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Krieg im GazastreifenDie unerträgliche Bequemlichkeit der einseitigen Solidarität

Matthias Kalle

Kommentar von

Matthias Kalle

Der Protest gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen wird in Deutschland immer lauter. Gleichzeitig nehmen antisemitische Übergriffe massiv zu.

Demonstration in Berlin am 27.09.2025 mit dem Titel: „All Eyes on Gaza“ – und Israel? Foto: Christoph Soeder/ap

A m 27. September, knapp zwei Jahre nach dem Terroranschlag der ­Hamas vom 7. Oktober 2023, demonstrierten in Berlin Zehn­tausende gegen das Sterben in Gaza. Es war eine laute, sichtbare, wütende Demonstration. Und eine nachvollziehbare: Seit zwei Jahren sterben palästinensische Kinder, Frauen, Männer – durch Bomben, Hunger, Krankheit. Die Demonstrierenden forderten zu Recht Empathie für dieses Leid ein.

Was fehlte, war die Empathie für die Opfer des Terrorüberfalls. Am Morgen des 7. Oktober 2023 drangen islamistische Terroristen in gut 20 Orte im Süden Israels ein, darunter die Kibbuzim Be’eri und Kfar Aza. Innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 1.200 Menschen getötet. Männer, Frauen, Kinder, ganze Familien. Rund 250 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt, viele von ihnen sind bis heute nicht zurückgekehrt. Es war der größte Massenmord an Juden und Jüdinnen seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

In Deutschland, wo der größte antisemitische Massenmord der Geschichte stattfand, gab es da­rauf­hin keine mit den Opfern und Geiseln solidarische Mas­sen­de­mons­tra­tion in vergleichbarem Umfang. Schon ab dem 8. Oktober begannen die Erklärungen, Kontextualisierungen und Relativierungen. Die Demonstration vom 27. September zeigte nur Solidarität mit den Menschen in Gaza (alle Flaggen außer der palästinensischen waren verboten). Sie machte eine Asymmetrie deutlich, die inzwischen den Alltag prägt.

Auf vielen Straßen flattern Palästinensertücher, das Modeaccessoire dieses Sommers, während Juden berichten, dass sie nicht mehr ihre Kippa in der Öffentlichkeit tragen. In Deutschland stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle um 77 Prozent – durchschnittlich 24 pro Tag. Antisemitismus lässt sich längst nicht mehr einer Gruppe zuordnen – er ist wieder deutsche Tradition geworden. Man trifft auf ihn auf Demos, wo Parolen gerufen werden, die nach Auslöschung klingen und die natürlich auch andernorts zu hören sind.

Nahost-Debatten

Der Israel-Palästina-Konflikt wird vor allem in linken Kreisen kontrovers diskutiert. Auch in der taz existieren dazu teils grundverschiedene Positionen. In diesem Schwerpunkt finden Sie alle Kommentare und Debattenbeiträge zum Thema „Nahost“.

Wo das hinführen kann, zeigt nicht zuletzt der Anschlag in Manchester mit zwei Todesopfern. Die Soziologin Eva Illouz hat diesem Mechanismus einen Namen gegeben: „selektive Empathie“. Die entscheidet, wessen Leid betrauert wird und wessen nicht. Am Tag nach dem 7. Oktober zeigte sich, dass für viele das jüdische Leid nicht als menschliches, sondern nur als politisches Leid zählt – erklärbar, verrechenbar, sekundär. Illouz nennt das „virtuosen Antisemitismus“: die Überzeugung, moralisch zu handeln, während man in Wahrheit Juden entrechtet.

Zweifel an Fakten

Israel ist der einzige Schutzraum des jüdischen Volks. In den vergangenen Jahren wurde das Land zu einer Projektionsfläche gemacht, die alles Negative verkörpert: Kolonialismus, Kapitalismus, Rassismus. Und in dieser Projektion kann kein Jude einfach nur Opfer sein. Das erklärt vielleicht auch, warum nach dem 7. Oktober selbst über Fakten gestritten wurde, etwa über die Zahl der Opfer oder über die bloße Existenz der Geiseln. Es war, als würde man nicht mehr dieselbe Realität teilen.

Wer die Kategorien der Dekolonialismusdebatte so verinnerlicht hat, passt die Fakten an seine Narrative an. Plötzlich zählt nicht mehr, was passiert ist, sondern, was in ein Schema passt. Natürlich kann man es niemandem verübeln, zerrissen zu sein beim Blick auf Israel und Gaza. Der Krieg des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu und seiner rechtsradikalen Regierung ist brutal, Geiseln werden in Tunneln gefangen gehalten, palästinensische Kinder sterben, das Ziel der Hamas ist die Vernichtung Israels.

Diese Gleichzeitigkeit auszuhalten und anzuerkennen, wäre die eigentliche Aufgabe. Doch genau hier versagt gerade die Debatte. Sie flieht in die Bequemlichkeit der Eindeutigkeit. Und die macht blind für die Gleichzeitigkeit zweier Leiden. Empathie, so scheint es, duldet kein Nebeneinander. Deutschland ist im Gedenken stark, aber in der Empathie schwach. Erinnerung funktioniert, solange sie ritualisiert ist. Wenn sie lebendig wird, wenn sie das Leid der Juden heute ernst nehmen müsste, bricht sie zusammen.

Die Lehre des 7. Oktober lautet: Erinnerungskultur verliert ihre moralische Autorität, wenn sie sich nicht auf die Gegenwart einlässt. Humanismus verliert seine Substanz, wenn er selektiv wird. Universalismus verliert seine Glaubwürdigkeit, wenn er aufhört, universell zu sein. „Nie wieder“ ist wertlos, wenn es nur für die Vergangenheit gilt. Es muss auch für die Gegenwart gelten; für Auschwitz und Kfar Aza, für Rafah und Sderot, für jüdische Kinder im Kibbuz wie für palästinensische Kinder unter Trümmern. Wer das nicht aushält, verrät die Idee des Universalismus selbst – und damit die Grundlage jeder Moral.

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Matthias Kalle
Ressortleiter wochentaz
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365 Kommentare

 / 
  • Welche Solidarität mit Israel? Die meisten sind Solidarisch mit der Terrorgruppe und Israel ist vielen Leuten egal. Die Solidarität ist leider mit Kriegstreibern wie der Hamas, den die Solidarität mit den Opfern des 07.10.23 ist im Verhältnis zu den Opfern des Krieges sehr sehr gering

    • @Marcelo:

      "Die meisten sind Solidarisch mit der Terrorgruppe und Israel ist vielen Leuten ega"

      Die überwältigende Mehrheit ist NICHT soldarisch mit den Hamas-Terroristen sondern mit der überwältigenden Mehrheit der 67.000 von Israel Getöteten und den Hunderttausenden Verletzten und Hungernden, die nicht für den Terror der Hamas verantwortlich sind.

      Die überwältigende Mehrheit ist - wie Angehörige der Geiseln auch - NICHT soldarisch mit den Nationalisten und Rechtsextremen in Israel, dienen ihr nationalistischer Hass wichtiger ist als die Geiseln. www.tagesschau.de/...e-geiseln-102.html

  • Das so etwas überhaupt Demokratiefähig sein soll, ist mir schleierhaft. So was ist tiefstes Mittelalter. So wurden vor 200.000 Jahren die Krieger aus der Höhle begrüßt, wenn sie ein Mammut erlegt hatten.

    (...)

    Der Kommentar wurde gekürzt. Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette

    Die Moderation

  • 07.10.2025.



    Zwei Jahre und kein Ende, zwei (?) Staaten und ein Traum, der zum Alptraum wurde.



    Artikel, die in der taz zum Thema Nahostkonflikt zum Kommentieren geöffnet werden erreichen Spitzenwerte. Danke an die taz samt Moderation für die Vielzahl an Meinungen, Informationen. Danke an alle im Forum.



    Ich glaube (noch) nicht an den intellektuellen Niedergang in den Medien. Abgesehen davon, dass ein Medium oder Forum nicht ausschließlich von Intellekt oder Expertise abhängig sein sollte.

    • @chat cat:

      Kommentar ohne Expertise?



      ==



      Ist die Grundlage für postfaktische Absonderungen, die eine konstruktive Diskussion in die Verwirrung führen und das Prinzip der Demokratie ad Absurdum führen.

      • @zartbitter:

        Welche Vorraussetzungen bzw. Expertise sollten Ihrer Ansicht nach ForistInnen in der taz mitbringen?



        Ich hatte deshalb auch "nicht ausschließlich von ... abhängen" formuliert. Eine Demokratie lebt m.E. auch von Nicht-ExpertInnen siehe Wahlen, Bürgergespräche, - initiativen usw., Empathie, Respekt, Pluralismus. Soweit mir bekannt ist, gibt es bei der taz keine Zulassungsbeschränkung, es gelten die Regeln der Netiquette. Ansonsten besteht die Gefahr einer geschlossenen intellektuellen Experten-Community, die sich im elaborierten Code austauscht. Aber danke für Ihre Rückmeldung.

  • Lesen Sie die ganzen Kommentare mal durch, Herr Kalle. Die Wahrheit liegt wirklich in der Mitte. Eine Supervisorin sagte mir immer wieder: Jeder hat 50 % Anteil. Das war natürlich sehr radikal und stimmt für Beckmesser nicht immer auf den Prozentpunkt. Aber es ist hilfreich, das Wichtige zu sehen. In den letzten Jahrzehnten war die einseitige Stellungnahme die (ungerechte) These. Vieles, was heute in Demonstrationen gesagt wird, mag die (ungerechte) Antithese sein. Vielleicht kann man beides mal zusammenführen. Aber man sollte nicht auf der anfänglichen These bestehen bleiben, dass irgendwie die Palästinenser selber schuld sind und die Israelis per se mehr als die anderen Opfer wären. Das haben Sie, Herr Kalle, wenn auch nicht wortwörtlich, getan, und ganz abgesehen, dass die Israelis in Israel darauf einen lassen, wenn sie zu Opfern stilisiert werden sollen. Sabra und Shatila war eine Schande, leider verschwiegen und genauso groß und schlimm, und niemand hat es richtig wahrgenommen damals. Der 07.10.2025 ist eine Schande für die, die es verursacht haben. Sie wussten genau, was nun passiert, denn die Gegenseite war genauso unversöhnlich.

    • @Achim Wellbrock:

      Wie oft wollen Sie denn nun noch das Massaker von Sabra und Shatila thematisieren, um den 7 Oktober zu rechtfertigen? Das war 1982 und ist nun 43(!) Jahre her und wurde zudem immernoch von libanesischen Christen im Bürgerkrieg, als Reaktion auf die Ermordung des Präsidenten begangen. Die israelische Armee wurde durch ihre Billigung und durch das Wissen um das Massaker zu Recht mitverantwortlich gemacht- begangen haben dieses Massaker an Palästinensern immernoch Libanesen und keine Israelis! Wie oft denn noch....es ist also noch nicht mal vergleichbar, wie das was am 7 Oktober passiert ist und zudem 43 Jahre her!



      Interessanterweise ist man bei den libanesischen Christen deutlich weniger nachtragend.

      Davor und danach sind ganz viele Dinge auf beiden Seiten passiert und die Hamas beruft sich ganz sicherlich nicht auf ein Massaker von libanesischen Christen, wenn sie am 7 Oktober 2023 ( also 41 Jahre später) einen versuchten Genozid an Juden verübt.

      " Die Palästinenser" sind auch nicht schuld daran. Die Hamas ist schuld daran, das Iranische Regime ist aufgrund der Unterstützung schuld und sicherlich tragen diejenigen die damals die Hamas an die Macht gewählt haben Verantwortung

      • @R. Mc'Novgorod:

        Wo rechtfertige ich etwas? Ich sage nur, alle Menschen sind gleich und des gleichen Mitempfindens wert, aber sie sind auch des gleichen Verbrechens fähig. Ich habe überhaupt kein Recht, wem auch immer gegenüber nachtragend zu sein, und ich bin es auch nicht. Sie haben am 04.10. um 19:28 das, was in Sabra und Shatila geschah, als "durchaus üblichen Kreislauf der ewigen Gewalt in dieser Region" bezeichnet. Auch für diese Worte bin ich Ihnen nicht nachtragend, weil ich weiß, dass Sie es so nicht gemeint haben. Das Massaker vor zwei Jahren war m.E. sicher auch kein Teil des "durchaus üblichen Kreislaufes der ewigen Gewalt in dieser Region". Sicher war es Eifer in der Hitze des Wortgefechts. Während Sie mir unterstellen, dass ich tatsächlich den Wahnsinn des 07.10.23 rechtfertigen will (das wäre m.E. eine Straftat), vergessen Sie Ihre eigenen Worte, mit denen Sie, wenn ich sie auf die Goldwaage läge, Verbrechen unterschiedlich gewichten, je nach dem, wo sie begangen wurden.



        Alle Menschen haben gleiches Recht auf Leben. Mütter von Geiseln des 07.10. sagten es. Sie hatten keinen Hass, aber Hoffnung. Ihnen sollte man den Friedensnobelpreis geben und auf keinen Fall Herrn Trump.

  • "Der Protest gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen wird in Deutschland immer lauter. Gleichzeitig nehmen antisemitische Übergriffe massiv zu"

    Mi so verschränkten Sätzen werden immer wieder auch Wirklichkeiten behauptet. Diese aber sieht völlig anders aus. Der Protest gegen die israelischen Kriegsverbrechen, Nationalismus und Rechtsextremismus wird natürlich lauter UND die große Mehrheit dieser Menschen ist selbstverständlich solidarisch mit Juden gegen Antisemitismus..

    • @Rudolf Fissner:

      ""--- die große Mehrheit dieser Menschen ist selbstverständlich solidarisch mit Juden gegen Antisemitismus.""

      ==

      Wo hat sich denn die von Ihnen proklamierte ""sogenannte Mehrheit gegen Antisemitismus"" versteckt? Nach dem 7. Oktober vor 2 Jahren waren eine Handvoll Menschen in Solidarität mit Israel gegen die grausamen menschenverachtenden Verbrechen auf der Straße und am Brandenburger Tor - und das in einem Land, in dem die Nachkommen derjenigen leben, die für die Shoah und für die Morde an 6 Millionen Juden verantwortlich sind.

      Wer spricht davon das Israel seit der Nacht seit Staatsgründung 1948 bis heute unablässig angegriffen wird - und Zehntausende Israelis in Verteidigung Ihrer Heimstatt



      ihr Leben verloren haben?

      Wer spricht davon das Juden aus allen arabischen Ländern vertrieben wurden ?- wer spricht davon das die Westbank vor 1967 Teil Jordaniens und Gaza Teil des Staates Ägypten waren - und warum arabische Staaten Israel angegriffen hatten?

      Absolut niemand - während der seltsam verrückte Ruf ""free Gaza" fast unkritisiert durch die sozialen Medien schallt und zu hinderttausenden die Gehirne und den Gerechtigkeitssinn vernebelt.

      • @zartbitter:

        "Wer spricht davon das Juden aus allen arabischen Ländern vertrieben wurden ?"

        Ein sehr wichtiger Punkt ☝️

        850.000 Juden wurden nach 1948 aus den muslimischen und arabischen Ländern vertrieben.



        Zum Vergleich: Es waren " nur" 700.000 arabisch-muslimische Palästinenser ( nebenbei: vor der Gründung Israels zählten auch Juden als Palästinenser) die Israel verlassen mussten.

        Es sind übrigens nicht die "weißen" Aschkenasim-Juden die rechte Parteien wie Likud und Netanjahu an die Macht gewählt haben, sondern ebendiese vertriebenen Mizrachim-Juden aus den muslimischen Ländern.



        Die Mizrachim sind genetisch mit den arabischen Palästinensern, Syrern, Libanesen etc aus der Region verwandt- stammen also aus der Region und haben mittlerweile die europäischen Aschkenasim-Juden in Israel zahlenmäßig überholt.



        Likud galt in Israel immer als die Partei der Mizrachim und deren unversöhnliche Haltung gegenüber Palästinensern,Muslimen und Arabern lässt sich auf die Vertreibungen der Juden aus den muslimischen Ländern zurückführen.



        Komischerweise spricht hier niemand von einem Rückkehr nach Bagdad, Syrien, dem Irak oder dem Libanon.

      • @zartbitter:

        Revolutionsromantik gepaart mit Antisemitismus.

  • Ich verweise und empfehle nur noch einen anderen Artikel👍 in der TAZ:

    "Wer nicht schweigt, schreit

    Immer mehr werfen Israel einen Völkermord im Gazastreifen vor. Im Land selbst schweigen die meisten darüber. Aber einige versuchen, das zu ändern"

    taz.de/Zwei-Jahre-...eberfall/!6114975/

    Da ich davon ausgehe, dass ich das nicht weiter kommentieren darf, empfehle ich nur die beiden Artikel (diesen hier und den verlinkten) zu lesen und dann entsprechend einzuordnen ❗

    mE ist dies dann recht klar und eindeutig...

  • In meiner Lesart verstößt der Autor selbst gegen die geforderte "Idee des Universalismus" ❗



    Warum❓

    Indem er hier das zugegeber Maßen auf allen Seite im "nahen Osten" vorhandene Leiden gleichsetzt.



    Und nicht nur dass, es erfolgt auch eine quasi Gleichsetzung der Notwendigkeit von Handlungsaufforderungen an die Kriegsparteien,



    gar die Legitimität von öffentlichen Apellen zugunsten eines Waffenstillstandes werden kritisiert (s. seine älteren Artikel)

    Fakt ist, dass wir es mit einem unsymetrischen historischen Konflikt und aktuell mit einem entsprechend sehr einseitigen Kriegsgeschehen zu tun haben❗

    Isreal ist demnach eine Besatzungsmacht, zumindest nahe dran an einem Apartheidssytem (lt 2er NGO und ausführlicher Studien dazu ist es Apartheid! ) und begeht nach quasi einstimmiger, öffentlich gewordener Analysen von Wissenschaftlern & zahlreicher NGOs & der UN massive Kriegsverbrechen, und nach großer mehrheitlicher Auffassung der besagten Wissenschaftler & Organisationen auch einen Genozid❗

    Das sind die Fakten✔️

    Die 1200 Ermordeten der Hamas können nicht ungeschehen gemacht werden, aber schon dass zu den ca 70-100T. Toten Palästinensern noch 10Tausende dazu kommen❗

    Darum gehts

    • @Orabos:

      Fakt ist, dass wir es mit einem unsymetrischen historischen Konflikt"

      Stimmt.



      Historisch ist es sehr unsymetrisch, wenn mehrere Nachbarstaaten mit mehr Soldaten ein deutlich kleineres Land angreifen.

      Trotzdem hatten die Israelis den Krieg damals gewonnen.

      Die 1200 Ermordeten sind dann irgendwie Kollateralschaden?

      Hauptsache, es sterben nicht noch weitere Palästinenser?

      Da die Hamas noch immer da ist, wird sie zweifellos später so eine erfolgreiche Aktion wiederholen.

      Da sollen die Israelis mal nicht so zimperlich sein?

      Darum geht's halt auch.

      Das macht eben so schwierig und das reine Aufrechnen von Toten so falsch.

      In die Rechnung muss mehr rein.

      • @rero:

        Zumindest die transjordanische Arabische Legion hat Israel nicht angegriffen, sondern sich auf das für den palästinensischen Staat vorgesehene Gebiet beschränkt.

      • @rero:

        Sie legen mir recht widerlich(e) Inhalte in den Mund, die ich niemals teilen würde❗

        zb: "1200 Ermordete sind dann irgendwie Kollateralschäden?"

        Das stimmt andererseits schon, bezogenen auf Netanjahu & seiner rechtsextremistischen religiös-fanatischen Minister, die von "Groß-Israel" öffentlich träumen und denen der bestialische Hamas Anschlag wunderbar ins Konzept passte um das zu "legitimieren", was sie sowieso gerne zuvor schon gemacht hätten:

        Die Auslöschung, oder /und Vertreibung der Palästinenser❗

        Zudem ist es auch militärisch eine asymmetrische Lage bzgl der Staaten rund um Isreal:

        Israel verfügt über geschätzte 90 Atombomben, ist bis an die Zähne hoch gerüstet, verfügt über die beste & modernste Armee in der Region +d.USA im Rücken❗

        Dies da sie vor allem von der USA massiv unterstützt und beliefert wurden, auch Deutschland lieferte Isreal ⅓ dieser Rüstungsgüter❗

        Andere Staaten in dem Konflikt, zb Iran, wurden boykottiert, so dass dort zb Tausende dadurch starben (mangels Medikamenten)

        (...)

        Der Kommentar wurde bearbeitet. Halten Sie sich bitte an die Netiquette: taz.de/netiquette



        Die Moderation

        • @Orabos:

          Nun hat aber die Hamas am 7 Oktober angegriffen und Netanjahu damit die Chance gegeben an der Macht zu bleiben. Denn vor genau zwei Jahren gab es Massendemonstrationen gegen Netanjahu und sein Stuhl war arg am wackeln. Man könnte also auch sagen, das die Hamas Netanjahu umd seinem Plan geholfen hat

    • @Orabos:

      Noch im Frühjahr hatte die Hamas verlautbaren lassen, das der nächste 7 Oktober kommen wird und dann zehnmal mehr Juden dabei sterben werden.



      Am 7. Oktober 23 hat die Hamas klargestellt, das es keinen Frieden mit Israel gegeben wird, solange die Hamas an der Macht ist.

      Die Hamas hört nicht auf zu kämpfen, beseitigt interne palästinensische Hamas- Kritiker in Gaza und lässt die Geiseln nicht frei.



      Der Slogan auf Demos war " from the river to the sea" und was das bedeutet, das wissen wir alle.

      Der Militärische Arm der Hamas wurde vor 2023 auf ca 30.000 Kämpfer geschätzt. Mehr Soldaten als das Land Tschechien.

      Ich mag Netanjahu und seine rechte Regierung nicht, aber die Legitimation für sein Vorgehen in Gaza liefert nachwievor die Hamas

  • Vater eines am 7. Oktober ermordeten arabischen Ostjerusalemers kann es immer noch nicht fassen



    Shuttle-Fahrer Suhaib Razeem wurde von Hamas-Terroristen vom Nova-Festival verschleppt und im Kibbuz Be’eri getötet. Sein Vater Mohammed teilt zum ersten Mal die Trauer seiner Familie.

    In Mohammed Razeems Haus im Ostjerusalemer Stadtteil Beit Hanina ist die Anwesenheit seines Sohnes Suhaib allgegenwärtig. Fotos auf Tischen und an den Wänden – Suhaibs lebendige Erinnerung ist allgegenwärtig – auch wenn über seine Ermordung am 7. Oktober 2023 nicht gesprochen wird.

    Suhaib, der als Shuttle-Fahrer arbeitete, sollte an jenem Samstagmorgen vor zwei Jahren Festivalbesucher vom Nova-Rave nach Hause bringen.

    ""Für solche Verbrechen darf es keine Straflosigkeit geben“



    Palästinenser gegen Palästinenser""

    ====

    Suhaib Abu Amer Razeem, 22: MinibusFahrer aus



    wurde er von Hamas-Terroristen, die das Festival angriffen, entführt und in das Haus von Pessi Cohen im Kibbuz Be’eri gebracht, wo sich die Schützen mit 14 lebenden Geiseln und einem Toten verschanzten. Bei einem Zusammenstoß zwischen Terroristen und IDF-Truppen wurden die meisten lebenden Geiseln, darunter auch Suhaib, getötet.

    • @zartbitter:

      "Bei einem Zusammenstoß zwischen Terroristen und IDF-Truppen wurden die meisten lebenden Geiseln, darunter auch Suhaib, getötet"



      Von wem? Von den Geiselnehmern oder durch die IDF?

  • Ausgezeichneter Kommentar.

    Endlich mal wieder ein Artikel, der der komplexen Realität dieses Konflikts gerecht wird und dem intellektuellen Niedergang und der Einseitigkeit so mancher deutscher Medien etwas entgegensetzt.

    In dem Zusammenhang unbedingt auch zu empfehlen der taz-Artikel:

    "Warum feiern Progressive den 7. Oktober? Wenn Hass zur Tugend wird",

    Der leider aktuell ein gewisses Schattendasein in der taz führt und kaum gefunden wird. Eine Top-Platzierung mit offenem Forum wäre angemessen. Er ist wirklich gut.

    taz.de/Warum-feier...-Oktober/!6111190/

  • Ein richtiger Titel, der auch, bzw. viel eher die israelische Sicht auf den Gazakrieg kritisieren könnte. Selektive Empathie ist das Mittel, mit dem die nunmal viel zahlreicheren Verbrechen der IDF in Gaza begangen, toleriert und auch durch deutsche Unterstützung ermöglicht werden.



    Und auch das "Nie wieder" gilt nicht nur für Antisemitismus, sondern auch für all die anderen Verbrechen der Nazizeit, von denen einige auch im Gazakrieg jeweils von einer oder beiden Seiten begangen werden. In Summe mehrheitlich von Israel. Ich fühle mich sehr unwohl dabei, wenn Leute mit "Nie wieder" Kritik an einem mutmaßlichen Genozid beiseite wischen.

    • @Marvienkäfer:

      Das hat bei mir nichts mit selektiver Empathie zugunsten Israels zu tun, das ich nicht vergessen habe, das die Kriegserklärung und das erste Massaker von der Hamas am 7. Oktober 23 ausging.

      Die Gegenreaktion Israels wurde schon ab Tag 2 in den sozialen Medien propagandistisch als " Genozid" geframed-Also direkt nach dem Baklava verteilen in europäischen Städten nach dem versuchten Genozid gegen Juden, was als Intifada gefeiert wurde, ging man direkt danach übergangslos in die Opferrolle über. Von Parolen wie " from the river to the sea" als Reaktion auf den 7 Oktober also direkt weiter zu der Forderung den "Genozid gegen Palästinenser " zu beenden, als langsam klar wurde, das die Hamas vielleicht den Propagandakrieg gewinnen wird, aber niemals die reale kriegerische Auseinandersetzung.

      Nun ist die Entwicklung in den letzten 5 Monaten im Bezug auf Netanjahu und seine rechte Verbrecherbande von Regierung tatsächlich besorgniserregend und Blockaden von Hilfslieferungen total daneben.



      Dennoch geht ihre "Summenrechnung" nicht auf.

      • @R. Mc'Novgorod:

        Ihnen und dem Autor ist entgangen, dass es seitens der NGOs (Amnesty International, medico) ein breites Anerkenntnis des Leides israelischer Opfer gibt, die Forderung der Freilassung aller Geiseln Teil der All Eyes on Gaza Demo war. Sie und der Autor des Artikels verdächtigen die Empathie für Palästinensisches Leid (welches es vor 10/7 gab) grundsätzlich der Einseitigkeit. Die meisten haben sehr lange gezögert von Genozid zu sprechen gerade weil sie Empathie hatten. Leider haben aber die Stimmen, die schon früh vor einem Genozid gewarnt haben, Recht behalten. Das

      • @R. Mc'Novgorod:

        "Dennoch geht ihre "Summenrechnung" nicht auf"

        Tja, Behauptungen & solche Sätze kann man natürlich in so einem Form wunderbar einfach so in den Raum werfen, und sich dabei gut fühlen 😀

        Nur mit der Realität hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun❗

        Dies ist eher Ausdruck von "selektiver Empathie", selektiven "Humanismus", oder einfach einer einseitigen Position und entsprechender Blindheit, die ich grundsätzlich auch dem obigen Artikel vorwerfe❗

        Nur dadurch das man kluge Wissenschaftler zitiert, die eben das so definieren in einer Analyse (wozu?), nur deshalb macht man sich nicht frei davon❗

        Auch wenn dass nicht die einzige Methode ist, um menschliches Leid zu erfassen, so sind ZAHLEN dabei doch recht hilfreich und EINDEUTIG:

        Das Verhältnis von Toten oder Verletzten in diesem Krieg liegt irgendwo zw.



        1 zu 20 bis 50 ❗



        [🇮🇱 zu 🇵🇸]

        Wahrscheinlich um eine 10Potenz krasser fällt das Verhältnisse bzgl Infrastruktur, Krankenhäuser etc aus. (Pi x Daumen)

        Die Verbrechen der Israelis werden dabei fortgesetzt, die der Gegenseite sind quasi nicht mehr existent (bzw Verteidigungsmaßnahmen)

        Folglich MÜSSEN auch Forderungen entsprechend gestaltet werden❗

        Alles andere ist inadäquat

    • @Marvienkäfer:

      "wenn mit der "Nie wieder" Floskel die notwendige Kritik an einem mutmaßlichen Genozid beseitigt werden soll" - so würde ich es formulieren❗

      Völlig richtig ist, dass hier mit Bezug auf die dt. Nazivergangenheit ein Anprangern und dagegen stehen gegen verstärkten Antisemitismus gefordert wird.



      Man darf sogar noch benennen, dass Israel da was über das Ziel (welches eigentlich) hinaus schießt..😁

      Aber worum geht es eigentlich❓



      Hier und an anderen Orten auf der Welt werden Menschen, nur weil sie irgendwie einen jüdischen Bezug haben, diskriminiert, was nicht iO ist👎



      Aber gleichzeitig wird ca 2Mill. Palästinensern die Lebensgrundlage entzogen, davon ~5% getötet, ~10% verletzt ❗

      UND, letzteres geht ungebremst weiter😡

      Was, sollte man (der Autor vor allem) sich fragen:

      Wo ist da das größere Verbrechen, wo liegt da der politische Handlungsbedarf und der von Demonstrationen etc.?



      Was wäre aus einem Humanismus heraus und als Lehre der Nazizeit & deutscher Genozide die Konsequenz❓

      Meine Konsequenz sähe jedenfalls anders aus also solche Artikel wie in der TAZ hier zu verfassen..



      Und nebenbei: Wo ist die Distanzierung dt. jüdischer (pro🇮🇱) NGOs & 👤vom israelischen Genozid in Gaza❓

    • @Marvienkäfer:

      Das ist sehr gut geschrieben, ich denke genauso.

  • Was haben rechtsextreme Regierungen auf der ganzen Welt gemeinsam ?



    Ihre Macht ist auf Lügen aufgebaut !

    • @Des247:

      Wenn Sie das "rechts-" streichen, stimmt es. Alle extremen, respektive: extremistische Regierungen bauen ihre Macht auf Lügen auf, egal ob rechts, links, islamistisch u.v.m.

  • Danke, diese Gedanken mache ich mir auch die ganze Zeit, bin aber immer hin- und hergerissen, weil man den menschenverachtenden Terror der Hamas eben mit dem brutalen Vernichtungskrieg der rechtsradikalen israelischen Regierung gleichsetzen oder verrechnen kann, ohne jeweils 90% des erfahrenen Leids auf beiden Seiten auszublenden – so furchtbar sind beide.



    Was Deutschland betrifft, schäme ich mich abgrundtief, dass Juden sich hier wieder bedroht fühlen müssen. Wann hört dieser Entmenschlichung-Irrsinn endlich einmal auf?

    • @HaKaU:

      Der Entmenschlichungs-Irrsinn hört dann auf, wenn die Deutschen anfangen ihren eigenen Antisemitismus zu reflektieren. Eine großartige Grundlage dafür lieferte letztes Jahr Sascha Lobo im SPIEGEL. Pflichtprogramm für alle, die in diesem Land leben und über eine Aufmerksamkeitsspanne von mindestens fünf Minuten verfügen.

      "Antisemitismus erkennen für Anfänger"



      www.spiegel.de/net...-9222-bfcd206040ed

  • Die „unerträgliche Bequemlichkeit der einseitigen Solidarität“? In dem ganzen Thema ist nichts bequem und ich persönlich kenne niemanden, der es sich bequem macht. Die Debatte versagt? Eine Debatte kann nur geführt werden und aus der Vielzahl der Beiträge kann sich ein Bild ergeben. Das Bild muss dann aber angesichts der vielen unterschiedlichen Stimmen auch sehr bunt sein. Ja, es gibt Tendenzen in der Berichterstattung, da die Medien sich nach den aktuellen Themen richten, aber z.B. eine Einseitigkeit in der taz oder sonstigen Medien sehe ich nicht.



    Was in den Beiträgen und Diskussionen häufig stattfindet, sind Vereinfachungen und Schuldzuweisungen. Natürlich gibt es persönliche Schuld, aber niemals hat ein ganzes „Volk“ Schuld.



    In der Region leben Leute unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Die Geschichte des Streits ist lang, eins ist aber klar: es muss miteinander gelebt werden. Es würde helfen, wenn gleiches Recht für alle gelten würde und schon in der Schule das Miteinander und der Respekt gelehrt werden würde. Da haben alle Beteiligten zu tun. Wir könnten bis dahin die Waffenexporte stoppen oder zumindest reduzieren.

    • @JKPotsdam:

      90 Prozent der Leute machen es sich bequem.

      Die meisten haben keinerlei Background zu dem Konflikt. Debattieren Sie mal ein wenig mit dem Otto Normalverbraucher. Nach drei Minuten werden deprimierende Defizite sichtbar.

  • Jede der involvierten Seiten wird wahrscheinlich eine Asymmetrie in der öffentlichen Wahrnehmung bzw. Berichterstattung über den Nahostkonflikt reklamieren. Das liegt in der Natur der Sache und es ist journalistisch wahrscheinlich schier unmöglich, beiden Seiten gleichermaßen gerecht zu werden.



    Und so ist es gut, dass sich die unterschiedlichen Standpunkte in der taz widerspiegeln … der von Daniel Bax gehört dann eben genau so dazu wie der von Nicholas Potter, auch wenn diese Meinungsvielfalt zuweilen nur schwer auszuhalten ist.



    Man muss sich nur bewusst machen, dass die allermeisten Foristen, die sich hier in die eine oder andere Richtung positionieren, dies sozusagen vom „sicheren Spielfeldrand“ aus tun (ich persönlich zähle mich natürlich dazu). Jüdische Mitbürger, die sich dem Staat Israel viel enger verbunden fühlen, oder solche mit palästinensischem Migrationshintergrund, die in Gaza möglicherweise Tote unter ihren eigenen Familienangehörigen zu beklagen haben, sind da viel näher am Geschehen dran.



    Daher halte ich es für essenziell, die Kunst zu üben, sich eines gegenseitigen respektvollen Tons zu bemühen, ohne dabei seinen eigenen Standpunkt aufzugeben.



    Wort zum Sonntag.😉

  • Vieles hätte verhindert werden können, hätten die israelischen Regierungen es geschafft die Autonomiebehörde anzuerkennen - wie schwer das auch gewesen sein mag -. Netanjahu hat erfolgreich für eine Trennung von Gaza und Westbank geworben und hat damit mittelbar der Hamas den Weg bereitet.

    • @Skeena:

      Netanjahu hat gezielt dafür gesorgt, dass die Autonomie Behörde geschwächt und die Hamas gestärkt wurde, zb indem er dafür gesorgt hat, dass die Hamas Milliarden Gelder aus Katar bekam

      Er wollte damit den Weg in eine friedliche mögliche 2 Staaten Lösung verhindern👎

      Trump & Netanjahu haben Jerusalem als Israels Hauptstadt benannt und die USA seine Botschaft dort hin verlegt etc.



      Also lauter Maßnahmen die gegen eine friedliche Lösung, gegen völkerrechtliche Verträge etc gerichtet waren❗

      Die Israelischen Bürger haben, ähnlich wie in Ländern wie der USA, Ungarn und ja auch in Deutschland, lieber Rechtsextreme Parteien & Personen gewählt, die gegen (int.) Recht verstoßen & Menschenrechte missachten❗

      Die Palästinenser haben es, allerdings unter ungleich schwierigeren Bedingungen, genauso gemacht.



      Allerdings habenüber die Hälfte der Bevölkerung in Gaza diese gar nicht gewählt, da sie da noch nicht mal geboren waren, oder zu jung❗

      Alles im Allen sehe ich die Verantwortung für diese Eskalation, erst Recht den Krieg, ganz überwiegend in Israel, da diese als die stärkeren, als Besatzungsmacht sowohl die Möglichkeiten als auch d. jur. Verantwortung hatten, Richtung Frieden zu agieren ✔️

    • @Skeena:

      Täter - Opfer Umkehr. Zumindest im konkreten Konflikt.

    • @Skeena:

      Noch mehr hätte verhindert werden können, würde die Hamas auf Terror verzichten. Gäbe es den Terror nicht, hätte Netanjahu keine Möglichkeit, den Krieg zu rechtfertigen.



      Dass die Hamas Frieden ermöglichen würde, wenn die PA als alleiniger Ansprechpartner akzeptierte wäre - ist Wunschdenken. Und das, wo die PA ja auch längst nicht der demokratisch und friedlich gesinnte Verein ist, der Ihnen scheinbar vorschwebt.

    • @Skeena:

      Das klingt so als ob die israelische Regierung das damals überhaupt gewollt haben.



      Dafür spricht aber sehr wenig.

      Die Siedlungen gab es damals auch schon.

  • Die ersten Kommentare, die mir hier angezeigt werden, sind wenig überraschend und gezeichnet von der üblichen Obsessivität bei diesem Thema. In einer komplett unübersichtlich gewordenen Welt will man sich diesen einen Sündenbock, auf den sich so wundervoll alles projezieren lässt, partout nicht nehmen lassen. Unermessliches Leid und brutale Kriege an leider viel zu vielen Orten der Welt interessieren weder in den Nachrichten noch auf der Straße noch auf den Campi, denn sie taugen nicht zur Anklage des jüdischen Staates, die nahtlos an die Mechanismen anknüpft, die seit Jahrhunderten virulent und in keiner Weise überwunden sind. Dazu gehört auch die beschreibene höchst selektive Empathie. Vor einigen Tagen mal wieder durch Francesca Albanese eindrucksvoll demonstriert bei der Preisverleihung (sic) für ihr "Engagement".

    Um es sehr kurz zu machen und den erwartbaren Wutbürgerreaktionen etwas entgegenzusetzen: Danke für diesen klugen Kommentar.

    • @hypnos:

      „In einer komplett unübersichtlich gewordenen Welt will man sich diesen einen Sündenbock, auf den sich so wunderbar alles projezieren lässt, partout nicht nehmen lassen.“



      So ist es leider, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Da hilft es nur, die Unübersichtlichkeit zuzulassen - da, wo sie sich wie in diesem Konflikt eben nicht so einfach auflösen lässt - und der Versuchung zu widerstehen, in Sündenbock- und Feindbild-Kategorien zu denken.

  • Sehr geehrte Herr Kalle, ich bedanke mir für diesen Artikel. Es ist total schwer zu verstehen, was im Nähosten passiert. Aber hier in Deutschland ist klar: Pro-Pali sind nicht in Gefahr, Pro-Israeli doch. Nicht nur Juden, andere Leute auch. Aber Juden besonderes. Hier muss man was ändern

  • Unglaublich. Selbst in der TAZ werden einfach 2 Seiten miteinander verglichen. Also dadurch irgendetwas geklärt würde. Es gilt zu differenzieren.



    Der Protest, der zur Zeit stattfindet, richtet sich gegen den Genozid, der in Palästina stattfindet und sogar von Netanyahu und Ben Gvir öffentlich vertreten wird, in den israelischen Medien.



    Das hat nichts, aber auch garnichts mit einer Relativierung, bzw. Rechtfertigung. Mit dem 7.10. zu tun.



    Ich bitte wirklich um differenzierte Berichterstattung. Es geht um Menschenleben und die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben.

    • @Christine Kurtscheidt:

      Entschuldigung, ich habe ihren ersten Absatz für Satire gehalten. Vergleiche sind essenziell zur Bewertung von Situationen. Sie ermöglichen erst die von Ihnen eingeforderte Differenzierung. Vielleicht reden sie aber auch von Gleichsetzungen - diese sind häufig nicht ausreichend begründbar und damit unzulässige Vereinfachungen. In dem Falle sind sie natürlich ggf. höchstproblematisch.

    • @Christine Kurtscheidt:

      Die aktuelle Situation in Gaza hat eine Menge mit der Hamas und dem 7 Oktober zu tun.



      Wenn sie unter den Protestierenden Personen befinden, die am 8 Oktober 2023 Baklava in deutschen Großstädten auf der Straße verteilt haben, um den Beginn der nächsten Intifada zu feiern- dann haben auch die Proteste etwas damit zu tun

  • So verständlich das ist, wenn nach dem letzten Weltkrieg versucht wurde, jüdischen Menschen eine neue Heimat zu geben, wo sie doch in MItteleuropa (und anderswo) verfolgt wurden und kaum willkommen zu sein schienen (aufgrund rassistischer, meist rechter Hetze!). Dass sich die Überlebenden ein Asyl suchten, nachdem sie erfahren mussten, dass es Leute gab die ihnen unsere eigentlich gemeinsame Heimat streitig machten. Und es gab auch Schuldige hierzulande, die sich auf diese Weise die Erinnerung an die Gräuel unserer Vorfahren vom Leib halten wollten. Dann ist das Abschiebung statt Versöhnung, die eigentlich mit einer Wiedergutmachung und Wiederherstellung eines früher einmal gemeinsamen Lebens (das die Nazis zerstörten) enden sollte. Ich habe auch Verständnis dafür, wenn die 'Abgeschobenen' in ihrem Asyl, ihrer neuen Heimat, -friedlich- selbst behaupten möchten statt selbst gegenüber den dort schon länger Lebenden einen neuen Rassismus zu betreiben. Es sind ja auch viele Verfolgte oder ihre Angehörigen in unsere Gesellschaft zurückgekehrt, zu unserem Glück, weil sie uns Gelegenheit gaben, Wiedergutmachung zu praktizieren. Israel ist ein Konstrukt, aber auch Heimat für Viele.

    • @Dietmar Rauter:

      Nur dass diese "neue Heimat" eben nicht frei war. Dort lebten Palästinenser die erstmal gewaltsam vertrieben werden mussten..

      • @Des247:

        Nein. Mussten sie zunächst nicht. Und vielleicht könnte man auch historisch so ehrlich sein und die antisemitischen Nabi-Musa-Unruhen von 1920, die Jaffa-Unruhen von 1921 als maßgeblich ursächlich für die Entstehung der Hagana als militanter Arm der in Palästina ansässigen Juden sehen. Allesamt Vorgänge, die dem Holocaust noch deutlich vorausgingen. Das Massaker von Hebron führte dann zur Reform von einer Miliz hin zu einer paramilitärischen Organisation zum Schutz der Juden in Palästina.

        Zudem wurde Juden in Palästina von (arabischen) Grundbesitzern oftmals das Land verkauft, ohne dass der Verkäufer die darauf lebenden arabischstämmigen Menschen darüber in Kenntnis setzte. Ist ja auch bequemer so, schließlich kriegen dann ja die jüdischen neuen Eigentümer die Wut ab.

        Das alles entschuldigt selbstverständlich nicht die selbstverständlich ebenfalls historisch belegten, aktenkundigen Anschläge, Greuel und Verbrechen, die von zionistischer Seite zulasten von Arabern oder der britischen Mandatsmacht begangen wurden. Es macht aber schwieriger, das klassische "blame game" gegenüber Israel aufrechtzuerhalten und gleichzeitig reale arabische Aggression gegen Juden zu relativieren.

        • @Metallkopf:

          Classic. Würde man, 100 Jahren später und mit sozusagen umgekehrten Vorzeichen, so argumentieren, hätten Sie hier sofort den Vorwurf der Kontextualisierung gegen sich. Vielleicht auch hier ein wenig Universalismus wagen, oder darf Kontextualisierung nur einseitig sein?

      • @Des247:

        "Nur dass diese "neue Heimat" eben nicht frei war. Dort lebten Palästinenser die erstmal gewaltsam vertrieben werden mussten."



        Ein wunderbares Beispiel der genannten selektiven Empathie, die einher geht mit selektiver Geschichtslesung.

  • Wo ist da eine Asymmetrie?



    Ich hätte noch mehr zum Thema zu sagen, aber ein ehrlicher Diskurs ist nicht möglich.

  • Allerdings wird diese Debatte größtenteils geführt, als ginge es hier um Bayern gegen Dortmund. Differenzierung findet viel zu wenig statt.



    Zurecht wird die Frage gestellt, ob im Gaza-Streifen ein Völkermord geschieht, ob Netanyahu diesen Krieg aus ganz persönlichen Motiven weiter verlängert, welche Motive die ultrarechte Regierung in Israel hat etc.



    Solidarität mit jüdischen Mitbürgern, die sich zurecht nicht geschützt fühlen, and der Uni, Kippa tragend, im Alltag, wird kaum ausgedrückt. Das ist einfach nur daneben.

  • Die einseitige Solidarität gibt es auf beiden Seiten. Die Pro Israel Fraktion streitet entweder explizit ab, dass es überhaupt zivile Opfer auf palästinensischer Seite gibt oder verschweigt diese schlichtweg. (Was man inzwischen als Völkermordleugnung werten kann) Man muss sich nur die Äußerungen von bspw. CSU, Zentralverband der Juden oder auch das hier äußerst beliebte about:blank zum Thema ansehen.

    Von daher halte ich es schon für sehr fragwürdig, diesen Vorwurf nur an der pro Palästina Szene festzumachen.



    Aber in diesem Diskurs ist man selber ja immer der moralisch überlegene Saubermann. Die Fehler und unmenschlichen Ansichten haben immer nur die anderen.

    • @TeeTS:

      exakt

  • Wo sind eigentlich die "Palästinena-solidarischen" Demonstrationen die Forderungen an die Hamas stellen. Wo sind all die Studenten, Künstler und Linken die sonst auch nicht eine Gelegenheit auslassen brüllend Israel einen Völkermord zu unterstellen? Vor einer Woche 60K und nun, wo die Hamas sich dem Waffenstillstand verweigert einsames schweigen. Anstatt dessen wirbt das Gorki mit antisemitischen Postern, es werden Mordaufrufe von israelsolidarische Personen veröffentlicht und täglich Juden und Israelis angegriffen. Und auch einige Journalisten der Taz sollten sich fragen, was sie zu diesem Klima beigetragen haben.

    • @Amra:

      Respekt. Was für ein gelungener Versuch dem breiten Publikum zu demonstrieren was einseitige Solidarität ist.

    • @Amra:

      Zu ihrer ersten Frage: Ich hatte die Ehre an einer Palästinademo mitzuwirken, die u.A. auch die Freilassung der Geiseln gefordert hat. Umgekehrt frage ich nach der israelsolidarischen Demo, die ein Ende des Genozids an den Palästinensern fordert.

  • Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Kalle! Ich kann Ihnen nur zustimmen.

  • Der Autor des Artikels verfehlt es, eine einfache Tatsache zu verstehen. Die große, weltweit aktive Massenbewegung, die sich mit Palästina solidarisiert, ist eine Reaktion auf den Genozid. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner. Die Weigerung, anzuerkennen, dass ein Genozid stattfindet, macht es unmöglich, das Ausmaß und die Wut dieser Bewegung zu verstehen. Ebenso erschwert sie das Verständnis dafür, dass die pro-palästinensische Parteinahme darauf abzielt, ein Recht einzufordern, das die Israelis bereits seit Jahrzehnten genießen: das Recht auf einen eigenen Staat und auf Selbstbestimmung.

    • @Andi :

      " Die große, weltweit aktive Massenbewegung, die sich mit Palästina solidarisiert, ist eine Reaktion auf den Genozid. "

      Diese Behauptung ist schlicht und ergreifend falsch. Die Demonstrationen fingen ein paar Tage nach dem Terrorangriff der Hamas an. Zu diesem Zeitpunkt gab es keinen Völkermord. Und nicht geringe Teile dieser Bewegung entstanden aus spontanen Solidaritätskundgebungen nach dem 7. Oktober. Nicht etwa Solidarität mit den Opfern, sondern mit den Tätern. Überall werden auf den Demos bis heute Symbole der Terrororganisation Hamas verwendet.



      Da ich nicht davon ausgehe, dass sich normale, zivilisierte Menschen mit Massenmördern solidarisieren, nehme ich an, die Demos sind massivst von Hamas-U-Booten unterwandert.

    • @Andi :

      Ach was, Reaktion.

      Das Feiern, der Jubel und das Süßigkeitenverteilen noch am Tag des schlimmsten Pogroms an Juden seit dem GENOZID an den Juden war keine Reaktion auf die Reaktion der israelischen Regierung. Es war Freude über das Abschlachten von Juden. Es war purer, anniilatorischer Antisemitismus.

      Und jetzt wenden wir mal Ihre Logik darauf an:

      die israelische Militäraktion ist eine Reaktion auf das Hamas-Massaker. Die Weigerung, das Massaker ohne Wenn und Aber zu verurteilen, macht es unmöglich, die Härte und die Wut Israels zu verstehen....

      Na?

      • @Suryo:

        'Die Weigerung, das Massaker ohne Wenn und Aber zu verurteilen, macht es unmöglich, die Härte und die Wut Israels zu verstehen....'

        Das ist eine ziemlich fiese logische Falle, die Sie hier aufbauen. Es ist nämlich durchaus so, dass man das Hamas-Massaker ohne wenn und aber verteilen kann, und trotzdem gegen die Härte (viele sagen Kriegsverbrechen dazu und nicht wenige erkennen sogar genozidale Tendenzen) protestieren kann.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Ich nenne das auch Kriegsverbrechen, aber mal ehrlich: der Krieg hätte längst vorbei sein können. Man hätte nur die Geiseln freizulassen und die Führer der Hamas auszuliefern brauchen.

    • @Andi :

      "dass die pro-palästinensische Parteinahme darauf abzielt, ein Recht einzufordern, das die Israelis bereits seit Jahrzehnten genießen: das Recht auf einen eigenen Staat und auf Selbstbestimmung."



      Dieses Argument wäre vermutlich überzeugender, wenn den Palästinensern noch nie ein eigener Staat angeboten worden wäre.

    • @Andi :

      Die Wut dieser Bewegung speist sich m.E. aus dem jahrzehntealten Unrecht, das den Palästinensern mit der Verweigerung ihrer Eigenstaatlichkeit widerfährt und für das sich nach wie vor keine tragfähige Lösung abzeichnet. Der Krieg in Gaza hat dieses Fass (was die internationale Öffentlichkeit betrifft) jetzt nur zum Überlaufen gebracht … leider haben diese legitimen Proteste auch eine Menge Antisemitismus mit im Schlepptau, das muss um der Wahrheit willen auch gesagt sein.



      Genozid? Um der gerechten Beurteilung auch der israelischen Haltung in diesem Konflikt (nicht den 7.10.2023 vergessen!) willen bleibe ich bei meiner Linie, die Entscheidung darüber den juristischen Instanzen (IGH) zu überlassen.



      Allerdings sprechen die israelischen Kriegsverbrechen in Gaza auch ohne den Völkermordvorwurf für sich.

    • @Andi :

      Schon das Wort "Genozid" für den Krieg in Gaza zu verwenden zeigt, wie bequem sich viele Menschen die Darstellung des Konfliktes machen.

      Das Ausmaß des Krieges ist nicht zuletzt das Ergebnis dessen was dieser Artikel im Ansatz gut beschreibt. Als die UN Mitte 2024 Israels vorgehen als völkerrechtswidrig einstufte, war es doch für jeden der die Dilemetta Israels verfolgte, eindeutig, dass Israel mit den realen und gigantischen Bedrohungen des Terrors alleingelassen wurde. Bis dahin hatte Israel mit großer Vorsicht Stützpunkte der Hamas (die sich hinter ihrer Zivilbevölkerung verschanzt) beschossen. Was wenig Anerkennung fand. So alleingelassen erstarkten die faschistischen Kräfte in Israel und ja: Das hat den Konflikt und das Elend der Palästinenser nicht kleiner sondern größer gemacht.

      Was genau könnte Israel besser machen?

      Wer ernsthaft glaubt, dass Terroristen wie die Hamas oder die Hisbollah verhandlungsbereit sind, der hat einfach nicht Israels Bemühungen um Versöhnung wahrgenommen. Und die wenigsten verstehendie massive Propaganda der Hamas ... verbreiten sie aber wie Wahrheiten.

      Genozid hat die Absicht ein Volk auszulöschen. Diesen Wunsch äußern vor allem Hamas-Terroriste

      • @Kristina Kalenberg:

        „Was genau könnte Israel besser machen?“



        Eben. Genau DAS ist die entscheidende Frage … für deren Beantwortung müsste man jedoch weit hinter den 7. Oktober 2023 zurückgehen.



        Und es ist absolut richtig, diese Frage zuallererst an Israel zu richten, dem jüdischen Staat, mit dem wir in besonderer Weise verbunden sind. Und nicht an die Hamas-Terroristen, auf die wir außenpolitisch kaum Einfluss nehmen können.

      • @Kristina Kalenberg:

        Genozid ist das schwerwiegendste Verbrechen, das man begehen kann. Ihn zu relativieren bedeutet, die Entmenschlichung der Opfer zu legitimieren. Die Anprangerung eines Völkermords ist kein „sich leicht machen“, sondern ein notwendiger Schritt, um die Realität klar zu benennen.



        Die Hamas ist eine terroristische Organisation – ebenso muss jedoch festgehalten werden, dass die israelische Regierung derzeit einen Genozid begeht. Beides darf nicht relativiert oder gegeneinander aufgerechnet werden. Es bestand keinerlei Verpflichtung, Gaza jede Lebensgrundlage zu entziehen.



        Israel verdient keine Anerkennung dafür, dass es sich in der Vergangenheit angeblich an das Völkerrecht gehalten hat – was offensichtlich nicht stimmt.



        Es ist dokumentiert, dass frühere israelische Regierungen die Hamas indirekt unterstützt oder gar finanziert haben, um eine politische Einigung unter den Palästinensern zu verhindern. Die Regierung Netanjahu hat dadurch nicht nur die Chancen auf Frieden untergraben, sondern auch die Sicherheit der eigenen Bürgerinnen riskiest. Doch es sind die Zivilisten (AlLE) diejenigen, die diese Machtspielerein mit unvorstellbaren Leiden ausbaden. Netanjahu und Co. sind auch Mörder.

        • @Andi :

          Ich möchte ihnen in nur einem einzigen Punkt widersprechen: Natürlich müssen diese Verbrechen gegeneinander aufgerechnet werden. Jeder, der sich eine Meinung bildet, muss diesen Schritt wohl oder übel gehen. Nur so kann man entscheiden, wofür man sein Engagement einsetzt - und sei es nur die Beantwortung einer Umfrage.

    • @Andi :

      Danke für diesen Kommentar. Kann mich voll anschließen.

  • „Was fehlte, war die Empathie für die Opfer des Terrorüberfalls.“

    Das stimmt einfach nicht. All die Gruppen, die zur Massendemonstration am 27. Oktober aufgerufen haben, hat sich unmittelbar nach dem 7. Oktober 2023 solidarisch mit den 1.200 Opfern erklärt.

    Die Palästina-Solidarität als „Bequemlichkeit“ zu bezeichnen, gerade in Deutschland, in dem zeitweise sogar das Zeigen der Palästina-Flagge verboten war und Kritik an Israel von etablierten Medien und der Politik systematisch mit Antisemitismus in Verbindung gebracht wird, geht völlig am Thema vorbei.

    Denn es verkennt, dass der eigentliche Antrieb dieser palästina-solidarischen Bewegung in erster Linie die Empörung über die jahrzehnten Lange Einseitigkeit des Westens zugunsten Israels ist. Eine Einseitigkeit, die auch lange nach der offensichtlich unverhältnismäßigen Reaktion Israels anhielt und insbesondere in Deutschland und den USA weiterhin fortbesteht.

    Die Palästina-Solidarität pauschal mit judenfeindlichen Angriffen, etwa in England, in Verbindung zu bringen, wiederholt ein Stereotyp, das die Empörung weiter anheizt und verkennt, dass Tausende Israelis selbst Teil dieser Bewegung sind.

    • @Andi :

      Absolut ALLE jüdischen Einrichtungen in Berlin brauchen seit dem 7.10. rund um die Uhr Polizeischutz. Es gibt einen massiven Anstieg antisemitischer Straftaten.

      Stellen Sie sich bitte nicht dumm, in dem Sie so tun, als habe das alles mit den Demoteilnehmern nichts zu tun. Sie wissen genau wie jeder andere hier, dass "Solidarität mit den Opfern" zumeist nichts als ein Lippenbekenntnis ist.

      Man kann nicht die Ausradierung Israels vom Fluß bis zum Meer fordern und gleichzeitig kein Antisemit sein.

    • @Andi :

      Wie erklären Sie denn den nachweislichen Anstieg an Gewalttaten gegen Jüd:innen und jüdische Einrichtungen, wenn Sie pauschal ablehnen den Trend mit der Palästina-Soldaritätsbewegung in Verbindung zu setzen?



      Gar nicht drüber reden, weil die Implikationen unangenehm sind? Im Fahrwasser dieser Bewegung etabliert sich teilweise die Normalisierung auch eliminiatorischen Antisemitismus. Das bedeutet nicht, dass alle Menschen in dieser Bewegung diese Ansichten teilen, aber oft genug gibt es auch keine klaren Distanzierungen. Es ist ein bisschen wie mit den Corona-Maßnahmen-Gegner:innen aller Couleur, die am Ende auch neben Reichsbürger:innen, Völkischen und zum Teil sogar Neo-Nazis demonstrierten. Damals haben wir das zu Recht skandalisiert. Aber ich nehme nicht die gleiche Empörung war, wenn neben Hamas-Fahnen, Taliban-Fahnen oder Fahnen des iranischen Regimes gelaufen wird. Und das ist passiert. Und alle diese Akteure sind klar antisemitisch und antidemokratisch. Der Antrieb für viele mag edel sein, aber es gilt was immer gilt: Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht.

      • @Maxime Musterfrau:

        Ich fürchte, meine Antwort auf Ihre Frage, wie man sich den Anstieg der Gewalt gegen Jüdinnen und Juden bei uns erklären kann, wird Ihnen nicht gefallen.



        Zunächst: ja, es ist eindeutig israelbezogener Antisemitismus, der sich da auf pro-palästinensischen Protesten Bahn bricht … und das gibt Anlass zu allergrößter Sorge.



        Jedoch stellt sich auch hier die Frage der „Kontextualisierung“ - die ja nach Ansicht mancher Israel-Lobbyisten Tabu ist, also überhaupt nicht gestellt werden durfte -, mit anderen Worten: was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?



        Dieser „neue“ israelbezogene oder linke und muslimische, auf westeuropäischen Straßen sichtbare Antisemitismus ist in erster Linie ein Ventil der Wut, die sich angesichts des seit Jahrzehnten währenden Unrechts gegenüber den Palästinensern angestaut hat. Dass dieses Unrecht von israelischer Seite schlicht negiert und die palästinensische Perspektive dabei in doppelter Weise herabgewürdigt wird, kann auch die Vehemenz dieser antiisraelischen Wut erklären.



        Nicht die daraus folgenden politischen Forderungen sind antisemitisch … gefährlich wird’s, wenn sie sich mit uralten antisemitischen Stereotypen (z.B. Israel = Kindermörder“) verbinden.

        • @Abdurchdiemitte:

          "was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?"

          Dieselbe Logik kann man auch auf Gaza anwenden. Zuerst gab es fast 2.000 Jahre Marginalisierung und immer wieder Verfolgung, Ermordung und Vertreibung von Juden, die dann im 20. Jahrhundert im schrecklichsten Genozid aller Zeiten mündeten, woraufhin dann mehrere Jahrzehnte später das schlimmste Pogrom seit diesem Genozid folgte.

          Wenn man Palästinensern zubilligt, allesamt von der Nakba traumatisiert zu sein und deswegen Verständnis für den 7. Oktober impliziert ("Der Druck auf die armen Menschen in Gaza war eben so groß, kein Wunder, dass der Dampf irgendwann den Kessel sprengt") - dann muss man das erst recht für ein Volk gelten lassen, dem 2000 Jahre immer wieder die Auslöschung drohte.

        • @Abdurchdiemitte:

          Ich fasse mal kurz zusammen: Ergo sind die Jüd:innen selbst schuld an ihrer eigenen Verfolgung. Das Lied kennen wir seit Jahrhunderten und dass das ihre Reaktion ist - Verantwortungsabwehr und Projektion - unterstreicht nur das grundlegende Problem auch vieler wohlmeinender „Pro-Palästina-Bewegten“. Ihre Erklärung deckt in keiner Weise ab warum wir z.B. solche Gewalt nicht im Namen der Kurden beobachten können, obwohl wir es hier mit einer vergleichbaren Situation zu tun haben. Sie negieren a.) die Rolle von Propaganda b.) verstärkende Bewegungseffekte (soziale Festigung auch von falschen Positionen und eine Reduktion von Abiguitätstoleranz) c.) Ja, auch latenten Antisemitismus. Solange es keine kritische Revision in dieser Bewegung gibt und jede Kritik mit :“Naja vllt sollten die Juden ja mal selbst überlegen.“ abgebügelt wird, bleiben mir Akteur:innen und Anliegen suspekt. Tut mir leid.

        • @Abdurchdiemitte:

          Einen Anteil an dem genannten Anstieg dürften übrigens auch statische Brüche haben. So wurden doch mW bestimmte Zeichen / Äußerungen (from the river usw) erst nach 7/10 kriminalisiert und folglich erst danach für die Statistik gezählt.

  • Die Hamas ist für die Palästinenser:innen schlimmer als die sog. Nakba es jemals war.

    Es ist interessant sich das Auftreten der Hamas in Videos einmal genauer anzuschauen. Die Art der Bewegungen drückt aus was die Hamas von sich selber hält und welche Rolle sie in Gaza spielen.

    Mein Mitgefühl mit den Palästinenser:innen. So ein Unglück!

    • @shantivanille:

      #shantivanille, so ist es. Doch leider wird das von den meisten Menschen nicht wahrgenommen. Sie folgen lieber der Hamas-Propaganda und beschuldigen Israel.

      Das hat aus meiner Sicht den israelischen Faschisten

  • Die momentane Asymmetrie, die der Autor beklagt, spiegelt die Asymmetrie der aktuellen Lage in Gaza wieder. Nach dem 7.10. gab es eine Menge Solidaritätsbekundungen für Israel und keine für die Opfer unter den Palästinensern im WJL durch israelische Siedler und den IDF.

    • @torrez:

      #torrez, da leben wir in zwei Welten. Schon am Abend des 7. Oktober feierten viele Menschen auf den Straßen Berlins "einen Sieg" der Palästinenser. Und ignorierten den brutalen Terror.

      Zur Berlinale 2024 sprachen Filmschaffende bereits über einen angeblichen Genozid, den Israel in Gaza betreibt. Und ignorierten was die Hamas der eigenen Bevölkerung antut.

      Es ist die Hamas, die ihre Bevölkerung opfert um möglichst Israel auszurotten.

      Selbst die UN hatte Mitte 2024 nur den Blick auf eine Schuld Israels ohne das ganze Bild zu sehen und gegen den Terror vorzugehen.

      Diese Blindheit ist Wind in den Segeln der israelischen Faschisten und verschärft das Leid der Palästinenser

    • @torrez:

      Ja, es gab nach dem 7. Oktober Solidaritätsbekundungen. Aber das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Relativ schnell gab es auch Versuche, die Greueltaten der Hamas als israelische Propaganda darzustellen und zahllose Versuche, die Morde zu "kontextualisieren", sprich: zu rechtfertigen. Bis hin zu den unsäglichen, aber für jene postkolonial verwirrten Teile der Linken prototypischen Äußerungen einer Judith Butler. Habermas' Solidaritätserklärung vom Nov. 23 wurde postwendend widersprochen, unter den Unterzeichnern der Gegenerklärung finden man nicht wenige, die sich im Jahr darauf mit den Besetzeren in der FU solidarisierten. Weitere Beispiele verweigerter Solidarität finden Sie im aktuellen Buch von Eva Illouz.



      Und es gibt nicht zuletzt hier im Kommentatorenbereich jene, die nach dem 7.10. erstmal auf Tauchstation gingen, um dann wenige Wochen später in das Genozid-Geschrei einzustimmen. Eine unzweideutige Verurteilung des 7. Oktober und eine Solidarisierung mit Israel habe ich von diesen Leuten nie gelesen. Die Asymmetrie, darauf weist Matthias Kalle völlig zu Recht hin, gab es von Anfang an. Alles andere ist Mythenbildung.

      • @Schalamow:

        Richtig, das Relativieren, ja, sogar das Abfeiern des Hamas-Massakers in bestimmten Kreisen hat schon sehr schnell nach dem 7.10. stattgefunden. Es gibt schlicht keine Rechtfertigung dafür, diesen Hamas-Terror irgendwie als einen Akt eines antiimperialistischen palästinensischen Befreiungskampfes gegen die israelischen Besatzer zu deuten (und es ist fraglich, ob es z.B. der Terroranschlag 1972 in München war).



        Allerdings habe ich meine Schwierigkeiten damit, wenn Sie „Kontextualisierung“ in diesem Zusammenhang grundsätzlich in Bausch und Bogen verdammen, wie es unmittelbar nach der Bluttat mit dem Erklärungsversuch Gutteres‘ gemacht wurde.



        Der Hamas-Überfall ist doch nicht aus heiterem Himmel wie eine der alttestamentarischen sieben Plagen Ägyptens über Israel hereingebrochen, sondern er hatte die jahrzehntealte Vorgeschichte des bisher ungelösten blutigen Nahostkonfliktes (und ich möchte hier bewusst keine Schuldzuweisungen bedienen, wer aus historischer Sicht damit angefangen hat).



        Aber jeder Versuch, ein Ereignis aus seinem jeweiligen historischen und politischen Kontext herauszulösen - aus welchen Motiven auch immer - erfüllt mich mit einer gehörigen Portion Misstrauen.

        • @Abdurchdiemitte:

          In einem 70-, 80-, 90jährigen Konflikt gibt es immer eine Vorgeschichte, und wie Sie halte ich es für müßig, der einen oder anderen Seite die totale Schuld zuzuweisen. Diesem Motiv entspringen auch meine allermeisten Kommentare zu diesem Thema. Insofern "kontextualisiere" ich selber, und würde daher auch niemandem, der auf von Israel begangenes Unrecht hinweist (sofern dessen Faktizität gesichert ist, was hier ja oft schon schwer genug ist), automatisch Relativierung unterstellen. Das zum einen.



          Der 7. Oktober stellt allerdings schon etwas anderes dar. Der Angriff der Hamas diente ja keinem militärischen Ziel. Es ging ausschließlich und allein darum, möglichst viele Israelis umzubringen, und dies ist mit einer geradezu viehischen Konsequenz geschehen, die Teilnehmer des Supernova-Festivals sind massenhaft vergewaltigt und in grauenhaftester Form abgeschlachtet worden. Hier gibt es keine "Vorgeschichte", hier gilt, was Deniz Yücel vor 10 Jahren mal in anderem Zusammenhang schrieb: "Es gibt kein Aber. ... wer die Tat mit „Aber“ verurteilt, rechtfertigt sie." taz.de/Kommentar-J...ie-Hebdo/!5024440/

          • @Schalamow:

            Den legendären Kommentar von Deniz Yücel seinerzeit in der taz habe ich hier vor einiger Zeit mal selbst angeführt … allerdings als Negativbeispiel dafür, wie Diskurs eben nicht funktioniert: mit einer aggressiven „Ich-hau-Dir-in-die-Fresse“-Rhetorik, von der Yücel offenbar meinte, sie sei gegenüber Kritikern seines pro-israelischen Standpunktes angemessen, um sie für immer mundtot zu machen.



            Ansonsten stimme ich zu: der 7. Oktober war eine historische Zäsur, die allerdings nicht zu dem Schluss führen kann, die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes - die die Eigenstaatlichkeit für die Palästinenser einschließen muss - seien wegen der Untaten der Hamas einzustellen. Gerade die Initiative mehrerer westlicher Staaten wir GB, Frankreich u.a. für die Anerkennung Palästinas ist ein richtiger Schritt, der aus dem 7. Oktober und der israelischen Reaktion darauf folgt.



            Aktuell wünsche ich im Interesse der Palästinenser in Gaza, dass der Trump-Plan funktioniert … er ist jetzt nach Stand der Dinge die einzige realistische Option, die den Palästinensern bleibt, aus der sich - bei vorsichtigem Optimismus - tatsächlich eine echte Friedensdynamik für Nahost entwickeln könnte.

            • @Abdurchdiemitte:

              Meinen wir den gleichen Yücel-Kommentar? Der zitierte bezog sich nicht auf den Nahen Osten, sondern auf die Charlie-Hebdo-Morde.



              Und ich teile seine Auffassung vollständig. Es gibt Taten, da darf es ja kein "ja, aber" geben, kein audiatur et altera pars. Wer den Mord an einem Kind so kommentierte, stellte sich außerhalb des Wertekanons menschlicher Gemeinschaften. Wer auf den Massenmord von Utøya in dieser Weise reagierte, tut dies ebenfalls und zeigt zudem, wes Geistes Kind er ist.



              Nur beim 7. Oktober oder bei islamistischen Morden scheinen andere Maßstäbe zu gelten. Aber was will man hier mit der "Vorgeschichte" "erklären", jenseits der Banalität, dass der Nahostkonflikt nicht an diesem Tag begonnen hat?



              Ich bin jedenfalls nicht bereit, der kruden Ideologie eines Anders Breivik, einer Hamas oder anderer Islamisten auch nur einen Gran an Berechtigung zuzubilligen, indem ich ihre Morde "einordne". Da hat Yücel eben recht. Es gibt Taten, die verurteilt man ohne Wenn und Aber. Wer dies dennoch tut, äußert Verständnis, und bei manchen Kommentatoren, die hier besonders rabiat auf Israel eindreschen, werde ich den Verdacht nicht los, dass genau das der Fall ist.

              • @Schalamow:

                Tatsächlich meinte ich einen anderen Yücel-Kommentar als den von Ihnen verlinkten, nämlich diesen:



                taz.de/Debatte-Israelkritik/!5036516/



                Den finde ich in der Tat schwer verdaulich (das mögen Sie anders sehen), was nicht heißt, dass ich alle Beiträge von Yüksel inhaltlich ablehne … aber oft macht der Ton die Musik.



                Aber klar, hier bin ich auf ein rotes Tuch losgestürmt, das mir gar nicht hingehalten wurde. Man sollte also auch die Links in den Kommentaren lesen.😉

    • @torrez:

      Mit Solidaritätsbekundungen in Berlin meinen Sie wahrscheinlich nicht die Baklava-Parties in Neukölln, die arabischer Störer der Trauerfeier am Brandenburger Tor, die verwüsteten Hörsäle, die "linken" und "studentischen" Attacken auf Juden und Israelis, die unendlich vielen Texte von Journalisten wie Herrn Bax hier, die gegen die israleische Selbstverteidigung agitieren ... also was meinen Sie?

    • @torrez:

      Leben wir wirklich im selben Land- in der selben Realität? Nach dem Massaker am 7. Oktober wurden in Berlin und in anderen deutschen Großstädten Baklava zur Feier der beginnenenden Intifada verteilt.



      Der versuchte Genozid der Hamas wurde gefeiert!

  • "Es war, als würde man nicht mehr dieselbe Realität teilen."

    Das klingt ein wenig nach dem Autofahrer auf der Autobahn, der im Radio die Warnung vor einem Geisterfahrer hört und denkt: Einer? Ich sehe hunderte!

    Wenn so viele Menschen eine andere Wahrnehmung der Realität haben, vielleicht haben sie ja nicht ganz Unrecht?

    • @Deutschfranzose:

      Vielleicht sitzen die Vielen aber zu weit weg von der Autobahn und sehen gar nicht richtig hin.

  • „Nie wieder“ ist vor allem wertlos, wenn es nicht für alle Menschen gilt.

  • Wenn es denn um Mitgefühl und um Judentum gehen würde und nicht um autoritäre Staatsraison und autokratische Machtergreiffung, dann wäre ja eigentlich die Hamas sehr direkt besiegt werden können, indem das Jüdische Gesetz, welches Rachedynamiken ausbremst, um menschlich zu bleiben, das "Auge um Auge-Zahn um Zahn ! " Begrenzen von gerechten Gegenschlägen nach dem Codex Maurabi eingehalten worden wäre: Dann hätte der Gaza Krieg nach ein paar Tagen ein Ende gehabt und eine menschliche Politik gegenüber der Palästinensischen Bevölkerung hätte diese mit klarer Menschrechts Fokussierung und Recht der Hamas eher abspenstig machen können, als das genozidale Töten, welches der Hamas stets massenhaft Nachwuchs bringt. Netanyahu braucht dies, um seine Gewaltherrschaft& Angst Propaganda, die auch die eigne Bevölkerung nicht etwa heilsam abgeholt und therapeutisch aus dem Trauma herauszukommen begleitet hat, sondern mit ständiger Wieerholung der Dauertraumatisierung, deren Paranoiya wach hielt, um sie im Krieg hinter sich zu scharren. Das war kein Mitgefühl, das war Berechnung, faschistische Propaganda war nicht so viel anders, stets bemüht das Volk in Angst zu halten.

    • @R.L.:

      Ja, Netanjahu will diesen Krieg aufrechterhalten, da ihm sonst der Verlust seiner Macht droht.

      Aber deshalb hätte die Hamas die Geiseln trotzdem nicht einfach so freigelassen. Insofern ist das nicht nur Netanjahu, sondern genauso die Hamas, die keinen Frieden will

    • @R.L.:

      Dann hätte der Gaza-Krieg nach ein paar Tagen ein Ende gehabt?

      Vielleicht haben sie es ja irgendwie übersehen, aber noch immer sind mehrere Geiseln in der Gewalt der Hamas.

      Das Kriegsziel ist also bis heute nicht erreicht.

      Weshalb der Krieg nach ein paar Tagen zu Ende gewesen sein sollte, wo da noch nicht eine Geisel befreit worden war, ist mir nicht nachvollziehbar.

      "Autoritäre Machtergreifung "?

      Wenn Sie mich fragen, ging da Ihre Fantasie mit Ihnen durch.

      Netanjahu kann bei der nächsten Wahl abgewählt werden.

      • @rero:

        Ja, sorry:die Geiseln so nicht mit gedacht, bei dem Gedanken:die immer noch fürchten muessen geopfert zu werden. Dass auch Kantor Nahama, der nicht verdächtigt werden kann, Pro Paästinensisch einseitig zu sein, vor dem Einmarsch nach Gaza warnte im Vorfeld öffentlich dagegen sprach, hat damit zu tun, dass er wohl wußte, was Netanyahus Regime +christlicheUS Zionisten schon länger vorbereitet hatten; und was Frieden liebende Menschen aller Hintergründe vermeiden wollten, nämlich die genozidale Dialektik der Grausamkeit die Rechte entfesselt haben.Links ist die Hamas nicht. Daher wurden die Poster mit den Bildern der Geiseln in Neukölln abgerissen, statt solidarisch gegen Kriegs Furien zu sein. Da die Angst die Grausamkeit füttert, eine Vernichtungs-angst, die wir zu uns aller Menschlichkeit Schande als viel zu wahr werdend bezeugen mussten; auch wenn wir wissen, dass selbst Antizionisten nicht die Automatismen der Lust am Antisemitismus hier werden ausbremsen können, wenn dazu die autoritäre Deutsche Staatsraison kritische Juden des Antisemitismus per Polizeigewalt zieht,als sie dem Einhalt bieten wollen.Die Geschichte wird darüber urteilen, während wir in Affekten stecken bleiben.

      • @rero:

        Ich denke der Kommentator meint, dass man wenn man direkt verhandelt hätte, die Geiseln schon längst zurück zu Hause wären.

        • @Dadaesda:

          Das habe ich nicht rausgelesen und tue es immer noch nicht.

          Heißt natürlich nicht, dass Sie nicht recht haben könnten.

        • @Dadaesda:

          Das ist krasses Wunschdenken, außer man setzt natürlich voraus, dass Israel immer bei der „Politik um jeden Preis“ bleiben muss um die überzogenen Forderungen von Islamisten zu befriedigen, die mit jeder Geiselnahme Völkerrecht brechen (aber wen interessiert das schon). Schauen Sie sich doch mal die Geiseldeals vor dem 07.10. an. War super einfach und vor allem schnell gelöst…. Und da ging es nicht um 200 Personen auf einen Schlag. Ich finde es immer erschreckend für wie informiert sich Leute halten, aber offensichtlich israelisch-palästinensische Politik nur Verfolgen, wenn es entweder grade einen aktiven Krieg gibt oder es irgendwie um Siedler geht…

  • Niemand kennt die Namen der getöteten palestinensischen Zvilisiten. Nicht einen.



    Alle Namenslos, Gesichtslos.



    Soviel zur Einseitigkeit der Solidarität.

    • @Schleicher:

      Natürlich kennen die Palästinenser die Namen der getöteten palästinensischen Zivilisten.

      Offenbar ist die israelische Gesellschaft solidarischer als die palästinensische und kümmert sich mehr um ihre Leute.

      Ist nicht verwunderlich, wenn man von einem Verein wie der Hamas regiert wird.

      Weshalb das jetzt ein Beleg sein sollte, dass es in Deutschland keine ei seidige Solidarität geben sollte, erschließt sich mir nicht.

      • @rero:

        Das ist nicht Solidarität, sondern Propaganda, wenn die Opfer auf dem Präsentierteller präsentiert werden.

        • @Francesco:

          Ich rede nicht von Videos, sondern von Gefühlen in der Bevölkerung.

          Propaganda machen doch sowieso immer nur "die anderen".

        • @Francesco:

          Also gestehen Sie ein, dass sich bei weiten Teilen der Berichterstattung über den Gaza-Krieg im Propaganda handelt? Schließlich werden dort regelmäßig die Opfer auf dem Präsentierteller präsentiert und oft regelrecht inszeniert.

      • @rero:

        Ach, "die Palästinenser" kennen "die Namen der getöteten".



        Und wie lässt sich daraus schließen, dass die israelische Gesellschaft solidarischen ist als die palästinensische?



        Ziemlicher Widerspruch!

        Das was Schleicher meinte ignorieren sie bewusst. Nämlich das die Namen der palästinensischen Toten in der westlichen Welt keinen interessieren.



        Aber wer hier so primitiv Whataboutism betreibt wie Sie hier, den interessiert das ja eh nicht.

        • @Barnie:

          Da ist kein Stück Widerspruch.

          Natürlich kennen die Palästinenser die Namen ihrer toten Familienangehörigen, ihrer getöteten Freunde und Nachbarn.

          Deshalb ist "niemand" schlicht unzutreffend.

          Die israelische Gesellschaft ist extrem solidarisch.

          Sie gedenkt sehr intensiv öffentlich ihrer Getöteten und ihrer Entführten.

          Auf einer Internetseite konnten Sie jeden Toten mit Namen, Todesort und wie er umgebracht wurde, finden.

          Übrigens auch Araber und nichtjüdische Ausländer.

          Unter Palästinenser ist das in dieser Form so nicht verbreitet, der Umgang mit Getöteten ist deutlich anders.

          Man sah vorher, wieviel sich Israel einen freigekauften Israeli kosten lässt.

          Eine Regierung wie die Hamas schafft eher Untertanengeist als Solidarität.

          Die öffentl. Zelebrierung der Erinnerung macht es erst möglich, in D die Namen und Geschichten der Opfer zu publizieren.

          Das Eine bedingt das andere.

          Nichtsdestotrotz kenne ich niemanden, der auch nur die Namen der noch festgehaltenen deutschen Geiseln kennt.

          Ich auch nicht.

          Wieviel Namen kennen Sie?

          Deshalb meine ich, stimmt Schleichers Vergleich nicht.

          Wenn Sie meinen, Sie kennen meine Interessen, wird das bestimmt stimmen. ;-)

  • Unsere Kinder werden uns irgendwann fragen: Warum habt Ihr nichts gegen den Völkermord an den Palästinensern unternommen? Nie wieder ist jetzt!

    • @gorg11:

      Dann werden wir unseren Kindern erklären, dass es dort eine Terrororganisation namens Hamas gab die einzig und allein für das Leid der Palästinenser verantwortlich war.

      • @Robert Trebor:

        Jawoll, so geht Propaganda, generationenübergreifend!

    • @gorg11:

      Weil wir keine Zuständigkeit für Israel haben.



      Die ganze Welt unternimmt nichts.

    • @gorg11:

      Die Antwort lautet: Die Palästinenser haben die Hamas aus freien Stücken gewählt, die Hamas hat einen Völkernord begangen an Israelis, auf den Straßen haben nicht wenige Palästinenser die Morde gefeiert, nicht nur in Palästina. Danach hat Israel militärisch zurückgeschlagen. Die Hamas hat dann die eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht. Hat die Hamas die Absicht Israel auszulöschen vor der Wahl verschleiert? Nein, die Vernichtung Israels UND der Juden gehörte zu deren Programm. Die Frage wird dann eher lauten: Wie konnten die Palästinenser so etwas dummes tun?

    • @gorg11:

      Dann bereiten Sie lieber eine gute Antwort für Ihre Kinder vor, statt hier Plattitüden zu schwingen.

      • @nihilist:

        Klingt nicht als hätten Sie anderslautende Argumente. Die Antwort lautet: Dumme Leute tun dumme Dinge.

        • @Nachtsonne:

          Das wissen Ihre Kinder aber schon.

  • "Die unerträgliche Bequemlichkeit der einseitigen Solidarität"

    In New York demonstrierten über tausend jüdische Bürger an Jom Kippur, darunter viele Rabbis, gegen ethnische Säuberung durch die israelische Armee in Gaza.

    Im Unterschied zu Deutschland gibt es hier eine nennenswerte liberale jüdische Community, während in Deutschland die Orthodoxen jüdischen Gemeinden streng auf Netanjahu Kurs sind, also im Zweifel ganz rechts.



    Zu beobachten am Verbandsorgan der Jüdischen Allgemeinen, wo kritische Stimmen aus der jüdischen Community der USA mit der Lupe zu suchen sind.



    Gegen Medienvertreter, die eine kritische Position im Gaza-Krieg einnehmen, wie beim ZDF, oder Stefan Detjen, Deutschlandfunk, wird polemisch gewettert.



    Zuletzt gab die Zeitung einem Publizisten das Wort, der eine Zweistaatenlösung verneinte, nach dem Motto: die Palestinänser wollen es ja gar nicht.



    Zusätzlich wird gegen den Kulturbetrieb angeschrieben, der von postkolonialer Theorie unterwandert sei, ausgehend von Universitäten.



    Trump legt diese kritischen Orte in den USA zurzeit brutal trocken, unterstützt von einer Lobby, die warnt, dass diese kritischen Geister eine Gefahr für das Militär der USA seien.

    • @Lindenberg:

      Was sollen eigentlich ""ethnische Säuberungen in Gaza durch die israelische Armee (IDF)"" sein? Wenn die jüdische Allgemeine nicht jeden Unfug === von wem auch immer === übernimmt ist das ja eigentlich nur zu begrüssen.

      AKA -- orthodoxe jüdische Gemeinden auf Netanjahu Kurs ??? - ist genauso schwierig zu deuten. Auf der Grundlage der Infos aus ""Times of Israel"" inklusive ""Jerusalem Post""



      ist gerade der Teil der Bevölkerung, auf welche die Bezeichnung "orthodoxe Juden" wenigstens einigermassen passt, häufiger mit Netanjahu auf Kriegsfuss als umgekehrt.

      Vielleicht können wir uns darauf einigen das die Gesamtheit der öffentlichen Stimmen von Israelis/Juden in der Diaspora



      unglaublich divers sind - zwischen Judith Butler, Philipp Peyman Engel, Naftali Bennett, Benny Gantz und Lihi Lapid.

      • @zartbitter:

        Hallo Zartbitter, danke fürs Feedback. Vielleicht mal die jüdische Protestbewegung anfragen. Kontakt unten.

        Hier Infos auch zum heutigen jüdischen Protest in New York. Gab auch vor einiger Zeit eine große Anzeige in der New York Times.

        Jewish People Say No To Ethnic Cleansing

        www.saynotoethniccleansing.org/

        Over 1,000 Rabbis and Jewish Peace Activists in Brooklyn Demand Gaza Ceasefire

        www.democracynow.o...and_gaza_ceasefire

    • @Lindenberg:

      Gerade heute hatte auch ich wieder das Gefühl der Einseitigkeit beim Lesen der 'Jüdischen Allgemeinen'. Wenn ich nicht parallel die 'Haaretz' lesen würde, hätte ich den Eindruck, dass Juden und Jüdinnen vollkommen hinter der israelischen Kriegsführung stehen. Aber nein, dort in Israel drücken liberale und/oder säkulare Foristen ihre Sorge aus, dass sie die nächsten sind, die von der ultrarechten Netanjahu-Regierung unterdrückt und mundtot gemacht werden, denken ans Auswandern. Nur wohin? Sie sind traurig, dass sie völlig zu Unrecht auch im Ausland für die Israelpolitik Anfeindungen befürchten müssen.



      Die Begriffe Apartheid, Messianismus, Faschismus, Theokratie statt Demokratie werden offen für den Zustand in Israel ausgesprochen.



      Die taz gibt beiden Seiten eine Stimme, das wünschte ich mir für TV Runden. Dass Palästinenser und Juden miteinander diskutieren, und nicht immer die gleichen prominenten polarisierenden 'Experten'. Sondern diejenigen, die dort leben bzw. Verwandte haben und Hamas und Netanjahu längst satt haben.

      • @chat cat:

        Haaretz ist ne super Quelle, meint auch Charlotte Wiedemann, deren Interview im Deutschlandfunk zum Gazakrieg ich sehr empfehle:

        www.deutschlandfun...ngskultur-100.html

        Hier der Detjen-Kommentar, den die Jüdische Allgemeine aufs Korn nimmt.

        www.deutschlandfun...ch-selbst-100.html

        Jüdische Allgemeine

        www.juedische-allg...erholungstaeter-2/

        Es ist unankzeptabel, dass die deutschen Politiktalkshows den Gazakrieg und den Protest dagegen nur mit spitzen Fingern anfassen. Auch die Kultur, die unter Beschuss ist, kein Thema. Dabei wäre die Böhmermann-Austellung der perfekte Aufhänger.

        Dabei gäbe es in den jüdischen Community in den USA zig Ansprechpartner. Zudem in der Protestbewegung in Israel selbst.

        • @Lindenberg:

          Vielen Dank für die Hinweise!Hatte schon von Charlotte Wiedemann gehört. Lese regelmäßig JA, kann Ihre Einschätzung nur bestätigen. Sie kennen sicher die Artikel über z.B. Sophie von der Tann, Überschrift 'perfide'). Die Haaretz ist - auch - durch die internationalen ForistInnen top, sehr berührende Schicksale, viele Infos. Und immer die bange Frage: Was passiert in Israel/Gaza/WJL nach dem Krieg? Die besten ExpertInnen sind diejenigen, die dort (über-)leben.



          Eine komplett verfahrene, verzweifelte Situation, Saat für immer neue Gewalt.



          Um zwischenzeitlich mal Abstand zu halten, sind die unkommentierten dpa Nahost News hilfreich.



          Der Wirbel um die Böhmermann-Ausstellung macht mich ratlos. Aber dieses ganze Gezerre, Canceln, Druck auf Kultur, Medien, Sport ist schon unerträglich.

    • @Lindenberg:

      Sie haben das argumentative Problem, dass die Jüdische Allgemeine sich in der liberalen Tradition jüdischer Zeitungen in Deutschland sieht.

      Herausgeber ist der Zentralrat der Juden in Deutschland.

      Das ist ebenfalls keine rein orthodoxe Veranstaltung.

      • @rero:

        In was die JA sich sieht, ist vollkommen irrelevant. An Einseitigkeit ist diese Zeitung nur durch die JR zu überbieten.



        Der Kommentar von Lindenberg trifft voll ins Schwarze.

        • @Barnie:

          Ob die Jüdische Allgemeine einseitig ist oder nicht, ist Ansichtssache.

          Ob die JA dagegen ein Verbandsorgan orthodoxer Gemeinden ist, dagegen nicht.

          Deshalb kann Lindenberg nicht ins Schwarze getroffen haben.

      • @rero:

        Nichts dagegen einzuwenden. Aber es geht um die Tendenz. Hören sie sie den Vortrag von Prof. Jay Bernstein, New York University, der Arends Menschrechtsbegriff interpretiert und setzen diese Ausführungen in Beziehung zu den Menschenrechten der Palestinänser in den besetzten Gebieten und Gaza.

        www.youtube.com/watch?v=fAhUU02Eu0A

        • @Lindenberg:

          Nach dem Video habe ich den Eindruck, Sie meinten etwas anderes.

          Im Judentum als Religion existiert der "Gegensatz" liberales Judentum vs. orthodoxes Judentum.

          Worauf Sie aber - so mein Eindruck - eigentlich hinaus wollen, ist politische Liberalität.

          Prof. Bernstein ist sowohl religiös liberal als auch politisch liberal.

          Das geht aber nicht zwangsläufig Hand in Hand.

          Ein religiös Liberaler kann politisch sehr unliberal sein, z. B. weil er sehr nationalistisch ist.

          Deshalb wäre der Gegensatz dazu nicht orthodox.

          Man sieht vielen Redakteuren am Äußeren bereits an, dass sie nicht orthodox sind.

          Ich hoffe verstanden zu haben, was Sie meinten.

          • @rero:

            Danke fürs Feedback. Sie haben recht, ich habe etwas oberflächlich formuliert. Sicherlich gibt es, wie von Ihnen erwähnt, unterschiedliche Ausprägungen politischer und religiöser Liberalität im Judentum.



            Bernstein arbeitet u. a. an Arend heraus, dass die Menschenrechte konstituativ dafür sind, ein Mensch zu sein. (41:48) Menschenrechte konstitutieren gewissermaßen in einer anthropologischen Revolution die Bedingungen des Menschseins.

            Noch ein Punkt zum liberalen Judentum (Heine, Tucholsky, etc.) in Deutschland.

            Ein Zuschauer, vermutlich ein deutscher Jude, meinte auf einer Veranstaltung zum Judentum, Israel, Politik, etc. dieses liberale Judentum existiere nicht mehr in Deutschland, das es durch die Shoa ausgelöscht worden sei.



            Orthodoxe Gemeinden bauten das Judentum mit dem Zuzug von Juden aus Osteuropa in Deutschland wieder auf. Vielleicht fühlt sich deshalb ein Michel Friedmann so allein in unserer Gesellschaft.

      • @rero:

        Nein, aber man kann den Eindruck haben, dass die JA verkrampft und ohne Notwendigkeit die israelische Propaganda wiedergibt.

        • @Deutschfranzose:

          Den Eindruck kann man haben, man muss ihn nicht haben.

          Wenn Lindenberg das so formuliert hätte wie Sie, hätte ich nichts kommentiert.

  • Nach Durchsicht der Drukos bestätigt sich die tägliche Beobachtung, dass Israel den Krieg gegen die HAMAS ( die übrigens laut jüngster Polls immer noch zu über 80% das Pogrom vom schwarzen Oktober für eine tolle Sache halten und die HAMAS auch)gewinnt, den Krieg um die Meinung der Menschen aber verliert. Das verwundert nicht weiter, ist die politische und geschichtliche Bildung der meisten Menschen bestenfalls mäßig und die trifft dann auf ein Umfeld, dass gerade in den Social Media von mit Saudi-, Iran- ,China - und hauptsächlich russischen Geld finanzierter Propaganda und Desinformation dominiert wird. Russland alleine gibt in Europa über 6Milliarden € im Jahr dafür aus, denn mit dem Gaza-Konflikt lassen sich westliche Gesellschaften wunderbar spalten und die zugewanderte muslimische Bevölkerung radikalisieren, was zu Unruhen und des weiteren zum Erstarken der ebenfalls von Moskau alimentierten Rechtsextremisten führt. Die dann, wie AFD NAZIS und BSW entweder Russlandfreundliche Politik machen oder aber wenigstens den Westen schwächen.



    Viele, auch hier, machen sich so aus hehren Absichten zum antisemitische Obst für den russischen Faschismus und seine Islamofaschistischen Proxys.

    • @Schytomyr Shiba:

      Ich bin in einem Deutschland aufgewachsen, in dem über PLO-Flugzeugentführungen, über Selbstmordattentate in Israel, über das Massaker von 1972 in München sehr empathisch und ausführlich berichtet wurde. Das Massaker von Sabra und Shatila mit Beteiligung der israelischen Armee und andere Verbrechen von dieser Seite, deren Todesopfer noch mehr waren, nahmen vergleichsweise wenig Berichtsraum ein. Wo wurde da mal eine Mutter befragt, deren Kind von Soldaten erschossen wurde? Ich dachte als Kind, weil ich es nicht überblicken konnte, die Palästinenser sind Unmenschen. Warum machen die so etwas? Die Berichterstattung konnte in Deutschland nicht anders sein nach dem Wahnsinn von 33 bis 45. Die Empathie war völlig einseitig. Doch so trägt man keine Schuld ab. Vorher müssten wur mit uns im Reinen sein. .



      Den Meinungskrieg haben Netanjahu und Smotrich, der die Palästinenser für Tiere hält, in Deutschland von Anfang an gewonnen. In Spanien oder Schweiz z.B. ist es anders. Und wenn dann unverbesserliche Judenhasser (so wie Smotrich bei den anderen) kommen, nehmen Sie die als pars pro toto. Solche Beiträge wie die von Herrn Kalle und Ihnen vertiefen nur den Graben.

      • @Achim Wellbrock:

        Ja, so ähnlich nehme ich die deutsche Draufsicht auf den Nahostkonflikt auch wahr. Von wegen, es gäbe hier eine Dominanz der pro-palästinensischen Perspektive, Auch als Heranwachsender habe ich das seinerzeit schon anders beobachtet.



        Und meine persönliche pro-israelische/pro-zionistische Sichtweise hat erst 1982 mit dem Einmarsch der IDF in Beirut Risse bekommen … vorher habe ich Israel ausschließlich in der Opferrolle gesehen, so wie manche Foristen offenbar noch heute.

      • @Achim Wellbrock:

        Noch ergänzend zu meinem Kommentar, da Sie ja die Berichterstattung ansprechen. Diese ganzen Informationen von denen ich spreche, sind erst in jüngerer Zeit herausgekommen und berichtet worden. Die Spiele gingen direkt weiter, der damalige IOC Chef Avery Brundage war antisemitisch eingestellt etc.

      • @Achim Wellbrock:

        Das "empathische Berichten" von dem Olympia Attentat 1972? Es hat fast 50 Jahre gedauert bis überhaupt eine angemessene Gedenkstätte für dieses furchtbare Attentat geschaffen wurde in München. Einen Besuch dort empfehle ich ebenso wie Podcasts zum Thema z.B. Beim Bayrischer Rundfunk, Antenne Bayern. Damals wurden soviele furchtbare Fehler von Seiten der Behörden gemacht, viele Jahre wurde gemauert und geblockt, die Angehörigen schlecht behandelt etc. Gerne mal nachhören.

      • @Achim Wellbrock:

        "Den Meinungskrieg haben Netanjahu und Smotrich, der die Palästinenser für Tiere hält, ..."

        Meines Wissens nach bezog sich diese Bezeichnung ausschließlich auf die Täter des 07.10.23 und wurde unter dem Eindruck der Fotos und Videos dieses Pogroms gesagt. Falsch ist es selbstverständlich trotzdem. Es wäre hilfreich für die Einordnung zu sehen, zu hören und zu wissen, was Herr Smotrich dazu bewogen hat, diese Wort zu verwenden; zu sehen, zu hören und zu wissen, was er sah, hörte und weiß. Die wenigen Details die mir bekannt sind, die wenigen Bilder, die ich gesehen habe, sind so grauenhaft, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben entsetzt über die menschliche Natur war.

        Außerdem hat er insofern recht, dass wir alle Säugetiere sind und sich ein paar von uns erfolgreich bemühen ihr tierisches Erbe hinter sich zu lassen (Ghandi?) und andere es exzessiv ausleben (Mengele?).

        • @*Sabine*:

          Über Smotrich würde ich mir keine weiteren Gedanken machen. Er bezeichnet sich selbst als homophoben Faschisten. Menschen zu töten ist leichter, wenn man sie entmenschlicht. Das war Smotrichs Ziel. Ansonsten habe ich nichts gegen mein tierisches Erbe. Ich glaube, er und sein Hass schaden Israel. Aber in der Regierung ist er immer noch. Solche Brüder im Geiste von Smotrich gibt es natürlich auch auf der anderen Seite. Der Umgang mit den Geiseln zeigt pure Unmenschlichkeit. Ihre Unversöhnlichkeit tötet Hoffnung.

      • @Achim Wellbrock:

        ...."über das Massaker von 1972 in München sehr empathisch und ausführlich berichtet wurde. Das Massaker von Sabra und Shatila mit Beteiligung der israelischen Armee und andere Verbrechen von dieser Seite, deren Todesopfer noch mehr waren, nahmen vergleichsweise wenig Berichtsraum ein"

        -Das Massaker von Sabra und Shatila verübten radikale libanesische Christen und es handelte sich um eine Racheaktion aufgrund der vorangegangenen Ermordung des libanesischen Präsidenten Gemayel. Das israelische Militär wusste Bescheid und hat die Christen unterstützt, aber selbst am Massaker beteiligt waren sie nicht. Der furchtbare aber durchaus übliche Kreislauf der ewigen Gewalt in dieser Region also....

        Das die öffentliche Ermordung von Athlet/innen bei den Olympischen Spielen in München ( Deutschland) in Deutschland anders bewertet wird, finde ich eigentlich ziemlich logisch.

        • @R. Mc'Novgorod:

          Wenn man die Täter ins Lager lässt und die Opfer an der Flucht hindert, ist das schon eine direkte Beteiligung.

        • @R. Mc'Novgorod:

          Okay, dann war das Hamas-Massaker vom 7.10.2023 auf israelischen Territorium wohl auch nur eine Episode dieses „furchtbaren, aber durchaus üblichen Kreislaufes der ewigen Gewalt in dieser Region“?



          Die Frage nur, weil ich mich an Ihrer etwas zynischen Wortwahl störe, was Ihre Einordnung des Nahostkonfliktes betrifft.

  • So viele Annahm- und Gedankenfehler das man merkt das dem Kommentator der historische Hintergrund fehlt.



    Tatsache ist: Israelis suchen "Sicherheit" in Portugal! Und finden sie. Nicht wg der Hamas sondern wg Bibi. Islamischer Staat und jüdischer Staat sind überholte Konstrukte, deren Versagen wir tagtäglich beobachten können. Ist leider noch nicht bei Allen angekommen.

    • @Jemandzuhause:

      Es gibt ca 50 Staaten mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit.







      Es gibt 21 Länder mit einem muslimischen Bevölkerungsanteil von über 80 Prozent.



      Afghanistan (99.9 Prozent), Somalia, Marokko, Tunesien, Jemen, Lybien, Iran, Algerien, Türkei, Irak, Pakistan, Niger, Syrien, Kosovo, Saudi-Arabien, Ägypten, Bangladesch, Tschad, Indonesien, Gambia.

      de.wikipedia.org/w..._Gender_Gap_Report

      Das hier ist eine gobale Studie zur Gleichberechtigung von Frauen weltweit. Nun scrollen Sie mal bitte ganz nach unten in dieser verlinkten Liste und vergleichen Sie die Länder mit den oben aufgelisteten muslimischen Staaten.

      Der einzige Staat weltweit mit einer jüdischen Bevölkerungsmehrheit ist Israel. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Israel liegt übrigens nur zwischen 73 bis maximal 78 Prozent.

    • @Jemandzuhause:

      Der jüdische Staat ist unverzichtbar. Und er ist demokratisch. Ein Rechtsstaat. Der einzige der Region. Ihre Vergleiche mit dem islamischen Staat sind ungeheuerlich.

      • @Reisehank:

        Sie müssen, wenn Sie einen Text kommentieren, diesen lesen.

      • @Reisehank:

        Auch die RSA der Apartheid war ein demokratischer Rechtsstaat, nur halt nicht für alle Einwohner.

        • @Deutschfranzose:

          Und die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien waren auch damals de.okratische Rechtsstaaten. Nur eben nicht für die Menschen in den Kolonien.

  • Lieber Herr Kalle,

    ich danke Ihnen für Ihren wichtigen Kommentar, dem ich mich vollständig anschließen kann.

  • Im Grunde muss man dem Kommentar zustimmen nur kommen solche Kommentare in Deutschland viel zu spät.



    Es musste erst eine weitere Katastrophe passieren bis wenigstens teilen der deutschen Gesellschaft klargeworden ist das alle unschuldigen Menschen Schutz verdienen. Und selbst in diesem Kommenar wird die Kontextualisierung des 07. Oktober als entschuldigend kritisiert und das schwarz/ weiss denken weiterhin betrieben.

  • Die Erinnerungskultur in Deutschland ist ein Witz. Judenhass ist längst wieder Alltag.

    Das einzige was in Deutschland funktioniert ist die uralte Antisemitismus-Festplatte. Das kollektive Unbewusste, welches sich seit 1800 Jahren gegen die Juden richtet: Gottesmörder, Kindermörder, kontrollieren die Finanzmärkte, wollen die Welt regieren, große Nase, Verschwörungen und dieser ganze Bullshit.

    Das schleppen die Leute völlig unbewusst, nahezu komatös durch die Gegend und werden davon gesteuert. Rechte und Linke. Islamisten sowieso.

    Warum gibt es Antisemitismus?



    Der Judaismus hat das Original, das Monopol auf den Monotheismus, das Copyright auf Gott. Ärgerlich für die Konkurrenz, das Christentum und den Islam. Die Christen belegten die Juden im Mittelalter mit einem Berufsverbot für "christliche Berufe", Handwerker etc. Den Juden blieb nur der Geldverleih.

    Juden und Geld. Das rief natürlich die Kommunisten auf den Plan.

    Andrerseits die Kapitalisten. Marx war Jude.

    Mohammed erklärte die Juden zu Menschen 2. Klasse, da sie seinen Glauben nicht annehmen wollten, ließ sie reihenweise köpfen.

    Schließlich die Nazis.

    Jetzt eine neue Welle. Und Deutschland verschließt die Augen.

    • @shantivanille:

      Ich bin Ihrer Meinung und danke Ihnen. Ich verstehe nicht, weshalb es Antisemiten, sogar in Deutschland, so leicht haben.

      Oft, viel zu oft, muss ich an Frau Friedländer denken, die kurz vor ihrem Tod noch sagte "So hat es ja damals auch angefangen.".

      Es belastet mich sehr, dass ich nichts tun kann, außer dagegen anschreiben und Geld zu spenden. Und ggf. Mut zeigen, wenn ich direkte Zeugin von Antisemitismus bin.

    • @shantivanille:

      Der Protest gegen die israelische Regierung und gegen das Vorgehen der IDF sollte nichts mit Religion oder Herkunft zu tun haben.



      Humanismus als Orientierung lässt Antisemitismus eigentlich nicht zu.

  • Ein Kommentar der sich in die Tradition der Denker wie Amery oder Menschen wie Hamza Howdy stellt. Mehr solcher Stimmen wären wünschenswert, aber die sind ja in keinen der Lager wirklich beliebt.

    Schöne klare Worte, die den Frust jener die zwischen den Stühlen stehen sehr gut verdeutlichen.



    Ironischerweise werfen sich dann auch beide Lager das gegenseitig vor was sie selbst praktizieren.

  • "Israel ist der einzige Schutzraum des jüdischen Volks." Dieser Satz zeugt von Blindheit. Wie kann man denn übersehen, was seit Jahrzehnten in Israel geschieht. In keinem Land ist für Juden das Risiko das Leben durch einen Anschlag zu verlieren so gross wie in Israel. Das war schon vor dem Massaker der Hamas so.

    • @ecox lucius:

      Statistiken belegen das, Deutschland, Frankreich, GB sind im Mittel viel sicherer für Juden als Israel! Aber das hilft nicht gegen die subjektive Wahrnehmung, man sei von Antisemiten umgeben. Und es gibt sie ja schliesslich, die antisemitschen Bemerkungen, die verletzen.

      Aber nicht nur Juden haben darunter zu leiden. Nordafrikaner in Frankreich, Türken in Deutschland, usw müssen mit dem alltäglichen - und ebenfalls zunehmenden - Rassismus umgehen, bei der Jobsuche oder Wohnungssuche alleine aufgrund ihres Namens ganz hinten anstehen ... uns sind gezwungen, das wegzustecken, weil es ja "normal" ist. In den Zeitungen steht darüber kein Wort, keine Statistik wird im Bundestag zitiert, im Gegensatz zum Antisemitismus.

      Die Dünnhäutigkeit der Juden in Europa ist vollkommen verständlich, so wie eine kollektive psychische Wunde auch drei Generationen später. Aber das Problem als zu einem nicht unerheblichen Teil als eines der Wahrnehmung zu verstehen und sich davon zu befreien, zu rationalisieren, das können nur die Betroffenen selbst tun. Dann können sie die Statistiken noch einmal lesen und sich hier ganz gut aufgehoben fühlen.

      • @Deutschfranzose:

        „Nordafrikaner in Frankreich, Türken in Deutschland, usw"

        Wüsste nicht, das sich diese Bevölkerungsgruppen deswegen einen Eisernen Vorhang, „Iron Dom", aufbauen müssten.

    • @ecox lucius:

      " In keinem Land ist für Juden das Risiko das Leben durch einen Anschlag zu verlieren so gross wie in Israel."

      Das war bisher so, allerdings nehmen die Angriffe auf Juden und ihre Verfolgung auch in bspw. Deutschland zu. Ansonsten denke ich, müsste der Satz "Israel ist der einzige annähernde Schutzraum des jüdischen Volkes." lauten. Immer noch besser, als gar keinen Schutzraum zu haben, auch wenn manche jüdischen Bürger:innen denken, sie brauchen Israel nicht und sich auf die Seite der gegnerischen Kriegspartei Gaza-Hamas-Huthi-Iran-Hizbollah-u.a. stellen.



      Diese Menschen fühlen sich meiner Meinung nach zu sicher, wie die jüdischen Menschen in der furchtbarsten Zeit bei uns. Oder auch wie die kommunistischen und/oder linken Bürger:innen in Persien, die die Mullahs unterstützten.

    • @ecox lucius:

      Da sehen Sie mal, wie fragile auch ein Schutzraum sein kann.

      "In keinem Land ist für Juden das Risiko das Leben durch einen Anschlag zu verlieren so gross wie in Israel."

      Haben Sie eine Quelle dazu? Wäre ich wirklich neugierig.

  • Genau das was der Artikel unfreiwillig zeigt ist das Problem.

    Die angestamte palätinänsiche Bevölkernung des Mandatsgebietes also der heutigen Staaten Palästina und des Staaten Israel zusammen ist seit über 75 Jahren ununterbrochen Opver von:

    - Terrorismus (Stichworte Sten-Gang, Lechi etc.)



    - Massen-Vertreibungen und Etnischen Säuberungen (Nakbar 1948etc, Annexion Ostjerusalems etc.)



    - Entrechtung und Unterdrückung (Siedlungspolitik, völkerrechtswidrige Besatzung und Rassisum laut IGH, völkerrechtswirdirge Blockaden laut IGH)



    - immer wider Massaker an Unbewafneten (z.B. 2018/19 Gaza Grenz-Protest bei den 100te unbewaffnete Palästinser erschossen worden und tausende angeschossen)

    Nur zu Einordung:

    Von der Bevölkerung Gazas sind ca. 2/3 bis 3/4 Flüchtlige der völkerrechtswirdirgen Vertreibungen um 1948, seit 2007 Opfer einer völkerrechtswiderigen Blockade.

    Das ist die Vorgeschichte der "Gewaltexplosion" von Seiten der Hamas 2023.

    Wir -- der politsche Westen -- habe dies verbal kritisiert aber letztlich defacto immer geduldt und die "Sicherheit" Isreals als wichtiger bewertet als die Rechte der Palästineser.

    Die Hamals verurteilen sollten nur wer hier auch Selbstkritik übt.

    • @Jörg Heinrich:

      Sie klammern die Ursachen des Palästina-Konflikts völlig aus.

      Waren es nicht die Nazis und Islamisten, die den ganzen Irrsinn seit 1933 angezettelt haben?

      Z.B.: 07. Juli 1942. Der deutsche Auslandsrundfunk, Teil der globalen Göbbels-Hetzmaschine, ruft zum Dschihad auf:



      „Tötet die Juden, die Euer Vermögen an sich gerissen haben und einen Anschlag auf Eure Sicherheit planen. Araber Syriens, des Irak und Palästinas, worauf wartet Ihr? Die Juden haben vor, Eure Frauen zu schänden, Eure Kinder umzubringen und Euch zu vernichten. Nach der muslimischen Religion ist die Verteidigung Eures Lebens eine Pflicht. Tötet die Juden, steckt ihren Besitz in Brand, zerstört ihre Geschäfte. Eure einzige Hoffnung auf Rettung ist die Vernichtung der Juden, ehe sie Euch vernichten.“

      Hier wurde über 12 Jahre mit Hilfe des Spiritus Rector des Konflikts, al-Husseini, dieser vorbereitet wie wir ihn heute kennen.

      Der 7.10.2023 und die Selbstverteidigung Israels ist nur die Konsequenz davon. Dazu:

      "Nazi-Propaganda auf Arabisch"



      www.deutschlandfun...-arabisch-100.html

      • @shantivanille:

        Btr. Zitat:

        "Waren es nicht die Nazis und Islamisten ..."

        Was meine Aussagen konsequent weiter-denkt.

        Die palästinänser läst man seit über 75 Jahren leiden für Verbrechen des europäischen Antisimitismus für denen sie nicht können.

        • @Jörg Heinrich:

          Die Palästinenser sind verratzt.

          Sie sind Opfer der Nazis, der Islamisten, der Postkolonialisten. Teil des Postkolonialismus ist Antisemitismus.

          Aktuell sind sie Opfer der Hamas, der schlimmsten Katastrophe für die Palästinenser überhaupt.

          Hier beginnt der eigentliche Befreiungskampf.

          Viele Palästinenser:innen haben längst reflektiert wie miserabel sie dran sind und wer sie immer wieder ins Unglück geführt hat. Begehren sie auf, endet das mit Folter und Tod. Wie kann man ihnen beistehen?

          • @shantivanille:

            "Teil des Postkolonialismus ist Antisemitismus" - das ist so verkürzend, dass es falsch wird. Richtig ist, dass postkolonial inspirierte Denker (z.T. aus Disziplinen, die mit dem Nahen Osten nichts zu tun haben) wissenschaftliche Aussagen getätigt haben, die sehr genau in ihren Aussagezusammenhang eingeordnet werden müssen. Dabei wird man kontroverse und überzogene Statements finden, doch wenig Antisemitisches. Betrachtet man die politisch-aktivistischen Aussagen einiger postkolonialer Wissenschaftler*innen findet man tatsächlich Aussagen, die unterkomplex und in einer Form antiisraelisch sind, dass man von israelbezogenem Antisemitismus sprechen muss. Ihre oben zitierte Verallgemeinerung wird dadurch nicht ansatzweise richtig.

      • @shantivanille:

        Das ist - wie ich auch schon oft genug erklärt habe - eine haarsträubend verkürzte Deutung der Ursachen des NO-Konflikts, die ausblendet, dass dessen Anfänge vor 1933 liegen, und dass dessen Kontinuität auch nicht allein mit Nazi-Propaganda erklärt werden kann, sondern auch eine Folge von Gewalt, Vertreibung und Besatzung ist, unter denen die Palästinenser leiden mussten und müssen. Ihr historisches Konstrukt ist eine Entlastungserzählung - für die rechtsextreme israelische Regierung und ihre genozidale Politik, aber auch für Deutsche, die so ihre NS-Vergangenheit auf andere projizieren und den eigenen Rassismus zum antifaschistischen Abwehrkampf umdeklarieren können. Dafür ist "perfide" noch ein freundliches Wort.

        • @O.F.:

          Sie haben doppelt recht, O.F.

          Die Anfänge des Nahost-Konflikts beginnen noch viel, viel früher, etwa vor 3200 Jahren.

          Empfehlung, ein gut gemachter unterhaltsamer neutraler 3,5-Minuten-Clip zur Geschichte Israels::



          "This Land is mine!"



          www.youtube.com/watch?v=8tIdCsMufIY

          Achten Sie auf das Schlussbild!

          Und mit dem Wort "perfide" liegen Sie goldrichtig, O.F.

          Die Palästinser:innen sind seit 90 Jahren furchtbar manipuliert und übelst missbraucht worden für die ideologischen und religiösen Machenschaften anderer.

          Und noch etwas O.F., ich projiziere nichts, passe da sehr genau auf.

          Bin da im besten Sinne des Wortes "woke".

          • @shantivanille:

            Die Anfängle des NO-Konflikts vor 3200 Jahren zu suchen, ist ungefähr so sinnvoll, wie türkische Außenpolitik mit Homer erklären zu wollen (und statt zu YouTube rate ich zum Buch). Die Palästinenser sind vor allem seit Jahrzehnten das Opfer von Vertreibung und Besatzung und gerade eines Völkermords; wer Ihnen vorwirft, Sie wären manipuliert, weil sie nicht freiwillig ihr Land verlassen, um für Siedler Platz zu machen, die übrigens zu einem erheblichen Teil nicht im NO geboren wurden, ist nicht woke, sondern rassistisch.

        • @O.F.:

          "... dass dessen Anfänge vor 1933 liegen, ..."

          Wann sehen Sie den Anfang? Ich frage, weil ich gerne Ihre Gedanken nachvollziehen möchte. Osmanisches Reich, britisches Mandat, Balfour, UN-Teilungsbeschluss (dazwischen/währenddessen Bürgerkriege zwischen arabischer und jüdischer Bevölkerung), sind mir bekannt, deswegen frage ich, wo Sie die Anfänge sehen.

          "... aber auch für Deutsche, die so ihre NS-Vergangenheit auf andere projizieren und den eigenen Rassismus zum antifaschistischen Abwehrkampf umdeklarieren können."

          Ich sehe es genau umgekehrt. Dass sich u.a. deutsche Bürger:innen auf die Seite der Gaza-Hamas-Iran-Huthi-Hizbollah-Kriegspartei stellen und Israel (bekanntermaßen der einzige jüdische Staat) ins Unrecht setzen wollen, um die an jüdischen Menschen von uns bzw. unseren Vorfahren begangenen Verbrechen im Nachhinein rechtfertigen zu können. Das fällt umso leichter, je stärker Israel (auch als jüdischer Staat) dämonisiert wird.

    • @Jörg Heinrich:

      Hamas sind rassistische Verbrecher die darüber hinaus den Islam für ihre menschenverachtende



      Propaganda und Aktionen missbrauchen.



      ====



      HAMAS lehnt das Existenzrecht Israels ab und folgt dem bewaffneten Djihad, mittels dem sie den Staat Israel zu vernichten versucht.

      Ihre eliminatorische Israelfeindschaft und ihren Antisemitismus bringt sie in ihrer Charta vom 18. August 1988 unmissverständlich zum Ausdruck, in der es heißt, mit dem bewaffneten Djihad gegen die „Unterdrücker“ zu kämpfen, um Gottes Banner über jeden Zentimeter Palästinas hissen zu können und die Herrschaft des Islam zu verwirklichen. Jüdische Menschen werden in der Charta an vielen Stellen rassistisch abgewertet.

      Dieser eliminatorische Antisemitismus stellt ein wesentliches ideologisches Strukturmerkmal der HAMAS dar, wodurch sie in der Traditionslinie vieler anderer djihadistischer Organisationen steht Bereits seit ihrer Gründung unterhält sie Schulen, in denen sie Schüler im Geiste des Antisemitismus und des bewaffneten Djihad erzieht.

      Laut Verfassungsschutz ist HAMAS auch hierzulande vertreten - um die Bundesrepublik als Kampf - und Rückzugsraum zu missbrauchen.

      • @zartbitter:

        Btr. Zitat:

        "HAMAS lehnt das Existenzrecht Israels ab und folgt dem bewaffneten Djihad, ..."

        Tatsächlich kennt das Völkerrecht keinen Begriff "Existensrecht", es gibt etwas ähnliches, dazu gleich.

        Den Grundsätzen des Völkerechts zufolge sind die Staaten untereinander formal gleich.

        Staaten haben kein "Existensrecht" sondern ein Recht auf die Achtung der äusseren und Innere Souveränität.

        Der Staat Palästina hat das gleiche Recht auf Achtung seiner Souveränität die der Staat Israel.

        Eine Pflicht zur fomalen Anerkennung von Staaten gibt es im Völkerrecht nicht, Zitat Wikipedia:

        "Es besteht in der Staatenpraxis keine Pflicht zur Anerkennung"

        Die Situation jetzt ist das Palästina Israel und die 1967er Grenze anerkennt, Israel aber beides nicht.

        Tatsächlich erkennt die Hamas die Grenze von 1967 und damit auch die völkerrechtliche verbindliche Grenze von Israels an, Zitat Wikipedia zu dieser Frage:



        "Im Jahr 2017 kündigte die Hamas ihre überarbeitete Charta an , in der sie behauptet, die Idee eines palästinensischen Staates innerhalb der Grenzen von 1967 zu akzeptieren, ohne jedoch die Staatlichkeit Israels anzuerkennen."



        (Quelle Wiki-Artikel "Zweistaatenlösung")

        • @Jörg Heinrich:

          Also erst eröffnen Sie breit, dass es keine Pflicht zur Anerkennung von Staaten gibt und auch kein pauschales Existenzrecht um dann indirekt zu kritisieren, dass Israel stand jetzt keinen Palästinensische Staat anerkennt und somit auch keine (noch) fiktiven Grenzen. Und eine Frage oder zwei seien noch erlaubt: Wenn es sowas wie das Existenzrecht von Staaten nicht gibt (womit sie formal Recht haben und scheinbar Sie auch die ideelle Position kritisch sehen), hat Palästina auch kein Existenzrecht. Und da kein Staat existiert, da eben keine Erklärung dazu vor der UN erfolgte und eben auch die Grenzen nie klar auch vor der UN von einer zentralen Vertretung anerkannt wurden, gibt es faktisch keinen Staat dessen Souveränität Israel achten müsste. (Übrigens eigentlich auch keinen Staat den irgendwer anerkennen könnte.) Aber so formal wollen weder Sie noch ich ernsthaft argumentieren und daher frage ich mich, warum Sie solche Argumente ausgerechnet bei der Idee eines Existenzrechts für Israel auspacken, auf der anderen Seite aber stecken lassen?

    • @Jörg Heinrich:

      'Von der Bevölkerung Gazas sind ca. 2/3 bis 3/4 Flüchtlige der völkerrechtswirdirgen Vertreibungen um 1948, seit 2007 Opfer einer völkerrechtswiderigen Blockade."

      - das stimmt so übrigens auch nicht. Weltweit ist die Vererbung des Geflüchtetenstatus bei Palästinensern über drei bis fünf Generationen hinweg einmalig.

      Immer wieder ist die Rede davon, das in Gaza viele Kinder und Menschen unter 30 Jahren leben. Das ist richtig, genauso wie in den Flüchtlingslagern und Städten in Jordanien, Libanon usw.



      Diese Menschen wurden nicht vertrieben und haben Israel nie betreten. Zumeist noch nicht mal ihre Eltern. Da reden wir von der Urgroßeltern/ Großeltern-Generation und der Konflikt verlief nie so einseitig, wie Sie es suggerieren wollen.

      • @R. Mc'Novgorod:

        Btr. Zitat:

        "'.Weltweit ist die Vererbung des Geflüchtetenstatus bei Palästinensern über drei bis fünf Generationen hinweg einmalig."

        Ähm nein.

        Auch die Kinder von Flüchtlingen in dem Land in das diese geflüchtet sind -- sind meistens erstmal ebenso wie die Eltern weiter Flüchtlinge auch wenn diese im Land geboren werden.

        Es gibt auch Länder wie die USA die durch Geburt im Land Staatsbürgerschaft zusprechen, die meisten Länder tuenen das nicht.

        Die Deutsche Rechtlage, Zitat: Aufenthaltsgesetz §33:

        "Einem Kind, das im Bundesgebiet geboren wird, kann ...



        eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn ein Elternteil eine Aufenthaltserlaubnis, ... besitzt."

        Bekommt eine Flüchtlingsfamile somit in Deutschland ein Kind so bekommt das Kind die gleichartige Aufenthaltsgenmigung wie die Eltern.

        Bei Flüchtlingen ist dies eine Aufenthaltsgenemigung nach Aufenthaltsgesetz § 25 Absatz 2, Zitat:

        "(2) Einem Ausländer ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn das Bundesamt ... die Flüchtlingseigenschaft im Sinne des § 3 Absatz 1 des Asylgesetzes oder subsidiären Schutz ... zuerkannt hat."

        Mehrer UN-Resolutionen beträftigen darüber hinaus das Rückkehrrecht ALLER Flüchtlinge.

        • @Jörg Heinrich:

          Was nützt die schönste Aufzählung der Paragraphen, wenn dabei der ios soli nicht berücksichtigt wird. Der kleine aber wichtige Unterschied für Flüchtlingskinder in Deutschland und in vielen anderen Ländern und gleichzeitig der gravierende Unterschied zu den Flüchtlingsgenerationen der meisten Palästinenser, denen dieser Status verwehrt bleibt. Sei es im Libanon, Jordanien oder anderswo in der Region.

          Insofern hat der Forist Mc Novgorod mit seiner Aussage nicht ganz Unrecht.

          • @Sam Spade:

            In Deutschland ist das aber erdt seit ein paar Jahren anders.

        • @Jörg Heinrich:

          Ähm doch...

          Wenn Sie selbst keinen Faktencheck machen wollen, dann übernehme ich das gerne für Sie:

          Ich zitiere:

          "Die Vererbung des Flüchtlingsstatus bei Palästinensern ist in dieser Form einzigartig und unterscheidet sich grundlegend von der internationalen Standarddefinition für Flüchtlinge.....

          ​Diese Praxis der Vererbung über Generationen hinweg ist eine Ausnahme und hat dazu geführt, dass die Zahl der bei der UNRWA registrierten Palästina-Flüchtlinge von ursprünglich geschätzt 700.000-750.000 auf mittlerweile fast 6 Millionen Menschen (Stand 2023) angestiegen ist"....

          ​Der Hintergrund für diese Regelung ist unter anderem, dass viele Palästinenser in den Aufnahmeländern keinen eigenen Staat oder eine andere Staatsbürgerschaft besitzen und ansonsten staatenlos wären. Der Status der UNRWA soll auch das sogenannte "Rückkehrrecht" der Palästinenser aufrechterhalten."

          - Im Detail können Sie sich das gerne nochmal selbst zu Gemüte führen. Mit anderen Worten: Bei den Palästinensern wird künstlich die Staatenlosigkeit aufrecht erhalten, damit der Druck auf die Palästinenser wie die Israelis bestehen bleibt.

          Einzigartig auf der Welt....

          • @R. Mc'Novgorod:

            Der Flüchtlingsstatus und damit das Rückkehrrecht ist eine politische Ressource, eine der wenigen, die die Palästinenser*innen haben. Das Rückkehrrecht in das Gebiet von Israel in den Grenzen 1967 muss ihnen abverhandelt werden. Darum gibt es keine andere Lösung (Einbürgerung in Libanon usw.), wobei die Fragilität der betreffenden Staaten in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht auch eine große Rolle spielt.

            • @My Sharona:

              "Der Flüchtlingsstatus und damit das Rückkehrrecht ist eine politische Ressource, eine der wenigen, die die Palästinenser*innen haben"

              - Ist das wirklich eine Ressource für die Palästinenser, die dann ihr Leben lang in Flüchtlingstädten im Libanon oder in Jordanien ausharren und auf den Sieg warten, anstatt in diesen Ländern anzukommen und integriert zu werden?

              Für ein höheres Ziel und ein Land, das sie selbst nie bewohnt und nie gesehen haben?

          • @R. Mc'Novgorod:

            Stimme Ihne vollkommen zu, die Debatte gab es hier auch : Mein Vater flüchtete 44 aus Breslau, ich bin also auch "Flüchtling" ?! Grotesk.

    • @Jörg Heinrich:

      "Das ist die Vorgeschichte der "Gewaltexplosion" von Seiten der Hamas 2023."

      - Es gab keine Gewaltexplosion 2023. Die Hamas verübt Anschläge seit sie gewählt wurden, was nun fast 20 Jahre her ist.



      Der 7 Oktober war nur die Speerspitze der Anschläge.

      Das Raktenabwehrsystem " Iron Dome" fängt glücklicherweise die meisten der tausenden Rakten ab, die von der Hamas seit ihrer Machtübernahme Richtung Israel abgeschossen wurden.

      Ansonsten geben Sie auch nur die historische Version der Palästinenserseite als historischen Fakt aus. Da fehlt so einiges an Fakten.

      Fühlen Sie sich ruhig von diesem Artikel angesprochen, Sie sind gemeint

      • @R. Mc'Novgorod:

        Es gibt in weiten Teilen zu diesem Konflikt eine völkerrechtlich verbindliche Begutachtung, genauer das IGH-Gutachten zu Besetzung Palästinas, nur Monate alt.

        Diese stellt fest:

        a.) Die Isrealische Besatzung ist insgesamt illegal, aus gleich meheren Gründen.

        b.) Israel muss die Besatzung so schnell als möglich beenden.

        c.) Israel muss alle Schäden und Geschädigen der Besatzung voll entschädigen, Nutzungsentschädigungen eingschlossen. Sowol Bürger Palästinas als auch den Staat Palästina.

        Die Bevölkerung Palästinas wird jetzt seit Jahrzehnten mit Gewalt entrechted und unterdrückt, mit einer extremen Gewalt, die mittlerweile in Völkermord mündet.

        Das kann nach sicht der UN-Generalversammlung auch militärische Gewalt gegen fremde Herschaft begründen, Zitat



        UN-Generalversammlung, Resolution 3070 (1973):

        „Die Generalversammlung bestätigt erneut die Rechtmäßigkeit des Kampfes von Völkern zur Befreiung von kolonialer und fremder Herrschaft [...] mit allen verfügbaren Mitteln, einschließlich bewaffnetem Kampf.

        Dieses "Widerstandsrecht" erlaut, keine Terroranschläge und Kriegsverbrechen wie die der Hamas.



        Völlige Gewaltfreiheit kann man von Palästinänsern kaum verlangen.

        • @Jörg Heinrich:

          Man kann von Israelis wohl aber ebenso wenig verlangen sich von „Widerstandskämpfern“ töten zu lassen…

  • Viele Kommentare zeigen, dass sich manche offenbar ertappt fühlen und nun gegen die Aussage dieses Artikels wüten. Die Maske fällt bei einigen.

  • Dass es keine Solidaritätsbekundungen für die Geiseln und Israel gegeben hat, stimmt vielleicht für Berlin, - das kann ich nicht beurteilen. In Köln hat es zumindest mehrere, auch große Veranstaltung, mit großer Solidarität für die Geiseln und gegen Antisemitismus gegeben.



    Walburga Schürmann

    • @ Walburga Schürmann:

      Das ist schön zu hören und gibt mir Hoffnung. Ich habe es vereinzelt auch aus anderen Städten mitbekommen.



      In Berlin gibt es auch solche Kundgebungen, zum Beispiel von OMAS GEGEN RECHTS. Leider sind sie aber - für Berliner Massstäbe - winzig, vor allem im Vergleich zu den massiven „pro-palästinensischen“ Protesten.

  • Selektive Empathie? Hätten wir die Kraft gehabt, in den letzten Jahrzehnten gerechter auf Nahost zu schauen, und ohne Wenn und Aber zu sagen, wer besetzt und wer besetzt wird, hätten wir mehr helfen können, dass es ein Miteinander unter den mittlerweile 7 Millionen Juden und 7 Millionen Palästinenser dort drüben gibt. Aber wir waren nicht fähig wegen der Mordtaten unserer Vorfahren gerecht zu urteilen. Wir Deutschen sind als gerechte faire Schlichter leider untauglich.



    Die unter aggressiver Besatzung lebenden Palästinenser wurden lange so dargestellt wie die Indianer in den frühen Western, als wären sie Tiere.



    Jetzt aber wird "selektive Empathie" eingefordert, als hätte es die jemals gegeben? Dieses "Einerseits-Andererseits", das damit einhergeht und besagt, der Schmerz auf beiden Seiten ist gleich tief, ist falsch. In den letzten Jahrzehnten sind in jedem Jahr ein Vielfaches mehr Palästinenser als Israelis durch Gewalt der Gegenseite gestorben. Die 200 Geiseln bekamen in den deutschen Medien (auch in der taz) in den letzten Monaten ungleich mehr Empathie als die 2 Millionen in Gaza, die sowohl von Hamas als von Israel in Haft genommen wurden. Warum dann diese Krokodilstränen?

    • @Achim Wellbrock:

      Wäre Israel militärisch nicht so stark, dann würde Israel längst nicht mehr existieren.



      Diese Einfachsterkenntnis steht über allen Details, die Sie und viele andere hier als Hauptproblem zu diskutieren versuchen.

      • @Tom Farmer:

        Aber was ist das für eine Erkenntnis, Herr Farmer? Hätten die Azteken bessere Waffen gehabt als die Spanier, wären sie nicht untergegangen. Wenn Sie es so wollen, kann man aufhören zu reden. Wer die besseren Waffen hat, bestimmt. Das ist übrigens im Tierreich ähnlich.

        • @Achim Wellbrock:

          Ja genau, wenn Sie eine Nachbarschaft hätten, die Sie und Ihre Familie nur deswegen nicht massakriert, da Sie in der Lage sind sich durch Waffen und Zäune zu schützen.



          Dann sind Sie natürlich der Böse da Ihre Waffenqualität zu dominant ist.

          • @Tom Farmer:

            Ich verstehe Ihre Logik nicht. Der die besseren Waffen hat, siegt, nicht der Gute, nicht der Böse. Es ist der Stärkere. Und meistens kriegt der auch die bessere Presse.

        • @Achim Wellbrock:

          Sie sind blind, weil Sie blind sein wollen, die Erkenntnis liegt doch auf der Hand: Hätte die Hamas die militärische Fähigkeit Israel und seine Bewohner vollkommen zu vernichten, sie würde es ohne mit der Wimper zu zucken tun und sich damit noch brüsten, so wie sie sich mit den unmenschlichen Terrorattacken des 7. Oktobers gebrüstet haben. Man macht auf palästinensischer Seite nicht mal ein Hehl aus seinen genozidalen Absichten. Aber hier gehen total verblendete Linke auf die Strasse um an der Seite von Hamasunterstützern gegen den vermeintlichen Völkermord Israels zu protestieren. Kein Palästinenser würde mehr leben, wenn Israel tatsächlich auf einen Genozid aus wäre. Daran kommen wir nicht vorbei, selbst wenn ich auch der Meinung bin, dass das Vorgehen in Gaza mittlerweile ein schwer erträgliches Mass erreicht hat und besser heute als morgen Ende sollte.

          • @Fran Zose:

            Ich bin nicht blind und will es nicht sein. Man kann immer nur hoffen, dass die mit der größeren Militärmacht die weniger schrecklichen sind. Das ist nicht immer der Fall. Ansonsten noch mal: alle Menschen sind gleich. Der Terror der Hamas ist unmenschlich. Und der Terror der rechtsradikalen Siedler in der Westbank ist unmenschlich. Und der unmenschlichste Terror war ein Deutscher.

    • @Achim Wellbrock:

      Leider ist das Gegenteil der Fall.

      Ein Großteil der deutschen Medien stellt die Palästinenser als Opfer der Israelis dar. Die Deutschen sind krass unterinformiert was die Ursachen des Konflikts angeht. Über 90 Prozent haben schlichtweg keinen blassen Schimmer.

      Doch es gibt auch Ausnahmen, z. B. die ZEIT letztes Jahr mit einem wirklich guten Artikel:

      "Das Terrornetzwerk des Ali Chamenei"

      www.zeit.de/politi...nen-unterstuetzung

      oder die Bundeszentrale für politische Bildung:



      "Der Antisemitismus des iranischen Regimes"

      www.bpb.de/themen/...ranischen-regimes/

      auch die taz war mit einem guten Artikel dabei:

      "Judenhass, älter als der Holocaust"



      taz.de/Israels-Una...von-1948/!5929931/

      • @shantivanille:

        "Der Großteil der deutschen Medien?" Welche. Ich nehme im Gegenteil wahr, dass in ZDF, ARD, der Zeit, der taz, in Rundfunknachrichten eine ganz andere einseitige Empathie da ist. Ist auch bei der deutschen Vergangenheit verständlich. Wir können nicht universell empathisch sein.

    • @Achim Wellbrock:

      "In den letzten Jahrzehnten sind in jedem Jahr ein Vielfaches mehr Palästinenser als Israelis durch Gewalt der Gegenseite gestorben"

      - Fast immer in den letzten Jahrzehnten handelte es sich um eine israelische Reaktion auf einen Angriff der Hamas oder anderer Terrororganisationen.



      Hier stellt sich schon auch die Frage, wie die Hamas vorgeht ( palästinensische Zivilisten beispielsweise als menschliche Schutzschilder benutzt) und auch um die Intention des Angriffes.

      Der 7. Oktober war ein versuchter Genozid an den israelischen Juden. Es fehlt der Hamas hier lediglich an der militärischen Ausstattung, um diesen Plan umzusetzen.



      Im Gegensatz zu anderen Seite, den Israel hat Atomwaffen.

      Was die rechte Regierung Israels und der Verbrecher Netanjahu aktuell macht, steht freilich auf einem anderen Blatt. Aber einfach nur stumpf Opferzahlen aufzurechnen funktioniert bei diesem Konflikt mit sicherlich nicht.

      Die Hamas weiß genau was sie tut, die Hamas wurde damals auch mehrheitlich gewählt. Auch das will ich nicht pauschal den 2 Millionen Gaza- Bewohnern anrechnen, aber von 2 Millionen unschuldigen Zivilisten auf der einen Seite auszugehen, funktioniert so auch nicht

      • @R. Mc'Novgorod:

        "Fast immer in den letzten Jahrzehnten handelte es sich um eine israelische Reaktion auf einen Angriff der Hamas oder anderer Terrororganisationen."



        Und umgekehrt. Die Angriffe der Hamas waren fast immer eine Reaktion auf tödliche israelische Gewalt.

      • @R. Mc'Novgorod:

        Es geht letztlich nicht um die Menge der Toten. Da gebe ich Ihnen Recht. Es geht auch nicht darum, wer angefangen hat. Das ist lange her. So können die jetzigen US-Amerikaner können nichts für das traurige Schicksal der Indigenen dort. Kein Mensch sollte die USA deshalb heute in Frage stellen.Das wäre dummes Zeug. China besetzt Tibet aus einem einzigen Grund: es hat die besseren Waffen. Kein Mensch sollte die Menschen in Israel wegen Vergangenem in Frage stellen. Was würde uns Deutsche blühen, würde man unseren Staat wegen Vergangenem in Frage stellen. Kein Mensch sollte aber auch das Lebensrecht der Palästinenser in Frage stellen. Aber dieser moralische Einwurf ist müßig. Am Ende entscheiden die besseren Waffen und wer den besseren Waffenbruder hat. Da ist Israel einfach im Vorteil. Sie haben den verrückten Trump. Alle könnten dort in Frieden, Gleichheit und einem demokratischen Staat leben. Noch ist die Gegend dort völlig frei von dem, was man eine Demokratie nennt. Aber diesen Anspruch hat China auch nicht.

      • @R. Mc'Novgorod:

        Ich finde, dass es hier nicht um Kategorien von Schuld oder Unschuld bei der Beurteilung israelischer Kriegsverbrechen in Gaza geht.



        Selbst wenn sämtliche Einwohner Gazas in die Verbrechen der Hamas in irgendeiner Weise verstrickt wären, gäbe es Israel prinzipiell NICHT das Recht, so zu reagieren, wie es das nach dem Hamas-Massaker vom 7.10.2023 getan hat.



        Gültigkeit haben in einem Kriegsfall wie diesem allein die Maßstäbe des Völkerrechts … und dass diese Prinzipien auch in anderen derzeit tobenden bewaffneten Konflikten null beachtet werden, spricht ja nicht gegen sie, sondern wohl eher dafür, Krieg als Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln weiterhin auf internationaler Ebene zu ächten und sie nicht als eine Option zu betrachten, das Recht zwischen Gruppen oder Staaten durchzusetzen. Und Mechanismen zu finden und zu entwickeln, die eben das verhindern, was unsere Existenz auf diesem Globus (neben der Erderwärmung) am meisten gefährdet.



        Das archaische Prinzip „Auge um Auge“ zu überwinden, gehört doch zu den wichtigsten denkbaren humanen und zivilisatorischen Fortschritten, oder nicht? Und auch deshalb protestiere ich gegen diese schrecklichen Kriegsverbrechen in Gaza.

        • @Abdurchdiemitte:

          Das Prinzip „Auge um Auge Zahn um Zahn“ ist alt, aber nicht archaisch. Es drückt im wesentlichen Proportionalität der Strafe aus und soll Rache begrenzen. Die Deutung als Aufruf zur Rache entspringt wohl eher tradierten christlich-antijudaistischen Missdeutungen.



          Was das Völkerrecht angeht, so ist auch das nicht immer das, was man sich darunter vielleicht vorstellt, z.B. passend zum obigen Zitat aus Schemot das Verhältnismäßigkeitsprinzip: Angriffe dürfen keine übermäßigen zivilen Verluste verursachen im Verhältnis zum militärischen Vorteil. Oder auch: zivile Einrichtungen verlieren ihren Schutzstatus, wenn sie militärisch genutzt werden, die hauptsächliche Verantwortung für die daraus resultierenden zivilen Opfer trägt die Kriegspartei, die die zivilen Einrichtungen militarisiert hat.



          Ich will damit übrigens *nicht* die Art der Kriegsführung durch das Kabinett Netanjahu VI insgesamt verteidigen, die ich an vielen Punkten sehr kritisch sehe, wie auch die Regierung selbst.

          • @rabu:

            Danke für den Hinweis, dass das zitierte alttestamentarisch-jüdische Prinzip überbordende Racheaktionen eigentlich unterbinden und gewalttätige Konflikte regulieren soll.



            Aber wie wäre es mal mit Gewaltverzicht und dem Versuch, Konflikte auf zivilisierte, dem Stand des humanen Fortschritts entsprechenden friedlichen Mitteln zu lösen?



            Ist mir auch klar, dass das so 1:1 mit der Hamas nicht umzusetzen ist, aber jetzt gerade reden wir über die Unverhältnismäßigkeit der israelischen Kriegsführung in Gaza … und das ist noch diplomatisch formuliert, andere reden von Genozid.



            Im Krieg zu glauben, dass die Gewalt gegen Zivilisten - und die pro-israelische Seite bestreitet sogar, dass es sich bei den Zivilisten in Gaza um Unschuldige handelt, um deren Tötung zu legitimieren (ganz schlimm der Hinweis auf Dresden!) - sich irgendwie eindämmen oder gar vermeiden lasse, kommt dem Glauben an das Gute im Schlechten gleich.



            Nach meiner Ansicht gilt das nicht allein für diesen, sondern für JEDEN Krieg. Und nur die Religionsvertreter - ob nun jüdisch, christlich, muslimisch oder andersgläubig -, die sich gegen diesen Wahnsinn stellen, genießen meine Akzeptanz.

      • @R. Mc'Novgorod:

        Knapp 90% von Gaza liegen in Schutt und Asche.

        Die Ausrede mit menschlichen Schutzschildern kann dir ein Satellitenbild und die Aussagen Israelischer Minister sehr klar widerlegen.

        Ist in jeden Centimeter dieser 90% Verwüstung und Zerstörung ein Hamas Kämpfer gewesen, der die Menschen dort als Schutzschild nahm?

        Gilal Gamlile, die israelische Innovationsministerin hat gesagt, Gaza muss so sehr zerstört werden, dass es unbewohnbar wird und die LEute von dort auswandern.

        Netanyahu hat am Anfang dieses Völkermordes seiner Armee den Befehl gegeben mit Gaza wie mit der Stadt Amalec aus dem Alten Testament umzugehen, bei der die Juden den Befehl von Gott erhielten das gesamte Amalec zu vernichten.

        Smotrich und Beng Vir reden die ganze Zeit von der absoluten Zerstörung Gazas, einer Vertreibung und Wiederbesiedlung durch Israelis.

        Wenn du ganz unkritisch einfach israelische Propaganda wiederholst indem du sagst, die Hamas näme die Menschen als menschliche Schutzschilder bei der dokumentierten Faktenlage bei 83%toten Zivilisten, willkürlichen Festnahmen und Erschießungen an humanitären Essensschlangen, dann ist das sehr sehr gefährlich.

        • @Schahin Heydari Moghaddam:

          Ein paar Zahlen der Hamas (!):* Fast drei Viertel der getöteten Erwachsenen sind laut Hamas Männer (74%). Der Anteil der Kinder unter den Getöteten, zu denen die Hamas auch siebzehnjährige Kombattanten rechnet, ist deren Angaben zufolge unterproportional (30% der Getöteten bei fast 50% Anteil an der Bevölkerung), der an Erwachsenen ist überproportional. Die Zahlen der Hamas sprechen also nicht für gezieltes Töten von Kindern und Frauen durch die IDF, wohl aber für hohe Kollateralschäden im gezielten Kampf gegen Kombattanten.

          Die Verantwortung trägt laut Völkerrecht zu einem Großteil diejenige Kriegspartei, die zivile Einrichtungen verbotenerweise militarisiert und damit ihres Schutzstatus beraubt.

          *= Die Zahlen des Gesundheitsministeriums der Hamas und größtenteils auch die Namen der Opfer auf palästinensischer Seite findet man leicht im Internet. Man kann das also leicht nachprüfen.

        • @Schahin Heydari Moghaddam:

          Dass die Hamas Teile ihrer Kommandostrukturen hinter zivilen Einrichtungen verbirgt, wurde auch von der Biden-Administration bestätigt. www.zeit.de/politi...vile-schutzschilde Ebenso unstrittig ist, dass die Hamas eine Großteil der eigentlich für die palästinensische Bevölkerung bestimmten Hilfsgelder abzweigte, um damit ihr gigantisches, nur für den Krieg gegen Israel bestimmtes Tunnelsystem zu finanzieren.



          Die Hamas hätte den Krieg längst beenden können, indem sie die Geiseln freilässt und kapituliert. Sie hofft aber nach wie vor, den Krieg politisch gewinnen zu können, die eigenen Toten unter der Zivilbevölkerung sind ihr dabei völlig schnurz. Was derzeit in Gaza passiert, ist nicht nur das Ergebnis einer völlig unverhältnismäßigen israelischen Kriegsführung, sondern mindestens ebenso das der brutalen und rücksichtslosen Politik einer palästinensischen Terrororganisation.

          • @Schalamow:

            Die israelischen Kommandostrukturen sind auch mitten in Tel Aviv, noch dazu in unmittelbarer Nähe eines Kra kenhauses.

        • @Schahin Heydari Moghaddam:

          Die toten Palästinenser:innen waren schon seit einer Reihe von Jahren vorgeplant. Was glauben, wie lange hat die Hamas gebraucht um diese 1000 Kilometer Tunnel anzulegen? Statt eine tolle Stadt an der Küste zu bauen, Tourismus und Öl zu fördern.

          Sinwar hatte seine Pläne schon fertig als er wegen vielfachen Mordes noch in einem israelischen Gefängnis saß.

          Eine möglichst hohe Opferzahl war Strategie um die globale Öffentlichkeit gegen Israel zu richten.

          "Als (Sinwars Zahnarzt im Gefängnis) Yuval Bitton ihn (Hamas-Chef Yahya Sinwar) fragte, ob es das Leben vieler unschuldiger Menschen, Israeli und Palästinenser, wert sei, seine Ziele zu erreichen, habe Sinwar geantwortet: «Wir sind bereit, zwanzigtausend, dreissigtausend, hunderttausend zu opfern.»"

          Chamenei sagt auf seiner offiziellen Webseite, das wahre Schlachtfeld liege nicht im Territorium »sondern in der Beeinflussung der öffentlichen Wahrnehmung«.

          NZZ: "Wer war Hamas-Chef Yahya Sinwar?"



          www.nzz.ch/gesells...er-welt-ld.1853438

          • @shantivanille:

            Tourismus? Israel verhindert, dass Touristen den Gazastreifen betreten.

  • "Israel ist der einzige Schutzraum des jüdischen Volkes".Habe ich da was nicht mitbekommen?Das Judentum ist für mich eine Religion,genau wie der Islam oder das Christentum."Israel ist der einzige Schutzraum für Menschen jüdischen Glaubens"klingt für mich daher wesentlich zutreffender.Und ja:Ich finde das es wichtig ist die Opfer auf beiden Seiten zu sehen.

    • @Clobert:

      Juden sehen sich als Volk und Religion. Nicht aufgepasst im Religionsunterricht?

    • @Clobert:

      Mit Verlaub, den Juden ihr Volk-Sein abzusprechen, wie Sie es tun, ist selbst bereits starker Antisemitismus.



      Warum? Juden verstehen sich als Volk UND als Religion (eben anders als Christen oder Muslime). In aller Regel begreift sich ein gläubiger Jude auch als Mitglied des jüdischen Volkes. (Weswegen einige orthodoxe jüdische Gemeinden auch die Konversion von Nichtjuden ablehnen.) Andersherum betrachten sich auch Menschen als Juden, die nicht religiös oder gläubig sind, aber in die Gemeinschaft hineingeboren wurden.



      Bitte respektieren Sie diese Sichtweise.



      Und: Antisemitismus hat eben verschiedene "Spielarten". Im engeren Sinne ist er rassistisch. In seiner Form als Antijudaismus bekämpft er die Religion, als Antizionismus den Staat Israel.

      • @Vigoleis:

        In meinen Augen ist Religion die Wurzel der meisten Übel auf der Welt,in ihrem Namen wurden die meisten Kriege geführt.Für mich sind alle Menschen gleich und damit meine ich wirklich alle!Unabhängig von Herkunft,Geschlecht,Alter oder IQ... mir ist es völlig egal welcher Religion sich ein Mensch zugehörig fühlt und mit dem Begriff "Volk" habe ich ein grundsätzliches Problem."Bevölkerung" klingt nicht so nach Wagenburg.

      • @Vigoleis:

        Wobei Volk bis ins 19. Jahrhundert nicht "Staatsvolk" meinte und kein eigener Staat angestrebt wurde.

      • @Vigoleis:

        Eine solche Betrachtung halte ich für schwierig, denn sowas wie Völker gibt es an sich nicht, sondern diese sind nichts als soziale Konstrukte. Wie unterscheidet sich die Forderung nach einem ethnischen Staat für "Juden" vonder Forderung der AFD, dass Deutschland den "Deutschen" gehören sollte. Beide Positionen basieren auf der vollkommen veralteten Idee von Ethnostaaten, aber aus irgendeinem Grund ist die erste Position auch für viele Linke akzeptabel, währen die zweite klar rechtsextrem ist. Das halte ich für gefährliche Doppelmoral, zumal die Idee des Ethnostaates von der Israelischen Regierung aktiv genutzt wird um ihre völkerrechtswidrige Besiedlungspolitik vorranzutreiben.

        • @mbo:

          Wenn es also eh keine Völker gibt, warum dann noch einen islamischen Araberstaat?

          • @Egil:

            Weil es da ein paar Millionenen staaten- und damit weitgehend rechtlose Araber gibt.

        • @mbo:

          @mbo In Israel leben nicht nur Juden:Jüdinnen und es fordert hier auch niemand, dass es so sein solle.

          Dass Israel der Schutzraum für das jüdische Volk ist (war), bedeutet nicht, dass dort andere Leute nicht leben könnten. Das ist legal.

          Von daher ergibt der Vergleich zum rechtsextremen Traum von einem völkisch-reinen Deutschland keinen Sinn.

          • @ab_berlin:

            Das stimmt zwar, aber in Israel ist der Verfassung nach ein jüdischer Staat. Für Nationalistische Israelis bedeutet das, dass diese Mehrheit mit allen Mitteln hergestellt und aufrechterhalten werden muss. Damit dies auch in der Praxis gilt muss eine klare Mehrheit der Bevölkerung jüdisch sein. Daher ist das Grundprinzip durchaus mit Deutschen Rechtsextremen vergleichbar. Der Unterschied ist lediglich: Nazis wollen alle Ausländer vertreiben, nationalisten in Israel wolle "nur" so viele Palästinensern vertreiben, dass diese in der Minderheit bleiben.

            • @mbo:

              Ja. In meinen Augen ein deutlicher Unterschied, ob man ethnisch „unter sich“ oder (nur) in der Mehrheit sein möchte.

              • @ab_berlin:

                Das ist in der Tat ein Unterschied das Bestreite ich nicht, aber wie gesagt das Prinzip des Ethnostaates ist beiden gleich. Und beide Ziele werden nun mal durch Verbrechen gegen die Menschlichkeit erreicht, da ist es nur ein kleiner Trost, dass das eine etwas weniger Böse ist als das andere.

        • @mbo:

          In Ihrer Logik gibt es aber auch keinen Genozid, also Völkermord.



          Und dass "Völker" lediglich "soziale Konstrukte" sein sollen, ist Unsinn. Es gibt natürlich über lange Zeiträume gewachsene Kulturgruppen mit einem gemeinsamen kulturellen Hintergrund in Bezug auf gemeinsames Wissen, Geschichte, Praktiken etc. Lesen Sie z.B. einmal so unverdächtige Autoren wie Hr. Tomasello u.a..

          • @Vigoleis:

            Nationen entstehen, wenn genug Menschen sie für real halten - und sie sich anschließend eine historisch und kulturell unübersichtliche Vergangenheit in ihrem nationalen Sinne aneignen (dann wird z.B. Arminius der Cherusker zu Herrmann und einem Deutschen). Dass Kollektive (Ethnien, Völker, Nationen) konstruiert sind, heißt nicht, dass sie nicht real sind.

          • @Vigoleis:

            Also, ich versuche ja immer, nach Möglichkeit Begriffs wie „Volk“ oder „Volkszugehörigkeit“ zu vermeiden und nutze dagegen z.B. „Bevölkerung“ (einer bestimmten Region bzw. eines Landes) oder „Bevölkerungsgruppe“, was m.E. die Realitäten auch der israelischen Gesellschaft viel besser trifft, angesichts von 20% nicht-jüdischen Bevölkerungsanteils.



            Wenn man es präzisieren will, kann man auch von ethnischen, sozialen oder kulturellen Gruppen sprechen.



            So gesehen ist @mbo zuzustimmen: auch das Judentum ist nur eine soziale Konstruktion …. wenn auch historisch eine viel ältere als die der Palästinenser. Gibt das den Juden aber mehr Rechte auf das Territorium, um das gestritten wird?



            Der Volksbegriff ist mir zu völkisch-national konnotiert, ihn überlasse ich gerne der AfD, weil o.a. Begriffe viel besser umschreiben, was eigentlich gemeint ist.

            • @Abdurchdiemitte:

              Halten oder nennen Sie es, wie Sie wollen. Aber "Volk" ("Ethnie" wäre noch eher synonym) bezeichnet eben etwas anderes als "Bevölkerung".



              Im übrigen sollte man den Rechtsextremen nicht einfach das Feld überlassen, finde ich. Wenn Sie das schon sprachlich tun, wie sieht es dann erst bei existentiellen Fragen bei Ihnen aus?

    • @Clobert:

      Da haben Sie einiges nicht mitbekommen, wenn Jüdisch-Sein für Sie ausschließlich gleichbedeutend ist mit der Zugehörigkeit zu einer Religion. Die Abstammung gehört genauso dazu und daher ist der Begriff Volk auch richtig.

      • @DieLottoFee:

        Problematisch ist ja immer nur die Festlegung auf EINE bestimmte soziale oder kulturelle Gruppenzugehörigkeit/Identität, ob nun als Fremd- oder Sdlbstzuweisung. Das ist eigentlich das Geschäft von Nationalisten, Rassisten oder Antisemiten.



        In der Realität des gesellschaftlichen Zusammenlebens ist niemand ausschließlich Jude, Deutscher, Türke, Muslim, evangelischer oder katholischer Christ etc., sondern in vielerlei Rollen präsent, in der Familie, im Beruf, im Freundeskreis oder sonstwo.



        Und ich persönlich lasse mich auch nicht auf eine einzige (ethnische, kulturelle, religiöse) als DIE prägende Rolle festlegen.

  • Danke. Dass es auf beiden Seiten Täter und Opfer gibt, ist eigentlich für alle offen sichtbar.



    Es ist beschämend zu sehen, wie sozialer Druck und der Wunsch nach Anerkennung zu einseitiger Parteinahme führen.

  • Ich stimme dem zweiten Teil des Artikels zu. Ich finde schlimm, dass suggeriert wird, man müsse sich entscheiden, ob man pro Israel oder pro Palästina ist. Das Leid beider Seiten und die Tragik zu sehen, und nach Lösungen zu suchen, die für ALLE gut sind, ist so wichtig.

    Allerdings: Nach dem 7. Oktober gab es viel Mitgefühl und Empörung. Dass es keine Massendemos gab, könnte daran gelegen haben, dass es nicht notwendig war, unsere Regierung zu überzeugen, der Hamas keine Waffen zu liefern. Das ist doch ein Grund für die Demos - dass unsere Regierung die Kriegsverbrechen unterstützt!



    In vielen pro-pälestinensischen Aktionen werden die Opfer des 7. Oktober mit bedacht. In Belgien z.B. wurden die Namen der Opfer vorgelesen - beider Seiten. Allerdings waren die auf isr Seite nach 1,5h verlesen. Die auf pal Seite nach ca 48h.

    Der erste Teil des Artikel mahnt nur die pro-pal Seite, die isr einzubeziehen. Aber was ist anders herum? Da werden Kritik an der teils rechtsradikalen israelischen Regierung mit Antisemitismus gleichgesetzt. Da werden Aktionen gegen Antisemitismus gefordert ohne zu erwähnen, dass Israel Menschen aushungert. Es braucht auf beiden Seiten eine Weitung d Blicks.

    • @Ballenstedt:

      Wo werden palästinensische Jugendliche am Betreten der Universität gehindert? Wo sind Moscheen Ziele von Anschlägen? Parallel erschien dieser Artikel in der taz:



      taz.de/Anti-Israel...n-Berlin/!6117513/



      Wo gibt es Vergleichsweises auf der anderen Seite?

      Für den meines Erachtens ausgewogenen Artikel bedanke ich mich bei Herrn Kalle.

  • Humanismus und Universalismus anzumahnen ist lobenswert und dringlich, macht bei dieser Art von "Linken" - dieser unappetitlichen Allianz aus alten Antiimps und jungen, identitätssensiblen Dekolonialen - keinen Sinn, da diese Begriffe für sie nichts als westlichen Imperialismus verkörpern. Dass sie aber unverzichtbare Grundlage ihres Denkens, politischen Handelns, ja ihres freien und bequemen Lebens sind, bekommen sie in atemberaubender Ignoranz ausgeblendet. Und mit einer Palästinafahne in der Hand.

  • Der Artikel bringt es auf den Punkt. Vielen Dank dafür.

    • @vieldenker:

      Ja, der Artikel ist sehr gut.

      Mehr davon.

  • Der Author hat den Ausmaß des Völkermords in Gaza nicht begriffen. Eine Gleichzeitigkeit wird niemals 50/50 sein können, es sei denn manche Menschen Zahlen mehr als andere.

    • @FEB:

      Der feine Unterschied zwischen Gleichsetzung und Gleichzeitigkeit. Kann eine Situation (zB in Gaza) nur als katastrophal angesehen werden, wenn alles andere ausgeblendet wird?

    • @FEB:

      Das Ausmaß der Toten in Gaza bestimmt die Hamas.

  • Diese Einseitigkeit kenne ich leider nur von den propalästinensischen Demonstrationen. Bei den Demonstrationen für die Freilassung der Geiseln, die ich erlebt habe, wurde stets auch der Opfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung gedacht. Das Ganze aber begleitet von Hassschreien ("Kindermörder!") von Seiten der Propalästinenser. Und das bereits kurz nach dem 7. Oktober.

  • 1/2Es sind Demonstrationen um die Unterstützung dieses Völkermordes gegen die Palästinenser klar zu benennen und dagegen zu protestieren.

    Schau mal in Italien, wie die größte Arbeitsgewerkschaft regelmäßig zu landesweitem Streik in Solidarität für die Menschen in Gaza ausruft.

    In Deutschland werden die Demos sowieso schon direkt als antisemitisch abgestempelt, sodass der Deutsche immer fröhlich nickend sagen kann, unserer Staatsräson und was Deutschland für Verbrechen im Holocaust getan hatte, werden wir hiermit gerecht.

    Jede Debatte im Fernsehen, in den Talkshows, die um ein Ende des Krieges handeln sollten und um Frieden, schweifen immer in erbärmliche Antisemitismusdebatten aus und wie wichtig es ist Israel weiterhin Waffen zu liefern, weil ja alle Palästinenser die Juden vernichten wollen.

    Der Gedanke des Juden Vernichtens kommt ausschließlich vom Deutschen und seriner Verbrechen im Holocaust. Diesen jetzt zu versuchen auf die Palästinenser abzuwälzen um so die eigene grausame Schuld der Vorfahren zu erleichtern ist erbärmlich.

    Das zwischen Palästinensern und der Israelis ist kein religiöser, sondern ein territorialer beidem Palästinenser schon oft in Massen getötet wurden

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Wo waren Sie am 7. Oktober? Da wurde der Gedanke des Juden Vernichtens wie Sie es nennen wurde von der Hamas unter großem Zuspruch der palästinensischen Bevölkerung am 7. Oktober für alle sichtbar in die Tat umgesetzt.

      • @Fran Zose:

        Wo waren Sie seit dem 7. Oktober?

        • @Schleicher:

          Spielt das eine Rolle? Ich habe auf den guten Schahin geantwortet, der doch glatt wahrheitswidrig und faktenfrei behauptet hat allein Deutsche würden Juden vernichten wollen.

          Aber wenn Sie mich so freundlich fragen, antworte ich Ihnen gerne: Natürlich sehe ich den Krieg und das Elend in Gaza und würde mir wünschen es würde eher heute als morgen enden. Aber anders als Schahin und offensichtlich auch Sie sehe ich auch sehr genau, wer dafür in erster Linie verantwortlich ist und das ist die Hamas. Es läge in ihrer Hand Leid vom palästinensischen Volk abzuhalten aber daran haben sie gar kein Interesse, denn ihr Geschäft ist der Tod.

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Lesen sie einfach mal die Veröffentlichungen der Hamas und ihre Ziele. Schauen sie was der Iran allen Juden androht. Ebenso Hisbollah und die Huthi.

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Lesen Sie mal die offiziellen Ziele der Hamas und vergegenwärtigen Sie sich, was am 7.10.2023 passierte. Judenhass ist keineswegs ein exklusiv deutsches Phänomen.

    • @Schahin Heydari Moghaddam:

      Sie vergessen die vielen Pogrome der Araber gegen Juden, die noch vor der Gründung Israels stattfanden. Und Sie vergessen, dass die Vernichtung Israels das Ziel der PLO war.



      Es findet keine Projektion der deutschen Schuld auf die Palästinenser statt, sondern es ist das tatsächliche Ziel der verschiedenen palästinensischen Terrororganisationen, die Juden zu vernichten. Das hat aber wirklich gar nichts mit Deutschland zu tun.

      • @datensenke:

        "Das hat aber wirklich gar nichts mit Deutschland zu tun."



        Es hat sehr viel mit Deutschland zu tun, wenn die Vernichtung Gazas gerechtfertigt wird mit dem Verweis auf Dresden 1945. Was permanent geschieht.

        • @Schleicher:

          Das wird damit nicht gerechtfertigt.

          Das ist ein " Ja, so ist Krieg."

          Es bedeutet nicht, dass man ihn gut findet.

          Eigenen historischen Erfahrungen sind oft die Folie, vor der Ereignisse eingeordnet werden.

          Muss deshalb nichts mit Projektion "deutscher Schuld" zu tun.

          • @rero:

            Muss nicht, klar.



            Passiert aber allenthalben.



            Wie "datensenke" zu behaupten "Es findet keine Projektion der deutschen Schuld auf die Palästinenser statt", ist Trumpesque, findet jeden Tag z.B. hier im Forum statt.

      • @datensenke:

        Ich stimme Ihnen zu, muss aber dieser Aussage ergänzend widersprechen: "Das hat aber wirklich gar nichts mit Deutschland zu tun."



        Die Nazis arbeiteten von Mitte der 1930er- bis zu ihrem Ende intensiv mit dem Mulfi von Jerusalem, Hr. Amin-al-Husseini, zusammen in Bezug auf den Antisemitismus. Der Mufti wiederum holte sich Rat und Unterstützung aus Ditschl und verbreitete dieses "Wissen" auch in Palästina.



        Bitte hierzu der Artikel auf der Wikipedia, insbesondere der Abschnitt "Partner des NS-Regimes":



        de.wikipedia.org/w...d_Amin_al-Husseini



        Zwischen dem Antisemitismus der Nazis und dem arabischen Antisemitismus gibt es also einen direkten und engen Zusammenhang, der bereits lange vor Gründung des Staates Israel existierte.



        Hierzu auch dieser Beitrag des RBB:



        www.rbb-online.de/...zi-propaganda.html

        • @Vigoleis:

          Es gibt wirklich nichts esotherischeres als die Verweise auf Briefwechsel zwischen Nazis und Muftis in den 1930 Jahren um heutige Konflikte in Nahost zu erklären.



          Das ist unkritisch, unwissenschaftlich und riecht ziemlich fanatisch.

          • @Schleicher:

            Wenn es denn nur ein Briefwechsel gewesen wäre…



            Und was soll daran unwissenschaftlich sein, auf den Einfluss des deutschen Antisemitismus auf den nahöstlichen hinzuweisen? Niemand hat behauptet, das allein würde den heutigen Konflikt erklären (der allerdings tatsächlich damals schon begann). Es ging doch nur um die falsche Aussage, der Antisemitismus von Hamas und co habe nichts mit Deutschland zu tun.

          • @Schleicher:

            Ja, man kann es sich leicht machen, Beiträge diffamieren und sich so eine eigene Argumentation ersparen.



            Lesen Sie sich die verlinkten Quellen durch. Zudem habe ich nichts zu erklären versucht, sondern darauf hingewiesen, dass der Antisemitismus unter Arabern in der Region schon lange vor der Staatsgründung Israels verwurzelt war. So schrieb ich es auch.



            Für den aktuellen Konflikt gibt es natürlich ein ganzes Bündel von Ursachen.

  • Der Autor zitiert Sderot, was meint er dammit? Die Vertreibung der palästinensischen Bauern 1948 nach Gaza ? Sderot Cinema ? Wohl nicht, er kennt das nicht und hat bei seiner Wahl der Vergleiche nicht nachgedacht oder es nicht besser gewusst. Palästinensische Kinder sterben ? Das tun auch Deutsche, die werden aber meist nicht getötet, und hier wird bewusst die Lage verharmlost. Der Autor sollte in der NYT den Erfahrungsbericht US amerikanischer Ärzte in Gaza lesen. Kippa wird hier gegen Palästinensertuch, einem "Modeaccesoire" (sic !) ausgespielt, das ist makaber und spaltend; und so weiter. .Anderen moralisch eine Einseitigkeit um die Ohren zu hauen, ohne Kenntnisse zu haben, das ist hohl und journalistische Schlamperei.

  • Prinzipiell stimmt das natürlich, aber ich fürchte, der Vergleich hinkt trotzdem. Sie vergleichen ein einmaliges Ereignis - so schrecklich es war - mit einer seit Jahrzehnten vorangetriebenen Politik von Unterdrückung, Gewalt, Kolonisierung und Vertreibung mit dem Ziel, das gesamte Gebiet (oder zumindest die Westbank) dem Staat Israel einzuverleiben. Da hat sich viel aufgestaut, es geht nicht nur um diesen Feldzug, der freilich einen absoluten Tiefpunkt markiert (wie auch der Angriff vom 7. Oktober auf der anderen Seite...).

  • Leider stimmt das :(

    Was ich auch furchtbar finde, dass die Vergewaltigungen von Frauen am 07.10 durch die Hamas entweder total geleugnet werden oder relativiert, Frauen dienen auch in der Armee, also dürfen sie vergewaltigt werden.

    Ich war ein paar Mal in der Düsseldorf, als in der Innenstadt Pro-Gaza-Demos stattfanden. Nach dem Geschrei kann ich allen jüdischen Mitbürgern nur raten, Deutschland möglichst schnell zu verlassen. Was auffäliig war, richtiger Judenhass kam gar nicht mal so sehr aus der normalen arabaischen/palästinensischer Ecke sondern von den mitlaufenden Salafisten (wie erwartet) und von fast allen teilnehmenden Deutschen (man konnte die Teilnehmenden schon deutlich unterscheiden). Das hat einem Angst und Bange bereitet, man erinnert sich unwilkürlich an die Zeit ab 1933. Die sofortige Schließung der Holocost-Gedächtnisstätten war noch das Harmloseste.

    • @Helium60:

      "...man erinnert sich unwilkürlich an die Zeit ab 1933. Die sofortige Schließung der Holocost-Gedächtnisstätten war noch das Harmloseste." Das verstehe ich nicht. Könnten Sie diesen Zusammenhang bitte noch einmal präzisieren?

      • @Vigoleis:

        Die sofortige Schließung der Holocost-Gedächtnisstätten wurde auf den letzten Pro-Gaza-Demos offen und laut (mehrheitlich von den deutschen Teilnehmern) gefordert.

        • @Helium60:

          Das ist natürlich Unsinn und die Mehrheit der Deutschen würde das auch nicht wollen.



          Leider UND VIELMEHR brauchen wir immer mehr Gedänkstätten: Ukraine , Sudan , Gaza ... Da Leiden Leiden ist, und Schuld Schuld, können diese Gedenkstätten auch in der Nähe beieinander sein, dass klar wird wie sehr es nötig ist, dass der Mensch sich ändert, unahbhängig von Nation und Religion.

        • @Helium60:

          Danke. Ja, ist schon verrückt. Probleme mit Gedenkstätten zum Holocaust hatten bislang eher rechtsextreme Gestalten wie Hr. Höcke oder Hr. Gauland.



          "Wenn wir schreiten Seit' an Seit'..."

          • @Vigoleis:

            Faschisten und Islamisten haben auch zu Hitlers Zeiten schon kooperiert

          • @Vigoleis:

            Antisemitismus mit Vernichtungsfantasien war auch schon früher ein Phänomen bei der Linken oder was sich dafür hielt. Man erinnere sich daran, dass Mitglieder der Bewegung 2. Juni bei der Flugzeugentführung am 27. Juni 1976 eifrig die jüdischen Passagiere von den anderen trennten, um sie ganz wie die Nazis einer "Sonderbehandlung" zuzuführen.

  • Ich wünschte mir die weitgehend verbreitete Erkenntnis, daß kein Unrecht ein anderes wieder gut macht.

    • @Klaus Franz:

      So simpel wie richtig. Da gibts nichts hinzuzufügen.

  • Es gab natürlich sehr große Kundgebungen, bei denen Bundespräsident und Berliner Bürgermeister gesprochen haben. Ich war dort, bin aber, wie viele andere, gegangen als Ron Prosor anfing die Veranstaltung als Werbung für die Annexions/- und Vertreibungspläne seiner rechtsextremen Regierung zu missbrauchen. Soweit ich weiß, hängt noch immer, nach beinahe zwei Jahren schwerster Kriegsverbrechen, die israelische Fahne neben der ukrainischen vor jedem Ministerium und Rathaus in Berlin. Der deutsche Staat schickt weiterhin Waffen und leistet diplomatische Beihilfe zu diesen Verbrechen. Aus einer Demo, auch dort war ich, der vom Autor völlig zu Unrecht unterstellt wird, dass die israelischen Geiseln dort nicht erwähnt wurden und sich nicht gegen Antisemitismus ausgesprochen wurde, eine Einseitigkeit in die andere Richtung abzuleiten ist schon ziemlich abenteuerlich.

  • Es sollten Terroristen und terrorakte nicht miteinander verglichen werden. Der Schock nach dem ungeheuerlichen Terroranschlag der Hamas war gross, da wird erstmal nicht demonstriert. Ebenso wenig als die Israelis begannen unverhältnismäßig zu töten.



    Aber wenn nach Jahren keine Vernunft in einem angeblich demokratischen Land zu sehen isr, dann ist es menschenverachtend nicht zu protestieren.

  • Lieber Matthias Kalle,



    ich möchte mich von Herzen für Ihren Artikel bedanken.

  • "Was fehlte, war die Empathie für die Opfer des Terrorüberfalls."

    Das ist falsch. Aber ständige Erzählung, im Grunde eine Projektion, eine Übertragung,



    da man schon beim ersten redlichen Gedanken- Analyse-Gang weiss: ( Das sind die Gedanken, die ihre Reflexe, Affekte überprüfen)



    man musste keine Hamas-Fan, oder deren Beschöniger sein, um aus den letzten 30 Jahren faktischer Ignoranz sehen zu können: Die Dominanz der dominant handelnden Kräfte auf beiden Seiten sind allein dazu geeignet, dass die Gewalt in einer Weise explodiert, die niemand mehr politisch, aushandelnd, abwägend einhegen kann.



    Da hilft auch die bequeme Erzählung nicht, der Palästinenser sei schuld. Dessen Erfahrung seit mehr als einem Jahrhundert eine ganz andere ist: Europäische Aussenpolitik erteilt halt nur im eigenem Interesse Prokura an eine Stimme /Vertretung Palästinas.



    Wofür auch. Schon ein Wirtschaftsboykott gegen die völkerrechtswidrige israelische Expansion gilt als "antisemitisch"



    Wer sollte mit wem auf solcher Grundlage was reden können?

  • Es stimmt nicht ganz, es wurde auch auf der Veranstaltung an die Opfer des 7. Oktober erinnert, aber nicht prominent. Es ist zweifellos das Schwerste in einem Krieg nicht in die Polarisierung zu gehen und ich habe in früheren Phasen, als die linke Friedensbewegung in Israel noch laut war, stets höchste Hochachtung vor denen, die es vollbrachten sich dort nicht in die Polarisierung hinenziehen zu lassen, leider haben diese nun eine rechtsradikale und offen genozidal sprechende Regierung an der Macht.Es ist nicht ein Krieg der einen Seite gegen die andere, sondern ein Krieg derjenigen, die Frieden wollen, gegen die die es brauchen, dass der Krieg nicht endet, weil sie ansonsten ins Gefängnis müssten, oder im Iran ihreBevölkerung gegen sich auf der Straße haben. Am 7.10. wurden auch Ikonen der Israelischen Friedensbewegung, wie Lilian Silver umgebracht. Leider droht mensch, be der Recht des Stärkeren-Kriegsrethorik, Netanyahus Wunsch nach einem Hineinziehen der uSA in einen Krieg auf den Iran zu befeuern, wenn mensch wieder die zentrale feministische Kritik an beiden patriarhal-theokratischen Seiten und deren Nutzen des Krieges zur patriarchalen Machtfestigung betont.

  • Danke für den Artikel. Als Liberaler, bei dem die taz seit vielen Jahren zur täglichen Zeitungsroutine gehört (der Versuch, links, rechts, Mitte, international abzudecken), brauchte ich von der taz dringend mal wieder ein solches Zeichen. Die taz war für mich immer lustig und links, aber dabei auch klug und unabhängig. Zuletzt habe ich das Gefühl, dass die taz hier schwächelt, vor allem bei diesem Thema.

    Hoffentlich hat der Krieg jetzt ein Ende. Dieser Friedensplan macht erstmals wirklich Hoffnung. Das Danach wird auch schwierig. Nicht nur dort in der Region, sondern auch bei uns. Wie finden wir zusammen?

    • @Mag die Taz:

      „ brauchte ich von der taz dringend mal wieder ein solches Zeichen.“

      Wo ging es mir auch. Ich war fast schon positiv überrascht, solche Stimmen in der Taz noch zu lesen.

  • Es wird Zeit, das die diejenigen, die die Gesellschaft voranbringen wollen, nicht in den von "Linken" oder "Rechten" gesetzten "Eindeutigkeiten" operieren. Wir hätten längst lernen können, auf die Palästina Demonstrationen mit und israelischer und palästinensischer Fahne aufzutreten oder am Rand der Demonstration entsprechende Flugblätter zu verteilen. Ich selbst habe es versäumt. Warum haben es Grüne, Linke, SPD und CDU versäumt? In Frankfurt gibt es statt dessen ein mantrisch wirkungsloses Verbot von Palästinademonstrationen. Judenfeindlichkeit und Palästinenserbashing muss man zurückdrängen. Als Worte werden Antisemitismus und internationale Solidarität immer mehr zu leeren Schlagworten. Das schadet der Reflexion über das Dritte Deutsche Reich (und was nie wieder geschehen darf) und der Reflexion über die guten und schlechten Seiten des Kampfs gegen den Kolonialismus.

  • Das zu lesen macht mir ein klein bisschen Hoffnung. Ich habe mich bisher sehr einsam mit meiner Position gefühlt.

  • "Israel ist der einzige Schutzraum des jüdischen Volks."

    In den letzten 50 Jahren sind in Israel Tausende Israelis bei Anschlägen getötet worden. Da von einem Schutzraum zu sprechen ist makaber. Schutzräume für Juden finden sich alleine in den befreundeten Staaten. Insbesondere in Europa und den USA

    Israel ist kein Schutzraum, Israel ist ein Frontstaat, der bis heute dabei seine Siedlungsfläche auszudehnen und dafür Menschen von ihrem Land vertreibt. Der Begriff "einziger Schutzraum" ist Teil dieser Frontstaat-Ideologie, die nur Feinde um sich herum kennt, die Feinde braucht um als Frontstaat überhaupt expandieren zu können, die Terrororganisationen päppelt wie Netanjahu die Hamas vor dem 7. Oktober

    • @Rudolf Fissner:

      Ich habe in den letzten zwei Jahren, ich weiß leider nicht mehr wann genau, ein Interview gelesen. Ich muss das nochmal raussuchen, weil ich leider nicht Mal mehr die Namen der Beteiligten weiß. Aber es waren wissenschaftlich akkreditierte Leute die interviewt wurden. Und einer davon sagte, das Israel der einzige Staat ist, der Juden von der Bedrohung von Innen schützt. Historisch gesehen, konnten sich Juden nie wirklich auf ihren eigenen Staat verlassen. Sie wurden nicht nur von außen bedroht, wie alle anderen Staatsbürger auch, sondern eben auch von Innen. Als Andere wahrgenommen und von der eigenen Regierung verfolgt. Dementsprechend kann von Israel als Schutz gesprochen werden. Der einzige Staat der wirklich das jüdische Volk von innen vor Verfolgung und was nicht alles schützt.



      Das war für mich ein sehr einleuchtende und auch erhellender Beitrag :)

    • @Rudolf Fissner:

      Reden Sie doch bitte nicht so einen Unfug! Wenn Europa oder die USA ein Schutzraum wären, dann gäbe es kein Israel, aber das wäre Ihnen wohl auch lieber.

      • @DieLottoFee:

        Die Auswanderungszahlen aus Israel haben sich verdoppelt! Nd von den weltweit etwa 15,8 Millionen Jüdinnen und Juden lebt die Mehrheit außerhalb Israels.

        Das Israel nicht der Schutzraum ist, der er hätte sein können ist dem mittlerweile regierenden Nationalismus und Rechtsextremismus zuzuschreiben, der nicht nur Landdiebstahl deckelt sondern auch Kriegsverbrechen begeht.

        Die Regierung Nethanjahu hat mit ihrem unmenschlichen Vorgehen die Bedrohungslage für Juden nicht minimiert. Sie hat mit zu verantworten, dass der Antisemitismus weltweit noch zugenommen hat. Der israelbezogene Antisemitismus hat in Folge der Kriegsverbrechen den klassischen Antisemitismus überflügelt.

  • Charlotte Wiedemann fordert aktuell im Deuschlandfunk eine "offene kritische Debatte über unser Verhältnis zu Israel". Auch was den Begriff der deutschen Staatsraison mit Israel angeht.

    Sie kritisiert, dass sich die Realität des Krieges in Gaza lange Zeit nicht in den deutschen Medien abgebildet habe. Sie schäme sich für diese Bericherstattung, die sich erst langsam vebessere.

    Dieses Urteil stammt von einer Nahostexpertin, die sich zudem intensiv mit deutscher Erinnerungskultur auseinandersetzt und Mitglied bei medico international ist.



    Sie weist auf die systematische Zerstörung der Krankenhäuser und 90 Prozent der Häuser und die vielen Amputationen von Kindern hin, die kaum deutsche politische Reaktion auslöst.

    Wenn es einen starken medialen Bias zum Krieg Gaza gegeben hat, erklärt dass vielleicht einen Teil der überzogenen Äußerungen auf Demonstrationen zum Krieg in Gaza, entschuldigt natürlich nicht antisemitsche Äußerungen.

    Zum Gaza-Krieg wird fleißig vom Staat gecancelt und hat mediale Selbstzensur (Donnepp-Preis, Böhmermann-Austell.) zufolge, anstatt wie friends of roots aus Israel zugleich das Leid beider Seiten zu thematisieren.

    www.friendsofroots.net/

  • Danke für den Artikel!



    Es ist die derzeit an Allen Ecken anzutreffende Illusion der simplen Bewertungen, der scheinbar "einfachen" Lösungen.



    Gibt es ein Problem? Dann wird nach einem Schuldigen, nicht nach einer Lösung gesucht.



    Netanjahu und seine rechtsgerichtete Regierung ist aus demokratischer Sicht abzulehnen. Doch gab es nicht ungezählte israelische Demos im Land gegen den Krieg?



    Ganz offensichtlich gibt es dort eine starke Zivilgesellschaft, die Netanjahus Vorgehen nicht billigt .



    Natürlich ist der Krieg in Gaza abzulehnen, natürlich sind ebenfalls die palästinensischen Opfer zu betrauern.



    Aber "die Israelis" sind ebensowenig rechtsextrem, wie es "Die Deutschen" oder "Die Briten" sind.



    Wer politisch argumentieren will, muss differenzieren.



    Ein Unrecht ist nicht durch ein anderes Unrecht zu verbessern.



    Der Staat Israel muss für uns Deutsche das Mindestmaß an "Wiedergutmachung" sein.



    Dass der Holocaust nicht gutzumachen ist, steht außer Frage.



    Israel ist, nach den Flüchtlingen aus Europa, auch Fluchtziel jüdischer Gläubiger aus den arabischen Ländern gewesen. Soviel zum Thema "Kolonialismus". Dass es israelische Staaten bereits 1000 v.Chr. gab, sollte bekannt sein.

    • @Philippo1000:

      Soviel zum Thema "Kolonialismus" , wirklich ? Westbank und Gaza sind wohl die einzigen Gegenden auf der Welt in denen noch alte Massnahmen und Gesetze gelten, aus der Mandatszeit, die Großbritannien ursprünglich in Indien und später in Irland eingeführt hatte, um die Unabhängigkeitsbewgungen zu unterdrücken. Das sind Gesetze hinsichtlich unbegrenzter Verwaltungsghaft, Enteignung von Grundbesitz und andere. Soweit zum Kolonialismus. Und es gab in Palästina auch neben israelischen eben nicht-israelische Staaten bereits 1000 Jahre AD. Unsauber geführte Nachweise erweisen meist einen Bätendienst.

  • Die Bilder über das unmenschliche Vorgehen der Palästinenser am 7. Oktober waren unerträglich - die Bilder über die brutale Vergeltung der Israelis ebenso.



    Durch nichts sind aber Angriffe auf jüdische Mitbürger in diesem Land gerechtfertigt!

  • Vom Anliegen her gut, von der Umsetzung her ist dieser Kommentar jedoch unglaublich schlecht gemacht:

    Er bemängelt, vollkommen unbelegt, fehlende Empathie mit israelischen Opfern des Terroranschlags. Behaupten kann man vieles.

    Weiterhin werden fehlende Massendemonstrationen in selbem Umfang in Solidarität zu Israel angeprangert.

    Nun, möglicherweise liegt das an den vollkommen unvergleichbaren Auswirkungen.

    Möglicherweise auch daran, dass ein per internationalem Haftbefehl gesuchter mutmaßlicher Kriegsverbrecher Israels Krieg gegen Bevölkerung in Gaza leitet.

    Oder dass der schwerwiegende und durch hunderte Genozid-Experten weltweit erhobene Vorwurf eines Genozids im Raum steht und eine begründete Klage vor dem IGH dazu anhängig ist. Da lässt sich Solidarität zu Israel selbst nur noch durch Hybris rechtfertigen.

    Oder vielleicht liegt es daran, dass, wie von vielen Geiselangehörigen seit Monaten kritisiert, jenes Staatsoberhaupt den Krieg braucht, um der nationalen Strafverfolgung wegen Korruption zu entgehen.

    Oder möglicherweise daran, dass Netanyahu selbst die Hamas durch Finanztransfers via Katar unterstützt hat, um eine friedliche Lösung zu verhindern.

    Zu alldem kein Wort.

    • @Unfassbarer Unsinn:

      Ja, irgendwie passt Ihr "Nickname", wenn ich Ihren Text lese. Nur soviel dazu: "Er (der Kommentar) bemängelt, vollkommen unbelegt, fehlende Empathie mit israelischen Opfern des Terroranschlags. Behaupten kann man vieles." Was ist daran unbelegt? Es gab nach dem 7. Oktober 2023, wie im Kommentar beschrieben, so gut wie keine Solidaritätsdemonstration für die Opfer des arabischen Terrors (wenn, dann waren sie sehr übersichtlich), weder von Seiten der deutschen Bürger, schon gar nicht von Seiten der Bürger mit einem arabischen Migrationshintergrund.



      Sie dazu: "Nun, möglicherweise liegt das an den vollkommen unvergleichbaren Auswirkungen." Ab wieviel Opfern ist für Sie denn Empathie angezeigt? Sind 1200 jüdische Massakrierte zu wenig für die Ihnen zu Gebote stehende Barmherzigkeit?

    • @Unfassbarer Unsinn:

      Die Zeichen waren leer: die durch die Hamas gerochenen Feuerpausen scheinen vergessen, Netanjahu verhindert den Frieden.



      Etc. Etc. Benötigst du noch mehr Beispiele?



      Nicht, dass ich diesen Palästina-Aktivisten Ahnung vom, oder auch nur Interesse für das Thema unterstelle: Zum.Völkermord im Sudan zb. hört man von denen nichts. Es scheint.mit eher eine sehr seltsame Identifikation mit den Palästinensern stattzufinden, irgendwas mit gegen Unterdrückung und für den Freiheitskampf. Selbstüberhöhung ohne praktische Konsequenzen für das eigene Leben.

      • @Genosse Luzifer:

        Sudan ist kein "Partner", der von uns mit Waffen beliefert wird. Die Kriegsverbrecher Sudans werden von unserem Kanzler nicht trotz Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs zum Kaffee eingeladen. Macht schon einen Unterschied.



        So, wie Sie es darstellen, ist auch die deutsche Solidarität mit der Ukraine zu kritisieren. Warum ausgerechnet die Ukraine, wo doch überall auf der Welt Krieg herrscht?



        Führt zu nichts, so zu argumentieren.

    • @Unfassbarer Unsinn:

      Nachdem ich diese Erklärung gelesen habe, ist mir fast entfallen wie man auf der letzten "großen" Demo das Leid der ermordeten Israelis komplett unter den Tisch fallen lies (Waren das 1200 Mitglieder der Regierung Netanjahu?), oder dass den Sprechern komplett entfallen war, wie es zum Krieg kam. Eine Forderung zu Freilassung der Geiseln gab es auch nicht. Und all die Leute dort, die ja ach so sehr gegen Gewalt waren schweigen nach den neuesten Mordaufrufen z.B.: gegen die Betreiber des Bajszel auch ganz ostentativ.



      Gutes Beispiel: Dein Text. Beginnt mit fehlender Empathie für Israelische Opfer, da hast du gleich den Beleg geliefert. Kriegsverbrecher siehst du auf israelischer Seite, kein Halbsatz zur Hamas. Einen versuchten Völkermord siehst du im 7.Omtober nicht oder willst ihn nicht benennen, dass die Hamas einen Völkermord an den Israelis wünscht erwähnst du auch nicht. Das einzige, was man zur Hamas lesen kann: Netanjahu hat sie finanziert. Gute Selektion von Fakten, nur stellen die Palästinenser die Truppen. Oh, das fiel in deinem Kommentar auch unter den Tisch.



      Aber Netanjahu steht ja als Parsprototo für Israel, weswegen israelische Opfer kein Mitleid bekommen dürfen.

      • @Genosse Luzifer:

        > (Waren das 1200 Mitglieder der Regierung Netanjahu?)

        Laut Wikipedia waren etwa 1/3 der Getöteten Mitglieder der IDF.

        > dass den Sprechern komplett entfallen war, wie es zum Krieg kam

        Klären Sie mich bitte auf. Ist der Terrorangriff der Hamas "im Vakuum" entstanden, um Guterres zu zitieren? Oder gab es davor möglicherweise schon einen Grund? Eine Besatzung mglw., oder sog. "mowing the grass", wie sich die israelische Seite ausdrückte (siehe ebenfalls Wikipedia dazu, inkl. Quellen)?

        > Gutes Beispiel: Dein Text.

        Ich wüsste nicht, seit wann wir per Du sind, aber zu diesem Framing: Mein Text zeigte überhaupt keine Empathie, weder mit der einen noch der anderen Seite, er brachte, in leicht provokativer Formulierung, Beispiele dafür, warum ich den taz-Kommentar für einseitig und unausgewogen hielt. Was witzigerweise genau das ist, was besagter Kommentar anzuprangern versucht. Daher eben ist er als eher schlecht zu bewerten.

        > Gute Selektion von Fakten, nur stellen die Palästinenser die Truppen.

        Nein, die Hamas und der Islamische Jihad stellten die Truppen. Das sind keineswegs "die Palästinenser".

      • @Genosse Luzifer:

        Jetzt haben Sie auch nichts zu den Opfern der Zerstörung Gazas gesagt. Ihre eigene Kritik ist perfekt auf Sie selbst gemünzt.

  • Die hier implizierte Zusammenhang, “Protesten gegen den Genozid = Anstieg von antisemitischen Straftaten” ist schäbig.

    Wer zählt was, wie und wann?

    Diese Wahrnehmung sagt aber viel aus, vorallem vor dem Hintergrund wie minutiös die Israelis ihr Vorgehen in Gaza selbst (!!!) dokumentiert und kommentiert haben.

  • Die Grundlage jeder Moral speziell für Deutschland ist die der Schuldanerkenntnis. Der Deutsche Bundestag hat Schuld von Türken an einem Völkermord an den Armeniern bekannt, kam aber beim Schuldanerkenntnis des von Deutschen selber verübten Völkermordes an Herero und Nama über eine solche Schuldanerkenntnis infrage stellende Bedenkenträgerei verschiedener Fraktionen nie hinaus. Lediglich der Bundespräsident Steinmeier brachte es über die Lippen, aber ein Machtwort kann er leider nicht sprechen, denn durch die Armenier-Genozid-Anerkennung durch den Bundestag sind die Maßstäbe für eine Schuldanerkenntnis höher gesetzt. Sitzen im Bundestag evtl. nur Gogol'sche Romanfiguren ohne Nase? Die sich nicht an die eigene Nase fassen können?

    Neulich in Karlsruhe, auf dem Rückweg vom Stadion war so eine lautstarke Demo mit vielen Palästina-Fahnen am Marktplatz vorbei marschiert mit "Viva Palästina"-Rufen. Von mir aus hätten sie "Viva Palestina, viva Israel" rufen können - mir war das auch zu einseitig, um mich der Demo anzuschließen.

    Herero und Nama - das war Vertreibungsgenozid. Ganz ähnlich erschienen mir Massenvertreibungen in Gaza durch Israels Armee: Versorgungsnotstand+Heimat zerstört

    • @Uwe Kulick:

      Und auch beim Genozid an den Herero und Nama gingen dem Angriffe von Herero und Nama auf deutsche Siedler und Einrichtungen voraus.

  • In diesem Moment begeht Israel in Gaza einen Völkermord. Über Hunderttausende wurden ermordet, zwei Millionen hungernde Menschen sind hinter Zäunen eingesperrt. Jetzt ist nicht die Zeit für intellektuelle Empathiespiele, jetzt ist es an der Zeit, gegen Israel vorzugehen.

    Wenn nicht jetzt, wann dann?

    • @James Wilks:

      Niemand wird gegen Israel "vorgehen". Dort leben 10 Millionen Menschen, die sich zu wehren wissen.

      • @DieLottoFee:

        Dabei sind sie aber extrem von ausländischer Unterstützung abhängig.

  • Das Argument "es gab keine Demonstrationen gegen die Hamas" geht doch an der Sache vorbei. Die Demos richten sich doch nicht an die israelische Regierung oder die Hamas, sondern an die deutsche Regierung, welche das Vorgehen der israelischen Regierung als eine der letzen in der Welt bis heute nahezu bedingungslos unterstützt. Die Unterstützer Israels haben daher keinen Grund, gegen die deutsche Regierung zu protestieren.

  • Ich möchte das ebenfalls differenzierter einordnen. Gesellschaftswissenschaftlich, zB nach Interessen, Machtverteilung, d.h. die Durchsetzung von Interessen gegen den Widerstand von anderen. Selbstverständlich benötigen wir für Aussagen auch Verallgemeinerungen, schon um uns ausdrücken zu können. Wo aber Aussagesätze nicht ausreichen, da muss man Fragen stellen, so auch nach dem Jubel von Menschen, wenn anderen Menschen Gewalt angetan wird, oder dem, warum andere Menschen nicht einschreiten, wenn Menschen anderen Menschen Land und anderes Eigentum wegnehmen.

  • Die Solidarität für Israel war und ist enorm, die Zeitungsartikel waren und sind Beleg dafür. Und nicht nur die Zeitungen, immer wieder wird öffentlich gegen Antisemitismus demonstriert.



    Sie verlangen Schuld Zugeständnisse? Dann sollten Sie die zuerst bei Netanjahu mit seiner rechtsradikalen Regime Truppe suchen. Mehr als 60.000 getötete Palästinenser, zerstörte Krankenhäuser verhungernde Kinder usw usw.



    Einen Völkermord kann man nicht relativieren.

    • @Andreas Flaig:

      Aus welchen Städten stammen Ihre Eindrücke? Hier in Berlin zB gibt es eine Kundgebung in Solidarität mit Israel und es wurde öffentlich (auf Flugzetteln mit Namen und Foto) zum Mord an den mutmaßlichen Anmeldern aufgerufen.

      Ganz unabhängig davon, ob man dem Anliegen der Kundgebung zustimmt oder nicht: Morddrohung statt Demonstrationsrecht? Es fasst die Stimmung in der Stadt gut zusammen.

    • @Andreas Flaig:

      Sie leben aber schon in Deutschland, oder?

  • Ich teile die Unerträglichkeit der angeführten und pauschal gegen Juden und Israelis gerichteten Aktionen, die im Text geschildert werden.



    Ich teile jedoch ebenso die in den vorigen Kommentaren adressierte Wahrnehmung, dass die Einseitigkeit so überhaupt nicht gegeben ist.



    Vielmehr ist es bitter, dass ein sowohl als auch nicht möglich scheint, dass sich Fronten bilden statt ein friedliches Miteinander wenigstens als Utopie zu gestalten. Entsprechend wäre es natürlich bspw mindestens wünschenswert, dass auf einer propalästinänsischen Demon alle Flaggen (inkl. Israel oder auch der Regenbogenflagge) gezeigt werden dürfen, um zu zeigen, dass Menschen aller Nationalitäten und Identitäten gemeinsam für ein Ende dieser absurden Gewaltspirale eintreten.

    • @Ferdinand Kosak:

      Das sehe ich auch so. Noch besser ohne nationale oder nationalistisch interpretierbare Flaggen

  • Empathie einfordern kann nur, wer genug Menschen, Lautstärke, Vorwürfe mobilisieren kann und gegenüber den eigenen Fehlern und Schwachstellen ignorant genug ist. Da fallen nicht nur Juden hinten herunter.

  • Du schreibst: "Israel ist der einzige Schutzraum des jüdischen Volks."

    Das stimmt wohl. Doch liegt darin nicht das eigentliche Problem? Der politische Weste erklärt sich gerne zum Hort und Hüter von Demokratie und Menschenrechten. Wie kann es dann aber sein, dass Israel der einzige Schutzraum von Menschen mit jüdischen Glauben ist? Der gesamte politische Westen müsste ihnen – wie auch anderen – ein Schutzraum sein.

  • Danke für diesen Kommentar, der so viel Wahres ausspricht und überfällig ist nach den Auslassungen von Bax und Co. Was am 7. Oktober geschehen ist, ist nicht zu relativieren, es war ein geplantes Massaker einer Mörderbande und keine anti-kolonialistische, anti-rassisitische und anti-kapitalistische Aktion. Ansatzweise kann ich noch nachvollziehen, dass entsprechend gross gewordene und indoktrinierte Palästinenser und Araber nicht in der Lage sind das zu erkennen. Fassungslos bin über Teile der hiesigen Linken die moralisch komplett versagt.

    • @Fran Zose:

      Besser kann man es nicht zusammenfassen.



      Das moralische Versagen der Linken im Westen ist wahrlich erschütternd, doch leider nicht so überraschend, wie es sein sollte.



      Linker Antisemitismus ist leider keine reine Randerscheinung mehr...

    • @Fran Zose:

      Hinsichtlich des von Ihnen angklagten moralischen Versagens, kann ich Ihnen nur den Erfahrungsbericht US amerikanischer Chirurgen in der NYT empfehlen. Für des Französischen Mächtige gibt auch die Website von MSF gute Hinweise. www.nytimes.com/in...core-android-share

  • Das genau ist die einzig korrekte Einstellung: nicht nur die Palästinenser sondern ebenso die Israelis haben Verantwortung für das gesamte Geschehen in der Region - seit 1948. Weder sind alle Palästinenser Terroristen, noch sind alle Israelis (und schon gar nicht alle Juden) Kriegsverbrecher. Es sind jeweils Angehörige dieser Volksgruppen, die terroristisch und/oder faschistisch denken und handeln. Leider hat das zur Folge, dass die Verurteilung unterschiedslos für alle Leute dort erfolgt - keineswegs sachlich und ausgewogen.

    • @Perkele:

      Mit Ihrem Statement drehen Sie das, was der Kommentator eigentlich scharf kritisiert, wieder um eine Umdrehung weiter. Somit zeigen Sie, dass Sie nicht begriffen haben, worum es in dem Text wirklich geht.

    • @Perkele:

      @Perkele



      Das erscheint mir völlig richtig.

  • Ja, das ist das massiv Störende. Keine Demos gegen die Hamas bzw. sichtbare Massensolidarität für Israel zu keinem Zeitpunkt.



    Weder von Deutschen noch, und das wäre extrem wünschenswert gewesen, der arabisch-palästinensischen Community.

    • @Tom Farmer:

      Was sollen Deutsche gegen Hamas demonstrieren ? Die deutsche Regierung unterstützt Israel's Nethanyahou Regierung und dagegen wird demonstriert. Klar, Merz unterstützt nicht die Eisbären, aber ich fordere Demonstrationen gegen den Nordpol !

      • @Jo Lang:

        Man könnte Gesicht und Haltung zeigen und so der Hamas das Signal senden, dass nur, weil man gegen das Vorgehen der israelischen Armee demonstriert, noch lange kein Hamas-Unterstützer ist.



        Die einseitigen Pro-Palästinenser-Demos stärken dem Hamas-Propaganda-Erfolg.

    • @Tom Farmer:

      Könnte vielleicht was damit zu tun haben, dass die bedingungslose Solidarität zu Israel weiterhin als unanfechtbare Staatsräson gilt, so sehr dass sie sogar in Anbetracht eines Genozids kaum ins Wanken gerät. Um Solidarität mit Israel zu erreichen, muss also gar nicht deminstriert werden. Demonstriert werden muss aber leider, damit die Solidarität nicht einseitig Israel gilt.

      • @pumble:

        Es geht um Ausgewogenheit. Und darum geht's auch im Artikel. Wenn ich Plakate lese mit Genozid Vorwürfen gegen Israel hätte ich gerne die gleiche Anzahl an Plakaten die "Hamas entwaffnen" oder "Hamas raus aus Gaza" gelesen. Und genau das liest man nirgends. Und deswegen geht mir dieses Scheinobjektivität brutalst auf die Nerven.

    • @Tom Farmer:

      Niemand wird gehindert für das israelische Vorgehen zu demonstrieren. Noch ist jeder frei dort zu demonstrieren wo sie oder er es für richtig hält. Wenn FÜR dieses Vorgehen der Israelis keiner auf die Straße geht, spricht das Bände ...

      • @Pico :

        Die Welt ist nicht schwarz oder weiß oder entweder oder oder. Das mag Ihnen nicht gefallen, überfordern gar. Wäre aber hier im Falle erkenntnisgewinnend.

    • @Tom Farmer:

      Warum existiert überhaupt eine so große arabisch-palästinensische Community in Deutschland?



      Wenn ich mir das bewusst mache, komme ich nicht auf die Idee, ausgerechnet sie müssten durch Demos sichtbare Massensolidarität für Israel zeigen.



      Solidarität gibt es ja, auch wenn sie offenbar nicht jeder sieht. Siehe z.B. Palestinians and Jews for Peace in Köln.

      • @abraxas:

        Es würde schon ausreichen, würden nicht unerhebliche Teile der großen arabisch-palästinensischen Community in Deutschland die beispiellosen Verbrechen des 07.10. feiern. Man muss es auf der Zunge zergehen lassen. Da wurde sich gefreut und gefeiert, dass Frauen brutal vergewaltigt und ermordet wurden. Es ist völlig egal, was diese Leute oder Familienangehörige erlebt haben, DAS ist unentschuldbar. Wer die Verbrechen der Hamas feiert, darf eigentlich in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz haben.

    • @Tom Farmer:

      Für alle, die es stört, das andere nicht für oder gegen eine bestimmte Sache demonstrieren: Selber machen!!!!!!!

      • @Mustardmaster:

        Genau, wir marschieren mit "Hamas: Hands off Gaza" durch bestimmte Viertel. Da kommt der Rechtsstaat rasch an seine Grenzen und ich setze meine Gesundheit aufs Spiel, .... um ihnen genau das Offensichtliche zu beweisen?

  • Ich verstehe nicht, wo Sie das hernehmen. Die Zeitungen, das Fernsehen, die politischen Debatten waren und sind voll mit Solidaritätsbekundungen für Israel. Insbesondere der Berliner Bürgermeister Kai Wegner sorgt dafür, dass jede etwas deutlichere Israel-Kritik von der Polizei niedergeknüppelt wird. Kneecap und Bob Vylan durften in Deutschland wegen Israel-Kritik nicht auftreten. Es wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um Macklemores Auftritt beim Deichbrand zu verhindern. Soeben hat Kultur-Staatsminister Weimar durchgedrückt, dass Chefket wegen eines Palästinensertrikots, das er mal getragen hat, bei einem Event mit Böhmermann nicht auftreten darf. In Frankfurt wurde mit haarsträubenden Argumenten versucht eine Demonstration für Gaza zu verbieten. In jedem Zeitungsartikel über den Massenmord in Gaza wird pflichtschuldigst der 7. Oktober und dessen Opfer erwähnt. Täglich gibt es Dutzende zivile palästinensische Tote, über die man nichts hört, alle Aufmerksamkeit gehört den israelischen Geiseln. Und TROTZDEM tun Sie so, als würde die palästinensische Seite einseitig unterstützt und als wären wir alle Antisemiten.

    • @FraPM:

      Sie bestätigen den Artikel und zeigen deutlich, was das Problem ist. Allein die Punkte, die Sie aufführen, belegt die offensichtliche Abwegigkeit Ihrer Argumentation.

    • @FraPM:

      Tja, man muss wohl Gideon Levy' s Kommentar zur Opfermentalität sehen, we are not only the victims but the only one. Der Artikel ist Edelhasbara.

    • @FraPM:

      Die "Einseitigkeit" der großen Demos hat meines Erachtens mit der Einseitigkeit der Auslegung der Staatsräson zu tun. Demonstrationen richten sich ja in erster Linie an die eigene Regierung. Und die hat bis vor Kurzem im Einklang mit der Berichterstattung der Springerpresse sehr einseitig Partei ergriffen.



      Da die Hamas längst als Terrororganisation verboten ist und auch nicht von der deutschen Regierung unterstützt wird, richten sich die Demonstrationen folgerichtig gegen die Unterstützung einer verbündeten Regierung, die in dem Konflikt jedes Maß verloren hat. Hätte sich die Bundesregierung da mal eher und glaubwürdig für eine friedliche Lösung eingesetzt, dann wären diese Demos gar nicht so groß und einseitig.



      Die Headline ist eigentlich gut gewählt. Unerträgliches Scheuklappentum bestimmt diese Debatte. Genau diese selbstgerechte Bequemlichgkeit der beiden Lager in diesem Konflikt ist absolut zu kritisieren. Nur macht der Autor wieder genau das, was die ganze Zeit diesen Diskurs bestimmt und was er der Gegenseite vorwirft. Er kritisiert die eindimensionale Solidarität des einen Lagers, während im anderen genauso wenig differenzierte Töne und Empathie wahrzunehmen sind.

      • @Deep South:

        Genau

    • @FraPM:

      Da ist sie wieder, die "Israelkritik".



      Würden Sie zb Mordaufrufe gegen Minister auch als "Kritik an der Regierung" bezeichnen?

    • @FraPM:

      Absolut d'accord. Im übrigen kann der brutale Überfall der Hamas mit rund 1200 Toten niemals eine Rechtfertigung sein für weit über 60.000 tote und zehntausende schwerverletzte Palästinenser, davon laut UNICEF allein 50.000 Kinder, sowie die Totalvernichtung deren Kultur – nicht nur vom UN-Menschenrechtsrat klar als Genozid bezeichnet.

      • @UNGUIS:

        Wer den UN-Menschenrechtsrat als vertrauliche Quelle betrachtet, wenn es um Israel geht, zeigt, dass ihm das Thema Quellenprüfung nicht vertraut ist.

    • @FraPM:

      Die Union war enorm empört über den teilweisen Waffenexportstopp und wollte nachdem schon unzählige Kriegsverbrechen dokumentiert wurden und nachdem gezeigt wurde, dass 83% der Opfer Zivilisten sind und 20.000 tote Kinder davon, weiterhin Waffen liefern um diese bereits geschändete und obdachlose Bevölkerung nochmal weiter zu massakrieren.

      Wenn das nicht Solidarität mit Israel ist??



      Was soll da eine Palästinenserdemonstration schon bewirken, wenn die eigene Regierung ganz unverhohlen und frech mit ihren fetten Diäten und ihren Einfamilienhäusern und Villen im Warmen setzen und darüber tweeten, dass noch weitere Waffen für diesen Völkermord bereitgestellt werden müssen.

    • @FraPM:

      Vielleicht lesen Sie den Artikel nochmals, bevor Sie gerade in die Stereotypen verfallen, die der Autor als problematisch benannt hat.

    • @FraPM:

      Sie bestätigen exakt den Inhalt des Textes.



      "Pflichtschuldigst" hier, also irgendwie gar nicht echt vs. "Kritik wird niedergeknüppelt", nämlich die gerechte Sache. Und genau das ist das Schlimme!



      Und wenn Sie dann noch seriöse Politikermeinung mit 50.000 "aber wird man doch mal sagen müssen" - "Gutgeistern" auf der Straße gleichsetzen, jomei, dann wirds halt arg durchwachsen!

    • @FraPM:

      Sie schreiben am Thema vorbei: natürlich werden die Terrortaten der Hamas erwähnt von seriösen Medien, ebenso wie die Toten in Gaza. Was der Autor zu Recht kritisiert ist das Gros der sog. pro-palästinensischen Szene die Dinge wie den Terrorüberfall der Hamas teilweise bestreitet, vielfach und massiv relativiert und versucht zu kontextualisieren und dabei Seite an Seite mit offenen Unterstützern der Hamas auf die Straße geht. Genau um die geht es.

      • @Fran Zose:

        Dieses Massaker muss man kontextualisieren.



        Kontextualisieren heißt nicht sich rechtfertigen, heißt nicht relativieren, heißt nicht bestreiten, sondern in einem Zusammenhang betrachten. Dieser Zusammenhang ist unschön. Israels völkerrechtswidrige Besatzung seit 1967, die Abriegelung von Gaza seit 2007, das Töten von Zivilisten und Folter seit Jahrzehnten und die Vertreibung von 800'000 Palästinenser aus Israel 1947-1949 müssten zur Sprache kommen. Gaza ist das Ergebnis dieser Vertreibung. Alles sehr unangenehm. Es erinnert an die eigenen finsteren Zeiten.

    • @FraPM:

      Ich sage pflichtschuldigst Bajszel und Manchester.



      Hier in der taz lese ich jeden Tag aktuelle Berichte über den Gazastreifen. Ich lese auch von antisemitischen Anfeindungen aus vielen Ländern. Von Flugblättern gegen Lokale und das Leben der Betreiber, die man irgendwie als propalästinensisch bezeichnen könnte oder Anschläge auf Moscheen durch jüdische Täter ist mir nichts bekannt. Wissen Sie da mehr?

    • @FraPM:

      Sie sagen es doch selbst: Es wird "pflichtschuldigst" der 7. Oktober erwähnt. Es ist ein Ritual, wirkliche Empathie fehlt. Die Autorin kritisiert, dass sich die große Mehrheit glaubt entscheiden zu müssen, wessen Leid sie teilt. Dass es unmöglich scheint beides anzuerkennen.

    • @FraPM:

      Bei dem, was Sie so bagatellisierend mit "etwas deutlichere Israel-Kritik" umschrieben, handelt es sich in allen Fällen um Vernichtungswünsche gegenüber dem Staat Israel bzw. fehlende Distanz zur Terrortruppe Hamas. Und die Behauptung vom Niederknüppeln jeglichen Protestes ist natürlich blanker Unsinn: "Allein in Berlin zählt die Berliner Polizei 865 Demonstrationen in den 683 Tagen zwischen dem 7. Oktober und dem 19. August 2025, das ist mehr als ein Protest pro Tag." taz.de/Propalaesti...e-Szene-/!6112173/ Alle "niedergeknüppelt"?



      Jedem, der sich mit diesem Konflikt auch nur ein bisschen beschäftigt hat, sollte dessen Komplexität, die sich einfachen Lösungen verweigert, eigentlich klar sein. Wer aber genau das ausblendet und nur die Parolen der einen Seite nachplappert (zumal in ihrer demagogisch zugespitzen Form), sollte dann auch nich wehleidig herumjammern, wenn er der Kumpanei mit Antisemiten bezichtigt wird.

    • @FraPM:

      100%ige Zustimmung. All das was in Gaza passiert, kann man meiner Meinung nach schon lange nicht mehr mit dem 7. Oktober rechtfertigen, dass ist einfach ein Genozid.



      Ich war und bin immer noch erschüttert, was am 7. Oktober vor zwei Jahren passiert ist, nichtsdestotrotz ist die anhaltende Reaktion darauf nicht mehr zu ertragen. Ich finde es auch schwierig gegen eine Terrorgruppe zu demonstrieren, da ist der Adressat einfach nicht ernst zu nehmen, bei einem Staat ist das etwas anderes., vor allem wenn die eigene Regierung engste Kontakte zu diesem hat, da kann man einen ganz anderen Druck aufbauen.

    • @FraPM:

      Der Zynismus, in Frankfurt ausgerechnet am 7.10. eine "ProPalästina" Demo abzuhalten ist Ihnen wohl entgangen .

      Der 7.10. ist ein Dienstag , warum also nicht am 8.10., oder 9.10 ?

    • @FraPM:

      Sehr genau nehmen Sie aber auch nicht mit den Fakten: Über die zivilen Opfer unter den Palästinensern wurde doch ständig berichtet.

  • Es ist doch auch richtig und logisch, dass der Protest gegen das Vorgehen der derzeitigen israelischen Regierung im Gazasztreifen immer lauter wird. Es ist Völkermord was die im Gazastreifen machen. Dies auszusprechen was die Weltgemeinschaft auch festgestellt und verurteilt hat, ist doch das normalste auf dieser Welt.

    • @Pico :

      Klar darf der Protest sich ausweiten, sollte er auch imho. Wenn dies aber mit der extremen Häufung von antisemitischen Straftaten hierzulande einhergeht, sollte man dabei aber selbstkritisch genug sein Methode und Narrativ zu überdenken.Das ist kein Zufall.

    • @Pico :

      Warum verbreiten Sie die Falschbehauptung, ein Genozid sei klar festgestellt worden? Das stimmt einfach nicht. Tatsächlich sagen Fachleute, dass nach aktuellem Kenntnisstand wahrscheinlich kein Genozid vorliegt. Kriegsverbrechen gibt es garantiert, wie in jedem Krieg. Aber längst nicht alles, was selbstgerechte Lifestyle-Pseudolinke dafür halten, ist auch eines.

      Dass konsequent ignoriert wird, dass es der Massenmord an weit überwiegend unbewaffneten Zivilisten am 7. Oktober war, der ein militärisches Vorgehen seitens Israels erzwang, dass ebenso ignoriert wird, dass Hamas und Co. zivile Einrichtungen als militärische missbrauchen (übrigens zweifelsfrei ein Kriegsverbrechen, ebenso wie Geiselnahme), ist genau die hier beschriebene selektive Empathie.

      • @Milonga:

        Sie widersprechen sich selbst. Das Vorgehen der israelischen Regierung ist in Qualität und Quantität nicht mehr zu rechtfertigen. Die Regierenden sind Kriegsverbrecher. Der 7. Oktober hat auch eine Vorgeschichte, in der sich die israelische Führung mehrfach Völkerrechtswidrig verhalten und gemordet hat.

      • @Milonga:

        Sie stellen es auch falsch dar:

        Es ist zwar juristisch noch nicht verurteilt, aber alles deutet auf Genozid und nicht gegen ihn (!)

        Der Vorwurf wird von vielen internationalen Organisationen wie AI, Ärzte ohne Grenzen, Human Rights Watch u.a., die in vielen Krisengebieten der Welt arbeiten. Dazu kommen israelische NGOs und einige Demokratien bzw. deren Anführer erheben ihn z.B. Spanien, Irland oder die Slowakei.

        Der Vorwurf wird von reihenweise Genozidforschern erhoben - auch sehr vielen Juden (!) - und auch von deren größter Vereinigung.

        Ein Kommitee von 3 namhaften Völkerrechtlern hat kürzlich einen Bericht erstellt im Auftrag eines des UN-Gremiums erstellt mit dem Verdikt "Genozid" - unabhängig und mit unzähligen Belegen.

        Es ist eine Klage vor dem IntStrGerichtshof angenommen worden und wird geprüft. Das dauert Jahre und ist normal. Aber keiner kann warten bis der Genozid abgeschlossen ist. Es gibt auch eine Konvention zur Verhinderung eines Genozids. Aber alleine, dass die Klage angenommen wurde und Haftbefehle (!) vorliegen, zeigt ganz klar, dass hier etwas stinkt - und das schon Mitte 2024 (!)

        Ihre Behauptung liegt völlig neben der Realität, sie betreiben Propaganda.

        • @JK83:

          Das man sowas noch erklären muss, ist schon schlimm genug.



          Danke!

      • @Milonga:

        Na, halten wir einmal fest, das AI, B Tselem und viele führende Fachleute (zB Bartov, Brown U; Goldberg, Hebrew U) das Vorhandensein eines Genozids festgestellt haben. Ganz zu schweigen von der Anklage vor dem IGH, ISTGH und der Audiencia Nacional. Oh douce hasbara.

      • @Milonga:

        Tatsächlich sagen die meisten Experten, dass es ein Genozid ist. Aber wie immer in der Wissenschaft, gibt es unterschiedliche Meinungen. Nur die Mehrheit hat sich (mmn zu Recht) auf den Terminus Genozid festgelegt.

      • @Milonga:

        "Tatsächlich sagen Fachleute, dass nach aktuellem Kenntnisstand wahrscheinlich kein Genozid vorliegt."



        Es findet sich immer eine kleine Minderheit von Fachleutet, die genau das Gegenteil behauptet. Es finden sich ja auch bis heute Fachleute, die den menschengemachten Klimawandel bestreiten.

      • @Milonga:

        Das ist doch Fake-News was Sie hier verbreiten.



        Siehe:



        www.tagesschau.de/...ericht-un-100.html



        Da steht es eindeutig schwarz auf weiß. Und es bedarf dazu keine weitere Diskussion.

      • @Milonga:

        1. Führende Genozid und Holocaustforscher sehen die Bedingungen für einen Völkermord erfüllt.

        2. Die UN Menschenrechtskommission sieht 4 von 5 notwendingenden Bedingungen eines Völkersmordes erfüllt, wobei eine Einzige reichen würde.

        3. Der IGH hat bereits im Januar 2024, gesagt, ein Völkermord sei plausibel.

        Augen zu machen und die Wahrheit verblenden ist das Traurigste und Erbärmlichste was die Deutschen, die selbst im letzten Jahr 3 Völkermorde begangen haben und diesen jetzigen noch aktiv unterstützen,



        1.100.000 Hereros, 2.6 Millionen Juden, 3. 27 Millionen Russen



        derzeit tun können.

      • @Milonga:

        "Warum verbreiten Sie die Falschbehauptung, ein Genozid sei klar festgestellt worden? Das stimmt einfach nicht. Tatsächlich sagen Fachleute, dass nach aktuellem Kenntnisstand wahrscheinlich kein Genozid vorliegt."

        Ich würde für diese Aussage vor keinem ordentlichen Gericht in einer seriösen Beweisaufnahme hinstehen wollen.

        Da ich weiss, dass ich für eine solche Aussage die Verantwortung nicht übernehmen kann,



        behaupte ich auch nicht es fände kein Genozid, kein Völkermord, keine Kriegsverbrechen statt.

        Denn der sachlich-faktische Informationsstand der von niemandem bestritten werden kann: Es liegen deutsche Anzeichen dafür vor.

        Unabhängig davon, wann sich welche Kräfte, welcher Seite auch immer dazu entscheiden,



        welches völkerrechtliches Institut, welche Institution des internationalen Rechts,



        sie ausnahmsweise mal anerkennen.

    • @Pico :

      Eben, es ist Mainstream. Anscheinend ist es nicht so einfach, den Hamas-Terror anzuprangern, wie in den Wochen nach dem 7. Oktober. Zu der Zeit war es schwer all die Verbrechen Israels zu benennen, die es davor begangen hat. Punkt des Autors ist, dass wer sich menschlich nennt, keine Seite wählt, ausser der der Getöteten und Unterworfenen.

      • @TV:

        Nein, es ist einfach so, dass die Menschen spüren, sehen und fühlen: Hier geschieht großes, sehr großes Unrecht. Begannen von der derzeitigen israelischen Regierung. Dagegen gehen die Menschen auf die Straße.



        Und es geht halt niemand auf die Straße um dieses Vorgehen dieser derzeitigen israelischen Regierung zu unterstützen. So einfach ist das.

    • @Pico :

      Ich denke, Sie haben gar nicht verstanden, worauf der Kommentar hinaus will.



      Der "Völkermord" wurde von einem fragwürdigen UN-Gremium behauptet und die Prüfung vom Int. Strafgerichtshof angenommen. "Verurteilt" ist da gar nichts.



      Und im Übrigen: Wie die ca. 150 UN-Mitgliedsstaaten, die "Palästina" anerkannt haben, darüber denken, ist uninteressant, solange fast alle diese Staaten selbst nicht in der Lage sind, demokratisch und rechtsstaatlich zu agieren.

      • @Vigoleis:

        Ist Israel Ihrer Meinung nach tatsächlich ein demokratischer Staat?

        • @cazzimma:

          Ja natürlich: Es herrscht Parlamentarismus mit freien und geheimen Wahlen, es gibt einen unabhängigen Rechtsstaat, die bürgerlichen Rechte wie Meinungs-, Presse-, Versammlungsfreiheit etc. sind garantiert.



          Falls Sie es noch genauer haben wollen, schauen Sie sich den Demokratieindex an (verlinkt). Israel steht dort auf Platz 31. Übrigens als einziges Land mit einer Demokratie in der gesamten Region. Ein Grund mehr, sich nicht auf die Seite der arabischer Staaten zu schlagen.



          de.wikipedia.org/w...ern_im_Zeitverlauf

      • @Vigoleis:

        Ach was, Frankreich, England, Kanada und viele andere „sollen demnach nicht demokratisch und rechtsstaatlich agieren“???



        Selten so einen Stuss gelesen …

        • @Pico :

          Sie müssen die Kommentare schon gründlich lesen, ehe Sie sie runtermachen, gell? Ich schrieb: "...solange fast alle diese Staaten selbst nicht...". Fast alle Staaten: Die von Ihnen genannten Staaten bilden unter den ca. 150 Anerkennern der Entität Palästina eine Ausnahme.

      • @Vigoleis:

        Ich denke sie haben ihn auch nicht verstanden, sind sie doch sehr einseitig.

      • @Vigoleis:

        Falschdarstellung:

        Der Vorwurf wurde nicht von "fragwürdigen" UN-Gremien behauptet, sondern von vielen namhaften internationalen Organisationen wie AI, Ärzte ohne Grenzen, Human Rights Watch u.a., die in allen Krisengebieten der Welt arbeiten. Dazu kommen israelische NGOs selbst und einige Demokratien bzw. deren Anführer erheben ihn z.B. Spanien, Irland oder die Slowakei.

        Der Vorwurf wird von reihenweise Genozidforschern erhoben - auch sehr vielen Juden (!) - und auch von deren größter Vereinigung.

        Das "fragwürdige UN-Gremium" erhebt ihn nicht sondern ein Kommitee von 3 namhaften Völkerrechtlern hat einen Bericht erstellt im Auftrag des UN-Grmiums - unabhängig und mit unzähligen Belegen.

        Es ist eine Klage vor dem IntStrGerichtshof angenommen worden und wird geprüft. Das dauert Jahre und ist normal. Aber keiner kann warten bis der Genozid abgeschlossen ist. Es gibt auch eine Konvention zur Verhinderung eines Genozids. Aber alleine, dass die Klage angenommen wurd eund Haftbefehle (!) vorliegen, zeigt ganz klar, dass hier etwas stinkt - und das schon Mitte 2024 (!)

        Ihre Behauptung liegt völlig neben der Realität, sie betreiben nichts als Propaganda.

        • @JK83:

          Nein, keine Falschbehauptung. Ich schließe mich lediglich der veröffentlichten Meinung nicht an. Dass unbeteiligte Menschen in einer Antiterroraktion sterben, ist bedauerlich und bei fehlerhaftem Vorgehen der IDF auch zu kritisieren. Aber für einen "Genozid" fehlt u.a. die Absicht. Wollte Israel tatsächlich die arabische Bevölkerung des Gazastreifens auslöschen (bedingt den Genozidvorwurf), hätte es dies längst getan, weil technisch dazu in er Lage. So sind ca. 60.000 Menschen von 2,1 Mio. Gaza-Bevölkerung gestorben, davon ca. 20.000 mutmaßliche Hamas-Terroristen. Das ist für zweijährige Kampfhandlungen, die wegen der Taktik der Hamas (und nur deshalb) tatsächlich auf Kosten der Zivilbevölkerung geht, vergleichsweise moderat.



          Ein Genozid wahrhaft grauenhaften Ausmaßes wäre es geworden, wenn die Hamas bei 1200 getöteten Juden binnen weniger Stunden am 7.10.23 mit diesem Tempo in den vergangenen 2 Jahre hätte weitermorden dürfen.

          • @Vigoleis:

            Sie liegen weit daneben ud ich empfehle ihnen die einschlägigen Experten auf dem Gebiet z.B. in einem Podcast - DLF mit A. Moses oder NYT mit P. Sands - anzuhören, um all ihre Fehldeutungen aufzuklären. Ich werde hier nru eine nennen: Eine Zerstörung eines Volkes oder von Teilen davon muss nicht die physische Vernichtung umfassen und das ist es auch nicht was Israel (vorrangig) macht. Und trotzdem kann es das Volk zerstören indem es unlebbare Bedingungen schafft die auf Auflösung des Volkes abzielen z.B. durch zersetzende Vertreibung - was an 5 Kriterien aus der "Völkermordkonvention" ablesbar ist, von denen viele Völkerrechtler 4 als erfüllt ansehen (und eins würde genügen!). Darum geht es in diesem Fall. Auch mehr als 60.000 Tote (Schätzungen von internat. Universitäten gehen übrigens von wesentlich mehr Toten aus und wenn man sich Gaza anschaut und die Trümmerberge, dann kann das schon gut möglich sein) kleinzureden ist übrigens zynisch. "Vergleichsweise moderat" ist eine Frechheit und wir sehen nur auf das Verhältnis >50 zu 1 und wir kennen solche Verhältnisse schon aus früheren Eskalationsphasen des Konfliktes.

            Ich habe keinen weiteren Platz, aber die Interviews öffnen Augen.

          • @Vigoleis:

            Ohne den irgendwann anstehenden Urteilen zur Anklage des Völkermords vorgreifen zu wollen: Der Tatbestand des Genozids ist nicht an ein Mindesttempo gebunden.