Olympia – Basketball: Wo ist Sabonis?

Die große Basketballnation Litauen braucht gegen Frankreich einen Sieg. Doch die eigenen Stars fehlen gegen das französische NBA-Ensemble.

Kam in der zweiten Hälfte kaum noch zum Zug: die litauische Offensive Bild: dapd

Die Startbedindungen: Zwar ist Litauen ohne seine Basketball-Legende Arvydas Sabonis nicht mehr zwingender Medaillenanwärter, doch der Bronzemedaillengewinner von 1992, 1996 und 2000 stellt weiterhin eine respektable Mannschaft. Vor dem Spiel gegen Frankreich stehen die Männer aus dem Baltikum jedoch unter enormen Druck.

Nach einer Auftaktniederlage gegen Argentinien und einem Sieg über Nigeria gilt es unbedingt eine zweite Niederlage vor dem Match gegen die US-amerikanische Übermacht zu verhindern. Frankreich hat diese Niederlage gegen Team USA schon hinter sich, konnte sich aber gegen Argentinien behaupten. Klar ist: Nur der Sieger wird sich in der Gruppe A behaupten können.

Die Entscheidung: Die ersten beiden Viertel verlaufen ausgeglichen. Zwar braucht Litauen einige Minuten, um die eigene Defense zu ordnen, doch nach vorne läuft es insbesondere in Viertel zwei prächtig. Mit der Pausensirene zieht Litauen erstmalig um vier Punkte davon (43:39). In der zweiten Hälfte lässt die litauische Trefferquote jedoch nach, Frankreichs Defensive lässt kaum noch Treffer zu.

Mit 20:9 gewinnt Frankreich das dritte Viertel und so geht es auch weiter. Knapp 8 Minuten vor Ende ziehen die Franzosen erstmal zweistellig davon (65:54), bald darauf beträgt die Führung gar 16 Punkte. Die fünf NBA-Spieler, die für Frankreich in der Schlussphase auf der Platte stehen, lassen sich die Führung nicht mehr nehmen. 82:74 heißt es am Ende. Top-Scorer wird der überragende Toni Parker mit 27 Punkte.

Das Drama: Bekannt als die besten Dreierschützen in Europa, versagt Litauen von jenseits der 6,75-Meter-Linie heute fast vollständig. Am Ende steht nur eine Quote von 28,5 Prozent.

Die Schlussfolgerung: Litauen kann sich seine Rückflugtickets buchen, während Frankreich wohl den heiß begehrten zweiten Platz in der Gruppe A ergattern wird.

Und sonst? Nett geht man im französischen Team miteinander um. Der Gang ins Trainingslager vor den Spielen hatte laut des französischen Spielmachers Tony Parker nur einen Grund, nämlich Boris Diaw, Parkers Temkollegen von San Antonio fit zu kriegen. Der Livestream-Reporter lästert über Diaws körperlichen Zustand: „Der hat auch schon mal weniger Platz auf dem Mannschaftsfoto benötigt.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.