Meeresforschung: Wesen der Tiefsee

Hamburger Forscher entdecken besonders artenreiche Biotope in der Antarktis. Ihre Vermutung: Viele neue Arten hatten dort ihren Ursprung

Ein Cylindrarcturus Bild: Wiebke Brökeland/DZMB

HAMBURG dpa In den Tiefen des antarktischen Südpolarmeeres hat ein Forscherteam mehr als 700 bislang unbekannte Lebewesen entdeckt. Die Gruppe um Angelika Brandt, Professorin am Zoologischen Institut der Universität Hamburg, fand 585 verschiedene Asselarten und zudem bislang unbekannte Fleisch fressende Schwämme, Meerborstenwürmer sowie diverse Weichtiere. Das Team beschreibt die Artenvielfalt in der Tiefsee in der britischen Fachzeitung Nature. Die Wissenschaftler hatten von 2002 bis 2005 Proben in der antarktischen Weddel-See aus Tiefen zwischen 774 und 6348 Metern entnommen.

Ein Schwamm Bild: Armin Rose/DZMB

"In der südpolaren Tiefsee ist ein besonderer Lebensraum gegeben", sagt Brandt. Die Artenvielfalt nehme zu höheren Breiten hin ab. Grund sei unter anderem, dass die Nahrungsversorgung in der antarktischen Tiefsee besser sei, als in anderen Tiefengewässern.

"Zudem haben wir Indizien dafür, dass die südpolare Tiefsee die Wiege einiger Tiergruppen ist", erklärt die Forscherin. Es sei wahrscheinlich, dass einige Lebewesen, die inzwischen auch in Tiefgewässern der Nordhemisphäre beheimatet sind, ihre Ursprünge im Südpolarmeer hätten. "Die Tiergruppen wurden mit dem polaren antarktischen Tiefenwasser über den Atlantik in nordpolare Gewässer getrieben."

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