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Patriarchale SchönheitsbilderUnsere Bäuche gehen Euch nichts an!

Bei Männern gilt etwas Bauch als normal. Frauen unterstellt man hingegen oft, sie hätten sich nicht im Griff oder seien schwanger. Nicht normal.

Viele Männer mit Bauch sind entspannter als ihr Hemd Foto: imago

E inziehen!, sagt die Stimme in meinem Kopf, als ich an der Elbe meine Runde drehe. Seit zehn Jahren gehe ich joggen. Ohne Musik, ohne Tracking, einfach nur, um abzuschalten. Nach ein paar Metern achte ich bloß noch auf die Atmung. Aber nicht heute, da lenkt mich mein Bauch ab. Als ich nach unten schaue, sehe ich, wie aufgebläht er ist und sich unter meinem Top abzeichnet. Reflexhaft ziehe ich ihn ein.

Als ich wieder nach oben blicke, spaziert ein Mann an mir vorbei. Er trägt Vollbart und eine große, runde Kugel vor sich her. „Das ist kein dicker Bauch“, steht auf seinem Shirt, „Das ist ein Delikatessenlager!“

Ich kann die Absurdität dieses Moments kaum fassen. Während ich wegen etwas Luft im Bauch den Atem anhalte, führt dieser Mann stolz sein viszerales Bauchfett aus. Ich bin neidisch auf ihn und seine Gelassenheit. Und ich bin wütend auf die Welt, weil für mich immer noch andere Maßstäbe gelten.

Man möge sich einmal vorstellen, eine Frau trage so ein Shirt. Absurd? Kein Wunder! Spätestens seit den 1980ern steht ein flacher Bauch für Schönheit, Gesundheit und vor allem dafür, dass man sich im Griff hat. Weicht Frau von diesem Ideal ab, droht die Verurteilung: Warum isst sie so viel? Schämt sie sich nicht? Oder aber: Ist sie schwanger?

Dass hervorstehende Beckenknochen wieder trenden, zeigt, wo wir im Befreiungskampf gegen patriarchale Schönheitsbilder stehen

Doch bin ich auch wütend auf mich selbst. Weil ich mich, trotz jahrelanger feministischer Lektüre, nicht von diesem Schönheitsideal befreien kann. Nicht so wie es viele Frauen auf Social Media vorgeben zu tun. Auf Instagram und Tiktok präsentieren sie unter Hashtags wie #normalizenormalbodies oder #realbodies ihre Körpermitte so, wie sie ist: mit Speckrollen am Strand oder Blähbauch im Fitnessstudio.

Fett, Hohlkreuz und Rundungen sind normal, protestieren Influencerinnen wie Rebecca Chelbea und Charlotte Weise, die auf Hunderttausende Fol­lo­wer*­in­nen kommen. Ihre Posts suggerieren: Unser Atem und unsere Bauchmuskeln dürfen sich entspannen!

Aber dürfen sie das wirklich? Vor Kurzem saß ich in größerer Runde im Biergarten. Mit dabei war auch eine Bekannte, deren Bauch an dem Abend sichtlich gewölbt war und die sich einen Aperol Spritz gönnte. Ein paar Tage später erzählte mir ein Mann aus der Runde, dass der mit ihm befreundete Biergartenchef ihn nach unserem Besuch gewarnt habe: Bei euch saß eine Schwangere, die trinkt!

Auf die Idee, dass meine Bekannte möglicherweise einfach viel gegessen hatte oder die zyklusbedingte Erkrankung Endometriose hat, die den Bauch schmerzhaft anschwellen lässt, kam der Wirt nicht. Auch dass ihr Bauch von Natur aus vielleicht runder ist als der von Heidi Klum oder dass die Körper von anderen ihn schlichtweg nichts angehen, kam ihm nicht in den Sinn.

Wann endet endlich das Schlankheitsdiktat?

Über die Männer im Biergarten hingegen, deren Bäuche die Tischkante berührten, während sie ihr Bier genossen, hat sich der Wirt keine Gedanken gemacht. Das sind halt Männer, die haben halt einen Bierbauch. Und der ist ja irgendwie auch sympathisch, oder?

All das passiert im Jahr 2025, über zwei Jahrzehnte nach der Werbekampagne von Dove, die Frauen unterschiedlichen Gewichts präsentierte und der Startschuss eines breiteren Body-Positivity-Trends war. Jetzt lassen wir das Schlankheitsdiktat endlich hinter uns, dachte ich, die damals mit elf schon ihre erste Diät hinter sich hatte.

Dass heute wieder hervorstehende Beckenknochen unter Hashtags wie #skinnytok trenden, dass Essstörungen besonders bei Mädchen in den letzten Jahren dramatisch zugenommen haben und eine Frau mit sichtbarem Bauch nur schwanger sein kann, zeigt, wo wir im Befreiungskampf gegen patriarchale Schönheitsbilder stehen: immer noch an der Startlinie.

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178 Kommentare

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  • Fasten hat auch was mit Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit zu tun. So hat der Kontrollveelust durch coronaeinschränkungen dazu geführt, dass in dieser Zeit u danach Fasten eine Möglichkeit war, absolute Kontrolle über seinen Körper zu haben, auch jetzt vielleicht, in dieser chaotischen Zeit voller Dilemmata.

  • ob Patriarchat, ob Matriarchat ob Kalifat ob Trumpinat oder Putinat. Es wird keine leichte Aufgabe werden all dies abzuschaffen um dann das Schlankheitsdiktat angehen zu können. Bei Essstörungen werden nur Therapien helfen, auch bei anderen Suchtstörungen oder damit zusammenhängenden Erkrankungen im Zusammenhang mit Essverhalten sind Änderungen nicht leicht zu erreichen, beim überwiegend anderen Teil wird nur FDH helfen und auch das ehrliche Eingestehen dass beides nur selten gelingen wird: konsumieren, schlemmen, disziplinlos sein und gleichzeitig rank und schlank, gesund und fit sein. Der Preis: meist sichtbar und nur wenige können sich eben dem Diktat wirklich entziehen und zufrieden und stolz auf das Delikatessenlager sein.

  • Ach, das Patriarchat! Frauen werden von Frauen, Müttern u anderen kritisiert. Frauen leiden unter geringen Bäuchen, auch wenn ich ( Gyn) tausendmal sage, dass das normal ist. Und nie war es der Mann, der sich beschwert hat. Genauso, wie bei kleinen Brüsten. In Afrika sieht es anders aus, da würden unsere Hungerhaken als unattraktiv gelten. Es gibt auch Männer, die von ihren Frauen getriezt werden u aus dem Bett verbannt werden bei Übergewicht . Sie reagieren mehr mit Trotz ( s.T-Shirt) und sterben früher wegen Übergewicht u Folgeerkrankungen. Und InfluenzerINNEN treiben es auf die Spitze. Es ist total unterkomplex, das Patriarchat anzuschuldigen und die Konkurrenz von Frauen zu vergessen.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Schon mal überlegt, dass die BerufsfeministInnen alle arbeitlos wären, wenn sie eingestehen würden, dass die Entscheidungen, die Frauen treffen, wirklich primär DEREN Entscheidungen sind? Einen der furchtbarsten Chauvi-Sprüche der Filmgeschichte durfte/ musste Jack Nicholson als Ekel Melvin Udall in "Besser geht's nicht" auf die Frage, wie er so gut über Frauen schreiben könne, von sich geben: "Ich nehme einen Mann und subtrahiere Verstand und Zurechnungsfähigkeit." Bei vielen dieser "Patriarchat überall!!!"- Feministinnen habe ich das Gefühl, dass sie im Unterschied dazu zwar Verstand postulieren (und noch Einiges mehr, was sie bei Männern heftig vermissen), aber mit der Zurechnungsfähigkeit tun sie sich schwer. Die haben irgendwie meist nur Männer, die IHREN anerzogenen Rollenbildern entsprechen.

  • Unpopular opinion: Es sind andere Frauen, die Frauen bezüglich Äußerlichkeiten unter Druck setzen - nicht Männer.

  • Die Mehrheit der Männer ist das Aussehen nicht so wichtig wie bei den Frauen. Fällt besonders bei Volksfesten auf

  • "Unsere Bäuche gehen Euch nichts an!"

    Die Überschrift impliziert als wenn es ein gemeinsames Eigentum ("unsere") an weiblichen Bäuchen unter Frauen gäbe.



    Bereits das ist übergriffig.

  • "...spaziert ein Mann an mir vorbei. Er trägt Vollbart und eine große, runde Kugel vor sich her. ... Während ich wegen etwas Luft im Bauch den Atem anhalte, führt dieser Mann stolz sein viszerales Bauchfett aus."



    Ich darf hierzu sicherlich aus dem obigen Artikel zitieren: "Unsere Bäuche gehen Euch nichts an!"

  • Festzuhalten ist, dass mittlerweile der Anteil der stark übergewichtigen Menschen in Deutschland sehr hoch ist. Es gibt immer mehr sehr dicke Männer wie Frauen. Das ist völlig unabhängig vom Geschlecht oder der sozialen Stellung. Wie man am Artikel und den meisten Kommentaren hier sehen kann, wird das Thema viel zu ideologisch angegangen. Mal ist das böse Patriarchat schuld, mal die Medien oder das Internet, häufig wird alles auch zur Privatsache erklärt ("was geht Dich das an?").



    Tatsächlich haben viele Menschen heute ein problematischen Verhältnis zu ihrem Körper und zur Ernährung. Sie stopfen alles in sich rein, was sie bekommen können, vornehmlich Fastfood. Oder sie verweigern die Nahrungsaufnahme und finden das auch noch toll.



    Es ist ja auch viel einfacher, irgendwelche Theorien zum Patriarchat oder zur vermeintlichen Macht der Medien zu verfassen, als sich mal Gedanken darüber zu machen, warum eigentlich heute viel mehr Menschen im vergleich zu früher entweder viel zu dick oder zu dünn sind. Am Patriarchat kann es jedenfalls nicht liegen, das hat es ja schon vor 100 Jahren gegeben.

    • @Zwanzigab:

      Was Sie zutreffend beschreiben, hat sicher eine Reihe von Gründen. U.a. diese:



      In früheren Zeiten (etwa bis Anfang/Mitte 20. Jh.) waren die "Dickmacher" Fleisch und Zucker für das Gros der Bevölkerung nur in geringerem Umfang verfügbar (Stichwort "Sonntagsbraten").



      Bis zum Beginn der Industriellen Revolution war für fast alle Menschen körperliche Betätigung normal, beruflich und im Alltag. Auch wohlhabende Menschen mussten viele Wege zu Fuß zurücklegen. Längere Reisen waren auch körperlich anspruchsvoll (für uns wäre das eine Tortur). Danach wurden viele dieser Tätigkeiten von Maschinen übernommen (bis hin zum Verkehr).



      Zeitlich begann man in dieser Epoche, körperliche Betätigungen zweckfrei zu betreiben (Sport, "Fitness" etc. ausgehend von England im 18. Jh.).



      Fitness oder "Sport" (ausschließlich) zum Zweck der Körperertüchtigung kannte man bis dahin nicht, weil es nicht notwendig war.



      Das Ideal schlanker ggf. trainierter Körper gab es zu allen Zeiten. Man betrachte bitte Skulpturen aus allen Epoche und Regionen. Es ist davon auszugehen, dass es sich offensichtlich in der Regel um die Darstellung von erstrebenswert idealem Aussehen bei Frauen und Männern handelte.

    • @Zwanzigab:

      👍

      Ja. Man kann such seine Ernährungsprobleme auch ideologisch schön reden. Wie alles ungesunde. Mit Späßchen, mit Ideologie oder mit Ausreden.

      Es sind vor allem auch gesundheitliche Gründe, die Menschen dazu bringt gegen ihre Adipositas anzugehen um endlich z.B. wieder in der Lage zu sein die Schnürsenkel der Schuhe zuzubinden.

      Mit Schönheitsidealen hat das wenig zu tun und es ist fahrlässig, die Gesundheitlichen Probleme, die infolge von Übergewicht entstehen, einfach auszublenden. Auch in diesem Artikel. Auch Adipositas ist allermeist eine Essstörung.

      • @Rudolf Fissner:

        Nach meiner Erfahrung wird heute auch der schöne Runde Bauch ( früher ein Schönheitsideal) von Frauen abgelehnt. Flach soll er sein, ein unerreichbares Ziel ab einem gewissen Alter. Das heißt zum Altee gehört „ vollschlank“ sein dazu, ein zusätzliches Ärgernis für viele Frauen. Leider führt deutliches Übergewicht auch zu verminderter Fertilität. Und anderen Problemen . Interessant wäre es, zu wissen, wie sich die Abnehmspritzen auf Mann/ Frau /* aufteilen.

      • @Rudolf Fissner:

        Prinzipiell richtig. Nur leider werden über die verschiedenen Medien Ideale verbreitet, die mit einem gesunden Körper auch nichts zu tun. Schließlich ist zwischen dürr und Adipositas viel Raum. Auch für ein kleines Bäuchlein.

  • „ Über die Männer im Biergarten hingegen, deren Bäuche die Tischkante berührten, während sie ihr Bier genossen, hat sich der Wirt keine Gedanken gemacht.“

    wozu auch, schwanger können sie ja schon mal nicht sein…

    • @Iris Weber:

      Was für eine fies biologistische Retourkutsche! ;-)

  • Jede und jeder nach eigenem Geschmack. Frauen können doch solche T-Shirts tragen, warum denn nicht?

    Zuckersteuer etc. sind eine gute Idee, um der "Lebensmittelindustrie" den Anreiz für minderwertiges Essen zu nehmen.



    Dass z.B. Industrie-Fleisch seinen hohen ökologischen Preis auch in Euro zahlt, das auch.



    Aber was gegessen wird, welchen Umfang ein Bauch hat, geht in 99 von 100 Fällen niemanden etwas an. Der eine Fall ist etwas wie ein medizinischer Hinweis in Frageform von einer Fachkraft zu sichtbarer Fehl-/Unter-/Überernährung o.ä., und selbst bei dem erst mal fragen, ob erwünscht oder nicht.

  • Frauen sollten sich endlich mal frei machen von all den Zwängen, die nur sie selbst sich auferlegen. Das ist jedenfalls das, was Männer tun. Es lebt sich so viel entspannter.

  • Ständig wird man in dieser neoliberalen sogenannten "Leistungsgesellschaft" vermessen, kategorisiert und bewertet.



    Ich wurde vor 30 Jahren in einer Douglas-Filiale beim Shopping auch mal gefragt, ob ich schwanger sei. Dabei trug ich damals Konfektions-Größe 42-44. Ja es waren die Jahre des Heroin-Chics und kurz darauf kam der Albtraum der Low-Waist-Jeans mit dem unausweichlichen Geweih auf der Lendenwirbelsäule.



    Unabhängig davon, was man persönlich als ästhetisch empfindet, Unter-, Normal- oder Mehrgewicht, die ständigen Kommentare zum Aussehen und Figur von weiblich gelesenen Menschen müssen mal endlich aufhören. Es ist übergriffig, erniedrigend und dehumanisierend.



    Ich darf daran erinnern, was alles geschrieben wurde, als Angela Merkel in's Amt kam und wie es Ricarda Lang in Zeiten Asozialer Medien ergangen ist. Einer aufklärten und zivilen Gesellschaft unwürdig.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      ".... die ständigen Kommentare zum Aussehen und Figur von weiblich gelesenen Menschen müssen mal endlich aufhören"

      -Muss das nur bei Frauen aufhören?

      Wie ich und viele andere in den Kommentaren hier schon angemerkt haben, ist der völlig unrealistische Sixpack, das männliche Schönheitsymbol schlechthin. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal einen männlichen Schauspieler Oberkörperfrei ohne Sixpack in einem Film gesehen habe?



      Gleich dahinter kommen muskulöse Oberarme und breite Schultern.



      Immerhin kann man(n) aber noch etwas tun für den Bizeps oder zumindest annähernd einem Sixpack nahe kommen. Dafür strampeln und mühen sich zig Millionen Männer im Fitnesstudio ab.

      Schwierig wird es dann bei anderen, weil unveränderbaren Kategorien.



      Jeder Mann der sich schonmal auf Online-Dating Portalen rumgetrieben hat, kennt diese Frauenprofile.



      " Männer unter 1.85 m haben keine Chance " . Oder wenn es dann expliziter wird " bitte nur Männer mit Xl...." ( sie verstehen welche Größe ich meine?..)



      Da hat man(n) dann biologisch halt einfach nur Glück oder Pech gehabt.

      Es fühlt sich andersrum als Mann halt nicht anders an mit der Bewertung, die Kategorien sind nur Andere

      • @R. Mc'Novgorod:

        Ich vermag mir kein Urteil zu Dating-Portalen zu machen, weil es für mich persönlich keine valide Methode wäre, Menschen kennenzulernen. Ich nehme zur Kenntnis, dass einige sich dieser Dating-Hölle aussetzen.



        Allerdings darf ich freundlich darauf hinweisen, dass es im Beitrag nicht ursächlich um Männer ging, sondern um den Druck, welchen man sich selbst aufbaut bestimmten Kategorien zu entsprechen und den daraus entstehenden Lebensfrust.



        Whataboutism führt nicht zu einem Lösungsansatz, wie man in dieser Gesellschaft Coping-Mechanismen findet. Darum geht es und nicht darum das Problem zu spiegeln.

        • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

          Online-Dating ist auch nicht mein Ding, aber darum ging es mir auch überhaupt nicht und ich unterstelle Ihnen an diesem Punkt, das Sie sie sich dessen auch beim Verfassen der Antwort bewusst waren. Beim Online-Dating werden einfach nur Dinge direkter angesprochen, die ohnehin gesellschaftlich üblich sind. Sie haben doch bestimmt schonmal gehört, das die genannten Kategorien ( Muskeln, Sixpack, Körpergröße, Größe des Geschlechtsteils usw) für viele Frauen bei der Bewertung von Männern eine Rolle spielen? Gerade der männliche Sixpack passt zum Thema " Bewertung von Bäuchen" absolut zu dieser Diskussion.

        • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

          Der Kommentar dreht sich nun wirklich nicht nur um das Phänomen an sich sondern auch seine - vermeintlich - patriarchalen Wurzeln. Darauf hinzuweisen, dass es eine eher steile These ist, Geschlechterungleichheit für ein Phänomen verantwortlich zu machen, das bei beiden Geschlechtern gleichermaßen auftritt, ist daher hier kein whatabouttism.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      "Ständig wird man in dieser neoliberalen sogenannten "Leistungsgesellschaft" vermessen, kategorisiert und bewertet."

      Das ist das eigentliche Problem. Jeder soll sich in jede Richtung "optimieren". Und viel zu Viele machen mit. Sieht man auch an der Zahl der Schönheitsoperationen:

      de.statista.com/st...en-in-deutschland/

      Leider ist die Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren, eine aussterbende Kunst. Es scheinen auch immer weniger Menschen zu akzeptieren, dass sie älter werden. Auf einem Privatsender kommt jetzt eine Sendung "10 Years Younger". Wozu? Warum belügen sich Menschen selbst? Man wird ja nicht wirklich wieder jung (mit der Option länger zu leben), sondern sieht nur partiell jünger aus. Was soll das bringen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich denke diese Frage treibt Menschen seit der Antike um. Jung zu sein oder zumindest so auszusehen ist schon immer ein Bonus gewesen. Und natürlich bringt es etwas, wenn man dafür ein Kompliment bekommt.

        • @Tom Tailor:

          Für mich wäre es kein Kompliment. Ich möchte so alt wahrgenommen werden, wie ich bin. Nicht jünger und nicht älter. Jedes Alter hat seine guten Seiten.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Na ich denke das sehr fortgeschrittene Alter mit all seinen Gebrechlichkeiten hat kaum noch gute Seiten. Und es ist unbestritten, dass jungen und attraktiven Menschen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als älteren oder alten (dies hat m.E. auch nichts mit unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu tun sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die menschliche Zivilisation seit es Hochkulturen gibt).

            • @Tom Tailor:

              "Und es ist unbestritten, dass jungen und attraktiven Menschen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als älteren oder alten"

              Schauen Sie mal, wer uns regiert und wer auch sonst meist das Sagen hat. Das Show Geschäft ist nicht der Mittelpunkt...

  • "Er trägt Vollbart und eine große, runde Kugel vor sich her. „Das ist kein dicker Bauch“, steht auf seinem Shirt, „Das ist ein Delikatessenlager!“"

    Ich finde den Spruch ziemlich lustig. Selbstironie und Gelassenheit sind positive Eigenschaften, die ich allen Menschen wünsche. Andere und sich selbst nicht so ganz ernst zu nehmen hilft in vielen Situationen.

  • Ich denke das Thema "Schönheitsideal" betrifft Mann und Frau im gleichen Maße.



    Vielleicht zeigt es sich je nach Geschlecht etwas anders, aber grundsätzlich unterliegen ja auch Männer einem strengen Schönheitsideal.



    Ich kann wohl kaum abschätzen, wie oft ich (als sehr dünner Mann) beleidigt wurde oder jemand sich über mich lustig gemacht hat.

  • Die These, dass etwas Bauch/Übergewicht bei Männern als normal gilt, halte ich in der Form für ein wenig gewagt. Ich war die letzten Monate krankheitsbedingt mehr oder minder an meine Wohnung gefesselt und bin als jemand, der schon immer zum Fett ansätzen neigte, in der Zeit aufgegangen wie ein Hefeteig. Die Art, wie andere Menschen mit mir interagieren, unterscheidet sich deutlich spürbar von meinen vorigen schlankeren Zeiten, in besonderem Maße in der ach so offenen und toleranten queeren Community, in der ich mich vornehmlich bewege. Not fuckable, not relevant.



    Dass Frauen stärker zu Essstörungen neigen, ist unstrittig, ist aber nur eine Seite der Medaille. Schon mal Statistiken dazu angeschaut, welche Gruppe bspw. ganz vorn dabei ist, anabole Steroide zu futtern? Das Schönheitsideal ist ein anderes, folglich auch die ungesunden Verhaltensweisen beim Versuch, ebendiesem gerecht zu werden, das heißt aber nicht, dass es nicht vorhanden ist. Wie viele Hollywoodschauspieler abseits Comedians wie Danny DeVito gibt es, die nicht regelmäßig mit gestähltem Körper über den Bildschirm tänzeln, auch wenn es für die Rolle eigentlich vollkommen irrelevant ist?

    • @Nickname 01:

      Ja, das mit dem immer mehr surrealen Muskelmassenideal ist schon nicht ganz falsch - man(n) muss sich ja nur die Veränderung von Hugh Jackmann als Wolverine über die Jahre anschauen.

      Andererseits finde ich die Analyse grade in Bezug auf die queere Community falsch, da hab ich eher den Eindruck daß es zu wirklich allen Körperformen Fans derselbigen gibt. Mann kann mal auf der falschen Party landen, klar, aber die Zeiten der frühen Neunziger wo man hysterisch gesund und unter 30 aussehen musste (um klar zu machen daß mann kein Virusträger ist) sind zum Glück vorbei. Und ja, Bauch kann auch durchaus recht sexy sein, Perfektion ist eh langweilig.

      • @Garak:

        Mir ist durchaus klar, dass ich bspw. auch auf eine Bear-Party gehen und dort voll Stolz meinen neugewonnenen Bauch präsentieren könnte. Und klar, natürlich gibt es auch unter queeren Menschen Fans aller Körperformen. Dennoch habe ich in den letzten Wochen bei verschiedenen Anlässen durchaus den Eindruck gewonnen, dass ich mit meinen jetzigen Körperformen häufig anders behandelt werde als früher - und das nicht im Bezug auf Sex und Dating (da hab ich gerade eh nicht so Bock drauf), sondern eben auch dann, wenn es lediglich darum geht, ein wenig Small Talk zu halten und mit gemeinsamen Freund:innen anzustoßen. Das fällt mir bei queeren Events leider auch stärker auf als bei solchen mit nicht vornehmlich queerem Publikum. Das soll aber auch gar keine Analyse sein, sondern stellt lediglich meine persönlichen Beobachtungen der letzten Wochen dar. Letztlich ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass ich auf queeren Events, also bei 'meiner' Community, einfach sensibler reagiere.

        • @Nickname 01:

          OK, "die queere Szene" gibt es natürlich nicht, d.h. kommt natürlich auf die Bereiche an, in denen Du dich bewegst. Ich hatte jetzt trotz eines gewissen JoJo-Gewichts ( über die Jahre zwischen 82 und kapp 100 kg bei 1,82m) in der links-aktivistischen Strömung der Firmennetzwerke praktisch keine Reaktion auf mein jeweiliges Aussehen - das wäre möglicherweise aber in der Karrieristen-Strömung selbiger Netzwerke schon anders. Und ich gebe auch zu: Selbstbewusstsein ist alles. Ich hab zum Beispiel meinen Spass daran, einem Kollegen der ordentlich Aufwand in den Muskelaufbau gesteckt hat zu zeigen daß es nicht sein Privileg ist sich auf der Tanzfläche zu später Stunde von seinem T-Shirt zu trennen. Und da sind wir wieder beim Artikel: Am besten nicht drum scheren was der Rest der Welt denkt. Und: aus Unsicherheit den Bauch einzuziehen schadet der Ausstrahlung wahrscheinlich mehr als das Einziehen der Optik hilft.

  • Als ob Schönheitsideale nur für Frauen gelten würden. Der Mann hat muskulös, aber bitte nicht zu extrem zu sein. Mit breiten Schultern, schmaler Taille und im besten Fall einem deutlichen Sixpack. Dass letzterer für die meisten Männer nur dann erreichbar ist, wenn der Körperfettanteil so gering ist, dass der Hormonhaushalt gestört ist? Geschenkt.

    Und diese Erwartung an Männer ist extrem persistent. Deutlich persistenter als das Ideal bei Frauen. Der optimale Männerkörper des alten Griechenlands ist dasselbe, wie heute. In diesen 3.000 Jahren hat sich das weibliche Ideal deutlich häufiger verändert: Rubensfrauen, Heroin-Chique, Body positivity, war alles dabei.

    Nur der Mann sollte immer muskulös und lean sein.

    Aber klar. Es ist ja immer besonders sinnvoll von einer Person auf eine ganze Gruppe zu schließen: Weil es einen Mann mit einem ironischen Shirt gibt, haben es alle Männer total einfach. Weibliche Doppelmoral als anschauliches Beispiel.

    • @Kriebs:

      Das männliche Schönheitsideal ist kein Geschenk, das Frauen den Männern auferlegt hätten. Vor 3.000 Jahren hatten Frauen weder gesellschaftliche Macht noch Mitspracherecht darüber, wie ein „perfekter“ Mann auszusehen hat. Dieses Ideal – stark, kämpferisch, muskulös – war ein männliches Selbstbild, entworfen und tradiert in einer Welt, in der Männer die Macht hatten, die Normen zu setzen.



      Und während Frauenrollen und weibliche Ideale über die Jahrhunderte mehrfach umgeformt wurden – weil wir sie halt nicht hatten, blieb das Männerbild erstaunlich konstant – weil es Männern selbst als Statussymbol diente, nicht weil Frauen es eingefordert hätten.



      Wenn heute so getan wird, als hätten Männer einfach nur „Pech“ mit einem unfairen Körperbild, blendet das die historische Herkunft komplett aus – und die Tatsache, dass dieses Ideal ursprünglich aus dem eigenen Geschlecht kam. GESCHENKT - Doppelmoral!

      • @Veloz:

        GERADE vor 3000+ Jahren existierten auch echte Matriarchate, z. B. die minoische Kultur, in denen für Männer die gleichen Schönheitsideale galten.

        Es gibt zwei Punkte, die die feministische Theorie gerne ausblendet: Frauen sind das "Nadelör" der menschlichen Fortpflanzung UND das Geschlecht, dessen Mitglieder sich historisch zu einem deutlich größeren Anteil tatsächlich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal fortpflanzen - AUCH in Gesellschaften mit Emanzipation und monogamem Beziehungsideal. Mit anderen Worten nutzt es vielen Männern nicht einmal, wenn gesellschaftliche Strukturen ihnen theoretisch eine Frau "zuordnen": Am Ende entscheiden die Frauen, wer tatsächlich zum Schuss kommt. Und da wollen Sie bestreiten, dass Frauen einen wesentlichen Einfluss darauf hatten und haben, was Männer an sich für attraktiv hielten und halten?

    • @Kriebs:

      Ich würde noch die Körpergröße ergänzen. Das Schönheitsideal Mann sieht mindestens 1,80m vor, viel mehr als 1,90m sollte es aber auch nicht sein.

      • @Fairchild670:

        Das stimmt absolut. Vor allem nachdem man kleineren Männern mit Selbstbewusstsein dann gerne noch das (sogenannte) "Napoleon-Syndrom" anhängt und damit jeden Mann mit einer Größe

  • "Während ich wegen etwas Luft im Bauch den Atem anhalte, führt dieser Mann stolz sein viszerales Bauchfett aus. Ich bin neidisch auf ihn und seine Gelassenheit."



    Stolz? Wohl kaum. Das nennt sich Selbstironie, die aus ebender Gelassenheit rührt, die so beneidet wird.

    • @Encantado:

      Gelassenheit ? Oder doch eher Gleichgültigkeit ? Könnte aber auch Respektlosigkeit seinen Mitmenschen gegenüber zeigen, denn die sehen ja, wenn auch meist ungewollt, dieses ganze Elend. So dunkle Sonnenbrillen kann man ja garnicht tragen 😎

      • @Alex_der_Wunderer:

        "Respektlosigkeit seinen Mitmenschen gegenüber ...dieses ganze Elend..."



        Wie schön, dass Männer ja ü-ber-haupt keinem Druck bezüglich ihrer Körper ausgesetzt sind, gell?

        Man kann sich nur wundern.

  • Es begegnen sich Gesundheits/Schönheits/Jugendwahn heute aufs Traurigste und "influencen" Individuen dahin, dass Arbeit am Selbst sich auf den Körper zu beziehen hat, so sind Menschen beschäftigt -



    das Geistige scheint nur noch eine Anekdote.



    Doch nur dieses hilft dem Menschsein aus seiner ihm innewohnenden Beschränkung.



    Der Druck auf Personen scheint mir nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beschränkt.



    Und T- Shirts mit Aufschriften zum Bauch sind meines Erachtens mehr eine Flucht nach vorn aus Verzweiflung, all den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein.

    • @Toni Zweig:

      "Und T- Shirts mit Aufschriften zum Bauch sind meines Erachtens mehr eine Flucht nach vorn aus Verzweiflung, .. "

      genau, erinnert mich immer an Bart Simpson's T-shirt



      "Loser, and proud of it!"

  • "Ich bin neidisch auf ihn und seine Gelassenheit. Und ich bin wütend auf die Welt, weil für mich immer noch andere Maßstäbe gelten."

    Dicke Männer gelten als undiszipliniert, wenig erfolgreich, willensschwach und wenig intelligent. Der Mann ironisiert mit dem T-Shirt, dass er raus ist aus dem Spiel.

    Der Unterschied zwischen Ihnen und diesem Mann ist, dass er nicht am Wettbewerb teilnehmen will. Ihr Problem ist der Wunsch an der Status- und Wettbewerbsgesellschaft teilzunehmen. Aber niemand zwingt Sie dazu, außer Sie selbst.

    Don’t Hate the Player, Hate the Game

  • Dieser Kampf ist sinnlos, solange es irgendeine gesellschaftliche Erwartungshaltung gibt, wird es auch immer Menschen geben, die dieser nicht entsprechen und sich dadurch unter Druck gesetzt sehen.



    Das eine Gesellschaft ohne Ideale (die sich durch eine schwere Erreichbarkeit qualifizieren) funktionieren kann halte ich für sehr unwahrscheinlich und für wünschenswert halte ich einen solchen Zustand auch auf keinen Fall, da gemeinsame Ideale eine wichtige, gesellschaftliche Funktion haben.

    Die Ideale einer Gesellschaft sollten im Einklang mit ihren gemeinschaftlichen Zielen stehen. Sich eine Gesellschaft auszumalen in der körperlichen Fitness und die dafür erforderliche Disziplin nicht als naheliegendes Ideal erscheinen fällt schwer.

    • @Julius Anderson:

      Danke, ein wichtiger Zusammenhang.



      Hinzu kommt, dass in Gesellschaften, in denen der Alltag überwiegend durch körperliche Betätigung bestimmt ist, die "Fitness" sich von selbst einstellt, deren Mangel hingegen sogleich lebensbedrohlich wird.



      Aus diesem natürlichen Anlass war "Fitness" bzw. Sport bis dato kein eigenständiges Thema und wurde es erst durch den englischen Adel, mutmaßlich als Ausgleich für deren "Müßiggang" ggf. hist. erstmalig vorwiegend sitzende Tätigkeiten.

    • @Julius Anderson:

      Sie mögen damit Recht haben.



      Jedoch finde ich es sollte sich zuerst um geistige und moralische Werte drehen und anschließend um körperliche.



      Sonst passiert genau das: Bodyshaming.



      Es besteht ein Unterschied wie man das Gegenüber auf Defizite aufmerksam macht.



      Es wird heute und wie angesprochen getan um sich selbst zu erhöhen.



      Das ist nieder und moralisch nicht akzeptabel.



      Man sollte dies nur tun wenn man diesen Menschen helfen will.



      Dann tut man es nämlich mit der angebrachten Menge an Respekt und formuliert Ratschläge, niemand wird sich ändern weil man ihn beleidigt.



      Ratschläge muss man natürlich nicht annehmen, man erhält sie und setzt sie wenn und wann man möchte um.



      Auch dies muss ein Berater akzeptieren oder es lassen zu beraten.



      Schon allein weil respektloses Verhalten als Vorbildfunktion disqualifiziert.



      Das ehesten was Sie damit erreichen sind psychische Probleme welche wohl kaum zuträglich sind.



      Daher: Ideale sind ein gutes Werkzeug, aber eben nur solange, wie man den Menschen beibringt damit umzugehen.



      Kein Mensch ist perfekt, meine Meinung hier vermutlich auch nicht 😉

    • @Julius Anderson:

      Das in einer patriachaken Gesellschaft, patriachale Ideale im Mittelpunkt stehen (so wie hier im Artikel) ignorieren Sie gekonnt. Schade eigentlich...

    • @Julius Anderson:

      Das leuchtet mir ein. Danke für für diesen erhellenden Blickwinkel.

  • Es ist ein allgemeines Problem, dass hier nicht zwischen Schönheit und Normalität differenziert wird.



    Schönheit basiert auf Gesundheit, wohlgeformten Proportionen und gleichmäßigen Gesichtszügen. Über das was schön ist herrscht ein überwältigender Konsens.



    Normalität ist etwas ganz anderes. Alle Menschen haben eigentlich gesundes Verhältnis zur Normalität, die naturgemäß eine viel größere Bandbreite an Größen und Körperformen zulässt. Kein Mann und keine Frau wird glücklich wenn er oder sie permanent auf Schönheit, sei es die eigene oder die der anderen fixiert ist.



    Jeder schaut sich gerne schöne Bilder von Menschen an, gelebt wird aber in der Normalität und das ist gut so.



    Das hier permanent getriggerte Bild von Patriachat und eingebildetem Machtgefälle ist zwar romantisch aber hat nichts mit der Realität zu tun.

    • @Dromedar:In:

      "Schönheit basiert auf Gesundheit, wohlgeformten Proportionen und gleichmäßigen Gesichtszügen. Über das was schön ist herrscht ein überwältigender Konsens."

      Nein! Schönheitsempfinden ist sehr individuell. Nur weil über sehr viele Kanäle bestimmte Bilder propagiert werden, muss man sich davon nicht unter Druck setzen lassen.



      Auf mich wirken z.B. viele Menschen, die "offiziell" als schön gelten, eher langweilig, weil ihnen das Individuelle fehlt.

  • Ich bin ein (zugegebenermaßen) eitler Mann und recht fit für mein Alter. Das liegt daran, das ich phasenweise sehr viel Sport mache. Ich hatte trotzdem nur einmal in meinem Leben einen Sixpack für ein paar Monate, als ich ungesunde fünf Mal die Woche ins Fitnesstudio gegangen bin.

    Der Sixpack: das körperliche Schönheitsideal bei Männern schlechthin. Wenn ein Mann einen Sixpack hat, dann hat er sich körperlich im Griff- so wird es uns Männern erzählt. Kaum erreichbar für die meisten Männer, aber fast alle hätten gerne Einen.

    Nun bin ich mittlerweile etwas nachgiebiger mit mir selbst und meinem Idealbild geworden. Sonst immernoch sportlich aber eben mit klitzekleinem Ü40 Daddy-Bauch. Kommentare dazu kommen hauptsächlich von Frauen in meinem Bekanntenkreis, verbunden mit der Erwartungshaltung, das ich es als Mann witzig zu finden habe, wenn meine Körperlichkeit bewertet, thematisiert und aufs Korn genommen wird.

    Eigentlich finde ich es halt genauso wenig witzig wie die Autorin des Artikels und könnte gerne auf dumme Kommentare verzichten.

    Der beschriebene Typ mit seinem Shirt, geht vielleicht auch einfach in die Offensive, um ebendiese dumme Kommentare vorwegzunehmen?....

    • @R. Mc'Novgorod:

      Genau die gleichen Erfahrungen mache ich als Mann mit 41 ebenso und das bereits seit der Jugendzeit.

      Daher stößt mir der Artikel auch übel auf. Das Schönheitsideal und der gesellschaftliche Umgang ist mit Nichten ein durch Männer erhaltenes Problem, sondern eben ein ganzheitlich gesellschaftliches und auch selbstgemachtes (wie die Autorin dann ja doch selbst anmerkt).

      Ich glaube nicht, das es sinnvoll ist jedes von Frauen erlebtes Problem auf Männer zu schieben - das weicht solche Probleme auf, die Tatsächlich Patriarchater Herkunft sind, und davon gibt es leider genug und deutlich schwerwiegender als dicke Bäuche.

    • @R. Mc'Novgorod:

      „Kommentare dazu kommen hauptsächlich von Frauen in meinem Bekanntenkreis…“

      Hm, möglicherweise weil Sie selbst die Phasen Ihres Sixpacks und der 5tägigen Quälerei (bestimmt mit nicht wenig Stolz) in Gesprächen thematisierten? Manchmal ist das wechselwirksam, manchmal wird man auch völlig grundlos auf die sportlichen Bemühungen anderer angesprochen. Hat zuweilen auch was mit dem eigenen „Attraktivitätslevel“ zu tun. Als (lt. vieler Aussagen anderer) optisch ansprechende und vor allem nicht meinem Alter entsprechend aussehende Person, bin ich vielfach von (vermutlich lt. eigenem Selbstbild weniger gutaussehenden) Menschen völlig ohne Einleitung oder Thematisierung in deren eigenen (geplanten) Trainingsplan involviert worden. Wie gesagt, ohne dass mich das interessierte oder ich die andre Person auf Äußerlichkeiten reduzierte oder bewertete. Ich glaube, das basiert auf einem gesellschaftlichen Rechtfertigungsdruck, dem weder ich noch mein*e Kumpel*Ine entkommen, wenn er/sie/es in meiner Gegenwart glaubt, unattraktiver zu sein und mich das gar nicht anficht. Weil ist ja mein*e Freund*In und hat so viel mehr / andere / wirkliche Qualitäten als das schnöde Erscheinunsgbild...

  • Als runde Frau und Mutter kann ich leider nur eines sagen:

    Dumme Sprüche von wegen:

    - wie sieht die aus?



    - was hat die an?



    - ist das Top nicht zu kurz für DEN Bauch?



    -was hat die für einen hintern?



    - ungeschminkt?

    Oder



    -warum haben die Kinder keine Socken an?



    - Dein Kind bekommt immer noch eine Einschlaf-Milch?



    - Man muss sich nach dem Kind richten ! ( witzig, bei Zwillingen. Nach welchen????)



    - du gibst deinem Kind die Flasche und stillst nicht?



    - du hattest einen Kaiserschnitt?

    … kamen zu 99% von Frauen.

    Wir machen uns als Frauen an vielen Stellen das Leben selber gegenseitig massiv schwer und bauen diesen Druck auf. Wir brauchen dafür (leider) die Männer nicht. Und auch in Social Media sind es meist Frauen, die „ schlanksein“ preisen und tolle Tipps geben.

    Und das Beispiel im Biergarten, ganz im ernst: in D trinken 20% der Frauen wissentlich in der Schwangerschaft. 10.000 Kinder kommen in D jährlich mit FAS zur Welt. Ich bin da froh, wenn jemand drauf achtet…. Klar ist eine Fehlinterpretation unangenehm, aber besser als ein beeinträchtigtes Kind aus einem unnötigem Grund! Alles andere ist die Aufforderung, wegzuschauen wenn eine Schwangere säuft.

    • @Lio:

      Es geht sie schlicht nichts an. Selbst wenn die Schwangere "säuft".



      Niemand braucht Moralaposteln, jede Frau weiß was Alkohol in der Schwangerschaft anrichtet oder wird darüber beim Feststellen dieser aufgeklärt.

      Da unsere Regierung dieses Suchtmittel unterstützt und fördert spielt da bei einigen auch der gesellschaftliche Druck (alle saufen, warum gibt es keine Saufabteile? Es ist Drogenkonsum), oder gleich die Sucht mit rein.



      Blöd das, aber dennoch geht es niemanden was an und niemanden (vor allem nicht jemand Fremden ohne Ausbildung im medizinischen Bereich) steht zu, da zu belehren.



      Es ist einfach übergriffiges Verhalten.



      Genauso wie jemand dicken zu sagen das wäre ungesund. Das weiß der/die-jenige schon, was Menschen benötigen ist positive Motivation und nicht Besserwisserei und Schamgefühl.



      Wenn man das nicht emphatisch rüber bringen kann ist es besser einfach die Klappe zu halten.

      • @Das B:

        Hmmm, ich denke mal, ginge es nicht gerade um die pöse "male gaze" und die peinliche Missinterpretation der thematisieren Rundung, würde man keinem Gastwirt auch nur den Hauch eines Vorwurfs machen, wenn er auf möglichen Alkoholmissbrauch aufmerksam macht....

      • @Das B:

        Ich finde das immer wieder witzig.

        Hier ist es übergriffig und die Sache der Frau.

        Und dann wird wieder an der Gesellschaft gemosert wegen mangelndem einmischen und Zivilcourage, wenn es genau so weit kommt.

        Was den jetzt?

        Und nein, es weis nicht jeder das Alkohol in der Schwangerschaft ab dem ersten Glas schädlich ist. Davon gehen die meisten in ihrer Blase aus.



        Mit ist verrammt oft Sekt oÄ angeboten worden, ist ja nur „ ein Glas

        In dem Fall hat der Wirt einen gemeinsamen Bekannten abgesprochen , damit der das regelt. Er hat sich nicht plump hingestellt und krakelt.

      • @Das B:

        Grundsätzlich haben Sie nicht unrecht, aber hinsichtlich Alkohol in der Schwangerschaft erhebe ich deutlichen Widerspruch. In einem solchen Fall halte ich es für absolut berechtigt, wenn Bekannte oder Kellner da zumindest nachhaken. Natürlich kann man sich in die Nesseln setzen, wenn man einer korpulenten Frau unterstellt, schwanger zu sein. Dann bittet man um Entschuldigung, aber man hat es ja gut gemeint. Das rechtfertigt die gewisse Übergriffigkeit in einem solchen Fall.

      • @Das B:

        Natürlich geht es Leute was an, wenn Leute in der Schwangerschaft saufen/rauchen, etc. Die Folgen trägt nämlich nicht nur die Person die säuft/raucht. Genauso geht es Leute auch was an, wenn andere ihre Kinder verprügeln.

      • @Das B:

        Natürlich geht es Leute was an, wenn Leute wissentlich in der Schwangerschaft Saufen, etc. Genauso wie es Leute was angeht, wenn Leute ihre Kinder verprügeln.

      • @Das B:

        D.h. also halt dich raus, etwas was jemand tut.



        Wenn ich also auf offener Straße meinen Sohn oder meine Tochter Ohrfeige dann hat sich jeder rauszuhalten, geht ja niemand was an.



        Das ist schon hart Tobak.

    • @Lio:

      Die Sorge wäre ernster zu nehmen hätte der Wirt VOR der Aushändigung des Getränks mal nachgefragt. So hätte er zu dem Schaden ja aktiv beigetragen scheint ihm ja „aufgefallen“ zu sein (wenn auch falsch).

    • @Lio:

      Natürlich ist auch der Mangel an Solidarität unter Frauen ein fester Bestandteil der Patriarchats.



      Würden die Frauen zusammenhalten und die Indoktrination oder dem "Pick me" Drang wiederstehen, wäre der Feminismus schon deutlich weiter.



      Und natürlich geben vor allem Frauen "Schminktipps" und "Schlankheitstipps" als SM content, es betrifft die Männer ja praktisch nicht. Ungefragte Tipps zu Erziehung und Geburt kommen auch daher vor allem von Frauen, weil die sich darum kümmern. Männer werden ja eher ohnmächtig bei der Geburt und kümmern sich im Durchschnitt grundsätzlich viel weniger um den Nachwuchs.



      .



      Aber ja das Beispiel mit der vermuteten Schwangerschaft kann man so und so sehen. Kommt vor allem darauf an, wie der Mann reagiert hat, als auf den Fehler hingewiesen wurde. Wobei ich es grundsätzlich doch eher etwas übergriffig finde. Wäre die Frau schwanger müsste der Mann davon ausgehen, dass die anwesenden Freunde/Bekannte dies am besten wüssten und die Frau bereits selbst ansprechen würden, oder nicht?

      • @sociajizzm:

        Ich bin froh, wenn Menschen aufeinander achten. Auch wenn sie sie nicht kennen. Ansonsten sind wir in einer traurigen egoistischen Welt.

        Das Patriarchate führt dazu das Frauen sich dissen und niedermachen?



        Ich finde das ist eine zu einfache Sichtweise, an allem immer anderen die schuld zu geben. Hier ist es dann wieder der starke Mann und die Frauen, die es nicht schaffen sich zu verbünden. Das gibt mir das Bild, dass die Frau alleine scheinbar nicht stark genug sei.



        Ich halte nichts von dieser Opferhaltung, weil ich mich als stark genug sehe davon auszubreche

        Sie reden dazu vom Pick-Me-Drang der Frau, den es zu überwinden gilt. Der alleine reicht vollkommen aus, um den Anstoß zu geben für diesen Wettbewerb.

        MomBashing sind keine netten Tips. Das ist teilweise ein Kampffeld und voll von desinformation. Ich bin hier massiv angegangen worden, weil ich gegen desinformationen angegangen bin. Wie oft liest man, „stillen reiche im ersten



        Lebensjahr und essen sei nur Spaß? Sagt die WHO.“

        • @Lio:

          Ich habe das auch nicht als "nette Tips" verstanden, ist schon verdammt übergriffig.



          .



          Wieso Opferhaltung? Jede:r kann sich doch verhalten, wie er/sie will. Nur weil man das Systhem der Ausbeutung durch das Kapitalistische Sys versucht zu analysieren ist man ja nicht in einer Opferhaltung. Feministische Theorie kann die mangelde Solidarität gut erklären. Es gibt ja nicht nur Diskriminierung auf der Basis vom Geschlecht, sondern dann noch Aussehen, Religion, Herkunft, Name, Vermögen. Auch davon handelt feministische Theorie.



          Jede:r kann individuell sein/ihr Bestes geben und dagegen jede Form der Diskriminierung Kämpfen.

          • @sociajizzm:

            Ich finde, @Lio hat da schon einen Punkt. Dass es einen Wettbewerb innerhalb der Geschlechter um die bestmögliche Paarung gibt, ist ja nun nicht frauenspezifisch - ebensowenig, dass sich daraus geschlechtsinterne Eigendynamiken entwickeln. Männer machen sich genauso gegenseitig fertig, um eigene Dominanz innerhalb ihres jeweiligen Rollenbildes zu entfalten und damit attraktiver für das andere Geschlecht zu werden. Wenn die feministische Theorie hier unterstellt, dass das ein grundsätzlich anderer, weniger fremdbestimmter Mechanismus sei, unterschätzt sie meines Erachtens massiv die Macht der Frauen als Partnerwählerinnen.

  • "Ich kann die Absurdität dieses Moments kaum fassen. Während ich wegen etwas Luft im Bauch den Atem anhalte, führt dieser Mann stolz sein viszerales Bauchfett aus. Ich bin neidisch auf ihn und seine Gelassenheit. Und ich bin wütend auf die Welt, weil für mich immer noch andere Maßstäbe gelten."



    Diese Maßstäbe, so meine Wahrnehmung, gelten aber vor allem in urbanen Gebieten. Bei mir hier, sehr dörflich, Osten, gibt es keine Häme wegen irgendwelcher Rundungen. Im Gegenteil, wer hier im Dorf kein Pläuzchen schiebt wird eher bemitleidet als gehänselt.



    Sich über alles einen Kopf zu machen ist doch eine sehr städtische Angewohnheit.



    Und das ist für mich die Absurdität, dass in Städten, die ja gerne proklamieren aufgeklärter und progressiver zu sein, derlei Themen so hohe Wellen schlagen UND dem Einzelnen Kopfzerbrechen bereiten.



    Wahrscheinlich liegt es aber nur daran, dass in Städten einfach viel mehr Menschen, viel mehr Charaktere, viel mehr Anschauungen aufeinandertreffen und sich ob der urban aufgezwungenen Nähe, einfach nicht aus dem Blickfeld und aus dem Weg gehen können.

    • @Saskia Brehn:

      stimmt auf dem Land gibt es ja kein Internet und damit kein SM und auch keine Modezeitschriften. Da leben die Menschen völlig ohne Kontakt zum derzeitigen Schönheitsideal faktisch hinterm Mond in einer ganz anderen Realität.



      Über das Aussehen wird nicht gelästert und Frauen können auch so viele Liebhaber:innen haben wie sie wollen, niemand käme darauf sie eine "Schl.." zu nennen sondern die ist ein janz toller Hecht. Sorry aber ich bin auf "dem Land" aufgewachsen und zur Schule gegangen, es ist leider die selbe Sch... wie in der Stadt, es ist eher noch viel schlimmer weil jede:r jede:n kennt.

    • @Saskia Brehn:

      Auf dem Dorf gilt: Eine großäugige, vollbusige 20-Jährige mit Wespentaille muss kein Mitleid fürs fehlende Pläuzchen erwarten – höchstens einen Strauß Komplimente, ein paar zweideutige Sprüche, dumme Anmachen , Übergriffe und neidische Sticheleien, serviert ohne Filter, direkt zwischen Milchregal und Feuerwehrfest.

      • @BrendanB:

        Auf einen solchen Dorf gilt man auch als gestört wenn man kein Bier trinkt.



        Das ist genauso abartig wie Menschen zu "bemitleiden" weil sie keine Plauze haben.



        Das ist exakt das gleiche Bodyshaming und Mitleid müsste man eigentlich mit den Idioten haben die meinen über den Körper eines Anderen zu entscheiden.



        Es zeugt einfach von charakterlicher Insolvenz.



        Leben und Leben lassen - easy as it is.



        Man kann eine eigene Meinung haben. Man muss diese aber nicht raushauen wenn die derart niveaulos ist.

        • @Das B:

          "Man kann eine eigene Meinung haben. Man muss diese aber nicht raushauen wenn die derart niveaulos ist."



          Man KANN eine eigene Meinung haben - wie großzügig. Man soll sie aber nicht äußern, wenn sie niveaulos sind. Wer bestimmt, was niveaulos ist?



          Verzeihung, das ist kompletter Mist. So argumentiert die neue Rechte.



          Wer Pluralismus will, der duldet nicht nur jedem Menschen seine eigene Meinung, der ermutigt jedermann zu einer eigenen Meinung.



          Und selbst wenn da "niveaulose" Meinungen dabei sind, ist das überhaupt kein Problem, so lange sie sich im Rahmen des Grundgesetzes befinden.

          • @Saskia Brehn:

            Wer eine harsche Reaktion auf eine geäußerte Meinung als Angriff auf die Meinungsfreiheit abtut und pauschal mit dem Grundgesetz argumentiert, verkennt dessen Sinn. Das Grundgesetz schützt nicht vor Widerspruch; im Gegenteil, es garantiert auch das Recht anderer, hart oder deutlich zu kritisieren. Kritik als Diffamierung oder grundgesetzwidrig zu etikettieren, schränkt den offenen Diskurs ein und verwandelt Meinungsfreiheit in Einbahnkommunikation.

            Verzeihung, das ist genau das, was die neue Rechte praktiziert.

          • @Saskia Brehn:

            Laut diesen Grundgesetz sind alle Menschen frei, auch in ihrer Entfaltung.



            Wenn Sie also übergriffig (niveaulos) für Andere entscheiden was diese tun sollen empfinde ich das als unnötig.



            Wenn ich schreibe man muss nicht bedeutet das immernoch, dass man es kann.



            Was das Thema rechts hier zu suchen hat könnte man sich fragen.



            Schon traurig, dass sie Diese nutzen um ihre Meinung zu verstärken.



            Auf mich wirkt es unglaubwürdig.

        • @Das B:

          "Man kann eine eigene Meinung haben. Man muss diese aber nicht raushauen wenn die derart niveaulos ist."



          Ein Recht auf eigene Meinung, deren Erlaubnis sie zu äußern, vom Niveauverständnis anderer Leute abhängt, ist keins.

          • @Encantado:

            Wer meint, „Das sollte man nicht sagen“ sei der erste Schritt zum Verbot, hat Meinungsfreiheit nicht verstanden. Kritik ist keine Zensur, sondern selbst ein Grundrechtsgebrauch. Zwischen gesellschaftlicher Missbilligung und staatlichem Verbot liegen Welten – wenn Sie das vermischen, argumentierteren Sie auf Sand, nicht auf Recht.

            Wer darüber nachdenkt oder öffentlich sagt, dass bestimmte Meinungen vielleicht nicht immer geäußert werden sollten, stellt damit das Grundrecht in keiner Weise infrage.

            Wenn jemand sagt: „Muss man das wirklich in dieser Situation sagen?“, ist das eine Meinungsäußerung über eine Äußerung. Also selbst eine Ausübung von Meinungsfreiheit.

            Das ist etwas völlig anderes als ein Rechtsakt oder eine politische Forderung, eine Äußerung zu unterbinden.

          • @Encantado:

            Das B hat ja auch niemandem das Recht abgesprochen, die eigene Meinung zu äußern, sondern nur bezweifelt, ob sie unter allen Umständen geäußert werden muss, wenn das Niveau auf Ebene des Marianengrabens liegt; eine Frage selbstverständlich, die von denjenigen, an die sie gerichtet ist, mit "Ja" beantwortet wird. Was jedoch nicht in Anspruch genommen werden kann, ist Widerspruchsfreiheit.

            • @BrendanB:

              "niemandem das Recht abgesprochen, die eigene Meinung zu äußern, sondern nur bezweifelt, ob sie unter allen Umständen geäußert werden muss"



              Öffentliche Überlegungen, dass Meinungen nicht geäußert werden müssen, sind der erste Schritt zum Nicht-Sollen und Verbotsabsichten...

              • @Encantado:

                Stellen Sie sich vor man kann nur einen Schritt gehen und dann stehen bleiben.



                Zumal ich lediglich meine Meinung gesagt habe und niemanden etwas verboten habe.



                Was sie daraus drehen ist ihre Sache.



                Und ja solange Fremdenhass und Rassimus als Meinung gelten finde ich diesen Schritt mehr als angemessen.



                Hat aber nichts mit den Thema zu tun.



                Das Thema ist das ich es dreist und übergriffig empfinde, wenn Außenstehende egal mit welcher Intension die Entscheidungen eine Privatperson in unangemessener Weise kritisieren.



                Darunter fällt - vermeintlich - Schwangeren zu erklären was sie tun und lassen sollen.



                Das geht sie schlicht nichts an, genauso ob die Frau schwanger ist.



                Es fällt für mich unter die Kategorie "Abtreibungsgegner".



                Solange das Kind im Körper der Frau steckt ist es allein ihre Entscheidung was sie damit und daraus macht.



                Es sei denn sie verlangt nach Hilfe.



                Wie gesagt freundliche Ratschläge sind ok, aber nur wenn man ihr trotzdem die letztendliche Entscheidung überlässt.

  • In welcher Enklave bewegt sich die Autorin?

    Vielleicht hilft es, mal den Freundes- und Bekanntenkreis zu wechseln. Was irgendwelche Deppen am Straßenrand denken, kann Frau (und natürlich auch Mann) doch egal sein. Und natürlich hilft es, Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich nicht selbst unter Druck zu setzen...

  • "Ich kann die Absurdität dieses Moments kaum fassen. Während ich wegen etwas Luft im Bauch den Atem anhalte, führt dieser Mann stolz sein viszerales Bauchfett aus. Ich bin neidisch auf ihn und seine Gelassenheit. Und ich bin wütend auf die Welt, weil für mich immer noch andere Maßstäbe gelten."

    So ein Blödsinn. Tragen Sie doch einfach so ein Shirt wenn Sie wollen. Es wird Sie niemand davor abhalten. Die halbe Welt sind Frauen, macht nicht immer andere dafür verantwortlich für euer Leben!

    • @Alter WeißerMann:

      Solange es nicht in allen Bereichen vollumfängliche Gleichberechtigung für Frauen gibt, halte ich es für legitim, wenn Frauen die Männer für viele Missstände verantwortlich machen, denn bis dahin werden die "Regeln" vor allem durch alte weiße Männer festgelegt.

      • @Truhe:

        Jetzt sind also die alten weißen Männer daran schuld das "Mann" sich in der Öffentlichkeit ohne Scham mit Plautze zeigen darf und Frau nicht? Und falls er daran keine Schuld hat dann an irgendetwas anderem, was Frauen benachteiligt. Na dann.

      • @Truhe:

        Nein tun sie nicht. Die Gleichberechtigung ist erreicht. Jetzt liegt es an jedem Einzelnen, daraus was zu machen. Die kontinuierliche Wiederholung, dass es ein Patriarchat gäbe macht diese Behauptung nicht wahr. Es ist eben viel einfacher andere für irgendwelche Zustände verantwortlich zu machen, als selbst Hand anzulegen.

        • @Alter WeißerMann:

          Na endlich erklärt mal ein alter weißer Mann den Frauen, wie sie zu leben haben.. /s

          Tak for kaffe!

          • @la suegra:

            Frage: Wo ist WIRKLICH der Unterschied zwischen dem Mann mit dem Bauch und dem passenden selbstironischen T-Shirt und der Frau, die lieber keinen Anlass entstehen lassen möchte, so ein T-Shirt zu tragen?

            Könnte es sein, dass BEIDE auf eine gesellschaftlich oktroyierte Bauch-weg-Doktrin reagieren, nur halt unterschiedlich? Und kann der Mann sich seine weniger konformistische Haltung wirklich "leisten"? Wird sein Bauch (bzw. er insgesamt) dadurch attraktiver oder sozialadäquater? Und falls(!) ja, ist das möglicherweise eher seiner souveränen Haltung geschuldet als seinem Geschlecht?

  • Dass bei einer Frau mit Bauch gedacht werden kann, sie sei schwanger, hat jetzt nun mal nichts mit Patriarchat zu tun. Da wird mal wieder weit übers Ziel hinaus geschossen. Ansonsten gehe ich bei beiden Geschlechtern davon aus, sie hätten sich nicht im Griff. Krankheitsbedingte Plauzen sind doch eher die Ausnahmen. Ist aber auch egal, ich halte auch andere menschliche Erscheinungsformen für ein Zeichen von mangelnder Disziplin. Ich drück es nur niemandem auf der Straße aufs Auge.

    • @BrendanB:

      "Krankheitsbedingte Plauzen sind doch eher die Ausnahmen."



      Mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig. Zum Beispiel gibt es Menschen mit psychischen Erkrankungen, die bestimmte Medikamente nehmen müssen. Zu einer typischen Nebenwirkung gehört ein Schwangerschaftsbauch bzw. Bierbauch. Solche Frauen und Männer leiden da ziemlich drunter, gerade weil "Zeichen von mangelnder Disziplin" suggeriert wird. Und man weiß, auch wenn die Leute es nicht sagen, so denken sie es doch.

    • @BrendanB:

      Epic fail: Die Objektifizierung von Frauenkörpern schreibt mittlerweile null Bauch, da eher noch ein Loch zwischen Zwerchfell & Hüften vor. So ist alles, was nach mehr aussieht für Männer entweder neues Leben oder eine Frau die sich nicht im Griff hat. Weiterhin jetzt mal ein paar Fakten für das Medizingenie hier im Forum, zu Frauenbäuchen die im direkten Vergleich nichts mit den vielen Männerwampen gemein haben, die tatsächlich entstanden sind, weil Mann sich nicht im Griff hat. Frauen bekommen regelmäßig Blähbauch mit der Periode, das verschwindet auch wieder & weiterhin sind Hormone auch mit Beginn des Klimakteriums für Gewichtszunahme verantwortlich. Darüber hinaus werden überdurchschnittlich viele Frauen krankheitsbedingt dick durch Endometriose, PCOS, Cushing-Syndrom, Schilddrüsenfehlfunktionen, Lipödem & das alles OHNE schlechtes oder zu viel Essen. Auch Reizdarmbeschwerden & Rektusdiastase (nach Schwangerschaften) können dazu führen, dass sich bei der Frau kein flacher Bauch mehr einstellt, egal wie viel sie trainiert. Abgesehen davon finde ich einen mangelnden Horizont sowie oberflächliche Verurteilungen schlimmer als mangelnde Disziplin.

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Ihre medizinische Aufzählung ist sicher nicht falsch – aber sie ändert wenig an meiner eigentlichen Aussage. Natürlich gibt es viele Ursachen für Bauchform und Gewicht, bei Männern wie bei Frauen. Mir ging es darum, dass nicht jede Beobachtung oder Einschätzung automatisch dem "Patriarchat" entspringt. Wenn man sofort Krankheiten oder besondere Umstände ins Feld führt, wirkt das schnell wie ein Generalvorbehalt gegen jede Kritik an Selbstdisziplin. Dass Schönheitsideale unterschiedlich streng bei Männern und Frauen angewendet werden, mag stimmen oder auch nicht. Aber das heißt nicht, dass jede Bemerkung darüber ein Angriff ist. Wir könnten vielleicht eher anerkennen, dass es sowohl gesellschaftliche Erwartungen als auch persönliche Verantwortung gibt – und nicht alles in einen Kampf der Systeme übersetzen. Und vor allem sollten Frauen vorsichtig darin sein, Spekulationen darüber anzustellen, wie Männer im Allgemeinen mit Erwartungen an ihre Optik umgehen.

        Ein dicker Bauch mit lustigem T-Shirt Spruch sagt erstmal nichts aus und manchmal ist eine Zigarre auch einfach nur eine Zigarre.

      • @Lou Andreas-Salomé:

        „Die Objektifizierung von Frauenkörpern schreibt mittlerweile null Bauch, da eher noch ein Loch zwischen Zwerchfell & Hüften vor.“ Das stimmt schon seit mindestens zehn Jahren so nicht mehr. Schon mal was von Body-Positivity gehört? Und Übergewicht entsteht durch schlechte, übermäßige Ernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel. Sie ist ein rein kulturelles Phänomen, oder kennen sie ein einziges übergewichtiges wild lebendes Tier? Die ganzen Krankheiten, die sie aufzählen mögen die Wahrscheinlichkeit übergewichtig zu werden erhöhen, sie sind aber nicht die Ursache dafür.

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Sehr gut!

      • @Lou Andreas-Salomé:

        "Die Objektifizierung von Frauenkörpern schreibt mittlerweile null Bauch, da eher noch ein Loch zwischen Zwerchfell & Hüften vor. So ist alles, was nach mehr aussieht für Männer entweder neues Leben oder eine Frau die sich nicht im Griff hat."

        Und? Muss ich mich als Frau darauf einlassen? Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich scheinbar viele Frau von solchem Quatsch beeinflussen lassen. Unsere Mutter hat uns Selbstbewusstsein beigebracht.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          „Und? Muss ich mich als Frau darauf einlassen?“ Auf gar keinen Fall, ich wage selber gerade ein „Experiment“ mein Äußeres betreffend, kann aber schon mal so viel ernüchterndes berichten: Entspreche ich nicht dem Bild dass die Gesellschaft von mir haben möchte, werde ich nicht ernst genommen, Respekt bleibt auf der Strecke und im besten Fall werde ich ignoriert. So viel dazu. Nun sind Mütter leider unterschiedlich und ich schätze, es hängt viel damit zusammen, dass auch Frauen geprägt sind, sich durch männliche Augen zu sehen. Die Beeinflussung kommt von außen und wird bereits den Mädchen oktroyiert, was und wie sie etwas zu ihrem Erscheinungsbilde beitragen / optimieren können. Es dauert Jahrzehnte das zu erkennen und bedarf eines dickeren Felles, als das was manche vor sich hertragen, sich dagegen zu wehren. Zumal wie bereits in meinem Experiment erkannt, hat frau irgendwann das Selbstwertgefühl, nicht zu entsprechen, wird sie noch weniger ernstgenommen, als wenn die Hupen aus dem Shirt purzeln und der Rock bestenfalls einem breiten Gürtel entspricht.

          • @Lou Andreas-Salomé:

            zu schön darf die Frau aber auch nicht sein, weil das ist dann auch wieder von Nachteil laut offiziellen Studien.

            Das ist geradezu kafkaesk!

            • @sociajizzm:

              Ich WEISS 😔

          • @Lou Andreas-Salomé:

            Da wäre es jetzt ganz interessant zu wissen, welches Experiment Sie wagen😉



            Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass Sie beschlossen haben auf Körperhygiene zu verzichten, wenn ich das aber jetzt mal als Beispiel nehme, muss ich ehrlicherweise zugeben, das wäre für mich schon ein Thema, einen Menschen zumindest etwas kritischer zu beäugen.



            Das ist nicht toll, das ist mir klar, aber tja, langes Haar ist nicht gleich langes Haar um ein Beispiel zu nennen.

            • @kiwitt:

              Nein, das nicht. Hygiene ist wichtig und freitags wird gebadet 😀 aber ich entsage dem gesellschaftlichen Druck als Frau auf den ersten Blick erkennbar, geschweige denn augenscheinlich gefällig auszusehen. Das befreit ungemein… ich versuche unsichtbar zu sein, die Kehrseite der Medaille ist wie gesagt, völlige „Standeslosigkeit“

          • @Lou Andreas-Salomé:

            Gut. Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der es normal war, dass Frauen ihr eigenes Geld verdienen und auch sonst weniger von ihren Männern abhängig waren. Das macht natürlich selbstbewusst. Allerdings sind auch meine Freundinnen aus dem Schwarzwald selbstbewusst und scheren sich wenig darum, irgendwelchen Idealen aus den Medien zu entsprechen.

            Ich entspreche keinem der gängigen Frauenbilder (ich habe meinen eigenen Stil, der sich wenig um aktuelle Modetrends kümmert und bin nicht nah an 90-60-90) aber ich werde von meiner Umgebung trotzdem ernst genommen. Hat vielleicht etwas mit meinem Auftreten, Handeln und ein klein wenig mit Können zu tun. Das liegt auch am Freundeskreis. Aber den kann man sich ja passend suchen. Menschen, die einen nicht ernst nehmen, weil man nicht einem Idealbild entspricht, sind es nicht wert, dass man sie kennt.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              D’accord. Nun, ich hab selbst „meinen eigenen Stil“ abgelegt und übe mich in Unsichtbarkeit. Ernst genommen wird frau dann eben nicht im öffentlichen Raum, den kann ich mir nicht aussuchen, muss mich jedoch drin bewegen. Und dieser zeigt eindrucksvoll, wie durchdrungen er von einem patriarchalen Bild auf die Frau ist, die abgetan wird, sobald sie sich diesem Bild wiedersetzt.

  • Laut taz ist das Patriarchat offenbar überall...

    • @Zven:

      Nicht nur laut taz. „Sexismus ist überall. Es ist eine Struktur, die unsere Gesellschaft durchdringt, und wir müssen ihn immer wieder benennen und bekämpfen.“ (Bell Hooks) Das ist gängige Ansicht/Theorie bei extrem vielen Feministinnen. Aus meiner Sicht ist diese engstirnige Herangehensweise eine Konsequenz daraus , dass alles nur aus der Machtperspektive betrachtet wird. Die Grundstory lautet: Männer haben in der Gesellschaft mehr Macht als Frauen und dominieren daher. Aus dem Grund ist unsere Gesellschaft durch und durch frauenfeindlich. Deswegen ist alles sexistisch und muss benannt und geändert werden. Dass Männer keine homogene Gruppe sind wird dabei genau so geflissentlich übersehen, wie die Tatsache, dass es sehr viele Subsysteme gibt, in denen es Frauen besser/leichter oder genauso schwer haben. Long story short: Es wird gern mit zweierlei Maß gemessen.

      • @QuantumRider:

        „Das ist gängige Ansicht/Theorie bei extrem vielen Feministinnen.“ Keine Theorie sondern Fakt der (im Übrigen auch von männlichen) Soziologen erforscht & bestätigt wird. Sie haben Recht, die Macht lag & liegt noch immer im Patriarchat begründet, dabei handelt es sich aber nicht um ein Narrativ sondern um ein, die Gesellschaft seit Jahrhunderten dominierendes Konstrukt. Hier von „Storys“ zu sprechen kann nur einem privilegierten Mann einfallen, dem diese Struktur auf Grund seines bevorzugten Geschlechts in der von seinen Vorfahren androkratisch geprägten Welt gar nicht auffällt. Im Patriarchat geformte Frauen unterliegen demselben male-gaze auf den weiblichen Körper wie Männer, erschwerend kommt hinzu das Es-kann-nur-eine-geben-Syndrom, dass eine beispiellose Rivalität zwischen Frauen fördert, um bei den machtführenden Männern auch stets an der Spitze zu bleiben. Humoristisch aufgearbeitet von C. Kebekus, zeigt es den Aufbau der gesellschaftlichen Normen unter denen „Alibifrauen“ (M. Daly) den Bedingungen & Ansprüchen der Männerwelt entsprechen & Geschlechtsgenossinnen abwerten, so oft & soviel es bedarf, um die eigene fragile Stellung in der Männerwelt zu bewahren.

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Das Narrativ besteht darin, diese Macht überzubetonen und sich damit häufig den Blick auf das Wesentliche zu verstellen. Übergewicht und der negative Blick vieler Menschen darauf ist kein Problem, das durch das Patriarchat verursacht wird oder nur Frauen betrifft. Und, dass sie Stutenbissigkeit und weibliches Ego als Erklärmuster für das von ihnen beschriebene Verhalten weglassen ist genau die Engstirnigkeit, die ich meine. Ihr Blickfeld wird dadurch eingeschränkt.

          • @QuantumRider:

            Wie schon gesagt, aus Ihrem privilegierten Blickwinkel können Sie sich das alles hübsch einfach zeichnen. Das Ihnen als Mann die hegemoniale Machtasymmetrie zu Gunsten der Androkratie nicht bewusst ist liegt in der Natur der Dinge. Wünschenswert wäre ein Diskurs und/oder Perspektivwechsel und nicht das grundleugnende Ablehnende weil-nicht-sein-kann-was-nicht-sein-darf, aber hey, machen Sie wie sie wollen. 🤷‍♀️ Denn 1. Verkennen und negieren Sie die Aussage des Artikels, die in der unterschiedlichen Betrachtungsweise und Sicht auf die Bäuche von Männern (verzeihlich) und Frauen (no-go) gerichtet wird. 2. Nein, ganz im Gegenteil, ich habe ziemlich deutlich beleuchtet, inwiefern „Stutenbissigkeit“ und weibliches Ego geprägt durch Erziehung im Patriarchat ebenfalls seinen toxischen Einfluss nimmt, auf das Selbstbildnis von Frauen. Haben Sie mein Kommentar überhaupt gelesen oder geht’s prinzipiell ums anti-sein? 🤷‍♀️Nicht ich agiere hier mit Scheuklappen 😉

            • @Lou Andreas-Salomé:

              Richtig, ich negiere die Aussage des Artikel. Ich bin anderer Ansicht. Bäuche gelten bei Männern ebenso als nicht erstrebenswert und wenn es sich um eine Wirtin statt eines Wirtes gehandelt hätte, hätte der dumme Spruch dem Typen gegolten („Gebt dem Schwangeren da kein Bier“).

      • @QuantumRider:

        "Engstirnige Herangehensweise"? Sie meinen wohl "weise Erkenntniss". Sexismus ist überall! Ausnahmen bestätigen die Regel. Selbstverständlich ist es feministischer Konsens, dass weder Männer noch Frauen eine homogene Gruppe sind. Das ändern nichts an weit verbreiteten Tendenzen und für die gesammte Gesellschaft geltenden Beobachtungen. Im Feminismus wird auch thematisiert, dass auch Männer unter dem Patriarchat leiden. Und nicht nur die Männer halten das Patriarchat am Leben.

        • @sociajizzm:

          Nein das war kein typo, ich meinte engstirnige Herangehensweise. Diese bezieht sich darauf, dass man in allem nur patriarchale Strukturen und Sexismus sieht. In dem konkreten Beispiel hier wird so getan als ob das gesellschaftliche Mobbing von Dicken nur für Frauen existieren würde bzw. der „male-gaze“ es halt für Frauen schlimmer macht. Dafür gibt es keine Belege. Lediglich die (engstirnige) feministische Sichtweise: Patriachat.

          • @QuantumRider:

            Schluss mit der Märchenstunde, hier haben Sie Ihre Belege…

            „In diversen Lebensbereichen (Arbeit, Bildung, Beziehungen, Gesundheitswesen etc.) wurde dabei eine Schlechterstellung von dicken Frauen im Vergleich zu dicken Männern festgestellt. Dass für diese verstärkte Benachteiligung ästhetische Gründe beziehungsweise die genderspezifischen Rollenerwartungen einer patriarchalen Gesellschaft eine grosse Rolle spielen, zeigt sich unter anderem daran, dass Frauen überproportional von sozialen Sanktionierung für Hochgewicht betroffen sind als Männer, wobei die Diskriminierung dicker Frauen in einem wesentlich tieferen BMI-Segment beginnt als jene von Männern“

            „Hochgewichtige Frauen sind auch in diesem Lebensbereich (Medizin) schlechter gestellt als Männer und Mediziner*innen empfehlen Frauen schon bei einem deutlich niedrigeren BMI eine Gewichtsreduktion als sie dies bei Männern tun“

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            PS: Wer ist hier engstirnig? Bitte erweitern Sie einfach mal Ihren Horizont, das geht nicht mit ‘nem Radius von 0°

            • @Lou Andreas-Salomé:

              Inwiefern sind denn jetzt hochgewichtige Frauen medizinisch schlechter gestellt als Männer wenn sie früher auf ein medizinisches Problem hingewiesen werden? Das ist ein Vorteil, ein Privileg. Beschweren sie sich auch darüber, dass ihr Hautkrebs früher erkannt wird? Und das Konzept eines Radius der in Grad und nicht in Meter gemessen wird ist mir tatsächlich neu, da muss ich wohl mal meinen Horizont erweitern ;)

              • @QuantumRider:

                Nach Belegen schreien und sie dann nicht lesen wollen, sooo führt man eine qualifizierte Debatte 🤭

      • @QuantumRider:

        Es darf mittlerweile auch bei uns Männern angekommen sein, dass Männlichkeit nicht angeboren, sondern sozialisiert ist. Keine Sorge, mann muss deswegen nicht zum Masochisten werden. Bis wir unsere Privilegien los sind, sind wir beim jetzigen Veränderungstempo längst tot.

    • @Zven:

      Nicht nur laut taz, das ist ein soziologisch anerkannter Fakt.

      • @la sicaria:

        "das ist ein soziologisch anerkannter Fakt."



        In feministischen Kreisen jedenfalls.

    • @Zven:

      Ich würde der TAZ mal z.B. Online Dating empfehlen. Es gibt zahlreiche Frauen und es sind überwiegend Frauen, die extreme Schönheitsideale erwarten. Da kommt kein "normaler" Mann mehr mit. Soll mir zwar egal sein. Ist aber Fakt.

      • @nurmalsonebenbei:

        liegt aber daran, dass auf den Plattformen auf 1 Frau rund10 Männer kommen. Da haben dann natürlich die Frauen "freie Wahl". ;-)



        Ändern aber nichts daran, dass außerhalb von Dating Plattfomen eigentlich fast nur Frauen auf ihr äußeres Erscheinungsbild reduziert werden. Essstörungen sind nciht umsonst vor allem beim weiblichen Geschlecht weit verbreitet.

        • @sociajizzm:

          "Ändern aber nichts daran, dass außerhalb von Dating Plattfomen eigentlich fast nur Frauen auf ihr äußeres Erscheinungsbild reduziert werden."

          Ganz bestimmt. Habe selten etwas Weltfremderes gelesen als das. Außerhalb von Dating Plattformen haben es dieselben Männer leicht und dieselben Männer schwer. Liegt ganz einfach daran, dass Frauen genauso visuelle Wesen sind und auf eine ansprechende Optik anspringen wie Männer. Das ist auch ihr gutes Recht. So zu tun als wären Frauen die besseren Menschen tut dem Feminismus keinen Gefallen.

      • @nurmalsonebenbei:

        taz macht doch Online-Dating. Ständig! - „Charmante Z. (46, links) sucht... [...] Eine schöne Zahl." So animiert sie ihre Leser*innen. Ich fall da immer wieder drauf rein.

    • @Zven:

      Historisch gesehen ja, oder soll die Unterdrückung der Frau nun schöngeredet werden?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Historisch gesehen war es ein Überlebenskampf. Ohne zusammenarbeit hätte nichts funktioniert.



        Da wird gerne auf die oberen Prozente geschaut die Macht hatten und der Schluss gezogen alle Männer hätten profitiert.



        Die Mächtigen Frauen werden dann immer gekonnt ignoriert.

  • Das erlebe ich alles völlig anders.

    Ich bin ein echt gerne essender Genießer. Habe von daher nicht die heute geforderte, „geshapte“ Sixpack-Figur. Vorsichtig ausgedrückt. 😂

    Frauen sind es, die mich hemmungslos darauf ansprechen. Wohl, weil sie, die mich meist kennen oder zumindest meinen, mich einschätzen zu können, voraussetzen, dass ich es mit Humor nehme. Was eine richtige Einschätzung ist.

    Männer sind es, die meist sensibler sind. Klar: sie sind es inzwischen gewohnt, dass jedes ihrer Worte besonders gewogen wird.

    Was eine Frau sagt, ist erstmal „taff“. Beim Mann kommt man zu ganz anderen Ergebnissen bei gleichem Wortlaut.

    Brülle ich gleich, irgendwie im Geschlechterkampf verhaftet, von wegen „Matriarchat“ los? Nö. Beleidigt bin ich auch nicht. Und wenn jemand mich nicht schön findet: weggucken hilft.

    Im Übrigen: mein Bauch gehört mir. Auch, wenn das, was rauskommt, nicht wie neues Leben aussieht.

  • Wie man mit seinem aussehen umgeht liegt immer an einem selbst.



    Den Männern im mittleren Alter ist das egal weil es ihnen egal sein kann. Was Beziehungen oder die allgemeine Paarbildung angeht ist man als Kerl in dem Alter damit eigentlich durch. Man hat da oft überhaupt keine Lust mehr drauf. Also ist einen auch egal ob man attraktiv wirkt oder nicht. Und vermutlich wollen die mit den lustigen T-Shirts sich genau darüber lustig machen, also über die denen es nicht egal ist.

    Wer mit seinem aussehen hadert dem empfehle ich dafür zu sorgen das es ihm/ihr auch egal wird. Ist viel besser als sich darüber aufzuregen das andere schon längst an dem Punkt sind, und ihre Plautze einfach raus hängen lassen.

    • @Rikard Dobos:

      Auch als Frau ist jemand ab einem bestimten Alter "Was Beziehungen oder die allgemeine Paarbildung angeht ... eigentlich durch". Trozdem gibt es kaum Frauen die sich "ungestraft" einfach "gehen lassen können". Warum das so ist? Weil Frauen nunmal anders behandelt werden. Natürlich kann auch eine Frau einen F*** darauf geben, was andere über sie denken. Das erfordert jedoch deutlich mehr Selbstbewusstsein/Courage und ein viel dickeres Fell, als bei einem Mann.



      .



      Ein anderes Beispiel ist die Anzahl der Sexualpartner;innen. Auch eine Frau kann mit so vielen Menschen schlafen, wie sie will, von der Gesellschaft wird sie dafür aber anders behandelt als ein Mann.

  • Sorry, man kann sich gewisse Dinge auch so hinbiegen, dass sie besser ins eigene Weltbild passen.



    Dicke Bäuche sind weder bei Frauen noch bei Männern attraktiv. Das sehen auch die meisten Männer so. Ungesund ist es ohnehin. Männer die in Fitnessstudios an ihren Waschbrettbäuchen arbeiten sind nun wahrlich nicht exotisch. Die wissen genau, dass Frauen das durchaus attraktiver finden als Bierwampen. Wer so ein T-Shirt trägt wie beschrieben hat sich einfach schon selbst aufgegeben.

    • @charly_paganini:

      Sprechen Sie bitte für sich selbst.



      Für andere zu sprechen zeugt immer von fehlenden Selbstbewusstsein.



      Denn kein Mensch hat für einen Anderen als sich selbst zu entscheiden was schön ist, alles andere ist arrogantes Egogehabe.



      Das kann man sich leider nicht so einfach abtrainieren wie die überflüssigen Pfunde.



      Zudem wirkt das langfristig unattraktiv, denn man will sich den/die Partner*in nicht zum Anschauen in die Wohung stellen sondern mit damit leben ;)



      Ansonsten gilt: Leider ist das was wir gern anfassen und was wir gern sehen oft nicht das selbe.



      Unsere moderne Welt mag noch so oberflächlich sein - es ist ihre Wahl da mit zu machen ;)

    • @charly_paganini:

      Was für ein verallgemeinernder Blödsinn. Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    • @charly_paganini:

      „Wer so ein T-Shirt trägt wie beschrieben hat sich einfach schon selbst aufgegeben.“

      Nur, wenn man exakt vorgibt, was „sich selbst aufgeben“ bedeuten muss. Was im Umkehrschluss heisst, dass es nur eine Art geben kann, sich nicht selbst aufzugeben.



      Also auch nur eine, zulässige Art, sein Leben zu gestalten .

      In einer solchen Gesellschaft möchte ich nicht leben.

  • Irgendwie läuft hier was manchmal aus d. Ruder, aber mit Schönheitsidealen pumpt sich eine ganze (Klum-)Industrie groß auf.



    "Zurück zum Heute: Gen Z lebt in einer Post-Me-Too Gesellschaft, in der Scham nicht mehr ganz so einfach als Waffe gegen Frauen eingesetzt werden kann. Junge Frauen haben gezeigt bekommen, dass sie sich zur Wehr setzen können, dass die Scham beim Schämenden liegt, nicht bei der Geschämten. So auch Florence Pugh, die das öffentlichen Bodyshaming nicht annahm, sondern die Schmähung postwendend an die Absender zurückgab: „Es ist nicht das erste Mal und wird sicher auch nicht das letzte Mal sein, dass eine Frau von einer Horde Fremder zu hören bekommt, was mit ihrem Körper nicht stimmt, aber es ist beunruhigend, wie vulgär einige von Ihnen sein können“, schrieb sie weiter."



    Quelle



    fashionunited.de/n...rper/2022071447417



    "Haute Couture: Über Transparenz und die Zensur weiblicher Körper



    Von Barbara Russ"



    Weiter dort:



    "Y2K-Trend macht den Kulturwandel deutlich



    Die Kultur wandelt sich, doch offenbar haben einige das nicht mitgeschnitten."



    z. Männerbauch: ich erinnere d. Wort "Kompressor"

  • 60 Prozent der deutschen Männer und 47 Prozent haben Übergewicht.

    24 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer gelten als stark übergewichtig.



    Soviel erstmal zu den Fakten....

    • @R. Mc'Novgorod:

      Und wen geht das was an?

      • @Hungerboomer:

        Uns alle, das belastet das Gesundheitssystem massiv. Seit Jahren. Alkohol und Tabak werden immer verteufelt aber Übergewicht wird mittlerweile als etwas befreiendes dargestellt. Das ist es nicht, egal was body positivity dazu sagt.

        • @Stazi :

          Kann man anders sehen. Dicke sterben ja vorgeblich auch früher. Also entlasten sie das Rentensystem. Eigentlich ein vorbildliches Verhalten für Boomer, oder? Da dürfen sie doch vorher mal krank werden, bevor sie die unter ihnen leidende Allgemeinheit entlasten, oder?

      • @Hungerboomer:

        "Und wen geht das was an?"



        Bei starkem Übergewicht? Zum Beispiel alle Krankenversicherten.

  • Mit 11 schon die erste Diät. Diät-Tipps gibt es nicht in Herrenzeitschriften. Vielleicht die Lektüre ändern und Frauenzeitschriften meiden?!

    • @Alex Roe:

      Na dann fragen Sie sich mal, warum Diättipps weiterhin in Frauenzeitschriften stehen und nicht in Herrezeitschriften.



      Warum Influencerinnen noch so viel Reichweite mit Content zu Diät, Fitness, Schminke und co haben.



      Das ist ja ein Symptom.

      • @sociajizzm:

        Quatsch.



        Men’s Health



        GQ



        Beef



        fit for fun ( nicht speziell für Männer)



        Selbstoptimierungsinfluencer für Männer gibt es wie Sand am Meer.

    • @Alex Roe:

      Diättipps gibt es nicht in Herrenzeitschriften? Mir ist keine solche Zeitschrift bekannt, die der Brigitte o.ä entsprechen würde.



      Allerdings gibt es einige Zeitschriften, die sich allein mit der Körperertüchtigung für Männer beschäftigen, an bekanntesten vielleicht Men´s Health....

      • @Dr. McSchreck:

        "an bekanntesten vielleicht Men´s Health...."



        Und da sind keine Diättips drin? Vielleicht mal reinblättern, um die Fakten zu checken. Läuft mehr unter sportlich oder so, ist aber dasselbe.

        • @Encantado:

          Der Sport dient aber dazu, einen nach gängigen Vorstellungen sehr schönen Körper zu erlangen.

          • @Dr. McSchreck:

            "Der Sport dient aber dazu, einen nach gängigen Vorstellungen sehr schönen Körper zu erlangen."



            Einschließlich entsprechender Ernährung, genau. Genau darum geht's doch?

            • @Encantado:

              Das widerspricht aber doch der These, nur der Frauenkörper werde nach gesellschaftlichen Schönheitsidealen bewertet und nur Frauen hätten diesen Druck.

              • @Dr. McSchreck:

                "Das widerspricht aber doch der These, nur der Frauenkörper werde nach gesellschaftlichen Schönheitsidealen bewertet und nur Frauen hätten diesen Druck."



                Offenbar haben wir irgendwie aneinander vorbeigeredet... genau darauf wollte ich hinaus, als angemerkt wurde, nur in Frauenzeitschriften würden Diättips verbreitet.

  • "Über die Männer im Biergarten hingegen, deren Bäuche die Tischkante berührten, während sie ihr Bier genossen, hat sich der Wirt keine Gedanken gemacht."

    Na ja, ist wohl einfach eher unwahrscheinlich, dass Männer mit Bierplautze schwanger sein könnten. Und abgesehen von allgemeinen Klischees und Körperbeurteilungen find ichs ehrlich gesagt schlimmer, wenn die Leute wegschauen, wenn vermeintlich Schwangere Alkohol trinken und es den Wirt, der den Alkohol ausschenkt ebenfalls nicht juckt.

  • Diese selbstgefälligen Männerbäuche trifft man dann viele Jahre später auf der Dialyse-Station. Früher oder später kam eine Diabetes, die sie nicht so ernst nahmen oder nicht bemerkten. Bis es zu spät war. Die Nieren sind kaputt und oft muss auch noch ein Teil eines Beines amputiert werden.



    Lieber etwas vorsichtiger, dafür mit beiden Nieren und beiden Beinen sowie mehr Mut beim Rummäkeln an Männerbäuchen.

    • @ecox lucius:

      „Diese selbstgefälligen Männerbäuche trifft man dann viele Jahre später auf der Dialyse-Station. Früher oder später kam eine Diabetes, die sie nicht so ernst nahmen oder nicht bemerkten. Bis es zu spät war. Die Nieren sind kaputt und oft muss auch noch ein Teil eines Beines amputiert werden.“

      Yes. Kann stimmen. Muss nicht. Habe geshapte Bodybuilder mit unter 40 sterben und dicke Männer 95 werden sehen.

      Wen geht es aber an? Die Dicken und die Dünnen selbst. Ihre Entscheidung, ihr Leben, nicht meins. Mich geht meins an. Sonst keins.

  • Undenkbar, dass Männer nach ihrem Äußeren bewertet werden.

    Calvin Klein, Abercrombie & Fitch, jede Boyband seit den 1990ern, der Millionen Frauen hinterherlaufen und das geht endlos weiter. Alles kleine, kahle, bierbäuchige Männer...

    Neulich im Gym haben sich zwei Mädchen über einen korpulenten Mann lustig gemacht: „Er hat ja große T**** als ich hahaha"

    Das klingt nicht nach dem hier unterstellten Gedanken:



    „Das sind halt Männer, die haben halt einen Bierbauch. Und der ist ja irgendwie auch sympathisch, oder?“

    Tatsächlich zeigen Studien, dass Übergewicht bei Männern nicht als attraktiv gilt. Eine Untersuchung von Wang et al. (Obesity, 2018) fand, dass Frauen weltweit Männer mit niedrigem bis mittlerem Körperfettanteil (etwa 12–14 %) am attraktivsten finden.

    Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass Frauen Übergewicht bei Männern oft mit weniger Gesundheit, geringerer Leistungsfähigkeit und geringerem sexuellen Reiz verbinden. Von sympathisch ist da auch nicht die Rede.

    Wang et al., 2018, Obesity – onlinelibrary.wile.../10.1002/oby.22125

    Solche haltlosen Behauptungen sind so unangebracht wie der Kommentar des Wirtes und spalten unnötig.

    • @Pawelko:

      Natürlich werden Männder auch nach ihrem Äußeren bewertet.



      Der gesellschaftliche Druck ist jedoch ein ganz anderer.



      Ich empfehle sehr "the beaty myth" von Naomi Wolf zu dem Thema.



      Unter Magersucht und anderen Essstörungen leiden vor allem Frauen. Eine Frau hat sogar berufliche Nachteile, wenn diese Übergwicht hat! Frauen können aber auch oft im Beruf benachteiligt werden, wenn diese "zu schön" sind. Diese Probleme haben Männer nicht.

      • @sociajizzm:

        "Frauen können aber auch oft im Beruf benachteiligt werden, wenn diese "zu schön" sind. Diese Probleme haben Männer nicht."



        Männer haben im Beruf nachweisbare Nachteile, wenn sie kleiner sind.



        Können wir vielleicht irgendwann damit aufhören aufzulisten, wer es schlimmer hat? Wir sind alle Opfer des Lebens.

      • @sociajizzm:

        Natürlich haben Männer diese Probleme.

      • @sociajizzm:

        Und Männer nehmen häufiger Steroide als Frauen weil sie denken Muskeln zu brauchen (und für lau zu erhalten)

        Das will ich auch gar nicht bestreiten. Aber in diesem Artikel ging es um die öffentliche Wahrnehmung. Mann mit Bauch okay / Frau mit Bauch no go. Und das deckt sich einfach nicht mit der Realität.

        Prinzipiell sollte es möglich sein über die Probleme denen Frauen ausgesetzt sind zu reden. Aber wenn man Probleme macht, die nicht vorhanden sind, dann verfestigt es leider nur die "Fronten"

        • @Pawelko:

          Ein Mann mit Bauch ist OKAYER als eine Frau mit Bauch.



          Der Artikel überspitzt natürlich aber beim Mann ist zudem weiterhin das verfügbare Geld sehr wichtig, siehe Trump. Während auch reiche Frauen mehr Druck haben auf ihr äußeres zu achten.



          .



          Natürlich haben dicke Männer auch ein Problem in der aktuellen Gesellschaft können sich aber deutlich leichter eine Selbstironie und Gelaseenheit leisten die Frauen missen. Abgesehen von der Partnerwahl und gesundheitlichen Problemen hat der Mann auch kaum Nachteile wegen der Plautze. Es gibt seine Gründe warum Frauen nicht mit "wozu ein Sixpack wenn man ein Kasten haben kann" Shirts herumlaufen.

  • Diese Kommentare sind langsam albern. Wo, bitte schön, werden denn Bäuche bei Männern in Medien, Werbung, Gesellschaft als erstrebenswert dargestellt?



    Ich weiß von vielen Jugendlichen Männern, die sich sehr unter Druck gesetzt fühlen, durch das derzeitige Super-Schlank-Ideal für Männer.

    Es ist nicht alles das böse Patriarchat. Warum stehen denn die Mädels auf die Dünnen Jungs? Wie gemein!

    Oder ist das alles vielleicht gar kein Gender-Thema, sondern einfach derzeit das Ideal, unter dem alle Leiden?

  • Niemand hat den Körper fremder Menschen zu kritisieren und jeder darf aussehen, wie er möchte. Man hat allerdings auch damit zu leben, dass man mit bestimmten Körpermerkmalen oder einem bestimmten Erscheinungsbild nicht als attraktiv empfunden wird, und das gilt für Männer und Frauen, und hat mit Patriachat überhaupt nichts zu tun. Der Wirt mag Männer, deren Bäuche den Tisch berühren, vielleicht als normal empfinden, dem gängigen Schönheitsideal vieler Frauen wird das aber nicht entsprechen, verdammtes Patriachat

    • @Christian Deinhart:

      Ich glaube, was die Autorin vor allem bemängelt, ist die durchaus übliche männliche Grenzüberschreitung des Wirtes, den Bekanntenkreis der „dicken“ Frau anzusprechen und „zu warnen“ weil eine (in seinen Augen) Schwangere nicht trinken darf. Da eine Frau mit Bauch nicht seinem male gaze entspricht kann sie nur schwanger sein, und selbst wenn dem so wäre, so ist sein Verhalten, die Bekannten darauf anzusprechen, übergriffig. Ich würde im Café, wo ich einen Mehrgewichtigen beim dritten Stück Schwarzwälder Kirschtorte beobachte auch nicht zu ihm treten und ihn auf Fett-, Cholesterinwerte und Herzinfarkt Risko aufmerksam machen. So was macht frau einfach nicht, MANN hingegen schon…🙄

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Ich habe lange in der Clubszene gearbeitet und ich kann ihnen garantieren, Frauen können ebenso grausam sein.

        Ein junger, etwas pummeliger Mann geht auf eine Gruppe Frauen zu und fragt eine von dreien ob sie tanzen wollen würde.

        Jetzt könnte ein "Ja" oder "Nein" folgen.

        Stattdessen folgen schallendes Gelächter und fiese Sprüche die ich hier nicht wieder geben möchte.



        Der Knabe zog mit hochrotem Kopf ab.

        Frauen sind einfach etwas "subtiler" die tuscheln, gucken und lachen dann. Das ist aber nicht weniger unangenehm für die Betroffenen.

        Im Gym schon ähnliche Situationen beobachtet wo Mädels/Frauen sich häufig über die Anfänger lustig machen.

        Machen manche Männergruppen zwar auch, aber zumindest meinen Beobachtungen nach deutlich seltener.

        Es gibt Bereiche wo Frauen wirklich benachteiligt sind (genau wie Männer in anderen). Bei der Berurteilung von "Bäuchlein" ist es aber nicht der Fall.

        • @Pawelko:

          „Frauen können ebenso grausam sein“ feinster whataboutims gepaart mit anekdotischer Evidenz „Machen manche Männergruppen zwar auch, aber zumindest meinen Beobachtungen nach deutlich seltener“. Gerne wenn Sie es so brauchen, den bösen bösen Frauen geschiehts ganz recht, wenn sie ungebeten auf vermeintliche Schwangerschaften angesprochen werden oder – noch schärfer – der Freundeskreis zur Achtsamkeit heranzitiert wird, da Frau ja nicht selbst entscheiden kann... (?)

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Frei nach Links feministischem Ansatz, „My Body, my choice!



        Na dann, Prost!

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Ich sehe da einen kleinen, aber feinen Unterschied.



        „Fett-, Cholesterinwerte und Herzinfarkt Risko“ vs. „FAS-Syndrom“. Ich gehe davon aus, dass der Erwachsene sein Risiko kennt und es mehr oder weniger bewusst eingeht., Das Baby im Bauch kann sich nicht frei entscheiden.



        Ich empfinde es nicht als übergriffig, sondern als verantwortungsbewusst und ja, es ist unangenehm, meist für beide Seiten, wenn die Einschätzung falsch war. Aber das ist dann so, gibt weiß Gott Schlimmeres.

        • @kiwitt:

          Ich verstehe und anerkenne die Sorge, aber es bleibt bei übergriffigen Verhalten: Die vermeintlich Schwangere trank einen (!) Aperol Spritz (und nicht zehn… oder sitzt jeden Abend in des Wirtes Biergarten und trinkt) und der Wirt spricht den männlichen Bekannten an, anstatt direkt zu der betroffene Frau zu gehen. Zementiert somit seine patriarchale Prägung in der ein dominierendes Männchen das Weibchen zu kultivieren hat. Sicher gibt es Schlimmeres aber krankheitsbedingt eine Kugel vor sich herzutragen und ständig von „wohlmeinenden“ HERRschaften angesprochen zu werden, kann schon lästig werden und ebenfalls zu psychischen Problematiken führen.

          • @Lou Andreas-Salomé:

            Wenn ein Mann seinem Kind im Biergarten eine scheuert auch sagen "raushalten, sich einzumischen ist übergriffig"?



            Sorry, aber schwanger rauchen oder Alkohol konsumieren geht halt nicht. Dann entweder verhüten oder abtreiben, ansonsten halt auch "den einen Aperol" weg lassen.



            Und da dann quasi indirekt über den Filter eines anderen mal drauf hin zu weisen halte ich auch für relativ wenige übergriffig

  • Nicht wenige Frauen mokieren sich auch gerne über die dicken Bäuche vieler Männer.



    Da sollte dann das Gleiche gelten, wie im Artikel gefordert: Schert Euch nicht drum, vielleicht können die Männer es auch nicht gut verhindern.



    Es gibt leider auch einen weiblichen Sexismus gegenüber Männern, die nicht dem erwarteten Ideal entsprechen.

  • Die Männer im Biergarten beschweren sich aber auch nicht dass sie für das andere Geschlecht unattraktiv sind. Sie akzeptieren das einfach.

    Das dürft der Unterschied

  • Empfehle zu Entspannung: Die Rolle der Frau, von Wiglaf Droste.

    Ansonsten, die pseudolustige Motto T- shirts sind nur Ausdruck einer überspielten Verzweiflung, ok manche machen sich auch gar keine Gedanken.

    • @fly:

      Das Buch von Hr. Droste selig ist aber auch schon ein Vierteljahrhundert als. Da hat sich in dieser Hinsicht doch das eine oder andere verändert, vermute ich. Aber wenn es hilft...



      Menschen, die T-Shirts mit diesen Aufdrucken tragen, haben im Sinne von Hr. Lagerfeld selig die Kontrolle über ihr Leben verloren.

      • @Vigoleis:

        Hm mh, Lagerfeld sprach aber über Jogginghosen und nicht T-Shirts. Darüber hinaus hat er sich diese hässliche Abwertung anderer auch erst erlaubt, nachdem er das eigene Moppelchen-Dasein hinter sich gelassen hat. Mit viel Hungerei und Personal Trainer fällts mir auch leicht über den "Kontrollverlust" anderer zu lästern.

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Diese hässliche "Abwertung", wie Sie es nennen, hat bei Hr. Lagerfeld weniger etwas mit den Menschen und ihrer Würde als vielmehr mit dem zutun, was man "Haltung" nennt.



          Und in diesem Sinn habe ich es auf die besagten T-Shirts übertragen. Jeder kann mit seinem Körper (und seiner Gesundheit) machen, was er (oder sie) will. da kann und darf niemand etwas korrigieren wollen. Den Kontrollverlust beim eigenen Körpergewicht (ich schließe hier Krankheitsgründe ausdrücklich aus) aber noch mit einer triumphierenden Geste in Form dämlicher Sprüche offen abzufeiern, ist Geschmacklosigkeit in eigener Sache. Und das darf ich auch so finden und dies kommentieren.

          • @Vigoleis:

            Ok, also haben Sie falsch zitiert und wir können feststellen, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Denn ich find es mutig, sich nicht dem Modediktat eine krankhaft auf Äußerlichkeiten fixierten Gesellschaft zu unterstellen. Und ich finde es lachhaft verkrampft auf menschlicher Würde zu pochen, was soll das sein? Wir sind alle nur Tiere die durch Zufall über etwas Vernunft verfügen, dass wir nicht besser sind als unsere Vorfahren zeigt eindrucksvoll, wie wir mit dem Planeten umgehen. Jedem geht beim Höhepunkt etwas Haltung verloren und wir alle machen ein komische Sexgesicht… oder haben Sie ‘ne Tüte dabei auf, wegen der Würde und so😉

            • @Lou Andreas-Salomé:

              Achherrje, auch das noch. Ich glaube, es war der von Fly erwähnte Hr. Droste, der in Bezug auf GG Art.1 mal etwa so bemerkte: Bevor man die Würde von jemandem antasten kann, muss er erstmal welche haben. Meinen Sie das?

              • @Vigoleis:

                Nicht ganz aber passt schon… der Oxforder 😉

  • Eine große runde Kugel gilt auch bei Männern als unattraktiv. Sie haben es aber ja selbst bemerkt: Der Typ ist einfach gelassener als Sie.

  • Die Autorin scheint im Jahre 1995 zu leben.

    Männer stehen wie kaum je zuvor unter dem Druck, muskulös und fit auszusehen. Und da will ich nicht mal anfangen von den Schwulen, wo Lookism und Ageism ein massives Problem sind.

    • @Suryo:

      Da kennt sich aber eine* aus. "Die Schwulen" ... soso ... beim CSD waren mehrere 100K schwule CIS-Männer dabei. Unterschiedliche Szenen mit unterschiedlichen Körperbildern. Allen ein massives Problem mit "Ageism" und "Lookism" zu unterstellen, ist intellektuell schon eine ziemliche Luftnummer und reichlich sexistisch. Wo bleiben da die Lesben - den einen zu weiblich, den anderen zu butch... und da wollen wir nicht anfangen über die Diskriminierung via Körbchengröße zu sprechen.

      • @Amra:

        Erstens kenne ich mich aus und zweitens sind Vereinfachungen legitimes rhetorisches Mittel.

        Tatsache ist, dass Männer sehr wohl unter massivem Druck stehen, gut auszusehen, und dass dieser Druck in großen Teilen der schwulen Community schon seit Jahrzehnten sehr hoch ist. Tatsächlich lassen sich viele aktuelle männliche Schönheitsideale auf diese Community zurückführen, zB der Megatrend Bart.

      • @Amra:

        Es geht hier nicht um Lesben. Schon verstanden?

        • @Suryo:

          Sie generalisieren und erkennen keine Ironie. Verstehen Sie das?

          • @Amra:

            Ja, ich generalisiere. So wie die Autorin des Artikels. Und?

  • Interessante Verallgemeinerung - quite biased. Normal?