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Sprache in Zeiten des KriegsSoll man das Wort „kriegstüchtig“ verwenden?

Wer kein Voll-Pazifist ist, sollte semantische Vermeidungsstrategien abstellen: „Kriegstüchtig“ sagt, worum es geht: einen Krieg führen zu können.

Boris Pistorius (SPD, Verteidigungsminister, beim Besuch eines Panzerbataillon: das Wort „kriegstüchtig“ erstmals offensive benutzt Foto: David Inderlied/Kirchner-Media/imago

D ie Beschäftigung mit sicherheitspolitischen Fragen gilt bei Teilen von unsereins als moralisch verwerflich. Wer realisiert hat, dass die gemütlichen Jahre vorbei sind, und über militärische Verteidigung ernsthaft sprechen will, wird häufig keine argumentativ orientierte Auseinandersetzung auslösen, sondern kurz und knapp als „Bellizist“ eingestuft, der seine und unsere „Ideale“ verrät. Sehr schön zu sehen an Reaktionen auf den sich militärisch weiterbildenden Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter („Panzer-Toni“).

Diese etablierte Kultur war eine notwendige Reaktion auf zwei angefangene Weltkriege, den Holocaust und die unauslöschliche Schuld der Deutschen und trug vermutlich zur Zivilisierung und Demokratisierung der Bundesrepublik bei. Sie folgt zugespitzt der Nachkriegslogik, dass der Deutsche halt genetisch oder ethnokulturell kriegsgeil ist.

Wenn er aber niemand überfallen kann, kann auch keinem was passieren. Durch Putins Angriffskrieg auf Europa ist diese illusionistische Einschätzung in einem Wandlungsprozess, in dem von den Bewahrern jedes Wort vehement abgelehnt wird, das ebenjenen Prozess unterstützen könnte.

Das betrifft ganz besonders das Wort „kriegstüchtig“, das laut dem Potsdamer Militärexperten Sönke Neitzel lange Zeit allenfalls in internen Bundeswehrzirkeln benutzt wurde. Selbst Verteidigungsminister hätten die Begriffe „Krieg“ und „Kampf“ viele Jahrzehnte gemieden. Auch ich habe als Redakteur „kriegstüchtig“ stets aus Texten rausgestrichen und durch „verteidigungsfähig“ ersetzt, weil ich das Gefühl hatte, das Wort sei uns nicht zuzumuten und könne Abokündigungen zur Folge haben.

Sich dem „Zeitenbruch“ stellen

Es war Boris Pistorius, der aktuelle Verteidigungsminister (SPD), der „kriegstüchtig“ erstmals offensiv benutzt hat und damit einen Kulturwandel der Deutschen semantisch voranbringen will, der ihm angesichts des russischen Angriffskrieges und des unsicher gewordenen Schutzes durch die USA notwendig erscheint. Es geht dabei nicht darum, wieder andere Länder zu überfallen (es ist bezeichnend, dass man das sagen muss!), sondern, sich dem „Zeitenbruch“ (Joschka Fischer) zu stellen. Es ist allerspätestens seit 2022 nicht mehr alles gut, solange der Deutsche keine richtige Armee hat.

Die Entwicklung eines feinen und emanzipatorisch grundierten Sprechens markiert einen Fortschritt der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Gerade in Zeiten einer teilweisen Verrohung ist sprachliche Sensibilität essentiell. Gleichzeitig ist aber das verdruckste und euphemistische Sprechen nicht angemessen, wo es um Klarheit geht und nicht mehr prioritär um Rücksichtnahme auf kulturell geprägte Empfindsamkeit, die moralische Exzellenz mit Realitätsverweigerung verwechselt.

„Kriegstüchtig“ sagt unverbrämt, worum es geht und was Sache ist, nämlich mit zeitgemäß ausgebildeten Soldaten und Waffen einen militärischen Angriff tatsächlich abwehren zu können, also einen Krieg führen zu können. Wer kein Voll-Pazifist ist, der sollte in der Lage sein, seine semantischen Vermeidungsstrategien nicht als Tugend zu verstehen, sondern abzustellen. Das heißt alles nicht, dass man für Wehrpflicht sein muss und für einen jährlichen Wehretat von 153 Milliarden Euro, aber man muss in der Lage sein, den Dingen ins Auge zu sehen. Im Moment, sagt Sönke Neitzel, bliebe deutschen Soldaten bei einem ernsthaften Angriff nur eine Option: „Mit Anstand zu sterben.“

Ob das so bleiben soll oder wie genau man das ändert, darüber müssen wir sachlich sprechen können. Und doch zögere ich immer noch, das Wort „kriegstüchtig“ zu benutzen.

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Peter Unfried
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Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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183 Kommentare

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  • Ich finde die Diskussion kleinkariert. Niemand, der geistig bei Verstand ist, würde Pistorius "Kriegstreiberei" vorwerfen. Aber schon eher die berechtgte Sorge um die sehr reale Gefahr, dass Putin Westeuropa will.

    • @Jelli:

      Schon mal drüber nachgedacht das Putin vielleicht nicht geplant hatte Deutschland zu erobern, aber irgendwann einfach Bock dazu kriegt weil wir mit lächerlichen Aktionen meinen einer Atommacht Parolie zu bieten?



      Die Wahrscheinlichkeit eines russischen Angriffs auf Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt (wo kein direkter Nachbar von uns angegriffen wird...) ist in etwa so hoch das mit den ganzen verschwendeten Militärausgaben mehr erreicht wird als das unsere Bundeswehr nicht komplett vergammelt.

  • Ein Aggressor, der diese Diskussion hier verfolgt, könnte sich in seinem Angriffsplan bestätigt fühlen.

    Ein Russland, ein Putin tickt ganz anders. Semantische Spielchen sind da egal. Da frisst der Stärkere den Schwächeren, fertig.



    Und wenn der auch noch öffentlich diskutiert, ob es denn ok wäre, wenn er sich wehrte und ob er sich auch klar so äußern dürfe, könnte das Freund Wladimir erst recht bestätigen, sich schon mal das Lätzchen umzubinden.

    Ich lehne Gewalt grundsätzlich ab, wo es irgendeinen Wege gibt, sie zu vermeiden. In dem Fall gibt es sie aber nicht.



    Da es leider so ist, dass die Realität sich den eigenen Vorstellungen und Wünschen nicht anpassen lässt, muss man ihr wohl oder übel Rechnung tragen.



    Putin und Co. nehmen uns ernst und lassen uns in Ruhe. Oder wir brauchen und können darüber, wie wir leben wollen, hier keine Debatten mehr führen.



    Gefällt vielen und mir auch nicht. Ist aber leider so.

  • Worte sagen eine Menge aus. Und leider tut dies auch „Kriegstüchtig“. Das passt auch zur Sichtweise, dass (Verteidigung-)Kriege zu führen wieder ein normales Mittel der Politik ist, wenn die andere Seite nicht bereit ist zu den Konditionen zu verhandeln, die man möchte. So dürfte es auch kein Zufall sein, dass die Jugendgewaltkriminalität seit 2022 enorm angestiegen ist - auch bei uns ist leider Gewalt wieder ein anerkannter Option geworden, um zu versuchen Konflikte zu lösen. Es ist falsch sich hier Russland als "Vorbild" zu nehmen.

    • @Alexander Schulz:

      Was ist das denn für eine absurde Einlassung? Wenn ein potentieller Aggressor unannehmbare Forderungen stellt ist es aus Ihrer Sicht also in jedem Fall besser, diese anzunehmen, bevor man riskiert dass man mit Krieg überzogen wird? Abgesehen davon war es schon immer ein normales Mittel (auch der deutschen) Politik, dass im Falle eines gegnerischen Angriffs die Bundeswehr einen Verteidigungskrieg führen darf, denn dazu ist sie da.

      • @Tom Tailor:

        Ah ja - wie lauten denn die Forderungen von den Agressoren ? Also von den USA habe ich nur ihre damaligen [ 2013 / 2014 ] Phantasien bezüglich einer Stationierung ihrer Nuklearwaffen auf dem Gebiet der Ukraine in Erinnerung.

      • @Tom Tailor:

        Krieg war in der Geschichte der BRD früher immer das allerletzte Mittel. Auch das man Gespräche mit Kriegsparteien nicht führen möchte, um sie "aufzuwerten" ist neu. Sprache sagt mehr aus als Sie anscheinend annehmen.

    • @Alexander Schulz:

      "So dürfte es auch kein Zufall sein, dass die Jugendgewaltkriminalität seit 2022 enorm angestiegen ist" -

      1.) Ist das eine Behauptung der Marke "Lügen mit Statistik" - Tatsächlich war es z.B: in den 1990er und 2000er deutlich schlimmer.

      2.) Ist der Zusammenhang ist doch völliger Unsinn. Als ob jugendliche Kriminelle ihre Handlungen von abstrakten politischen Konzepten abhängig machen würden.

    • @Alexander Schulz:

      Sie reden natürlich von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und übersehen geflissentlich, das ALLEIN Russland Schuld an diesem Krieg hat und ALLEIN Russland ihn noch heute beenden könnte.

      Die Ukraine hat diese Option einfach nicht.

      Und wann war es bitte jemals NICHT in Ordnung, sich in einem Krieg zu verteidigen? Was ist das eigentlich für eine verquere Sichtweise?

      • @Suryo:

        Verquere Sichtweise?



        Wer bestreitet denn das Verteidigungsrecht der Ukraine? Und wer stellt Russlands Schuld in Frage? Ihr Kommentar ist für mich nicht überzeugend warum wir von Kriegstüchtigkeit reden müssen anstatt Verteidigungstüchtigkeit. Wie so möchte ich Sie darauf hinweisen etwas mehr auf ihre Sprache zu achten. Auf der anderen Seite passen natürlich aggressive Kommentare wieder gut zu der Thematik "Kriegstüchtigkeit" und unterstreicht warum sie diesen passend finden.

  • Es heißt ja auch Verteidigungsminister und nicht (mehr) Kriegsminister. Warum hat denn Herr Pistorius nicht verteidigungstüchtig gesagt?12

    • @Verboten:

      Weil man von Verteidigungsfähig spricht. Tüchtig bedeutet Aktion, Verteidigung ist Reaktion oder eine Lüge.

      • @Das B:

        Es lohnt sich, das eine oder andere Buch über Kriegskunst zu lesen.

  • Bananenrepublik reicht !

  • "Auch ich habe als Redakteur „kriegstüchtig“ stets aus Texten rausgestrichen und durch „verteidigungsfähig“ ersetzt, weil ich das Gefühl hatte, das Wort sei uns nicht zuzumuten ..."



    Das ist interessant. Dass es vor der Coronakrise überhaupt Texte gegeben haben soll, die dem Redakteur vorgelegt wurden und das Wort "kriegstüchtig" (in welchem Bezug überhaupt? Auch auf Dtschl. bezogen?) verwendet haben sollen, sodass er es rausstreichen und durch "verteidigungsfähig" ersetzen musste, meine ich. Was sollen das für Schreiber gewesen sein, die damals dieses Wort benutzten?

  • Nie soviel: ganze 2 Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine habe ich - zum ersten Mal seit Jahren bewusst - das Wort 'Ostflanke' in der deutschen Presse - nicht in der taz - gelesen...

    Grundsätzlich lese ich seither viel über die Meinungen von Militärexperten.

  • "Auch ich habe als Redakteur „kriegstüchtig“ stets aus Texten rausgestrichen und durch „verteidigungsfähig“ ersetzt..."

    Das war genau richtig, weil kriegstüchtig die Vorbereitung für jede Art von Krieg meint. Auch Angriffskrieg. Verteidigungstüchtig ist viel genauer. Bei letzterem kann ich mitmachen. Das Andere verbietet mir mein Gewissen.

    Leider leben wir wieder in Zeiten, in denen Viele nicht mehr unterscheiden.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich kann dieser Argumentation nicht ganz folgen. Zeigt das Beispiel Ukraine nicht gerade, wie schwierig es ist, in einem Krieg rein defensiv zu bestehen? Wäre die Ukraine in der Lage, effektiv auf russischem Boden zurückzuschlagen, würde Putin sich bestimmt einmal mehr überlegen, was er sich so alles erlauben kann.

      Und dann ist da noch der alte Punkt der Abschreckung: niemand greift Russland an aus Angst vor einem nuklearen Rückschlags.

      Meiner Meinung nach ist die wesentliche Unterscheidung nicht zwischen "kriegstüchtig" und "verteidigungsfähig", sondern zwischen "angriffsfähig" und "angriffswillig". Auch wenn einige das anders sehen, glaube ich nicht, dass aus dem einen zwangsweise das andere folgt.

      • @Fairchild670:

        Da liegt ein Missverständnis vor. Natürlich kann ein Staat, der angegriffen wird, zur Abwehr des Angriffs auch offensive Taktiken anwenden. Es bleibt trotzdem ein Verteidigungskrieg.



        Verteidigungstüchtig heißt nicht, nur dazusitzten und auf Angriffe zu reagieren. Wenn es notwendig ist, können sie auch in die Hauptstadt des Angreifers marschieren, um ein Ende des Angriffs zu erzwingen.

        Kriegtüchtig geht deshalb nicht, weil es einschließt, selbst ein einen Angriffskrieg zu beginnen, also, um bei Ihnem Beispiel zu bleiben, die Rolle Russlands zu übernehmen.

  • Der Unterschied zwischen "kriegstüchtig" und "verteidigungsfähig" liegt wohl weniger im militärischen als vielmehr im politischen Bereich.

    Wenn eine deutsche Fregatte im südchinesischen Meer herumfährt, die Straße von Formosa durchquert und damit China provoziert, dann wird man das kaum als Aktion im Sinne der Verteidigungsfähigkeit ansehen können. Es sei denn, man neigt zu Orwellscher Sprachverdrehung.

    • @Kohlrabi:

      Die Straße von Formosa wird von der VR China völkerrechtswidrig als Hoheitsgewässer beanspucht.

      • @The Calif:

        Bitte belegen. Die wäre auch dann internationales Gewässer, wenn ma annähme, dass Taiwan zur VR China gehört. Dass deutsche Kriegsschiffe dort eine Provokation darstellen, steht auf einem andern Blatt.

    • @Kohlrabi:

      Die Fregatte ist aber nicht da um China anzugreifen sondern um Unterstützung für Japan und tendenziell Taiwan zu zeigen die von China bedroht sind.

      • @Machiavelli:

        Und was geht uns das an? Wir haben doch in Europa genug Probleme.



        Und natürlich denkt weder in Japan noch in Taiwan jemand daran, uns zu "beschützen". Wir sollten uns also lieber um unseren eigenen Kram kümmern, statt wie zu Kaisers Zeiten größenwahnsinnig in Asien rumzuschippern.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wir sollten jeder Demokratie beistehen. Die Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg ist es den Diktaturen keinen keine Fussbreit Boden zu überlassen und sie im Zweifelsfall im Blut zu ertränken.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die Straße von Formosa ist internationales Gewässer und damit hat jedes Schiff das Recht auf freie Durchfahrt. Dasselbe gilt für das von China - klar völkerrechtswidrig - beanspruchte Südchinesische Meer.



          Die Durchfahrt bekräftigt schlicht und einfach, dass diese Gewässer eben internationale Gewässer sind und dort das internationale Seerecht herrscht, an das sich formell auch die Volksrepublik China gebunden hat.

          • @Suryo:

            Der Streit dreht sich ja drum, ob es internationale Gewässer sind.

            Und da z.B. die USA auch Jahrzehnte lang behauptet haben, dass es nur ein China gibt, ist der Fall strittig. D hat damit nichts zu tun. Geht uns nichts an.

            Oder wollen Sie, dass sich China im Gegenzug um die Ostsee kümmert?

          • @Suryo:

            Die VR China beansprucht nicht das südchinesische Meer, sondern die dort liegenden Inseln. Wie auch zuvor schon Republik China.

          • @Suryo:

            Man kann natürlich den Standpunkt vertreten, dass Deutschland als Handelsnation ein Interesse an freiem Zugang zu den Meerengen weltweit hat und diesen auch präemptiv durch militärische Präsenz auf der anderen Seite des Erdballs gewährleisten will.

            Aber finden Sie wirklich, dass das noch vom Begriff der "Verteidigungsfähigkeit" gedeckt ist?

  • Ich hab den Text jetzt zweimal gelesen und verstehe immer noch nicht das Problem an "verteidigungsfähig" für jemanden der in erster Linie defensiv handelt und denkt. Damit ist man/frau noch nicht al Pazifist:in.



    Wer kriegstüchtig sein will, ist ein "Panzer-Toni".



    q.e.d. 😁

    • @Nansen:

      Kriegstüchtigkeit ist die Vorraussetzung für Verteidigungsfähigkeit.

      Wer verteidigunsfähig sein wil will also folglich kriegstüchtig sein.

      Dass immer wieder versucht wird einen Gegensatz dazwischen aufzumachen wo schlicht keiner ist zeigt doch gerade dass der Begriff notwendig ist.

      • @metalhead86:

        Die Aussage ist logisch verkürzt und inhaltlich problematisch. Kriegstüchtigkeit bedeutet die Fähigkeit, einen Krieg aktiv zu führen, einschließlich Angriff, Eskalation und Durchhaltevermögen im Krieg. Verteidigungsfähigkeit hingegen bezieht sich auf die Fähigkeit, sich gegen einen Angriff zu schützen – also auf Abwehr, nicht Angriff. Dass beides manchmal ähnliche Mittel nutzt (z.B. Panzer, Ausbildung) bedeutet nicht, dass es dasselbe ist.

        Wer also verteidigungsfähig sein will, muss nicht zwangsläufig kriegstüchtig im Sinne umfassender Kriegsführung sein. Die Behauptung eines notwendigen Zusammenhangs ignoriert den Unterschied zwischen präventivem Schutz und offensiver Kriegsführung. Der angeblich „notwendige“ Begriff verschleiert die politische Dimension: den Schritt von Verteidigung hin zur Vorbereitung auf Angriff.

        Kurz: Wer Verteidigung mit Angriffskrieg gleichsetzt, betreibt keine Begriffsklärung, sondern verfolgt eine politische Agenda.

        • @BrendanB:

          Faktisch ist es natürlich dasselbe.

          Wer sich im Krieg verteidigen kann, könnte auch angreifen. Es sei denn, Sie glauben, es sei möglich, sich absolut passiv, nur mittels Flugabwehr und Panzersperren etc zu schützen, was aber nicht der Fall ist.

        • @BrendanB:

          Sie übersehen, dass die derzeit diskutierten Szenarien von einer Konfrontation im Baltikum oder an der Ostgrenze Polens ausgehen. Kriegstüchtigkeit heißt daher nichts anderes, dass die BW in der Lage sein muss, im Bündnisfall einen Krieg weit außerhalb der Landesgrenzen und eben nicht nur zur Verteidigung des eigenen Territoriums zu führen. Spätestens da ist zumindest von der operativen Seite her die Unterscheidung zwischen Verteidigungs- und Angriffskrieg hinfällig, da eine wirksame Verteidigung immer auch die Fähigkeit zur Offensive mit einschließt. Auch die Alliierten haben sich in WK 2 schließlich nicht nur auf's Zurückschießen beschränkt. In der Debatte wird aber mit frei erfundenen Szenarien operiert, so als ginge es Pistorius darum, auch einen reinen Angriffskrieg führen zu können.

          • @Schalamow:

            Verteidigungsfähigkeit beschränkt sich nicht auf territoriale Grenzen. Die Freiheit Deutschlands kann auch im Baltikum verteidigt werden.

            Kriegstüchtig umfasst da schon einiges mehr und wirkt stark in den zivilen Bereich hinein. Für die Preußen bedeutete es die eigene Existenzberechtigung von der Bereitschaft zur Kriegsführung abzuleiten, wovon dann auch reichlich Gebrauch gemacht wurde.

            Die Nazis erklärten es zum Staatsideal um militärischen Restriktionen aus dem Versailler Vertrag zu umgehen und verbanden es mit dem Begriff Wehrhaftigkeit.

            Damals wie heute wurde politische Sprache als Machtinstrument missbraucht, um eine Mobilisierung in der Gesellschaft zu erreichen.

            Es macht daher durchaus Sinn, dass ein kontaminierter Begriff wie Kriegstüchtig die letzten Jahrzehnte aus dem Sprachgebrauch getilgt wurde und es ist erschreckend, allerdings nicht überraschend, mit welcher Vehemenz die politische Klasse neuerdings versucht eine gesellschaftliche Transformation zu erzeugen.

          • @Schalamow:

            Sehr richtig. Und ich sage diesen Leuten auf den Kopf zu, dass sie absichtlich missverstehen und nur so tun, als kapierten sie das nicht. Sie wollen nicht wahrhaben, dass am Ende ein Krieg tatsächlich allein von Russland ausgehen wird, ohne, dass irgendeine Diplomatie oder sonst irgendeine Handlung Deutschlands oder des Westens daran etwas ändern kann.

      • @metalhead86:

        Sprache ist eine Waffe. Weshalb es von fehlender Verteidigungsfähigkeit zeugen würde, wenn man unwidersprochen das Wort durch Kriegstüchtigkeit ersetzen ließe.

  • Ob es nun verteidigungsfähig oder kriegstüchtig heißt - ich kann den Streitwert nicht erkennen. Auch der Angegriffene führt Krieg. Wer verteidigungsfähig sein will, muss kriegstüchtig sein. Wer glaubhaft abschrecken will, muss kriegstüchtig sein. Pistorius einen "Kriegstreiber" zu nennen, weil er den Begriff verwendet hat, ist abwegig.

  • Die semantischen Spielereien betreiben doch andere.

    Wir wollen uns verteidigen können, damit der Krieg nicht zu uns kommt.

    Also verteidigungsfähig sein.

    • @Stavros:

      Was etwas anderes als "kriegstüchtig" ist.



      Es ist der Unterschied Schwert/Schild.



      Wer sich verteidigen will benötigt nur den Schild. Mit den kann man auch zurück schlagen aber es dient nicht direkt zum angreifen oder töten.

      • @Das B:

        Auch mit einem Schild können sie Menschen attackieren, Knochen brechen Schädel einschlagen oder erwürgen.



        Genauso wie sie mit einem Schwert auch parieren können.

        Krieg ist Krieg. egal ob sie angegriffen haben oder angegriffen wurden.

        • @metalhead86:

          Ich habe genau deshalb gesagt das es natürlich möglich ist.



          Trotzdem bleibt die primäre Funktion die von Angriff und Verteidigung. Denn für dies sind beide die jeweils geeigneteren Werkzeuge (in den meisten Fällen...).



          Und nein die Ukraine ist nicht in den Krieg gezogen sondern gezogen worden.



          Nur so als Beispiel.



          Sie stellen hier grundlegende Täter/Opfer-Tatsachen in Frage.



          Warum?!

      • @Das B:

        Genauso sehe ich das auch.

        Die Realitäten anerkennen, aber kein weltweites "Wasserwege verteidigen".

  • Die Ausführungen von Peter Unfried sind natürlich völlig zutreffend, aber leider müßig. Unfried möchte eine ernsthafte Debatte, aber darum geht es hier nicht. Es geht allein darum, Pistorius vorsätzlich misszuverstehen, indem man Kontext und Intention bewusst ignoriert, um dann in das Wörtchen „Kriegstüchtigkeit“ wieder allerlei Absurditäten hineinprojizieren zu können. Erwartungsgemäß kommt dabei aber nicht mehr rum, als das übliche Potpourri aus Anti- Bundeswehr-, Anti-NATO- oder antiwestlichen Ressentiments, das man für sich selbst aus langjähriger Übung heraus als „Pazifismus“ zu labeln gewohnt ist. Mit dem ganz realen und völlig skrupellosen Aggressor, für den Gewalt und Krieg ein normales Mittel ist, um seine Ziele zu erreichen, möchte man sich dagegen nicht auseinandersetzen. Denn dazu fällt einem nix ein und das passt auch nicht ins Weltbild. Umso lieber ergeht man sich in haltlosen Unterstellungen über vermeintliche (realiter allerdings nur in der eigenen Phantasie existierende) Kriegspläne der deutschen Regierung. Da stimmen einfach die gewohnten Feindbilder und die Welt ist wieder in Ordnung.

  • Der Krieg ist längst da: Er tobt in den sozialen Medien, in den Kommentarspalten - auch der taz - und in den ÖRR-Sommerinterviews und geht an den Wahlurnen verloren. Nur die Kalten Krieger wollen nicht verstehen dass sie die Niederlage mit Sondervermögen und Wehrpflicht nicht aufhalten sondern beschleunigen. Putin braucht gar nicht mehr zu kommen: Wir kommen unter der AfD-Regierung ab 2029 dann zu ihm, und alle schönen Bundeswehr-Waffen & Soldaten kämpfen dann auf seiner Seite...

    • @B. Iotox:

      Ist gut gelaufen für Putin nicht? Aber sollte die Konsequenz Ihrer Überlegung nicht sein, sich verteidigungsfähig zu machen und die AfD zu beseitigen/verbieten? Wenn Sie schon so weit gedacht und eingesehen haben, dass die AfD dieses Land verrät und an einen Aggressor übergeben bzw. mit diesem gemeinsame Sache machen würde, ist dann nicht der konsequente Schritt beide zu bekämpfen? Oder sind wir wieder bei der belustigt-resignativen Haltung angekommen, die Wilhelm Buschs mal so beschrieb:

      Weil das so ist



      und weil mich doch der Kater frißt,



      so will ich keine Zeit verlieren,



      will noch ein wenig quinquillieren



      und lustig pfeifen wie zuvor.

      • @DemianBronsky:

        Ja, läuft richtig gut für Putin et. al.



        Und ja, ein AfD-Verbot ist überfällig - auch aus anderen Gründen.

        Aber Ihr Vorschlag "verteidigungsfähig" zu werden und Putin zu "bekämpfen" geht in mehrfacher Hinsicht fehl:

        Erstens geht ein militärisches Bekämpfen nicht ohne einen Angriff auf russisches Territorium… oder?

        Und zweitens helfen Wehrpflicht und militärische Aufrüstung (abgesehen von Patrouilenbooten & -drohnen in der Ostsee) nicht in diesem Krieg. Sondern sind nur hilfloses Window Dressing der Kalten Krieger die nichts anderes kennen.

        Was helfen würde wäre offene und ehrliche Kommunikation der Politik und angemessener Journalismus - beides Fehlanzeige.

        • @B. Iotox:

          "Erstens geht ein militärisches Bekämpfen nicht ohne einen Angriff auf russisches Territorium… oder?"

          Natürlich gibt es eine Alternative. Man rüste die Ukraine maximal aus und fertig ist der Lack. Es gab mehrfach ein Zeitfenster, da eine sehr konsequente Unterstützung der Ukraine dazu geführt hätte, dass dieser Spuk vorbei wäre. Wir aber legen lieber Imodium-akut-Vorräte an, weil wir uns in die Shorts machen werden, wenn Putin mal wieder was von Atomwaffen faselt. Dank Scholz & Biden haben wir mehrere Möglichkeiten verpaßt und nun müssen wir schauen, was wir machen, wenn wir selbst dran sind. Die ganze Sophisterei, was denn angemessener sei, "verteidigunstüchtig" oder "kriegstüchtig" ist eine weitere Nebelkerze, die Putin in die Hände spielt. Bevor wir ausgekaspert haben, ob wir das eine oder das andere sein müssen, wird eine große Uneinigkeit über dem Land liegen. Als ob man nicht im Krieg wäre, wenn Putin angreift. Sobald man angegriffen wird und sich verteidigen muss, fallen die Bedeutungen ohnehin in eins, weil man im Krieg ist. Ganz mal davon abgesehen, dass die Diskussion hier so verläuft, als wären Bedeutungen irgendwo in der Welt vorzufinden und man müsste nur nachsehen.

  • Aus zivilisatorischen Erkenntnisen heraus, sollte die Menschheit immer sehr wachsam sein, welch einer Sprache sich die Regierenden bedienen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Würde/Sollte stimmen.



      Im Bezug auf die Außenwirkung auf jeden Fall.



      Nur leider machen sie sich allein mit diesen Vorsatz bereits mehr Gedanken über das Gesagte als die Welche es von sich geben.



      Und was das Gesagte wert ist sollte mittlerweile auch Jeder begriffen haben.

      • @Das B:

        Bei unseren Politikern empfiehlt es sich auch immer, unbedingt etwas tiefer, in deren familiäre Vita zu schauen...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Nicht nur die Regierenden! Nicht minder wachsam sollte man sein, was die Sprache all der Propagandisten anbelangt, die dem Agressor – der es nicht einmal verhehlt – die Sache möglichst leicht machen wollen...

  • Ach, Herr Unfried, irgendwie tragen Sie sie ja schon im Namen, die Sache mit der „Kriegstüchtigkeit“. Wer nur in gefühlten Friedenszeiten Salonpazifist ist, solle anderen keine semantische Vermeidungsstrategien vorwerfen, sondern sich fragen, ob seine Sprachspiele nur verhehlen, dass er eigene Meinungen nie richtig durchdacht hat und sein Fähnchen stets mit dem Wind flattern lässt. Die Grünen finden sich auch ganz toll, weil sie beizeiten (Schröder-Fischer) die staatstragende Realpolitk für sich entdeckt haben und dafür viele Ideale, die sie als Oppositionspartei manchmal noch vorgaukeln, über Bord geworfen haben. Die Grünen und andere RealpolitikerInnen scheitern konsequent und in völliger Ignoranz daran, dass sie den sozialdarwinistischen Kern des Liberalismus ignorieren.

  • „Die Beschäftigung mit sicherheitspolitischen Fragen gilt bei Teilen von unsereins als moralisch verwerflich (...)“

    „Auch ich habe als Redakteur „kriegstüchtig“ stets aus Texten rausgestrichen und durch „verteidigungsfähig“ ersetzt, weil ich das Gefühl hatte, das Wort sei uns nicht zuzumuten und könne Abokündigungen zur Folge haben.“

    Was genau will Herr Unfried uns mitteilen? Etwa: „Ich (anders als die weltfremden Moralapostel) hab’s ja schon immer gewusst, durfte es aber (aus ökonomischen Gründen und weil der Zeitgeist ein anderer war) nicht sagen?“ Und wer ist „unsereins“, von denen der Autor sich ja nicht zum ersten Mal deutlich abgrenzt?

    Warum genügt ihm das Wort „verteidigungsfähig“ nicht, warum muss es „kriegstüchtig“ sein?

    „einen Kulturwandel der Deutschen semantisch voranbringen“ will unser BmdV, und der Autor klatscht Beifall, weiß er doch schon länger, dass jene, die den Begriff ablehnen, sich der Realität verweigern. Eine Argumentationslinie, die Herr Unfried in so ziemlich jedem seiner Beiträge verfolgt und mir zu wenig ist.



    „Sprache ist eine Waffe.“ schrieb Kurt Tucholsky. Man sollte zwischen „verteidigungsfähig“ und „kriegstüchtig“ mMn. messerscharf trennen.

    • @Klabauta:

      Danke. …anschließe mich! Tüchtig Tüchtig •



      Nu isset ruut! Herr Peter Unfried sagt selbst!



      Daß er schon immer - ein taktisches Verhältnis zur Sprache und zur Wahrheit hat!



      Diese Ehrlichkeit ehrt ihn - wir aber sind nicht sonderlich erstaunt darüber! Gellewelle

      Na Mahlzeit

    • @Klabauta:

      "Man sollte zwischen „verteidigungsfähig“ und „kriegstüchtig“ m. Mn. messerscharf trennen."



      Messerscharf trennen sollte man primär zwischen 'kriegstüchtig' und 'angriffsfähig'.



      'Kriegstüchtig' ist hierbei erst einmal neutral.

      • @Encantado:

        "'Kriegstüchtig' ist hierbei erst einmal neutral"

        Diese Wörterkombination ist ein militärischer Begriff und stammt aus alten Preußenzeiten. Sowohl im Kaiserreich als auch unter den Nationalsozialisten stand dieser Begriff in Bezug zur Wehrhaftigkeit und war nicht nur ein Ausdruck hinsichtlich der Aufrüstung von Waffensystemen, sondern stand besonders für die Großmachtstellung der Deutschen in Europa und später in der Welt.

        Neutral kann dieser Begriff daher nicht für sich selbst stehen, sondern er symbolisiert das, was Merz mit der Äußerung hinsichtlich der "stärksten Armee Europas" ausgedrückt hat, den deutschen Hang zum Größenwahn, der in dieser Art nur noch bei der Grande Nation zu finden war. Weder im Zarenreich noch in der kuk Monarchie. Werfen sie einmal einen Blick in die Geschichtsbücher und sie werden feststellen, dass die überwiegende Anzahl der kriegerischen Konflikte seit 1525 in Europa ihren Ausgangspunkt bei diesen beiden Nationen haben.

        • @Sam Spade:

          "Diese Wörterkombination ist ein militärischer Begriff und stammt aus alten Preußenzeiten."



          Zu alten Preußenzeiten wurden viele Wörter benutzt, die heute eine andere Bedeutung haben. Eine Interpretation heutiger Äußerungen von Menschen mit jahrhundertealten Bedeutungen halte ich für eher skurril als korrekt.

          • @Encantado:

            Mit dieser Haltung können sie dann auch heute noch ideologisch konterminierten Wörtern aus der NS Zeit einen zeitgemäßen Anstrich verleihen.

            Zum Beispiel anglo-amerikanisch, entartet, asozial, Frontstaat, Siegfähigkeit oder Gleichschaltung. Alles verbrannte Nazi Sprache. Dazu gehört auch Kriegstüchtig.

            Die Nazis haben diesen Begriff damals zum Staatsideal erklärt, um die Versailler Verträge zu entwerten. Es diente damals dem gleichen Zweck wie heute, eine mentale und materielle Militarisierung im Land zu erzeugen.

            Die historischen Parallelen der gegenwärtigen Mobilmachung sind ja nicht zu übersehen. Dazu bedarf es eben auch eines neuen Leitbildes in der Gesellschaft. Ein Bürger der auch bereit ist für die Gemeinschaft zu kämpfen.

            Das funktioniert zum Glück noch nicht so gut, wenn laut Forsa bisher lediglich 16% angeben sie würden Deutschland auch mit der Waffe verteidigen und sogar 59% dieses kategorisch ausschließen. Es gibt also noch genügend gesunden Menschenverstand in diesem Land der sich nicht ein drittes mal in gut einhundert Jahren vor den politischen Karren spannen lassen will.

        • @Sam Spade:

          Deutscher hang zum Größenwahn hat uns in neuerer Zeit eher dazu verleited zu glauben von einem neuen Faschismus nicht angreifbar zu sein.

        • @Sam Spade:

          Das ist völlig absurd.

          Das Heilige Römische Reich war schon aufgrund seiner politischen Zersplitterung gar nicht in der Lage, größere Kriege außerhalb seines Territoriums zu führen. Was Sie schreiben, stimmt schlicht und einfach nicht. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein galt gerade Deutschland vor allem in Frankreich und Großbritannien (das Sie geflissentlich als eines der kriegerischsten Länder der modernen europäischen Geschichte ignorieren) als Reich kurioser Kleinstaaten, das Dichter und Denker hervorbrachte, aber ansonsten in schläfriger Kleinstaaterei vor sich hindämmerte. Wo soll denn bitte im 16. und 17. Jahrhundert irgendeine speziell deutsche, gar gesamtdeutsche, Großmachtssucht erkennbar sein? Damals waren die Niederlande und Schweden kriegerischer.



          Und dass Russland sein riesiges Territorium natürlich nicht auf friedlichem Weg erlangt hat, sollte selbstverständlich sein.

          • @Suryo:

            Werfen sie einmal einen Blick ins Geschichtsbuch. Allein die Reichskriege und die Kriege die Preußen geführt hat summieren sich schon auf weit über 20.

            • @Sam Spade:

              Die USA führten seit ihrer Gründung in 1776 schon über 90 militärische Kriege. Ein imperialistischer Staat kennzeichnet sich unweigerlich durch Kriegsführung, da imperialistische Staaten immer Einfluss auf andere Staaten nehmen wollen.

            • @Sam Spade:

              Erstens ist Preußen nicht gleich Deutschland und zweitens führte selbst Schweden in der frühen Neuzeit blutigere Kriege als das HRR oder einer seiner Staaten.



              Die Legende von der typisch deutschen Kriegssucht stammt aus der antideutschen Propaganda des Ersten Weltkrieges und diente auch dazu, von Kriegen und Raubzügen des British Empire abzulenken. Nach dem Motto „Dem Deutschen an sich geht um Krieg an sich, wir führen ihn nur, wenn wir müssen.“

      • @Encantado:

        Warum genügt dann nicht „verteidigungsfähig“?

        • @Klabauta:

          "Warum genügt dann nicht „verteidigungsfähig“?"



          Warum die vehemente Ablehnung eines Wortes bis hin zur Unterstellung von Angriffskriegsvorbereitungen, die es so nicht gibt?

          • @Encantado:

            Ok Ok. Denke aber doch auch ehna würde es wie Wolfgang🚬Neuss es mal bildhaft treffend formulierte:



            Bei der Umformulierung von BVM zu



            “Kriegsminister Boris Pistorius“



            “…da zuckte es mir doch durch den, auf dem ich früher mal saß!“



            Oder ist ehna das auch Jacke?!

            Frag ja nur die eine eine eine Frage!



            Peter Unfried hingegen - ist doch längst selbstentlarvend abgefrühstückt! Newahr.



            Normal Schonn - wa •

          • @Encantado:

            Die Gründe können Sie meinen Beiträgen entnehmen.



            Die Antwort auf meine Frage ist noch offen

  • Da stehen Sie nun, die "Putintrolle" und die "Bellizisten".



    Während die einen auf die Wiederaufnahme von Diplomatie anknüpfen, die an Verträge der Vergangenheit anknüpfen, sieht die andere Seite eine klare Realitätsverweigerung der aktuellen Situation.



    Eine Situation, der wir scheinbar hilflos ausgeliefert sind, der wir nur über Aufrüstung begegnen können.



    Man kann durchaus auf allen Seiten Furcht vor einer Eskalation haben, nur über die Art und Weise ihr zu begegnen, müsste man sich also einigen.



    Bei den "Putintrollen" wäre laut Spahn schlimmsten Falls damit zu rechnen, dass "wir alle russisch lernen müssen".



    Sprich in der Putindiktatur leben.



    Bei den Bellizisten würde das vermieden, weil wir zur Not bereit sind in den Krieg zu ziehen und unsere Bevölkerung dafür zu Opfern.



    Die "Bellizisten" haben den Vorteil, dass Europa und auch Deutschland sie bestärken. Medien dieses Szenario als einzige Realität publizieren. "Letzter Sommer in Frieden", "Russland zerstören, damit es nie wieder einen Krieg...". "Mit Putin kann man nicht verhandeln".



    Ich hoffe für meine Kinder und Enkel, dass mehr bleibt als ständige Angst vor Krieg und das Bezahlen der Schulden einer Fehlanalyse.

    • @Mark Menke:

      "Bei den "Putintrollen" wäre laut Spahn schlimmsten Falls damit zu rechnen, dass "wir alle russisch lernen müssen"."

      Die die nicht massakriert oder zu Tode vergewaltigt wurden, müssen dann Russisch lernen.



      Vielen Dank.

  • "mit zeitgemäß ausgebildeten Soldaten und Waffen einen militärischen Angriff tatsächlich abwehren zu können"



    Genau das besagt doch das Wort verteidigungsfähig.

    Als wir uns das letzte Mal kriegstüchtig fühlten, lebten wir anschließend in einer Ruinenlandschaft.

    • @Zeit und Raum:

      Was ist denn letztendlich die Verteidigung? Krieg!



      Es reicht ja nicht, sich zu verteidigen an einer imaginären Linie. Verteidigung bedeutet auch das vorläufige zurückziehen um eigenes Personal zu schonen um dann einen Gegenangriff starten zu können. Wenn Sie dies nicht wollen, können Sie sich ja nur verteidigen. Und im Zweifel Gelände aufgeben und die Zivilbevölkerung dort dem Feind überlassen (Butscha lässt grüßen). Die Ukraine verteidigt mangels Soldaten momentan nur noch, mit der Gewissheit, das die in den besetzten Gebieten lebenden Menschen (meist ja nur noch Frauen, Kinder und Alte) jetzt der Willkür der russischen Mörder ausgeliefert ist.



      Daher heißt "Kriegstüchtig" nicht nur in fremde Länder einzudringen, sondern einfach das eigene Terrotorium und die dortige Bevölkerung zu schützen. Auch durch Gegenangriffe.

    • @Zeit und Raum:

      "Als wir uns das letzte Mal kriegstüchtig fühlten, lebten wir anschließend in einer Ruinenlandschaft."



      Nein. Deutschland fühlte sich sowohl angriffsfähig als auch unschlagbar. Das ist nicht ganz dasselbe, und das sollten Sie Menschen die das eigentlich neutrale Wort 'kriegstüchtig' verwenden, auch nicht unterstellen.

  • "Tüchtig" wird, über Deutschland verteilt, unterschiedlich gebraucht und verstanden: www.dwds.de/wb/tüchtig .

    Eigentlich hat die Bundeswehr verteidigungsbereit zu sein.

    "Bereit" bedeutet:



    1. für, auf etw. vorbereitet, fertig



    2. zu etw. willig, entschlossen

    www.dwds.de/wb/bereit

    Das finde ich besser.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      - Vernichtungstüchtig



      - Vernichtungsbereit



      - Vernichtungswillig



      Da ist nix gut von...

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Der brutale Neoliberalismus erfordert Wachstum, gibt die Automobilindustrie diesen Wachstum nicht mehr her, wird der Wachstum durch die Rüstungsindustrie generiert.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ja , das könnte sein, dass das der Hintergrund ist.







        “Once the rockets are up, who cares where they come down? / That’s not my department, says Wernher von Braun” ist vom kürzlich verstorbenen Tom Lehrer aus den 50ern.

        Keine Waffe hat einen anderen Zweck als zu vernichten.

        Im Parlament und in der Öffentlichkeit wird geredet und auf dieser Basis entschieden. Deswegen ging´s darum was verständlicher ist: "tüchtig" oder "bereit" ?



        "Tüchtig" ist in Deutschland weitgehend ungebräuchlich, wird auch ironisch verwendet und hat außerdem starke regionale Unterschiede.



        "Bereit" wird in Deutschland ca. 30 mal häufiger als "Tüchtig" verwendet (z.B. in "Bereitschaftsdienst") . Deswegen wissen wesentlich mehr Menschen mit dem Begriff etwas anzufangen und die Diskussion wird deswegen hoffentlich verständlicher. Ob sie dadurch in diesem Zusammenhang auch sinnvoller wird ist die Grundfrage, die Sie richtig gestellt haben. Würde ich mir erlauben zu antworten und danke für Ihre Zuschrift.

        • @Hans - Friedrich Bär:

          Harte Worte von Wernher von Braun. Wohl auch seiner Geschichte geschuldet. Ich würde in diesem Zusammenhang gerne auf den Kommentar von Goldi von gestern 09.47 h hinweisen, der kurz und präzise auf die Artbeit unserer Regierenden hingewiesen hat - also aus der Perspektive der Bevölkerung / Wähler.



          & Dankeschön für Ihre Antwort.

  • Krieg ist immer eine Niederlage der Menschheit.

    Kriegstüchtigkeit ist das tüchtige vorbereiten dieser Niederlage.

    • @Goldi:

      Moralisierende Phrasendrescherei hilft nicht immer weiter.

      Der Ukrainekrieg bewies, dass Krieg dort der Menschheit in Afrika beispielsweise ziemlich egal ist.

      Nur blöd, wenn kein Weizen mehr geliefert wird.

      Als Niederlage hat das dort niemand gesehen.

      Wenn meine Familie und ich in einem Krieg erschossen werden, steht die Menschheit unserem Tod gleichgültig gegenüber.

      "Die Menschheit " als Kollektiv gibt es nicht.

      • @rero:

        Es gibt aber eine zivilisatorische Entwicklung der Menschheit. Die Erfahrungen, die unsere Vorfahren gemacht haben, brauchen & sollten wir nicht wiederholen.

  • Kriegstüchtig bedeutet nicht, dass wir einen Krieg anfangen können sollen, sondern dass wir uns in einem Krieg verteidigen und ihn auch gewinnen können.

    Jeder versteht das, wenn er will.

    Wenn Russland (wer sonst?) uns angreift, dann sind wir nun mal im Krieg. Oder sollen wir es wie Russland machen und uns zynisch hinter dem Begriff "militärische Sonderoperation" verstecken?

    • @Suryo:

      "Jeder versteht das, wenn er will."



      Im digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache steht, dass das Wort "Tüchtig" im deutschen Sprachgebiet regional unterschiedlich häufig (4,8 /1,3) , insgesamt aber sehr selten gebraucht wird. Es hat auch den Beiklang des Übereifrigen, z.B. in der Bedeutung "ganz beträchtlich".



      "Bereit" hat mit 91/62 ein wesentlich größere Verbreitung, geringere Schwankungen und ist in "Verteidigungsbereitschaft" über Generationen etabliert.

      Ein Wort, das in der Sprecherbevölkerung selten und regional unterschiedlich benutzt wird und dabei auch eine Bandbreite von Deutungsmöglichkeiten hat für eine Sprachschöpfung "kriegstüchtig" zu verwenden ist ja das Gegenteil des Zwecks politische Handlungsfähigkeit zu demonstrieren.

      "Wir müssen unsere Verteidigungsbereitschaft auf ein höheres Aktivitätsniveau heben" war wahrscheinlich gemeint. Daran ist ja nichts auszusetzen, darum geht es ja.

      Was Russland schon immer unternommen hat um Europa zu dominieren, kann man z.B. in der Geschichte des Großen Nordischen Kriegs nachlesen. Das brauchen wir nicht. Da sind wir einer Meinung.

      www.dwds.de/wb/tüchtig



      www.dwds.de/wb/bereit

    • @Suryo:

      Dann kann man aber auch verteidigungsfähig sagen.

      • @Francesco:

        Klar.



        Mit einem Euphemismus die Tatsache bemänteln, dass man sich auf einen Verteidigungs-Krieg, der eben ein Krieg ist, vorbereiten muss.

  • Diese Kriegstüchtigkeit wird am Ende keine russischen Soldaten treffen. Es geht hier nur vordergründig um die durchaus reale Bedrohung durch Russland.



    Es geht um den Niedergang des amerikanischen Imperiums und den Übergang in eine multipolare Welt, in der Europa selbst zusehen muss, dass es seine Handelswege freiballert und gezwungen ist, die eigenen imperialen Interessen in der Welt ohne US Hilfe durchsetzen

    • @Piratenpunk:

      Die freien Handelswege finanzieren den Sozialstaat, ohne unsere Exporte gibts statt Bürgergeyld eine gebrauchte Decke pro Perspn und einmal pro Woche zwei Scheiben trocken brot.

      • @Machiavelli:

        Die freien Handelswege finanzieren in erster Linie die sowieso schon vollen Taschen der herrschenden Klasse und sorgen dafür, dass andere Menschen in Armut gehalten werden.

      • @Machiavelli:

        Oh Gott. Geht es noch dramatischer?



        Die freien Handelswegen sorgen erstmal für ordentliche Profite derer, die sich immer weniger an der Finanzierung des Staates beteiligen möchten. Solche Staatsbürger wie dieser hier zum Beispiel: taz.de/Klaus-Micha...gebuehrt/!6098708/



        Und deren Claqueure trommeln selbstverständlich gern und in erster Linie auf die Rücken der unter ihnen verorteten.

        • @Nansen:

          Und weil sich einige übermäßig bereichern lassen wir das also von Anderen abbrennen und verzichten auch noch auf die wenigen Errungenschaften, die es der breiten Mase gebracht hat?

  • Am 1.1.25 in der BZ



    Der Autor nimmt übrigens auch Stellung zu Sönke Neitzel und seiner Interpretation.



    "Es nimmt kein Wunder, dass „kriegstüchtig“ 1826 erstmals in einem „Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht“ belegt ist. Dort heißt es über die Heeresreform unter dem Vorsitzenden der preußischen Militärkommission, des Generals Gerhard von Scharnhorst: „Aushebung, Einübung und Bewaffnung wurden umgeschaffen, neue Kriegsgesetze vom Könige gegeben“ und „allmählig sämmtliche Waffenfähige im Lande kriegstüchtig gemacht“..."



    Der Inhalt zum neuen Jahr (ins Stammbuch?):



    "Eine Neujahrsrede an die Propheten der „Zeitenwende“



    Der Autor richtet seine Worte an diejenigen, die zuletzt allzu leichtfertig von der Notwendigkeit einer Kriegstüchtigkeit bzw. Wehrhaftigkeit gesprochen haben."



    www.berliner-zeitu...enwende-li.2283368

    • @Martin Rees:

      Na, wer da nicht wach wird.



      Dankeschön für den informativen Link.



      👍👍

    • @Martin Rees:

      Danke - spannend

      • @Lowandorder:

        Yep, in der Berliner Prawda findet man immer die spannendsten Sachen! Und das Gute ist, der Kreml hat es schon freigegeben!

        • @DemianBronsky:

          Warschau!

          Gehöre noch der Generation an - für die Prawda & Neues Deutschland -



          Wische Wische PoPo in chinesischer Übersetzung hieß - wa!



          Also immer hübsch langsam mit die jungen 🏇🐎🎠🦄🐴🏇! Newahr



          Normal Schonn

        • @DemianBronsky:

          Polemisch leitet sich auch von Krieg (altgriechisch Πόλεμος Pólemos) ab.



          Ein Link zu einem interessanten Beitrag bzgl Krieg und Sprache:



          "Alltagssprache



          Von 08/15 bis Tollpatsch: Wie der Krieg unsere Sprache prägt



          Der deutsche Wortschatz liest sich bisweilen wie ein Militärbericht. Woran das liegt und warum das gefährlich ist"



          (...)



          "Waren Sie schon mal am Boden zerstört? Haben sich beim Wandern verfranzt? Sind für jemanden in die Bresche gesprungen? Oder bei einem Date auf Tuchfühlung gegangen? Dann sprechen Sie – vielleicht ohne es zu wissen – die Sprache des Krieges."



          www.derstandard.de...ere-sprache-praegt



          Wer benutzt "bombensichere Abwehrleistung" oder Torschuss "wie eine Granate" nicht gelegentlich sogar z.B. im Sport?

    • @Martin Rees:

      Ergänzend dazu noch ein Blick ins Deutsche Wörterbuch von Wilhelm und Jakob Grimm:

      TÜCHTIGKEIT, f.

      bis zum 17. jh. selten und vornehmlich lexikalisch bezeugt, seit der mitte des 18. jhs. und der starkeren aufgliederung des wortgebrauchs tüchtig durchaus sprachläufig

      komplex in den jüngeren verbindungen kriegerische tüchtigkeit, tüchtigkeit der truppen, der armee u. ä., in denen die bedeutungen 'tauglichkeit', 'leistungsfähigkeit', 'tapferkeit', 'körperliche rüstigkeit' mehr oder minder verschmelzen: die römische tugend, virtus, ist ... der besitz ... kriegerischer tüchtigkeit

      statt der deutschen 'tüchtigkeit', die schlieszlich allen andern völkern die existenz verbittert und verstört hat, statt dieses gierigen allen-andern-vorankommen-wollens und vorwärtsjagen (…) Stefan Zweig

      KRIEGSTÜCHTIGKEIT, f.: der adel, stolz auf seine kriegstüchtigkeit. morgenblatt 1847

  • "Verteidigungsfähig" drückt exakt aus, was wir sein müssen, "kriegstüchtig" nicht, denn das schließt einen Angriffskrieg mit ein. An "kriegstüchtig" ist auch das Wortelement der "Tüchtigkeit" scheisse, da steckt nämlich -anders als in der "Fähigkeit"- so eine Anerkennung der Streberhaftigkeit drin. Würg.

    • @Jens Ochlast:

      Im Krieg ist auch der Verteidiger im Krieg.

      Die Vermeidung des Wortes führt nur dazu, was wir gerade sehen: eine schockierend hohe Zahl von Deutschen hat immer noch nicht kapiert, dass wir uns tatsächlich in den nächsten Jahren, vielleicht schon 2027, im Krieg mit Russland befinden können.

      Mich erinnert das alles an den Frühling 2020. Als in Italien und Spanien schon LKWs die Leichen der an Covid verstorbenen Altenheimbewohner abtransportierten, tat man in Deutschland immer noch so, als könne die Krankheit uns nicht erreichen und es seien keine größeren Einschränkungen unseres Lebens möglich.

      • @Suryo:

        Dann passen wir aber mal schön auf, daß die Deutschen nicht Gefallen finden an ihrer (Kriegs-)Tüchtigkeit...



        Einen Verteidigungskrieg führt ja momentan die Ukraine, da haben wir doch ein konkretes Beispiel.



        Mir genügt Fähigkeit. Verteidigen tut mensch sich sowohl mit Schild, als such mit Schwert.

        • @Jens Ochlast:

          Da spricht jemand, der keine Ahnung vom Militär hat.

          Wenn Russland uns angreift, genügen keine Luftschutzkeller - die wir übrigens nicht mehr haben - sondern dann muss Russland natürlich auch auf seinem Gebiet angegriffen und dortige militärische Ziele vernichtet werden.

          • @Suryo:

            Dass ich vom Militär keine Ahnung habe, können Sie aber laut sagen, aber ich glaube auch, dass Sie mich nicht recht verstehen, ich wende mich nur gegen den Begriff, nicht gegen die mögliche Notwendigkeit bei einem Angriff zurückschlagen zu können, sonst funktioniert ja die Abschreckung nicht.

  • Gehören wir nicht alle längst auf die Straßen, um unseren Unmut gegen jedliche militärische Gewalt kundzutun ? ! !



    Wir lassen es tagtäglich zu, uns mit kriegerischen Begriffen, wie nötige " Angriffe, Gegenangriff, Verteidigung, Aufrüsten, Rüstungsphantasien " etc. Unserer Mitmenschlichkeit berauben. Wie lassen es zu, uns abstumpfen zu lassen und töten als selbstverständlich zu begreifen, was uns Kriegstauglich machen soll & lässt, wenn wir nicht unsere Achtsamkeit behalten und auf Einhaltung unserer menschlichen Werte & Rechte, gegenüber den Regierungen, bestehen und einfordern - tagtäglich neu, immer wieder, so wie sie versuchen uns mit ihrer Sprache des Krieges zu indoktrinieren.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Ja in Moskau gehört der Protest auf dieStasse.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Seit dem Februar 2022 hätte es eigentlich ein Protestcamp vor der Botschaft der Russischen Föderation, vor jedem russischen Konsulat und auch vor dem Russischen Haus geben sollen.

      Komisch, dass die Friedensbewegten Deutschlands sich dann doch nur dann versammeln und laut werden, wenn es darum geht, unter der Ägide Sahra Wagenknechts und ihres inzwischen fast rasend westen-hassenden Ehemannes faktisch Partei FÜR Russland, diesen faschistischen Kriegsverbrecherstaat zu ergreifen. Im Krieg steht man auch dann auf der Seite des Aggressoren, wenn man für seine Aggression "Vorgeschichten" und andere Rechtfertigungen ins Felde führt.

      • @Suryo:

        Sie meinen wohl 2013 / 2014 hätte unsere damaligen Regierenden aus der CDU [ Merkel Regierung 2005 - 2021 ] mal die Füße hoch bekommen sollen. Da stimme ich sehr mit ihnen überein.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Hören Sie doch endlich auf, die russische Alleinschuld zu leugnen und dass allein Russland diesen Krieg will und ihn weiterführt.

          • @Suryo:

            Wieviele Milliarden Dollar sind noch vor und nach dem Umsturz der prorussischen Regierung in der Ukreine, von den USA und der Europäischen Union in die Ukraine geflossen ?

  • Ich kann dem Artikel voll zustimmen.

  • Where Have all the Flowers Gone...

    Wir sollten sehr unsere Achtsamkeit schulen, - wem wir ein Ohr schenken, & uns nicht von Kriegstreibern verbal zumüllen lassen !

  • taz: * „Kriegstüchtig“ sagt unverbrämt, worum es geht und was Sache ist, nämlich mit zeitgemäß ausgebildeten Soldaten und Waffen einen militärischen Angriff tatsächlich abwehren zu können, also einen Krieg führen zu können. *

    „Kriegstüchtig“ bedeutet aber auch, dass man die Rüstungsindustrie jetzt auf Hochtouren laufen lassen kann. Und ob der "böse Russe" tatsächlich irgendwann kommt und unsere (nicht vorhandenen) Bodenschätze klauen will, 'steht ja in den Sternen'. Aber man kann ja den einen oder anderen produzierten deutschen Panzer wieder an Länder verkaufen, wo die Kriegstüchtigkeit seit Jahrzehnten 'sehr tüchtig' ist.

    Dass der "Homo bellicus" sich seit Tausenden von Jahren gerne in Kriegen umbringt, kann man übrigens in jedem Weltgeschichtsbuch lesen. Den wirklichen Feind, den man aber besiegen sollte, hat man allerdings mal wieder nicht auf dem Radarschirm, obwohl der sich von Jahr zu Jahr nähert und vor keinem Panzer Angst hat - der 'Klimawandel'.

  • Ist schon ein toller Kerl der Boris, was der sagt wird man ja wohl auch noch sagen dürfen! Boris der Große, neuer Zar von Deutschland!

  • Hinter dieser nur scheinbar Taschenspielerei



    Steckt die dümmlich überhebliche “Wir sind wieder wer!“ von GazpromGerd & GriiSoß Joseph F. - die Schland Kriegspartei in zwei - in Worten 2 verfassungs&völkerrechtswidrigen Kriegen einbrachte •

    kurz - Wer kriegstüchtig sagt!



    Der muß auch Kriegsminister Pistorius sagen •

    Na Mahlzeit, da ziehts einem doch die Schuhe aus • “ Herr - führe uns nicht in Versuchung!“

    • @Lowandorder:

      In seiner Heimatstadt, der er einst als OB gedient hat, legte der Tarnfleckminister die Grundlagen für das „erfolgreiche" Programm „(Bau)Ruinen schaffen ohne Waffen".

      • @StarKruser:

        Für Foristen ein dankbares Thema:



        "Literaten und Luftkrieg



        „Nie wieder soll von deutschem Boden Krieg ausgehen“ – über fünfzig Jahre lang galt dieser Satz den Deutschen als elftes Gebot. Dann flogen deutsche Kampfflugzeuge täglich Angriffe auf Ziele in Serbien und dem Kosovo. Natürlich bildeten sie nur einen Bruchteil des Kontingentes der Kriegsmaschinen, welche die NATO in den Balkan sandte. Doch beschlich viele Deutsche ein ungutes Gefühl bei der Vorstellung, daß 58 Jahre nach Hitlers Eroberung von Jugoslawien wieder deutsche Bomben auf Belgrad fielen."



        Bei deutschlandfunk.de 1999



        "Kriegstüchtigkeit" ist wahrscheinlich ein Wort, das bei den jüngeren Generationen auch reflexhafte Abwehr bewirken kann.



        "Die Aktion „Unwort des Jahres“ prangert Wörter an, die die Jury unangemessen oder abwertend findet. Daran herrscht offenbar kein Mangel, mehr als 2.000 Einsendungen sind bislang in Marburg eingegangen. Dazu gehören die Begriffe „illegale Migration“, „Biodeutsche“ oder das von Verteidigungsminister Boris Pistorius in die sicherheitspolitische Debatte eingebrachte Wort „kriegstüchtig“. Weitere Vorschläge können noch bis Jahresende eingereicht werden."



        11/24 b. deutschlandfunkkultur.de

  • Als Bearbock im Mai 2022 die Befürchtung äußerte, "Deutschland" könnte eventuell "kriegsmüde" werden, schwang der Begriff "kriegstüchtig" als der Gegenbegriff bereits mit.

    taz.de/-Nachrichte...nekrieg-/!5857171/

    Und es schwang so viel deutsche Tradition und so viel Russland mit.

    @Peter Unfried: in Deutschland stehen diese Begriffe nicht für sich, sondern müssen auf ihre mögliche historische Dimension geprüft werden.

    Oder anders gesagt: Warum sollte der Begriff "kriegstüchtig" plötzlich völlig neu und unschuldig daher kommen?

    Eine solche Annahme hielte ich für gewagt. Dazu ist noch zu viel Altes im aktuellen Deutschland.

    • @Uns Uwe:

      "Dazu ist noch zu viel Altes im aktuellen Deutschland."



      Das halte ich für eine gewagte These. Wo bitte schön soll das den im Hinblick auf das Militär sein.



      Fast keine(r) will zur Bundeswehr, es gibt und wird in den nächsten Jahren auch keine Wehrpflicht geben.



      Also nicht alles was eine kleines bisschen rechts von der Links-Partei ist, ist gleich rechts und kriegsgeil.

      Und wenn Sie wirklich „altes“ suchen, dann Richtung Russland. Dort will man die „alte“ Sowjetunion mit Waffengewalt wiederherstellen.

      • @weather2018:

        Der Rechtsruck besteht allgemein aus Aufrüstung und Sozialabbau, nicht nur in Deutschland und auch schon vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine.

        An Deutschlands Rolle fällt aber auf, dass hier der Rechtsdrall besonders heftig ausgeprägt ist und auch der "Ostdrall" zwangsläufig an frühere Zeiten erinnert. Merz, aber auch Pistorius steht hier für eine weitere Verschärfung beider Tendenzen.

        Wer meint, Deutschland sei heute geläutert und habe allen militaristischen und Großmachtambitionen abgeschworen, der ist in der Beweislast, dies zu zeigen.

        Die Aufgabe der deutschen Bevölkerung ist es, immer primär auf die eigene Politik zu schauen. Erst danach kommen andere Länder.

        • @Uns Uwe:

          Der Rechtsruck besteht nicht "allgemein aus Aufrüstung und Sozialabbau".

          Der Rechtsruck besteht aus " Keine Einwanderer!" und "Seid nett zu Putin!"

          Die Rechten haben sich Pazifismus auf die Fahnen geschrieben.

          Weil von Putin lernen Siegen lernen bedeutet.

          Wo jetzt Merz diese Tendenz verschärfen soll, verstehe ich nicht.

          Der Rechtsdrall ist in anderen Ländern viel stärker.

          Da regieren teilweise Postfaschisten bereits.

          In anderen Ländern bedienen Sozialdemokraten bereits die Forderungen zu " Keine Einwanderung!"

          Deutschland hinkt geradezu hinterher.

          Die Beweislast, Deutschland verfolge noch Großmachtambitionen, liegt einzig bei Ihnen.

          Mir fällt kein ernstzunehmender Politiker ein, der auch nur einen Zentimeter Grenze infrage stellt.

          Selbst die Rechten sind da leise, um ihre slawischen Brüder nicht zu vergraulen und bei denen Sonnenwendfeiern abhalten zu können.

        • @Uns Uwe:

          "Wer meint, Deutschland sei heute geläutert und habe allen militaristischen und Großmachtambitionen abgeschworen, der ist in der Beweislast, dies zu zeigen."

          Nein, ist er nicht.



          Normalerweise ist der, der absurde Behauptungen aufstellt, wie Sie es tun, in der Beweispflicht.



          Finden Sie es nicht merkwürdig bzw. veranlasst es Sie nicht zum Überdenken Ihres Standpunkts, wenn Länder wie Polen oder die baltischen Staaten vehement von Deutschland einfordern, eine stärkere Führungsrolle einzunehmen? Ich denke, wenn selbst Polen dies wünscht, hat sich irgendetwas massiv verändert.

          • @Katharina Reichenhall:

            Kein Pole oder Balte würde sich ernsthaft von Deutschland eine Führungsrolle erwarten.

            Man wünscht sich in diesen Ländern mehr Engagement. Bedeutet nichts anderes, als das dort die Erwartungshaltung besteht, das deutsche Militär so auszustatten das im Ernstfall deutsche Panzer es schaffen den Weg bis nach Stettin zurückzulegen und nicht schon in Pomellen den Geist aufgegeben. Gleiches erwartet man auch von der Marine.

            Eine militärische deutsche Dominanz ist nicht nur in Osteuropa selbst heute nicht gefragt.

            • @Sam Spade:

              Sehr richtig!

              Aber gerade diese Dominanz strebt die CDU-/SPD-Regierung unter Merz an.

              Auch hier kann man hinzufügen: wieder, eine erneute Dominanz.

      • @weather2018:

        "Fast keine(r) will zur Bundeswehr (...)"

        Scheint sich gerade zu ändern:



        www.bundeswehr.de/...z-personal-5981558

        • @Klabauta:

          Eher nicht.



          Die klare Mehrheit von 59 Prozent wäre hingegen "wahrscheinlich nicht" oder gar nicht dazu bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffs selbst mit der Waffe zu verteidigen.

          Das ist das Ergebnis einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

          • @weather2018:

            Bei Stand 2024 rund 6 Mio. 18-24-Jährigen in Deutschland (Angaben Statista) und einer geplanten Bundeswehrgröße von 200 000 Soldaten wären das ca. 3,3% der genannten Altersgruppe. Würde man eine breitere Altersgruppe betrachten, wäre dieser Prozentsatz noch niedriger anzusetzen.



            Um die Zahlen mit der Forsa-Umfrage zu vergleichen. bedürfte es allerdings einer genaueren Ausdifferenzierung nach Altersgruppen. Wieviele von den 16%, die sich laut Forsa bereit erklären würden, Deutschland mit der Waffe zu verteidigen, waren im wehrfähigen Alter? Wäre mal interessant zu wissen.



            Was ich damit sagen will: Mir scheint die Zahl 59% zu pauschal, um daraus Schlüsse zu ziehen.



            Ob die von mir verlinkten Angaben der BW Zweckoptimismus spiegeln, kann ich natürlich auch nicht beurteilen.

      • @weather2018:

        "Fast keine(r) will zur Bundeswehr"



        Das stimmt ned.

    • @Uns Uwe:

      Man übt sich halt im neuen Volkssport, alles zu dekontextualisieren, was bis dahin als anrüchig, als vom Makel der Geschichte belastet galt. Die Zeit scheint günstig und der „Pater Noske“ (Tucholsky) tut sein übriges dafür.



      Haben es die Geschichtsrevisionisten, die Deutschland - diesmal mit neuen Allierten - wieder „herrlichen Zeiten“ entgegenführen wollen, nun also doch geschafft?

      • @Abdurchdiemitte:

        Es geht ja auch eigentlich darum, WIEDER "kriegstüchtig" zu sein und bloß nicht "kriegsmüde", so wie die "gefallenen Friedensengel aus der Hölle".

        Des Kaisers neue Kriegskleider sehen heute immerhin moderner und schicker aus und sind mit KI geschneidert.

        Raider heißt jetzt Twix ...

    • @Uns Uwe:

      Ich habe Herrn Unfried nicht so verstanden, dass "kriegtüchtig" als nett und unschuldig daherkommt.

      Ein Grund mehr, klar darüber zu reden.

      • @rero:

        Leute wie Neitzel wollen unbedingt das selbe Wort und sogar an alte Traditionen der Wehrmacht anknüpfen, die für sie offenbar wertfrei sind:

        "Sönke Neitzel: Das System der Wehrmacht war relativ schlau."

        taz.de/Militaerhis...htigkeit/!6087358/

        Hier ist nicht nur die Sprache offensiv. Leute wie Neitzel, Kiesewetter, Hofreiter, Strack-Zimmermann, Merz oder auch schon früher Gauck sagen auch deutlich, dass Deutschland eine "größere Rolle" in Europa und der Welt übernehmen soll.

        Natürlich wird das heute als Reaktion auf Russland verkauft. Aber dieses Reden ist schon älter.

        • @Uns Uwe:

          Dass Neitzel sagt, man müsse sich um die Tribal Culture in der Bundeswehr kümmern, ist nicht rechts.

          Tribal Culture ist etwas, das Linke ebenfalls gut beherrschen.

          Wertfrei ist es nun auch nicht.

          Das Reden von der "größeren Rolle" ist natürlich schon älter.

          Die Balten und die Polen fordern es seit geraumer Zeit ein.

          Den Angriff auf die Ukraine ist das, was sie vorausgesagt haben.

          Nur hat das westlicher keiner ernstgenommen.

          Die zahlenmäßig größte Armee in NATO-Europa unterhält die Türkei, dann kommt Polen.

          Da duckt sich - aus deren Sicht - der bevölkerungsreichste und finanzstärkste Staat schon ganz schön weg.

          Werden wir mal konkret.

          Nur Rhetorikkritik ist ja ein bisschen dünn.

          Was ist denn Ihr Vorschlag, wenn Russland in Litauen oder Estland einmarschiert?

          Mehr Solidarität als für die Litauer und Esten zu beten?

        • @Uns Uwe:

          Höchste Zeit einmal über die Sinnhaftigkeit von demokratischen Zivilisation nachzudenken, zu welchem Zeck wurden Demokratien entwickelt, doch um die Macht vom Volke ausgehen zulassen und den nach natürlichen Machtstreben von Menschen Grenzen aufzuzeigen. Wenn die Bevölkerung alle vier Jahre demokratisch wählen darf, sollte die Bevölkerung auch spätesrens einmal im Jahr abwählen dürfen, wenn die Bevölkerung vermehrt Unzufriedenheit, bezüglich ihrer demokratisch gewählten Regierung, verspürt !

          • @Alex_der_Wunderer:

            Sehe ich auch so. Dem Rechsruck der Parteien, der Militärs und teilweise der Medien steht ein tendenzieller Linksruck der Bevölkerung gegenüber; hier entsteht eine politische Kluft, eine Entfremdung zwischen rechter Staatsführung friedensbefürwortender und sozial denkender Mehrheit.

            • @Uns Uwe:

              Da an unseren Universitäten vermehrt - unter inzwischen neoliberalen Gesichtspunkten gelehrt wird, unsere Parlamentarier also überwiegend mit der damit verbundenen, unabdingbaren Wachstumsidologie Folge leisten, hat Deutschland die " Mitterechtsparteien " verloren. Entweder die Bevölkerung besinnt sich noch oder sie opfert sich dem brutalem Neoliberalismus. [ Der natürlich auch in Augen der Neoliberalisten den ( statt der bisherigen Automobilindustrie ) die Rüstungsindustrie mit dem Rüstungswachstum- / wahn entspricht / rechtfertig. Wachstum rechtfertigt beim Neoliberalismus alles... ]

  • Zunächst fiel mir auf, wie der Autor bei der Erläuterung der semantischen Attacke des BMVg Hr. Pistorius die Begriffe "kriegstüchtig" und "offensiv" elegant zusammenklöppelt und damit dem inkriminierten "kt"-Wort (wieder) ein Geschmäckle verpasst.



    "Sie (die beschriebene vollpazifistische "etablierte Kultur") folgt zugespitzt der Nachkriegslogik, dass der Deutsche...genetisch oder ethnokulturell kriegsgeil ist." Ich würde meinen, dass es sich hier um eine rein deutsche Debatte, Selbstwahrnehmung und eine deutsche (lustvolle) Selbstzuschreibung handelt. Die Verbündeten in der Nato haben nach 1990 vom wirtschaftlich stärksten Verbündeten Ditschl. souveränes Handeln erwartet. D.h. eine einsatzfähige Armee zur Verfügung zu stellen und zu wissen, was "kriegstüchtig" bedeutet. Eigentlich ist es ein schweres Versäumnis, dass man hierzulande erst jetzt überhaupt eine Debatte darüber führt. Ich behaupte mal, dass in allen anderen Nato-Staaten mit einer ernstzunehmenden Streitkraft zwischen Friedensbewegten und Generalstäblern ziemlicher Konsens herrscht, was das "kt"-Wort in der Praxis bedeutet.



    U.a. dem mehrfach erwähnten Hr. Neitzel ist zu verdanken, den Finger in diese Wunde zu legen.

    • @Vigoleis:

      Das stimmt so nicht: die Debatte über eine Remilitarisierung begleitet uns schon seit einigen Jahrzehnten (besonders lebhaft im Kontext des völkerrechtswidrigen Überfalls auf Serbien). Der Fokus war lediglich ein anderer: Intervention weit weg, statt Landesverteidigung (und deshalb ist es so wichtig, zwischen verteidigungsfähig und kriegstüchtig zu unterscheiden). Übrigens: die Friedensbewegungen anderen NATO-Staaten blicken auch durchaus kritisch auf die "eigenen" Streitkräfte - und hinterfragen das kollektive Wir, mit dem in diesem Zusammenhang gerne argumentiert wird.

      • @O.F.:

        1) Unklare Begrifflichkeiten: Wenn, dann sollte man zwischen "Angriffskriegstüchtigkeit" und "Verteidigungskriegstüchtigkeit" unterscheiden. Für Sie bedeutet "kt"-Fähigkeit automatisch (mentale) Bereitschaft zum Angriff. Das ist falsch. Denn Kriege machen beides. Dazu später mehr.



        2) Bei der Diskussion 1999 ging es um die Frage, ob sich die Bundeswehr am Nato-Einsatz zum Schutz der Kosovoalbaner beteiligen sollte. Etwas verhalten das Ganze, weil die Friedensbewegten irritiert waren, dass ein grüner AM den ersten Kriegseinsatz dt. Soldaten seit 1945 mitverantwortete. Um "Remilitarisierung" ging es eben nicht, eher um die bange Frage, wieviel Tornados einsatzfähig sein würden. Denn schon damals war das "Versaufen" der Friedensdividende in vollem Gange.



        3) Die Frage, was "kt"-Fähigkeit genau bedeutet, ist eine theoretische, weil sie sich so nur vor (!) dem Krieg stellt. Damit befassen sich dort zurecht Politiker, Ethiker, Juristen, Militärstrategen und Psychoanalytiker.



        Läuft Krieg erstmal, ist ein Unterschied "A oder V" kaum noch sinnvoll zu machen. Denn z.B. will ich den Angreifer von meinem Territorium vertreiben, muss ich irgendwann mit mathematischer Gewissheit selbst angreifen.

        • @Vigoleis:

          „Für Sie bedeutet "kt"-Fähigkeit…“



          Nein, ich habe lediglich hingewiesen, dass es einen Unterschied zwischen Verteidigungs- und Angriffsfähigkeit gibt (den Sie in Ihrem Beitrag allzu beiläufig vom Tisch wischen); um Angriffe auf sein eigenes Land abzuwehren, braucht man andere Strategien und andere Ausrüstung als für Interventionen im Ausland. Daher gab es lange Zeit das Leitbild der „strukturellen Nicht- Angriffsfähigkeit“ (die nicht dem Pazifismus, sondern dem Interventionismus zum Opfer gefallen ist). Die Debatte um den – nochmal: völkerrechtswidrigen – Überfall auf Serbien und auch daran anschließend um die militärische Rolle Deutschland geben Sie auch verkürzt wieder; für eine Remilitarisierung Deutschlands wird nun wirklich nicht erst seitdem Ukraine-Krieg getrommelt; letzterer wirkt nur wie ein Katalysator für längt begonnene Entwicklung, die man ab und an auch kritisch hinterfragen sollte – es ist besorgniserregend, wie leicht sich gerade der linksliberale Teil der deutschen Gesellschaft wieder mental mobilisieren lässt (obwohl die Begründungsmuster als bekannt sind…).

          • @O.F.:

            "...für eine Remilitarisierung Deutschlands wird nun wirklich nicht erst seitdem Ukraine-Krieg getrommelt." Getrommelt schon, nur passiert ist nichts. Seit 1990 (Friedensdividende) bis nach 2015 wurden reihenweise BW-Standorte geschlossen, massenweise hochwertige Technik stillgelegt und abgewickelt, ganze Systeme wie z.B. den Gepard. Die Fähigkeiten für Landes- und Bündnisverteidigung wurden ad acta gelegt, statt dessen auf "Kriseninterventionskräfte" gesetzt. Am Ende dieser Entwicklung hatte man nicht mehr viel vorzuweisen, weder für das eine, noch für das andere. Auf die massiven Mängel in der Einsatzbereitschaft der BW haben zig Betroffene/Verantwortlich hingewiesen, u.a. 2023 die Bundeswehrbeauftragte Fr. Högl (SPD) und Hr. Wüstner (Bundeswehrverband).



            Statt dessen wurde Geld für Rüstungsprojekte verpulvert, die überteuert waren, in der Entwicklung zu lange dauerten, mit sinnlosen Fähigkeiten überfrachten wurden und nach Auslieferung oft nicht oder nicht vollständig einsatzfähig waren. Ursache war u.a. der Wasserkopf in der Verwaltung von BW und BMVg, den kein Bundesminister in den Griff bekam.



            Also: Erfolgreiche Remilitarisierung sieht anders aus.

            • @Vigoleis:

              Dass die Remilitarisierung wenig erfolgreich war, habe ich nicht bestritten; auf eine fragwürdige Schwerpunktsetzung habe ich selbst hingewiesen. Das wirft ein zweifelhaftes Licht auf die Kompetenz der verantwortlichen Politiker, ändert aber nichts an meiner Grundaussage, dass das Bestreben, Deutschland zu remilitarisieren, nicht erst mit dem Ukraine-Krieg begonnen hat.

    • @Vigoleis:

      Hier fingert er



      taz.de/Geniesst-de...6091890&s=Neitzel/



      & besonders hier



      taz.de/Militaerhis...6087358&s=Neitzel/



      “Militärhistoriker über Kriegstüchtigkeit



      „Wir brauchen als Republik einen demokratischen Krieger“



      Die BRD ist wehrunfähig – und in Gefahr. Der Militärhistoriker Sönke Neitzel fordert einen Wehrdienst und weiß: Frieden gibt’s nicht zum Nulltarif.

      • @Lowandorder:

        Danke für die Verlinkungen, insbesondere des Taz-Interviews mit Hr. Neitzel, das sehr lesenswert ist. Bei mir war dafür leider kein Platz mehr.

  • Sehr richtig.

    Den Begriff der Verteidigungstüchtigkeit vorzuziehen zeugt von Realtitätsverweigerung: Sich nicht damit auseinandersetzen wollen, dass tatsächlich ein Krieg droht und sich entsprechend nicht drauf vorbereiten zu müssen. Weil man sich ja auf Verteidigung konzentriert. Und das ist ja etwas vollkommen anderes als Krieg. Und hier liegt der Irrtum.

    Denn:



    Wer verteidigungsfähig ist ist kriegstüchtig.



    Wer nicht kriegstüchtig ist ist nicht verteidigungsfähig.

    • @metalhead86:

      Kriegstüchtig bedeutet Wehrhaft zu sein. Dazu gehört auch die Bereitschaft zum Kampf und der Wille einen Krieg zu führen, wohlgemerkt auch aktiv und insbesondere auch offensiv. Feiner Unterschied zur Verteidigungsfähigkeit, die einen passiven Charakter aufweist.

      Mir steht es nicht zu mich in die deutschen Belange einzumischen, aber als Norweger ist mir ein verteidigungsfähiges Deutschland doch lieber als ein kriegstüchtiges. Der Hang zum Totalen in der deutschen Mentalität hat in der deutschen Geschichte zu häufig den Ausschlag gegeben ins Totalitäre abzudriften.

      Die Reserviertheit in der deutschen Bevölkerung gegen alles militärische hat mir persönlich sehr zugesagt. Den Stimmungsumschwung betrachte ich daher eher skeptisch. Wie einfach es geht diese Einstellung zu missbrauchen und für die eigenen Zwecke zu nutzen, dürfte keiner besser wissen als die Deutschen. Im 20 Jahrhundert hat man sich zweimal vor diesen Karren spannen lassen, mit verherrenden Konsequenzen für die ganze Welt.

      Daher lieber eine Nummer kleiner und erstmal die Verteidigungsfähigkeit herstellen.

      • @Sam Spade:

        Komisch, neulich haben Sie explizit Deutschland dafür getadelt, dass hier viele Leute die AfD verbieten wollen. Das sei für Sie als freiheitlich gesinnten Norweger unverständlich.

        Ist Ihnen nicht klar, dass die Tatsache, dass Norwegen damals von Deutschland besetzt und der Krieg dorthin gebracht wurde, genau daran lag, dass man kurz davor ganz freiheitlich eine rechtsextreme Partei nicht verboten hat?

        Sie müssen sich mal entscheiden, welches Deutschland Ihnen lieber ist - eines mit absoluter Freiheit auch für rechtsextreme Parteien oder eines, das nie wieder Norwegen überfällt.

        • @Suryo:

          Merke: auf Aussagen die sich auf vermeintliche Äußerungen der eigenen Person in der Vergangenheit beziehen geht man nur dann ein, wenn die entsprechende Aussage zitiert oder die Quelle angegeben wird in der diese Aussage getätigt wurde.

          • @Sam Spade:

            Sie erinnern sich nicht an Ihre eigenen Kommentare?

            Hier:

            "Deutschland ist eine relativ junge Demokratie und verfügt daher nicht über eine gewachsene Tradition wie z.B. die Briten. Die Unterschiede sind für jemanden wie mich, der in einem anderen Land kultiviert wurde und über eine andere Auffassung von einer lebendigen Demokratie verfügt, klar ersichtlich.

            Der Ruf nach Verboten und der damit verbunde Wunsch die Verantwortung für die Zustände im Land möglichst weit von sich selber wegzudeligieren ist leider hier allgegenwärtig. [...] In diesem Falle soll es die Justiz richten, was eigentlich Aufgabe von Politik und Gesellschaft ist [...] Das sich Menschen, die sich offen gegen die Demokratie stellen oder gar eine demokratiefeindliche Partei gründen auf ihre Rechte berufen können ist gleichzeitig der Preis der zu zahlen ist, aber auch Errungenschaft im Sinne von Freiheitsrechten die für alle gelten und zwar auch dann wenn es unbequem wird."

            Die Operation Weserübung war dann halt der Preis, der dafür zu zahlen war, dass die Freiheitsrechte in der Weimarer Republik für alle galten, ikke sant?

            • @Suryo:

              Kein Norwegisch aus der Google KI verwenden. No go!

              Es heißt "skjønner du" im Sinne von "verstehen sie" oder "you now". Das wird in Schriftform am Satzende gerne verwendet.

              In gesprochener Form wird ein Satz auch oftmals mit "sant" beendet, quasi eine Aufforderung zur Zustimmung wie im englischen das "right". In Schriftform wird es nicht verwendet.

              Das war jetzt etwas Nachhilfe in meiner Landessprache, was sie mir mit ihrem Kommentar nun eigentlich mitteilen wollten weiss ich leider immer noch nicht. Mit dem Artikel und meinem Kommentar zur Kriegstüchtigkeit hat das alles jedoch wenig zu tun.

              • @Sam Spade:

                Sorry ein k vergessen. "you know" muss es natürlich heißen, nicht das ich ihnen noch etwas falsches beibringe.

    • @metalhead86:

      Einfach mal Nena - 99 Luftballons 🎈 🎈🎈🎈



      www.youtube.com/wa...xvbnMgbmVuYQ%3D%3D



      “…99 Kriegsminister



      Streichholz und Benzinkanister



      Hielten sich für schlaue Leute



      Witterten schon fette Beute



      Riefen, Krieg und wollten Macht



      Mann, wer hätte das gedacht



      Dass es einmal so weit kommt



      Wegen 99 Luftballons



      99 Jahre Krieg



      Ließen keinen Platz für Sieger



      Kriegsminister gibt es nicht mehr



      Und auch keine Düsenflieger



      Heute zieh ich meine Runden



      Seh die Welt in Trümmern liegen



      Hab' nen Luftballon gefunden



      Denk' an Dich und lass' ihn fliegen

      • @Lowandorder:

        Tja, das waren noch schöne, ruhige Zeiten damals.

        Nena, Nicole, ...

        Schweden und Finnland waren noch neutral.

        Heute wird der einzige europäische Staat, der jemals Atomwaffen abgeschafft hat, mit Krieg überzogen.

        Wir werden erleben, was passiert, wenn wie angekündigt die Moskauer Feuerwehr hier einmarschiert.

        Ob die Ballons ihnen Angst machen und so.

        • @rero:

          Auch Belarus hat seine Atomwaffen abgegeben.

          • @Francesco:

            Stimmt, sorry.

            Völlig berechtigter Einwand.

      • @Lowandorder:

        So so, Pistorius will also Krieg, nur weil der Schlächter aus dem Kreml 99 Luftballons steigen lässt. Ja, ja der arme Putin wird ständig verkannt. Oder wie soll ich Ihren Verweis auf die Anhängerin der Corono-Leugner- und Querdenkerszene deuten?

        • @Demokratischer Segler:

          & nochens un Ochottochott



          Ironie & Spott - helf ehna - leeve Jott

        • @Demokratischer Segler:

          Jung - einfach mal‘n Reff ins Sail •



          Einfach mal‘n Stück zurücktreten & den Hirnskasten anwerfen - ehse auf die wohlfeilen Rattenfänger reinfallen! Gelle



          Masel tov

          • @Lowandorder:

            Mein Hirnkasten sagt mir, dass die Bedrohung durch Russland absolut real und es sehr plausibel ist, dass es die NATO noch während der laufenden Amtszeit von Trump angreifen kann.

            Die Äußerungen Putins sind nicht einfach nur Bluff. Das waren sie hinsichtlich der Ukraine auch nicht, und das faschistische Russland wird sich auch nicht mit der Ukraine zufriedenstellen lassen.

            Spätestens bei diesem Thema nervt Ihr Stil übrigens wirklich. Reden Sie außerhalb des Internets auch so?

          • @Lowandorder:

            Ja.

            Heute kommen die Rattenfänger mit Pazifismus um die Ecke.

            Die AfD spricht sich deutlich für Frieden mit Putin aus.

            Das BSW auch.

            Wenn Sie meinen, dass Sie in deren Ecke wollen, ist das Ihre Sache.

            Ich weiß, dass ich nicht mit Luftballons neben Ihnen und Alice Weidel stehen werde.

            "Einfach mal‘n Stück zurücktreten & den Hirnskasten anwerfen" ist ein Zitat, was hier wirklich gut passt.

            • @rero:

              Wie kommse denn auf das schmale Brett? Ironie & Spott - nich ehrs - wa!



              Nö.



              Bin da mit Christian Ströbele* völlig einer Meinung “…ich bin kein Pazifist!“ (Z2 & beinahe Berufssoldat)

              unterm——



              * so alt wie großes Bruderherz & alle im selben “K‘nissen“-Haus geboren;))

  • Verteidigungsfähig heißt bereit zur Verteidigung, kriegstüchtig bedeutet bereit für Krieg zu sein ohne dass dazu gesagt wird um was für Kriege es dabei gehen soll. Aber schon mit der Verteidigung wird nicht so ganz klar, was eigentlich verteidigt werden soll. Wie steht es um das politische System mit seinen 25% Rechtsextremen-Wählern und seinen rechten Kulturkämpfern in der Regierung. Wie steht es um die Verbündeten in der NATO. Türkei und USA sind zunehmend demokratiefeindlich. also Feinde der Freiheit.

    • @Klobrille:

      Wenn Russland uns angreift, dann werden aus den Reihen dieser 25 Prozent - insbesondere in Ostdeutschland, in dem ja als einzigem ehemaligen Ostblockstaat eine völlig unerklärliche Russophilie herrscht (Stockholm-Syndrom?) - die meisten Verräter und Kollaborateure kommen. Diese Partei unterhält beste Beziehungen zu Russland, das nicht ohne Grund das Traumland und die Schutzmacht rechtsextremer Parteien in ganz Europa ist.

      Der Kampf gegen den deutschen Rechtsextremismus lässt sich nicht trennen von der Gegnerschaft zum faschistoiden Putin-Russland.

    • @Klobrille:

      Ist ja mal 'ne putzige Sichtweise. Bevor ich ein Land veteidige, in dem ein Viertel Nazis wählen, lasse ich mich doch eher von den Russofaschisten regieren. Ganz mal davon abgesehen, dass die von Ihnen inkriminierten Naziwähler ganz auf Ihrer Linie sind: her mit Putin und russischer Herrschaft... Wie kommt man eigentlich darauf – Danke für gar nichts Ole Nymoen – dass man ein Land verteidigt? Man verteidigt kollektiv sich selbt und seine Lieben.

      • @DemianBronsky:

        Also Seite an Seite mit Faschisten gegen Faschisten kämpfen ist ihr Plan?

        • @Klobrille:

          Die Faschisten an deren Seite Sie mich kämpfen sehen wollen, wollen gegen die Putin-Faschisten gar nicht kämpfen. Vielmehr bereiten sie die bequeme Übernahme für diese vor (ebenso wie die BSW-Linksfaschisten). Also komme ich gar nicht in die Verlegenheit Höcke Arm in Arm dieses Land zu verteidigen. Denn er wird da längst mit Putin auf den gelungenen Verrat anstoßen.

          • @DemianBronsky:

            @DemianBronsky So siehts aus. AfD und BSW sind Erfüllungsgehilfen Putins. Aus Sehnsucht nach der Zerstörung unserer Demokratie und Freiheit.

          • @DemianBronsky:

            Sie haben offenbar Null verstanden. Ich bin weder Pazifist noch gegen Aufrüstung. Worauf ich hinaus will ist die Tatsache, dass solange nicht klar ist mit wem gegen wen gekämpft wird gar nicht von Kriegstüchtigkeit oder Verteidigungsfähigkeit gesprochen werden sollte. D.h. erstmal vor der eigen Tür kehren und die Verhältnisse klären. Eine Kooperation mit Faschisten verbietet sich und leider sehe ich keine Fortschritte in diese Richtung.

            • @Klobrille:

              " solange nicht klar ist mit wem gegen wen gekämpft wird gar nicht von Kriegstüchtigkeit oder Verteidigungsfähigkeit gesprochen werden sollte."

              Wenn diese Maxime gilt, dann verstehe ich warum Putin und seine hiesigen Propagandisten dieses Theater der Desinformation, Beschwichtigung und Verwirrung aufführen... Sortieren Sie ruhig Ihre Fronten erst einmal, bevor Sie sich verteidigungstüchtig machen. Man bildet die Feuerwehrleute ja bekanntlich erst aus, wenn man weiß, wessen Bude brennt.

      • @DemianBronsky:

        ..." man verteidigt kollektiv sich selbst und seine Lieben " - & wer trägt die Verantwortung und die Schuld daran wenn solche Zustände nötig werden ?



        Wohl seit Jahrzehnten die falschen, unfähigen Politiker am werkeln...

        • @Alex_der_Wunderer:

          Sie meinen, man hätte viel früher aufrüsten sollen?

          Das Nichthandeln der Politiker spiegelt doch nur die passive Haltung im Wahlvolk wieder.

          Jedes Volk kriegt die Regierung, die es verdient.

          Hätte Merkel 2014 gesagt:"Mensch, die Russen haben jetzt die Krim eingenommen, da müssen wir aber mit Mumm reagieren. Kein russisches Gas mehr, dafür ausrüsten!", hätte sie doch jeder für irre gehalten.

          • @rero:

            @ rero & @ DemianBronsky

            Was man nicht Begehrt - , ich beziehe mich hier auf die Erweiterung der Europäischen Union, braucht man auch nicht zu verteidigen. Wir hätten viel mehr auf die Politiker - unteranderem auf Frau von der Leyen achten müssen. Unsere Europäische Union und deren Betreibungen, bezüglich der Erweiterung der Europäischen Union und die Bestrebungen der USA auf dem Gebiet der Ukraine Nuklearwaffen zu stationieren, waren für unsere vormals guten Geschäftsverbindungen mit Russland nicht förderlich.



            Nun machen wir vermehrt Geschäfte mit den USA - ein Schelm der böses dabei denkt...

            • @Alex_der_Wunderer:

              "...Betreibungen, bezüglich der Erweiterung der Europäischen Union und die Bestrebungen der USA auf dem Gebiet der Ukraine Nuklearwaffen zu stationieren..."

              Jetzt trollen Sie aber...

              • @DemianBronsky:

                Seit 2008 lehnt Russland den Beitritt der Ukraine in die NATO entschieden ab, da Russland sich durch einen Beitritt massiv einer Bedrohung für die eigene Sicherheit ausgesetzt fühle. Auf dem Bukarester NATO-Gipfel im April 2008 drohte Putin Berichte zufolge damit, Teile der Ukraine zu angestiegen, falls die Ukraine der NATO beitreten sollte. Putin setzte diese Drohung 2014 in die Tat um, nachdem der prorussische ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch seine Macht verloren hatte.



                Quelle Wikipedia



                Nach dem Umsturz erhielt die nahezu bankrotte Ukraine US-Millardenhilfe von einer Millarde US-Dollar als Kreditbürgschaft. Die Europäische Union bereitete laut John Kerry damaliger US-Außenminster ,Kreditbürgschaften in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar für die frühere Sowjetrepublik vor.



                Quelle DW www.dw.com



                " US-Millardenhilfe für Ukraine - DW - 27.02.2014 "

                • @Alex_der_Wunderer:

                  * Teile der Ukraine zu annektieren [ nicht angestiegen ]

        • @Alex_der_Wunderer:

          So what, und selbst wenn es Gott persönlich herbeigeführt hätte... Man verteidigt immer sich selbst und seine Lieben. Wenn man Glück hat, organisiert es ein verteidigungsfähiger Staat und macht es leichter, ungefährlicher, effiziernter oder bestenfalls unnötig. Ob ein Schröder oder eine Merkel ihren Beitrag zur Lage beigesteuert haben, kann Pistorius, dem die Aufgabe zugefallen ist uns im Fall der Fälle vorbereitet zu haben, herzlich egal sein. Oder soll er der Bevölkerung sagen, wir haben zwei Jahrzehnte dämliche Anbiederungpolitik an einen Diktator geübt, nun hat er es sich redlich verdient Europa einzusacken oder mit Schrecken zu überziehen? Soll er denn sagen, Leute, seit mental bereit das zu erleben, was die Ukrainer:innen seit drei Jahren erleiden? Geht nicht anders, wir können uns nicht verteidigen, weil dieser Staat mir nicht so recht gefällt?

    • @Klobrille:

      WIe wäre es mit der europäischen EInigung – dem wichtigsten Pfeiler für Frieden zwischen Frankreich und Deutschland? Dem Ticket der europäischen Staaten in der Welt kein geopolitischer Spielball zu sein?

  • Vielen Dank für diesen Kommentar. Die globale politische Lage hat sich in den letzten 10-15 Jahren massiv verändert. Die Autokraten schließen an allen Ecken und Enden aus dem Boden und überziehen die Welt mit Krieg und Gewalt.

    Vor diesem Hintergrund ist es enorm wichtig, die eigene Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Leider verfügt Deutschland nicht über Atomwaffen, denn diese garantieren letztendlich das eigene Überleben. Mit ein paar hundert Atomsprengköpfen in der Hinterhand könnten wir deutlich kostengünstiger Aufrüsten, da bräuchte es nicht viel Militär.

    Gleichzeitig nimmt die hybride Bedrohung durch autokratische Kräfte zu, auch in Deutschland verfallen viele Menschen der autokratischen Propaganda, sei es durch innerdeutsche Kräfte oder durch ausländische Einflussnahme.

    Wer allem Ernstes immer noch glaubt, man müsse mit Putin nur verhandeln, der hat die Veränderungen der letzten Jahrzehnte tatsächlich verschlafen.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Liggers. Einfach mal den Trettner-Gürtel -



      Umschnallen! Gellewelle&Wollnichtwoll



      Die Sprengkammern an den Brücken sind doch nur verdeckelt iSv Fritze M.



      Ol Conny war das eh alles bloß ne gehobene Artillerie! Newahr



      Normal

      unterm——



      Zeitgeschichte



      Adenauers heimliche Pläne für eine eigene Atombombe



      Kanzler Adenauer hatte 1954 offiziell auf deutsche Atomwaffen verzichtet. Doch insgeheim hielt er die Option offen - und vergiftete damit das Verhältnis zu US-Präsident Kennedy.



      www.spiegel.de/spi...mbe-a-1194239.html



      &



      Trettner Gürtel Atomminen



      www.spiegel.de/pol...-0000-000046168971



      Trettners Minen-Spiel



      “…Die Bundeswehrführung war kurz vor Weihnachten auf eine psychologische Mine getreten, und zu Beginn dieses Jahres herrscht allgemeine Verwirrung über die strategischen Vorstellungen der Bundesregierung. Das Debakel wurde durch das explosive Stichwort »Atom-Minen-Gürtel entlang der Zonengrenze« ausgelöst. Die Mine detonierte in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«.…“

      Na Mahlzeit - kriegstüchtig - ⚛️

      de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Trettner

      • @Lowandorder:

        " Präventivskriegthese " ...auch eine Wortbildung mit " Wums " kannte ich noch garnicht - & wieder etwas dazugelernt.



        Da kann man doch bestimmt, bei Bedarf, auch die Präventivverteidigung ableiten...

  • Fragt dochmal Thykidenes. Oder Platon.

    • @Takker:

      Bitte die E-Mail Adresse, bzw. die Handynummer der beiden posten.



      Denn zur aktuellen Lage, möchte ich auch aktuelle Stellungnahmen der beiden haben.

  • Ach was!? Zögerlich?!! Ah geh!

    Wem der erste deutsche Krieg post WK II -



    - Teilnahme der Bundeswehr im Rahmen der Nato an der Bombardierung Kosovo - Newahr!



    Mit dem Weltpolitiker van de Griii Soß Joeph F. - kein verfassungs&völkerrechtswidriger Krieg ist. Der ist zu recht als Bellizist zu bezeichnen •



    D.h. “Anhänger und Befürworter des Krieges; Kriegstreiber“ & dann - ehrlicherweise - könn‘s



    aufhören zu zögern und “kriegstüchtig“ sagen •

    So geht das ©️ Kurt Vonnegut



    Remember:“Wir sind, was wir vorgeben zu sein. Deshalb müssen wir vorsichtig sein, was wir vorgeben zu sein.“



    & next step



    "Bombardiert zu werden ist eine außerordentlich passive Angelegenheit. Es gibt nichts, was man tun kann – außer vielleicht zu den Bomben zu sprechen. Man hat als Überlebender auch nichts, worauf man stolz sein könnte." – in einem Gespräch mit Volker Hage, welt.de, 12. April 2007

    • @Lowandorder:

      Ach @Lowandorder, langsam wird's langweilig, sich bei jeder sich vermeintlichen bietenden Gelegenheit an den Grünen abzuarbeiten. Wie wär's denn zur Abwechslung mal, sich z.B. mit dem gesuchten Verbrecher aus dem Kreml zu beschäftigen, der seit mehr als 25 Jahren reihenweise die Länder um ihn herum überfällt, annektiert. Oder mit den Mördern des Genozids von Srebrenica und dem Totalversagen der UN (war ja gerade mal wieder Jahrestag). Da hätten Sie die unerschöpfliche und komplette Bandbreite der aktuellen Völkerrechtsverbrechen - ist doch ihr Spezialgebiet.

      • @Demokratischer Segler:

        Ach was! Vagel Bülow



        Christian Ströbele - war dochn ?



        &



        “Genozids von Srebrenica“ - ein brutales Stichwort & ungleich Kosovo



        (Sie sann neu hier: war als Richter an der Entscheidung über Teilnahme BW im Rahmen der NATO beteiligt.)



        &



        Lassen’s den billigen Leherdooftrick “ - aber dazu & dazu ♾️ sagense nix“



        Danke