reichen muss man endlich ran und eine Vermögenssteuer auf die Füße stellen. Aber das geht nur mit 'Die Linke', die aber nicht gewählt wird, weil die Reichen und Mächtigen (wie der Kabarettist Volker Pispers sagte) alles in diesem Land schon bestimmen.

      • @Ricky-13:

        "...das geht nur mit 'Die Linke', die aber nicht gewählt wird..."



        Exakt. Deshalb kann sie auch fordern was sie will. Genau darauf wollte ich hinaus.

      • @Ricky-13:

        Bei BlackRock haben die amerikanischen Rentner ihr Geld angelegt um auch im hohen Alter noch eine Rente zu haben.

    • @Encantado:

      Immer schade, dass man in der Opposition nicht das machen kann, was sinnvoll ist. Glauben Sie, dass Frau Schwerdtner nicht lieber ihre Ideen umsetzen würde? Aber die Linke hat nun mal leider keine 51%.

      • @Jalella:

        "Glauben Sie, dass Frau Schwerdtner nicht lieber ihre Ideen umsetzen würde?"



        Weiß ich nicht, ganz ehrlich. Unter Umständen ja. Ich kann aber nicht in ihren Kopf schauen. Womöglich haut sie solche Sachen nur für Werbezwecke raus. Und wie durchdacht das Ganze wirklich ist, ist für mich auch offen.



        Ganz neutral gesprochen, ohne ihr irgendetwas zu unterstellen.



        "Aber die Linke hat nun mal leider keine 51%."



        Und das wird sie aufgrund der einen oder anderen Inhalte vermutlich auch nie bekommen.

      • @Jalella:

        Man bracht keine 51% um mit zu regieren. Man muss nur fähig sein Kompromisse schließen zu können und einfach nur ganz handwerklich gute Politik machen können.



        Mit bibelfesten Positionen geht das nicht.

      • @Jalella:

        Ich bin überzeugt davon, dass Frau Schwerdtner ihre Ideen nicht umsetzen möchte.

        Die Linke hat nicht umsonst die Diskussion, ob sie Fundamentalopposition sein möchte oder doch bereit wäre, als Koalitionspartner Regierungsverantwortung zu übernehmen.

      • @Jalella:

        "Aber die Linke hat nun mal leider keine 51%."



        Zum Glück sag ich nur, zum Glück. Überall wo die ernsthaft mitregieren ist Untergang. In Bremen sind sie dauerhaft dabei und Bremen dümpelt wie eh und je ganz hinten im Ländervergleich umher. Kein Aufschwung, kein Umbruch oder ein Aufholen in Sicht.



        Auch in Berlin hat Die Linke fast 20 Jahre mitgemischt und heute hat Berlin mit den katastrophalsten Wohnungsmarkt von Deutschland, die Öffis machen nur durch Zugausfälle auf sich aufmerksam und neue Strecken oder Fahrradhighways oder eine große Offensive für Solaranlagen auf Dächern und Balkonen, wurde alles nie gemacht.



        Hier in Thüringen war Die Linke auch sehr lange am Werk. Wir haben sie alle gewählt, auch ich, jedes Mal. Und wir alle sind immer lachend zusammengekommen, das war ein geflügeltes Wort in Thüringen: "zum Glück ist der Bodo kein Linker."



        Darum haben wir den auch gewählt. Wieder und wieder.



        Was die Partei abseits vom Bodo von sich gab und ob und wie das finanzierbar war, war uns immer egal.



        Die Linke hat kein gesamtpolitisches Angebot. Damals schon nicht und heute erst recht nicht. Nicht mal eine Parteilinie.



        Wären die im Bund dabei, gute Nacht.

        • @Saskia Brehn:

          ROFL. Das beste Ergebnis der Linken in Berlin war 22,6 Prozent in 2001. Das hätte nicht ausgereicht , die "Schulden"bremse einer nach rechts gerückten SPD wieder abzuschaffen. Die ist nämlich Schuld an den ganzen Mängeln, die Sie aufgezählt haben und an der maroden Infrastruktur. Und der Ausverkauf der Ost-Immobilien nach der Wende an private Investoren durch einen gewissen Herrn Kohl ist die Ursache für den schlimmen Wohnungsmarkt. "Kein gesamtpolitisches Angebot" - Oh mann... Als einzige Partei im BT hat die Linke erkannt, dass die vermeintlichen Staats"Schulden" keine echten Schulden sind sondern nur elektronisches Geldrucken ( www.pufendorf-gese...d-mit-der-tastatur ) das niemanden belastet, aber so viele Probleme für Gesellschaft und Umwelt lösen bzw. stark lindern würde. "Gute Nacht" muss man vielmehr angesichts der jetzigen "Regierung" sagen. Dem Abgrund nähern wir uns schon, noch schneller geht's mit der Union.

      • @Jalella:

        ***Ines Schwerdtner, 'Die Linke' - Merz verspricht, den Sozialstaat zu erhalten*** www.youtube.com/shorts/3wodwQEmtTA

        Wir brauchen endlich wieder eine Vermögenssteuer (die seit 1997 ausgesetzt wurde, und worüber sich besonders Union und FDP sehr freuen) und natürlich auch einen Untersuchungsausschuss zur Maskenaffäre von Jens Spahn (CDU). Friedrich Merz möchte aber lieber weiterhin auf arme Menschen einprügeln, denn damit kann man die Bürger gut von den wahren Schmarotzern in diesem Land ablenken.

        • @Ricky-13:

          👍👍

  • „Kritik kam hingegen vom Bund der Steuerzahler. Dessen Präsident, Reiner Holznagel,......... "

    Hab da was von unseren Herrn „Küppi" gefunden:



    „Man könnte dem Bund der



    Steuerzahler die Gemeinnützigkeit entziehen, was zur Folge hätte, dass der Bund der Steuerzahler mal Steuern zahlt. Nach eigenen Angaben besteht er zu 75 Prozent aus Selbstständigen und Gewerbetreibenden, seine Kader rekrutieren sich wie die Chefs Holznagel und Brüderle aus CDU- und FDP-Funktionären. Mal ab von der Berliner AfD-Vorsitzenden Brinker im Verwaltungsrat des BdSt. Der journalistische Brauch, Pressemitteilungen dieses Lobbyclubs eins zu eins abzuschreiben, gibt ihm weit höhere Reichweiten als etwa dem zuständigen Bundesrechnungshof. So dröhnt allerhand wohlfeiler Populismus durch die Medien, und für den Rest gilt: Mario Barth deckt zu. Die populäre RTL-Show um Holznagel und seine PR-Ideen. Immerhin berührend, dass das altlinke Sponti-Motto „der Staat ist doof und stinkt“ inzwischen auch rechts viel Unterstützung findet".

  • Nicht mal ein Tropfen, sondern ein Tröpfchen auf den heißen Stein. Weg mit der Trennung von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen und den damit verbundenen Privilegien der Wohlhabenden. Und Einzahlung aller Berufstätigen in die Rentenversicherung. Oh, ich merke gerade, ich bin wieder einmal am Träumen. Im Bundestag sitzen zu viel Beamte und Juristen, die werden gravierende Änderungen schon zu verhindern wissen.



    Immer diese "Anglozismen" - wieso "Bullshit" und nicht "Quatsch, Mist oder einfach Scheiße"?

    • @Il_Leopardo:

      "Weg mit der Trennung von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen..." Gerne, dann aber bitte auch den Arbeitgeberanteil (, den ich als Selbständige/freiwillig Versicherte zusätzlich zahle) abschaffen.

    • @Il_Leopardo:

      Ja, wie kommt's? Der Volksmund würde sagen: den Bock zum Gärtner gemacht.



      Wenn die Abgeordneten unter den Gesetzen leiden würde, die sie verbrechen, sähe so manches anders aus. Würden Abgeordnete vom Mindestlohn leben müssen, läge der nicht unter der Armutsgrenze, da bin ich sicher.



      Und so ist es mit den Beamtenprivilegien generell. Die Bevorzugungen was Krankenversicherung angeht ist noch gar nichts gegen die massive Ungerechtigkeit wenn es um Rente vs. Bematenpensionen geht. Sie bekommen deutlich mehr und zahlen nicht ein. Und es gibt viiieele BeamtInnen. DEN Sozialstaat kann Merz sich komischerweise leisten.

      • @Jalella:

        Den "Sozialstaat" hat Merz aber geerbt, da kann er erst mal nichts für. Das hier aber dringend reformiert werden müsste, sollte auch ein Herr Merz erkennen. Vielleicht hat er es sogar erkannt, kann sich aber gegen das Beamtennetzwerk nicht durchsetzen. Aber den Mindestlohn noch mehr anheben? Das hat Bumerangeffekte. Die Reinigungsfirma in unserem Krankenhaus zahlt auch keinen Mindestlohn, aber schon recht nahe dran. Bei Mindestlohn wäre das Thema aber wahrscheinlich erledigt. Der Gf dieser Firma hat schon mal angedeutet, das er dann nur noch die Hälfte des Personals beschäftigen wird, da er diese Kosten nicht weitergeben kann. Auch unsere Verwaltung hat schon überlegt, in diesem Fall die Reinigungsfirma zu kündigen, und die Reinigung auf den Stationen dann dem (ohnehin schon überlasteten) Pflegepersonal/Azubis aufs Auge zu drücken und nur noch wichtige Räume (OP, Labor etc) fremd zu vergeben.

  • 15,6% x 8050€ = 1255€ Krankenversicherungsbeitrag monatlich.

    Durchschnittliche Ausgaben je Versicherter: rund 350€ monatlich.

    Die Differenz von 900€ ist eine verkappte Steuer für alle, die nicht verbeamtet oder bürgergeldversichert oder privatversichert sind.

    Es reicht.

    • @A. Müllermilch:

      Die BBM bei der Krankenversicherung liegt bei 5812,5, maximaler Beitrag für die Versicherung mit dem kleinsten Zusatzbeitrag (14,6 % + 2,18 %) liegt bei 975,3 € im Monat)

      Der Beitrag ist als Solidarität zu verstehen, da werden auch Leute ohne Einkommen mitversichert.

      Vorsicht mit der Privatversicherung, sobald mehr als 1 Person mit dem Gehalt krankenversichert wird, summiert sich das ziemlich auf...



      bei einer Famile mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern ist man schnell über 1000 €

    • @A. Müllermilch:

      15,6 % x 0 € = 0 €

      Auch Menschen ohne Einkommen (Kinder, schulpflichtige Jugendliche, Studierende etc.) sind krankenversichert.