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Mitarbeiter von SPD-Mann abgewiesenAntifa-Shirt im Bundestag unerwünscht

Ein Mitarbeiter des SPD-Abgeordneten Droßmann wird wegen eines Antifa-Shirts der Zugang zum Bundestag vorübergehend verwehrt. Droßmann ist empört.

Für den Bundestag zu dubios: Das strittige Antifa-Shirt, dessen Träger zunächst nicht in sein Büro gelassen wurde Foto: Privat

BERLIN taz | Es ist ein einfaches, schwarzes Shirt mit der Aufschrift: „Antifascist Allstars“. Dazu in der Mitte das Hamburger Stadtwappen, das war’s. Dieses Shirt war genug, um einem Mitarbeiter des Hamburger SPD-Bundesabgeordneten Falko Droßmann im Juli den Zugang zum Bundestag zu verwehren.

Am späten Vormittag dieses Juli-Tags sei sein Mitarbeiter an der Pforte des Paul-Löbe-Hauses des Bundestags aufgehalten worden, sagte Droßmann der taz. Diesem sei mitgeteilt worden, dass er aufgrund des besagten Antifa-Shirts, das er trug, keinen Zugang zum Bundestag erhalten werde. Erst nach längerer Diskussion sei seinem Mitarbeiter der Zutritt doch noch genehmigt worden, berichtet Droßmann. Mehrere Zeugen hätten von dem Vorgang mitbekommen.

Den Abgeordneten empört der Vorgang. Er spricht von einem „massiven Eingriff in die freie Ausübung“ seines Mandats. Es habe keinerlei Anlass gegeben, das Shirt und die Aufschrift zu beanstanden. „Antifaschismus ist eine Voraussetzung, um überhaupt Demokrat sein zu können“, sagt Droßmann.

Klöckner verteidigt das Einschreiten

Nach einer Beschwerde von Droßmann beschäftigt der Fall auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Die CDU-Politikerin verteidigte die zwischenzeitliche Abweisung des Mitarbeiters jedoch. Laut Einlasskontrolle habe auf dem Shirt auch „ACAB“ gestanden – das Kürzel für „All Cops Are Bastards“ („Alle Polizisten sind Bastarde“). Es hätten daher „berechtigte Zweifel an der Vereinbarkeit mit der Würde des Hauses bestanden“, schrieb Klöckner an Droßmann. Der Spruch entbehre auch „dem nötigen Respekt unter anderem gegenüber der Bundestagspolizei“. Der Mitarbeiter sei deshalb gebeten worden, sein Shirt umzuziehen. Eine Zutrittsverweigerung sei am Ende nicht erfolgt.

Droßmann weist die Darstellung zurück. „Selbstverständlich stand da nicht ACAB auf dem Shirt“, sagt Droßmann. „Das wäre bei einem sicherheitsüberprüften Mitarbeiter eines ehemaligen Polizisten und jahrzehntelangen Soldaten auch ausgesprochen absurd.“ Droßmann hatte nach der Schule eine Ausbildung zum Polizisten absolviert und wurde danach Berufssoldat. Seit 2021 ist der Hamburger direkt gewählter Bundestagsabgeordneter, zu dessen Wahlkreis auch der Stadtteil St. Pauli gehört.

„Drohende Gefahr in unserem Land nicht verstanden“

Droßmann sieht den Vorgang vielmehr als Indiz, welcher Geist unter Klöckner in der Bundestagsverwaltung eingezogen sei. „Wenn jetzt schon ein Shirt mit der Aufschrift ‚Antifascist‘ nicht mehr im Bundestag erlaubt ist, dann hat jemand die drohende Gefahr in unserem Land nicht verstanden.“

In der Vergangenheit waren auch Abgeordnete, etwa von der Linken, schon mit Antifa-Shirts oder Buttons im Bundestag unterwegs. Klöckner legt seit Antritt als Parlamentspräsident die Hausordnung aber streng aus. Ihre Bundestagsverwaltung hatte sich zuletzt schon mit Grüne Jugend-Sprecherin Jette Nietzard über einen Pullover mit ACAB-Aufschrift gestritten, den diese im Bundestag tragen wollte. Gedroht wurde, Nietzard ihren Hausausweis für den Bundestag zu entziehen. Später verzichtete die Verwaltung auf den Schritt, weil der Pullover außerhalb der Parlamentsgebäude getragen wurde.

Klöckners Verwaltung war zuletzt auch gegen Regenbogenfahnen in Büros von Bundestagsabgeordneten vorgegangen. Gleich mehrere Büros wurden aufgefordert, diese zu entfernen, teils soll die Bundestagspolizei gerufen worden sein – was zu Kritik der Abgeordneten führte. Die Bundestagsverwaltung verwies indes auch hier auf die Hausordnung, wonach grundsätzlich nicht das Anbringen von politischen Fahnen im Bundestag erlaubt sei.

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138 Kommentare

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  • Da Frau Klöckner gegen antifa(schistische) Menschen ist, habe ich keine Fragen mehr zu ihrer Gesinnung.

    JEDER demokratische Mensch ist Antifa(schist)!

    • @Truhe:

      Es kostet zuweilen erhebliche Überwindung, die Kirche auch mal im Dorf zu lassen. Klöckners BT-Verwaltungsregime hat da offenbar einige Schwächen und lässt sie wie die Dolores Umbridge des Berliner Politbetriebs wirken.

      Aber auch bei der Reaktion könnten Sie mal die Kirche im Dorf lassen. Denn das ist nicht dasselbe wie "etwas gegen antifaschistische Menschen haben". Zum Einen ist es zwar notwendiger Bestandteil einer demokratischen Gesinnung, Faschismus abzulehnen, aber LEIDER heißt das nicht zwingend, dass jeder selbsterklärte Antifaschist auch gleichzeitig Demokrat ist. Gerade in einigen Antifa-Zellen gibt es da eklatante Defizite.

      Zum Anderen machen Kleider dann am Ende doch nicht Leute. Wer seine politische Haltung nicht leben kann, ohne sie auf seiner Brust zu proklamieren, mag entsprechende T-Shirts tragen. Aber das macht es noch lange nicht zu einer Ablehnung der ganzen Person oder der Einstellung, wenn jemand ANDERES aufgrund einer Kleider-(nicht "Menschen-") Ordnung daran Anstoß nimmt.

  • Der Bundestag ist nicht mehr (nur) wie früher der Ort wo Diskussionen geführt und Entscheidungen getroffen werden, er ist heute auch ein Spielball der Sozialen Medien. Parteien nutzen heute Ordnungsrufe, Verwarnungen wegen Symbolen, Kleidung dazu um ihre Fans zu befriedigen, mit geifernden Reden gewinnt man heute über das Internet bei Wahlen (mächtig) dazu. Daher ist es nur vernünftig diese Auswüchse zu verhindern bevor der Bundestag nur noch ein Kasperlespiel für Likes wird.

    • @Günter Witte:

      👍

  • Bedenklich wie die Wein- und Lobbyprinzessin die Antifa als demokratische Organisation framt und noch bedenklicher wie viele Menschen Ihr auch hier in der Kommentarspalte folgen. Das wird früher oder später auf ein Verbot und eine Kriminalisierung hinauslaufen um sich damit noch weiter den Rechtsextremen anzubiedern und Ihnen den Steigbügel zu halten. Kleiner Tipp an diejenigen hier, die Klöckners Linie gut heißen, dass löst kein einziges unserer Probleme und jeder von Euch kann der nächste sein.

  • Ich habe nicht alle 90 Kommentare gelesen, aber der Großteil geht m.E. am Thema vorbei. Es geht nicht darum ob antifaschistisch oder nicht. Es geht darum, daß im Bundestag keine Statements durch T-Shirts, Buttons, Fahnen usw. zugelassen sind, egal ob von links oder rechts. Das wird seit Anfang dieser Legislaturperiode konsequent durchgesetzt und müsste eigentlich jedem bekannt sein.

    • @Josef 123:

      Konsequent? Wie hat Klöckner nochmal reagiert, als ein Politiker der Dixie-Klo-Partei mit einer Kornblume (Nazisymbol) am Revers im Bundestag saß?

      Richtig: GAR NICHT!

    • @Josef 123:

      Absolut banale Selbstverständlichkeiten gehören aber nicht dazu. Es geht ja darum, politische Beeinflussung durch Slogans auf der Kleidung einzudämmen.

      Antifaschistisch zu sein, ist im deutschen Parlament aber so banal und unkontrovers, wie Demokrat zu sein. Wer sollte denn unbotmäßig beeinflusst werden durch das Wort “antifaschistisch?”

      Faschisten?

      Die haben bei uns im Parlament nichts zu suchen. Es gibt keine faschistischen Demokraten.

      • @Suryo:

        Antifaschismus und Antifa-Engagement sind nicht deckungsgleich. Vielfach bedeutet letzteres auch die aktive Vertretung von bestimmten Gegenentwürfen zum faschistischen Staat, die so gar nicht als "politisch neutral" durchgehen können.

        Entsprechend geht auch so eine grafische Referenz an eine bestimmte Antifa-Zelle weiter, als sich nur gegen Faschismus zu bekennen.

    • @Josef 123:

      Die Mitte darf also noch, sprich darf man denn Weinfeste bewerben?

      Aber gut dass es nun seine(ihre sicher nicht, gendern ist ja verboten) Ordnung hat im Bundestag. Als zukünftige Uniform dort empfehle ich eine ruhige Farbe, braun ist doch schön.

    • @Josef 123:

      Ach was, auch Kornblumen nicht? Mal ganz ehrlich, die Klöckner ist eine Steigbügelhalterin der Faschisten. Nicht mehr und nicht weniger. Und was ist mit Ihnen Josef, sind Sie auch einer?

      • @sedeum:

        Danke für Ihren kompetenten Kommentar und die freundliche Nachfrage: 30 Jahre SPD-Gemeinderat (Fraktionsvorsitzender), ist Ihnen das faschistisch genug? Aber vermutlich haben Sie jahrzehntelang wesentlich mehr (unbezahlte) Arbeit, Zeit und Energie im Einsatz für die Demokratie investiert als ich.

    • @Josef 123:

      Und welchen Sinn macht es, die jahrelange Praxis zu ändern?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da wurde aktuell nichts geändert. Da hat der ansonsten von den meisten Seiten geschätzte Lammert auch rigoros durchgegriffen.

  • Nur eine Anmerkung zum letzten Satz im Artikel (Regenbogenfahne). Im/am Bundestag darf diese nicht gehisst werden, wohl aber im/am Bundesrat.



    Findet den Fehler!

    • @Il_Leopardo:

      Ganz einfach.



      Ihre Aussage ist falsch.

      Die Regenbogenflagge darf als einzige Flagge den Bundestag schmücken. Zum internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie.

      www.bundestag.de/s...s-idahobit-1003444

      • @Rudolf Fissner:

        Haben sich die Nazis schon für die antidemokratische Unterstützung von Frau Klöckner bedankt?

  • Wie so viele Begriffe wird der Begriff "Antifaschismus" von vielen Linken missbraucht - sicher nicht von allen. Ähnlich wie das Demokratie in DDR geht es hier oftmals nicht um Antifaschismus. Vielmehr werden Menschen, die sich dem linken Weltbild nicht unterordnen inflationär als Nazis verunglimpft. Da fallen viele Menschen drunter, die überhaupt nichts mit Nazis zu tun haben. Das ist in Wirklichkeit sehr schade, denn eigentlich könnte rechts und links (solange nicht extremistisch) hier durchaus einen Konsens haben. Solange dieser Begriff aber von links (zumindest in größeren Teilen) mißbraucht wird, gehört er nicht in den Bundestag und ist im Endeffekt ein: Antidemokratisch!

    • @Alter WeißerMann:

      Wo liegt der angebliche Mißbrauch des Wortes 'Antifaschismus' im liberal-linken Spektrum? Ist es nicht eher so, dass die Rechtsextremen den Begriff 'Antifa' als Beschreibung für den Schwarzen Block diskursiv gekapert haben, um linke anti-faschistische Positionen zu untergraben? Ich rate Ihnen persönlich sich mit der Genese des Wortes 'Antifaschismus' und 'Antifa' als rechten Kampfbegriff zu beschäftigen.



      Jede/ DemokratIn in Deutschland sollte sich zum Antifaschismus bekennen, ohne Ausnahme, egal welchem politischen Spektrum sie sich zugehörig sehen.

    • @Alter WeißerMann:

      Wenn es denkt wie ein Nazi und handelt wie einer, dann ist es wohl auch einer. Die Mode, sich dann das Image des Gegenteils zu geben, muss mensch nicht mitmachen. Ich gebe zu das kann verwirrend sein, wenn Worte kaum noch ihrer Bedeutung entsprechen.

    • @Alter WeißerMann:

      Ich als alter weißer Mann, sage wer nicht als Faschist benannt werden will, soll Faschisten nicht applaudieren, mit Ihnen demonstrieren, sie die AfD nicht wählen, keine Faschistische Politik betreiben.

    • @Alter WeißerMann:

      Der Inhalt eines Begriffs wird durch seine Definition bestimmt, die garantieren soll, dass alle dasselbe darunter verstehen. Wenn Sie der Meinung sind, der Begriff Antifaschismus sei nicht geeignet, das Phänomen Antifaschismus zu beschreiben, steht es Ihnen frei, sich ein passenderes Wort auszudenken und Ihre Mitmenschen von der Verwendung zu überzeugen.

  • Was unter dem Namen "Antifa" passiert ist nicht pre se Gut und durchweg Antifaschistisch.

    IMHO ist das T-Shirt ein Bekenntnis zu einer dezentralen Bewegung unter denen sich zuhauf Anarchisten, Extremisten & Gewalttäter tummeln.

    Natürlich ist ein Großteil von denen weder das eine noch das andere.

    • @DasIstJaNichtZuGlauben:

      Offensichtlich haben sie, wie so viele, nicht den geringsten Schimmer was Anarchismus ist.

    • @DasIstJaNichtZuGlauben:

      Die Faschisten sind dann bestimmt netter, vielleicht haben die etwas Mehl übrig wenn ich klingel und freundlich frage.

    • @DasIstJaNichtZuGlauben:

      Was haben jetzt Anarchisten mit Extremisten und Gewalttätern zu tun?

      • @Outis:

        Wir lehnen die herrschende staatliche Ordnung ab. Deswegen fallen wir in die Extremismusdefinition.

  • Teile des Einlasskontrolldienstes des Deutschen Bundestags sind gesichert rechtsextremistisch. Das habe ich leider selbst erfahren als ich letztes Jahr für eben diesen gearbeitet habe. Kein Wunder, dass ich aus dem Job gemobbt wurde.

    • @anarchotaoist*in:

      Ich gehe davon aus, dass sie das angezeigt haben?

      • @Ahnungsloser:

        Hat er nicht, will seine Kumpels ja nicht verraten ROFL

  • In einer neoliberalen, faschistischen Welt ist die Bekenntnis zum Antifaschismus für alle Demokraten unabdingbar.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Also nicht im faschistischen Russland weil dort die Wirtschaft staatlich gesteuert wird? passt ja mal wieder,

  • Antifaschismus ist nicht das Gute in der Welt! Antifaschismus ist auch ein Feind der Demokratie. Nehmen wir mal die Proteste gegen das Sommerinterview von Weidel. hier wurde mit Lautsprechern, eine Diskussion unmöglich gemacht, Die Antifaschisten sehen das als Erfolg an. man könnte aber auch der Meinung sein, da wurde bewusst die Demokratie gestört, den die AFD ist eine zugelassene Partei des Bundestages. Oder wenn Menschen nach Ungarn fahren und Rechtsradikale mit Eisenstagen zu verprügeln . hat das nichts mit Demokratie zu tun, also sollten solche T-Shirts auch nicht im Bundestag zugelassen werden. Naklar auch keine mit rechter Narrativ!

    • @Thomas Zwarkat:

      Die Zerstörung des Bildungssystems durch zu viele xxU-ReGIERungen ist deutlich zu erkennen.

      JEDER demokratische Mensch ist Antifa(schistIn)!

    • @Thomas Zwarkat:

      Demokratie ist immer auch antifaschistisch, denn es gibt keine demokratischen Faschisten. Faschisten sind immer, ohne Ausnahme, Feinde jedes Demokraten.

      • @Suryo:

        Jeder Demokrat ist antifaschistisch, aber nicht jeder Antifaschist ist Demokrat!

    • @Thomas Zwarkat:

      Na ich denke, da geht so Einiges durcheinander. Zunächstmal ist Antifaschismus ist per se niemals der Feind der Demokratie. Der Faschismus ist es und der Kampf gegen den Faschismus ist ein Kampf für Demokratie.



      Teile derer, die sich selbst als Antifa bezeichnen und glauben, sie müssten ihre radikalen politischen Ansichten mit Gewalt durchsetzen, die den Rechtsstaat ablehnen und nach eigenm Gutdünken Selbstjustiz üben, haben nicht verstanden, was Demokratie ist und agieren nicht weit weg, von dem was Faschisten tun. Die haben aber ebenso wenig Anspruch auf das Banner Antifaschismus, wie es AfD Politiker nicht haben, sich als die Verteidiger der Demokratie zu bezeichnen. Denn das diese Partei gegen die Demokratie arbeitet, läßt sich ebenfalls nicht abstreiten.

      • @Deep South:

        Da stimme ich zu.

      • @Deep South:

        "Zunächstmal ist Antifaschismus ist per se niemals der Feind der Demokratie. Der Faschismus ist es und der Kampf gegen den Faschismus ist ein Kampf für Demokratie."

        Da muss man unterscheiden zwischen liberalen inkl. linksliberalen Antifaschischmus und linksextremen Antifaschischmus. Bereits bei der Gründung ist das Kind nämlich in den Brunnen gefallen, als die stalinistische antidemokratische KPD die 1932 gegründete historische Antifa, die Antifaschistische Aktion als Gegenorganistation zum bereits seit 1924 bestehenden Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, der antifaschistischen Organisation der SPD aufstellte. Ziel war dabei keine Stärkung des Antifaschismus, sondern eine Schwächung der SPD, die als faschistisch verstandene Organisation bekämpft wurde. Und um die Demokratie der Republik ging es der stalinistischen KPD dabei auch nicht.

        Also nein. Antifaschismus ist nicht per se auch immer Kampf für Demokratie gewesen. Das ist nur der liberale Antifaschismus.

      • @Deep South:

        Da geht nichts durcheinander. Historisch ist das nämlich völlig korrekt. Die KPD war zweifellos antifaschistisch, aber ebenso demokratiefeindlich und ihr Faschismus-Begriff schloss die "Sozialfaschisten" von der SPD mit ein. Die Nachfolgepartei kreierte dann den "antifaschistischen Schutzwall". Der Begriff ist also von Beginn an ideologisch kontaminiert gewesen und das sollte man als SPD-Bundestagsageordneter eigentlich wissen.

        • @Schalamow:

          Naja, die DDR hat sich auch explizit als demokratisch bezeichnt und wird kaum jemand wird das heute, im hier und jetzt, als Maßstab anlegen.



          Es ging aber mehr drum, dass in einer Demokratie, Antifaschismus weit mehr und zu allermeist auch etwas grundlegend Anderes ist, als was mit dem Banner "Antifa" oft so assoziiert wird.



          Ansonsten kann man sich sicher über die Begrifflichkeit streiten. Im Grunde ist die Verteidigung der Demokratie gegen Autoritarismus, Totalitarismus und Extremismus für mich zumindest Antifaschismus.



          Und die politische Pulloverparade im Bundestags halte ich insgesamt für ziemlichen Kindergarten.

    • @Thomas Zwarkat:

      zit:



      "Antifaschismus (von griechisch ἀντί antí „gegen“) bezeichnet eine Haltung und soziale Bewegungen, die sich in Theorie und Praxis gegen jede Erscheinungsform von Faschismus wenden."

      Und Sie erklären uns jetzt bitte, was genau daran demokratiefeindlich ist, ja?

    • @Thomas Zwarkat:

      Was ist dann das Gute in der Welt? Faschismus? Kapitalismus? Kapitalfaschismus? Techfaschismus? Demiantifaschismus? Zwarkatismus?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Das Leben von Werten wie Empathie, Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Solidarität, Zuverlässigkeit ist zumidestmal ein guter Anfang. Es braucht ganz sicher keinen irgendwie konstruierten IrgendwasIsmus für ein postitives Miteinander.

        • @Deep South:

          Also Antifaschismus.

          Hätten wir damit geklärt, nur warum die Grundlage unserers Grundgesetzes, siehe den Beitrag von Rübenschnuffel, hinterfragt werden muss, sollten wir noch klären.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Ich kann dem Beitrag von Rübenschnüffel komplett zustimmen.



            Und ansonsten ist eben nicht immer in jeder Kiste das drin, was groß drauf steht.

            • @Deep South:

              Mir ging es da um folgendes, Zitat:



              "Wer Antifaschismus ablehnt, lehnt letztlich den Kern unserer Verfassung ab."

              Also haben weder Mitglieder "die Antifa" hinterfragt zu werden, noch unsere Verfassung. Wer ein Shirt mit §1 des Grundgesetzes trägt, darf nicht vor der Tür verwiesen werden, oder Deutschland bekennt sich zum Faschismus.

    • @Thomas Zwarkat:

      Die Störung des Sommerinterviews ist doch ein legitimer gewaltloser Widerstand und hat erneut deutlich auf den hasserfüllten bzw. menschenfeindlichen Inhalt der AfD aufmerksam gemacht. Es ist überfällig diese Partei zu verbieten, doch die CDU möchte sich zukünftige Koalitionsoptionen anscheinend nicht nehmen lassen. Und die Gewalt gegen rechtsextreme Ungarn ist nicht mit den Menschenrechten zu vereinbaren und daher abzulehnen. Eine akustische Störung eines Sommerinterviews ist vollständig menschenrechtskonform, die Inhalte, die Frau Weidel permanent verbreitet, sind dies übrigens in keiner Weise!

    • @Thomas Zwarkat:

      Antifaschismus bedingt und fordert Demokratie. Nur weil eine faschistoide Partei demokratisch gewählt wurde, sind deren Vertreter noch lange keine Demokraten. Vielmehr haben deren Wähler die Gefahr, welche vom Faschismus ausgeht, entweder nicht erkannt, ignoriert oder schlimmsten Falles sogar herbei gesehnt.



      Das Einzige, was man gegen die Aktion vom Zentrum für Politische Schönheit vorbringen kann ist, dass Frau Weidel im ÖRR eine Entrüstungsplattform geboten wurde. Hier ist aber zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden. Die Ursache war das Interview, das anbieten einer Bühne für Rechtsextremisten bzw. deren Führerin! Also richten sie doch bitte ihre Kritik gegen den ÖRR und nicht gegen den Protest.

      • @Bernhard Dresbach:

        Genau 👍 👍

    • @Thomas Zwarkat:

      Das Grundgesetz ist Antifaschismus. Ob Sie das „gut“ nennen wollen, ist nebensächlich – es ist die Grundlage für 70 Jahre Frieden. Es verkörpert im Kern Kants Moralphilosophie, mit Einflüssen von Marx, Hegel, Locke.

      Die AfD ist eine rechtsextreme, vom Verfassungsschutz so eingestufte Partei. „Zugelassen“ heißt nur, dass die Demokratie selbst ihre Feinde nicht verbietet, und „demokratisch gewählt“ bedeutet lediglich, dass sie nicht per Putsch an die Macht kam – das sind Minimalstandards, keine Auszeichnungen.

      Ja, man darf gegen solche Parteien demonstrieren. Nein, man darf nicht nach Ungarn fahren, um Menschen zu verprügeln – genau deshalb wurden die Täter verurteilt.

      Vielleicht überdenken Sie Ihren moralischen Kompass: Wer Antifaschismus ablehnt, lehnt letztlich den Kern unserer Verfassung ab.

  • Faschismus muss dann ja was Tolles sein, klingt auch fast wie Fasching. Alles nur ein Witz, nein stopp das nennt sich ja Realpolitik

    • @TV:

      Denn Realpolitik glaubt an so gesicherte Dinge wie die Hufeisentheorie. Was einmal falsch war, muss schliesslich nur wiederholt werden um irgendwann richtig zu sein. Also: nie wieder Antifa! Faschismus ist Liebe!

  • taz: *„Antifaschismus ist eine Voraussetzung, um überhaupt Demokrat sein zu können“, sagt Droßmann.*

    Hat der SPD-Mann noch nicht mitbekommen, dass wir in einer anderen Zeit mit der Merz-Union leben?

    taz: *„Wenn jetzt schon ein Shirt mit der Aufschrift ‚Antifascist‘ nicht mehr im Bundestag erlaubt ist, dann hat jemand die drohende Gefahr in unserem Land nicht verstanden.“*

    Wollen wir mal hoffen, dass "jemand" die drohende Gefahr in unserem Land nur noch nicht verstanden hat.

    • @Ricky-13:

      "taz: *„Antifaschismus ist eine Voraussetzung, um überhaupt Demokrat sein zu können“, sagt Droßmann.*

      Hat der SPD-Mann noch nicht mitbekommen, dass wir in einer anderen Zeit mit der Merz-Union leben?"

      Das ist eine allgemeingültige, also zeitunabhängige, Aussage, denn Faschismus und Demokratie schließen sich aus. Insofern hat Droßmann völlig recht.

      • @Phoebe:

        Dass Droßmann völlig recht hat, habe ich (etwas ironisch verpackt) ja gesagt. Und in welche Richtung die Merz-Union tendiert, sieht man jetzt auch sehr deutlich.

        Und "Jemand" der die drohende Gefahr in unserem ( zum Glück immer noch demokratischen) Land nicht sieht, gehört 'nicht in die Politik' und in so ein hohes politisches Amt schon gar nicht. Bei Nestlé gibt es für solche "Politiker" sicherlich noch einen guten Job. www.youtube.com/watch?v=iKkQmlm174k

        • @Ricky-13:

          👍

  • Die Antifa ist zwar gegen Faschismus, tendenziell aber linksradikal und zum Teil mit ihren Argumenten außerhalb der Verfassung. Dafür gibt es zahlreiche Belege in Form von Handlungen und Aussagen. Gemäß Hausordnung des Bundestages ist Kleidung mit solchen Referenzen nicht zulässig. Oder möchten Sie demnächst jemanden mit Kleidung, die zur neuen Rechten referenziert, im Bundestag sehen? Ich nicht.

    • @Nachtsonne:

      Scheint aber nur für antifaschistische Symbolik zu gelten, die faschistische Kornblume am Revers eines Politikers der gesichert rechtsextremen AfD wurde von Frau Klöckner nicht beanstandet!

    • @Nachtsonne:

      Sie irren sich.

      Es gibt nicht „die Antifa".

      Die SPD ist zum Beispiel eine klassische Antifa. Darunter fallen hunderte Gruppen.

      Sie meinen vielleicht den schwarzen Block und bestimmte Demogruppen, aber die Antifa im allgemeinen gibt's so nicht.

      • @SPD-Versteher:

        "Die SPD ist zum Beispiel eine klassische Antifa."



        Ihrer Definition nach. Kein Mensch käme heutzutage auf die Idee, die SPD 'der Antifa' zuzurechnen.

        • @Encantado:

          außer der SPD selbst und vermutlich allen Wählerinnen der Partei.

          Die SPD ist klar antifaschistisch. Die einzige demokratische Parteien im Bundestag, von der das leider nicht zu 100% gesagt werden kann ist die CXU.

  • Die AfD durfte noch nicht mal mit der Bundesflagge im Parlament rum wedeln. Das nun ausgerechnet Antifaschisten sich als Bock in den Garten stellen und das generelle Verbot von Flaggen,Plakätchen, TShirts und anderem politischen Werbeträgern m Bundestag unterlaufen bzw. kippen wollen ist nur Wasser auf den Mühlen der Populisten und bereitet langfristig den Weg frei für die Fahnenwedler in der AfD.

    • @Rudolf Fissner:

      Ist aber doch schon auffällig, dass Dinge, die jahrelang kein Problem waren, jetzt plötzlich zum Problem gemacht werden.



      Es gibt keinen Grund, so zu verfahren. Einzige logische Erklärung ist, dass Frau Klöckner einen Kulturkampf anzettelt, um sich zu profilieren. Mit Können auf irgendeinem Gebiet ist ihr das ja nicht gelungen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was jahrelang nicht geschah war, dass der Bundestag nicht zu einem Laufsteg für Wahlplakatgedöns degradiert wurde. Zu einem Problem will man es nur machen um politischen Gewinn daraus zu ziehen. Da tun sich beide Enden der populistischen Wurst nicht viel.



        www.abgeordnetenwa...r-deutschlandfahne

        • @Rudolf Fissner:

          Es gab doch immer mal irgendwelche Auftritte.

          Im vorliegenden Fall wollte einer nur arbeiten gehen. Nichts für die Öffentlichkeit. Da ist es einfach nur albern, wegen des T-shirts zu meckern. Der Aktionismus von Frau K. macht den Bundestag zum Witz. Für eine Bundestagspräsidentin ein völlig unmögliches Verhalten.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Es gab doch immer mal irgendwelche Auftritte."

            Das behaupten Sie nur mal einfach so. Belegt aber sind in der Vergangenheit Ordnungsrufe und die Hausordnung des Bundestages gibt es nun auch schon eine halbe Ewigkeit( www.bundestag.de/r.../zugangsregeln.pdf )

            Demnach ist es "nicht gestattet, Spruchbänder oder Transparente zu entfalten,Informationsmaterial zu zeigen oder zu verteilen, es sei denn, es istzur Verteilung zugelassen. Das Anbringen von Aushängen, insbesondere von Plakaten, Postern, Schildern und Aufklebern an Türen, Wänden oder Fenstern in den allgemein zugänglichen Gebäuden des Deutschen Bundestages sowie an Fenstern und Fassaden dieser Gebäude, die von außen sichtbar sind, ist ausnahmslos nicht gestattet. "

    • @Rudolf Fissner:

      Also mich hat deine Aussage, dass die AfD nicht mit der Deutschlandfahne im Bundestag rumwedeln durfte, total überrascht. Ich habe auch keine Infos/Artikel/... dazu im Internet finden können, hast du eine Quelle?



      Wenn das stimmen sollte, wäre ich schon empört. Ich find's zwar scheiße immer überall Deutschlandflaggen hinzuhängen aber das sollte doch nicht verboten sein. Wenn selbst das verboten ist verstehe ich auch den Quatsch mit den verbotenen Pride Flags und so, aber wie gesagt, meiner Meinung nach sollte beides erlaubt sein.

      • @Stimme der Jugend:

        Doch noch was gefunden, was nicht von der AfD ist. Eine Antwort aus der CDU, warum dem Abgeordneten Reichert das Zeigen der Deutschlandflagge verboten wurde auf Abgeordnetenwatch: www.abgeordnetenwa...r-deutschlandfahne

      • @Stimme der Jugend:

        Einfach mal "Martin Reichard Ordnungsruf" suchen. Es ist vor allem die AfD, die da auch mit Gejammer hausieren geht. Die Links muss man hier auch noch posten.

  • Der „Neue Reichstag“ wurde nach einem Gesamtentwurf von Norman Foster gestaltet. Der sah für die Bestuhlung (exklusive Sonderanfertigung des Models Figura) einen mausgrauen Bezugsstoff vor. Abgeordnete des Bundestags wehrten sich dagegen, wollten nicht als die „Grauen Mäuse der Nation“ dasitzen. Darum gab es dann den Bezugsstoff in „Bundestagsblau“.

    Wer glaubt, dass die Abgeordneten im Bundestag einen repräsentativen Querschnitt der bundesdeutschen Bevölkerung repräsentieren, muss nur auf solche Äußerlichkeiten achten und versteht. Hinter dem schlichten Prunk in farbiger Fassung sitzt die versteinerte Macht alter Eliten. Stabilität seit 1949 und Kontinuität, die noch weiter zurückreicht.

  • "Laut Einlasskontrolle habe auf dem Shirt auch „ACAB“ gestanden"



    Das muss sich doch relativ einfach überprüfen lassen können.



    Wenn der Schriftzug auf dem Shirt prangt, war die Zutrittsverweigerung absolut nachvollziehbar, wenn nicht, muss das Thema unbedingt nachhaltig aufgearbeitet werden.

    • @Saskia Brehn:

      Das mit ACAB war einfach nur ausgedacht...

    • @Saskia Brehn:

      Zustimmung. Und wenn die Bundestagspräsidentin hier Falschbehauptungen tätigt, ohne vorher zu eruieren ob es dafür Belege gibt, und man noch dazu nachweisen kann dass es diese Belege auch nie gegeben haben kann, sollte das Konsequenzen haben. Sich hart im Rahmen der Hausordnung zu bewegen oder sie auf zweifelhafte Art auszulegen, kann man kritisieren, aber das ist an sich wohl OK. Falschbehauptungen und Missbrauch dieses wichtigen Amtes, um politische Gegner zu bedrängen, kann und darf sich unsere Demokratie nicht leisten.

  • Mich würde interessieren, wenn jemand einen Lonsdale-Pullover oder einen mit "National befreite Zone" trägt, was dann passiert.

    Und wenn keine politischen Fahnen erlaubt sind, dass dann alle Wimpel usw mit AfD entfernt werden.

    • @Alexander Vollmer:

      Was soll denn diese verharmlosende Gleichsetzung von Antifaschismus und "national befreiten Zonen" sagen? Nazis wollen doch auch nur ihre Meinung vertreten und die "Reinheit der Rasse" (oder des Volkes) sicher stellen? Da waren wir zwischendrin nach 1945 schonmal weiter. Alter Verwalter!

    • @Alexander Vollmer:

      Bei Lonsdale passiert hoffentlich nichts, da sich diese Firma deutlich von jeglichen rechtsextremistischen Umtrieben distanziert und antifaschistische Projekte fördert.

  • Klöckner ist eine rechte Kulturkämpferin.

    Wenn sie etwas gegen Antifaschismus hat, dann weiß man auch, wo sie in dieser Frage steht.

    • @TeeTS:

      Genauso ist es. Doch eines stimmt nicht: Kultur ist bei Rechten unauffindbar, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

      • @Perkele:

        Selbstverständlich haben Rechte, Neoliberale eine Kultur - es gibt durchaus eine kriminelle Kultur. Kultur bezieht sich auf die Werte, Normen, Strukturen und bestimmte Verhaltensweisen von Gruppen.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Nun bleib mal cool. Was ich damit gemeint habe ist doch offensichtlich, oder?

          • @Perkele:

            Klaro , ganz d'accord 😉

      • @Perkele:

        Das sehe ich genau so.

  • Gäbe es Solidarität oder wenigstens ausreichend Lockerheit im Bundestag, dann wäre so etwas gar kein Thema sondern einfach lustig.



    Diese Klöckner ist karrieregeil und/oder überfordert. Aber passt zum rechtsradikalen Habitus, der überall aus den Mülltonnen kriecht.

  • Wer gegen Faschismus ist, hat im "Reichstag" nichts zu suchen. "Politikwende" eben.

    • @Rudi Lipp:

      "Wer gegen Faschismus ist, hat im "Reichstag" nichts zu suchen."



      Etwas mehr Differenzierung bitte. Unerwünscht sind Menschen, die für die Antifa sind. Das scheint dasselbe zu sein, ist es aber nicht.



      Wie gerechtfertigt das ist, lasse ich hier bewusst offen. Aber Klöckner (auch meine Meinung zu ihr lasse ich hier aus), daraus ableitend Pro-Faschismus zu unterstellen, geht dann doch zu weit.



      BTW, der Reichstag ist das Gebäude, aus historischen Gründen. Was Sie eigentlich meinen, ist der Bundestag, der seinen Sitz halt im Reichstag hat.

  • Es gibt viel zu wenige Abgeordnete und Mitarbeiter:innen im Bundestag, die sich offen und sichtbar als Antifaschisten zu erkennen geben. Sie fürchten sich wohl, nicht mal durch die Einlasskontrolle im Bundestag zu kommen. Wer wird schon gerne von Türstehern zurückgewiesen?



    Man muss ja kein T-Shirt tragen, aber ein Sticker am Revers oder der Bluse kleidet Demokratinnen und Demokraten. Möge die Hausherrin dann doch trauen, von ihrem Hausrecht Gebrauch machen, bekennende Antifaschisten aus dem Plenarsaal zu verweisen, um die Würde des Hohen Hauses zu schützen. Die Sticker sind nicht mal so bunt, wie ein Regenbogen/Zirkuszelt.



    Wenn die Hausherrin von ihren Türstehern belogen wurde, den vermeintlichen ACAB Aufdruck betreffend, dann sollte das Konsequenzen haben. Ein T-Shirt ist ja kein Furz im Wind, sondern ein nicht flüchtiges Beweismittel.

    • @Drabiniok Dieter:

      "offen und sichtbar als Antifaschisten zu erkennen geben."



      Antifa = Antifaschisten gemäß Eigenbeschreibung, gehe ich mit. Aber nicht jeder Antifaschist zählt (sich) zur Antifa. Dieser Umkehrschluss ist halt einfach nicht korrekt.

  • So, wie Brosius-Gersdorf vernichtet wurde, müsste man jetzt von links eigentlich Klöckner und Göttke vernichten. Macht kaputt, was euch kaputtmacht.

    • @Suryo:

      Ich denke, das erledigt die von Notre-Dame schon selbst. Denn es ist ihr völlig gleich, was die lieben AfD-Wähler möchten, ihr ist wichtig was sie möchte (will).



      400 Jahre Tradition im elterlichen Weingut, "so lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst ...", wollen schliesslich auch im neuen Job, nach Wein- nun Bundestagskönigin, umgesetzt werden.

    • @Suryo:

      Eine linke Hetzkampagne ist nicht besser als eine rechte Hetzkampagne.

      • @Carcano:

        Wieso Hetzkampagne?

        Es geht darum, früher Selbstverständliches wieder selbstverständlich zu machen. Klöckner umwirbt mehr oder weniger offen rechtsextreme Wähler. Wie viele konservative seit über hundert Jahren hält sie Rechtsextremisten für über das Ziel hinausgeschossene Konservative und bereitet so dem Rechtsextremismus den Weg. Die Konservativen waren schon immer absolut unzuverlässige Wächter der Demokratie. Im Gegenteil, sie waren wieder und wieder Steigbügelhalter.

      • @Carcano:

        Meinung - Meinungen...



        Argumente zählen !



        & haben Sie eventuell auch Argumente im Angebot - dann lassen Sie mal lesen.

  • Julia Klöckner willl nur eins: klarmachen, dass unter Klöckner (CDU) und ihrem Direktor Paul Göttke (CDU) jetzt ein anderer Wind weht und die Reaktionären Oberwasser in der Verwaltung des Bundestages haben. Linkem Gesocks, dass queer ist oder sich gar als antifaschistisch bezeichnet, soll das Leben schwergemacht werden.

    Denn Klöckner sieht es schließlich erklärtermaßen so: die "lieben" AfD-Wähler kriegen das, was sie wollen, auch mit Klöckner.

  • Ich stelle mir gerade vor, wie das Geschrei der Linken wäre wenn ein CDU Abgeordneter mit einem Shirt das Jesus Christus am Kreuz zeigt und der Aufschrift Jesus Christ Superstar, im Bundestag erschienen wäre.

    • @Filou:

      Wollen wir mal prüfen, wie viele ein Kreuz am Hals hängen haben?

    • @Filou:

      Da hätte es keinerlei Aufschrei gegeben.

      So lange es keine rechtsextremen Symbole sind sagen die nichts.

    • @Filou:

      Irre Vorstellung, es wären stumme Schreie. Hauptsache Antifaschisten sind irgendwie böse, nicht wahr?

    • @Filou:

      Ja, ich stelle mir auch gerne Stille vor, das beruhigt. Keine Ahnung, wer sich da aufregen sollte?!

  • Ich finde Frau Klöckner eine durchgehende Fehlbesetzung bei allen Ihren Ämtern, das mit dem Wein mal ausgenommen. Sie sollte Botschafterin in Nordkorea werden müssen.

    Gleichwohl ist die Position, alle politische Aussagen auf Kleidungsstücken etc. generell zu untersagen, durchaus eine mögliche für das Parlament. Nazis gingen in Uniform ins Parlament, um andere einzuschüchtern, da kommt es her.



    Dass Klöckner in ihrem Amt die Unparteilichkeit nicht so hinbekommt, ist etwas anderes.

    • @Janix:

      Auch wieder wahr.

  • Ich glaube, dass Frau Klöckner damit ganz stark an ihrer eigenen politischen Karriere mit Richtung Kanzlerinamt arbeitet.

    • @TaAl:

      So wie Klöckner agiert, geht das aber nur in einer schwarz-braunen Koalition.

  • Wenn ein antifaschistisches T-Shirt als unerwünschtes politisches Statement gewertet wird, welches nichts im Bundestag zu suchen hat, zeigt es wohl mehr als nur die Haltung des Trägers.



    Nicht vergessen, für dieses Land sollen junge Menschen bald wieder in den Krieg ziehen.



    Scheinbar für Werte, die sich mit Antifaschismus nicht vereinbaren lassen.

  • Ich weiß nicht was Ihr alle habt! - Ist es nicht zum Weinen schön, wenn sich eine Weinkönigin a.D. anschickt zur Concierge des Bundestages zu mutieren, indem sie ihr gestrenges Auge über Kleiderordnung, Kopfbedeckungen, bunte Fähnchen und sonstige Gefährdungen des sittlichen Betragens im Hohen Hause wachen lässt? Zum Schluss kommt da wieder mal einer in Turnschuhen angetrabt... Wundern würd's mich nicht!



    Freilich: Worum sie sich bislang zu wenig kümmert, das ist der Alkoholkonsum in der Bundestagskantine. Der soll ja nicht unbeträchtlich sein. Als ehemalige Weinkönigin könnte sie da ruhig auch mal ihre Expertise einfliesen lassen.



    Aber darüber regt Ihr Euch dann ja auch wieder auf, gell! Euch kann man einfach nichts Recht machen. - Is doch wahr!

  • Also lügt Frau Klöckner. Abtreten, aber sofort, ein derartig dreistes Belügen der Öffentlichkeit ist mit der Würde des Hohen Hauses nicht vereinbar.

  • Ist doch klar daß in einem Bundestag, der von AfD Kollaborateuren geleitet wird, bekennende Antifaschisten nicht willkommen sind.

    • @torrez:

      Ist doch praktisch, so kann die AfD sich in ihrer Opferrolle suhlen und gleichzeitig die Politik bestimmen ohne die Verantwortung dafür zu tragen. Und die Union ist offenbar taub und blind und spielt das Spiel mit.

  • „Antifaschismus ist eine Voraussetzung, um überhaupt Demokrat sein zu können“



    Das ist natürlich eine absichtliche Ausnutzung der begrifflichen Mehrdeutigkeit.



    Natürlich denken die meisten Leser der Aufschrift an radikale und gewaltbereite Antifa-Kämpfer.

    • @Frauke Z:

      "Natürlich denken die meisten Leser der Aufschrift an radikale und gewaltbereite Antifa-Kämpfer."

      Sie schließen von sich auf andere.

  • Jeder Demokrat ist immer auch Antifaschist. Ist man kein Antifaschist, ist man auch kein Demokrat.

    Aber das kann Klöckner natürlich nicht wissen.

    • @Kaboom:

      "Ist man kein Antifaschist, ist man auch kein Demokrat."



      Kesser Spruch, aber einverstanden.



      Dennoch ist man damit _nicht_ automatisch der Antifa zugehörig.

  • Antifaschismus, also die Bekämpfung des Faschismus, ist unerwünscht in der deutschen Politik geworden.

    Soll er es nächstes mal mit Mercedes oder VW-Logos probieren. Zum Beispiel am Schlüssel. Dann wird er reingelassen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Oder Nestlé. Da wird er wahrscheinlich von Frau Klöckner persönlich am Eingang empfangen und freudig begrüßt.

  • Es sollte doch jetzt wohl auch der letzte verstanden haben, dass Klöckner bestehende Regeln, die jedem bekannt sein dürften, streng durchsetzt. Wer jetzt immer noch in solchen Shirts auftaucht, der will bewusst provozieren und die (gespielte) Empörung muss man diesen Leuten dann auch nicht mehr abnehmen

    • @Christian Deinhart:

      LOL, der AfD-Abgeordnete Braga trug auf der konstituierenden Sitzung des Bundestages eine Kornblume im Revers.

      taz.de/Rechtsextreme-Symbolik/!6075826/

      DAS hat Klöckner allerdings nicht sanktioniert. Naja, wird ganz gewiss Zufall sein, gell?

    • @Christian Deinhart:

      Wo steht denn die Regel, die dieses T-Shirt verbietet? Und wenn das mit Antifaschismus auf einem T-Shirt allein schon explizit verboten wäre, hätten Klöckner und ihre Schergen ja nicht noch extra ein ACAB dazu erfinden müssen.

  • Ganz ehrlich? Ich persönlich sehe keine zwingende Notwendigkeit, dass Abgeordnete oder der Mitarbeiter Klamotten mit politischen Statements tragen müssen - egal aus welcher Richtung. Einen gewissen Kleidungsstil kann man in einer Umgebung wie den Bundestag durchaus akzeptieren ohne sich gleich "empören" zu müssen. Abgeordnete haben ausreichend Gelegenheit, Ihre Statements vorzutragen - am Rednerpult.

    • @Stefan L.:

      Einheitliche, vom Staat gestellte Bekleidung im Bundestag - verpflichtend zu tragen, würde alle Probleme fix lösen können. 🇩🇪 Güldene / rote Overalls mit 🇩🇪 schwarzer Zipfelmütz 🇩🇪

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ich habe nichts von einheitlicher Kleidung gesagt, lediglich ohne politischem Statement. Und das finde ich nicht zuviel verlangt.

        • @Stefan L.:

          Die Idee mit den Overalls kam von einem Geschäftspartner - ich bekomme ja seitdem die Bilder nicht mehr aus dem Kopf 🤣

  • Ich erinnere mich an einen langjährigen Bundestagspräsidenten, Norbert Lammert, auch CDU und konservativ. Nur verfügte dieser über den nötigen Intellekt um den Bundestag über ein Jahrzehnt zu leiten.



    Frau Klöckner ist allerdings Ausweis unserer Zeit. Es gilt nicht zu denken, nachdenken schon garnicht. Es gilt Vorschriften mit Punkt und Komma umzusetzen. Das passiert, wenn man eine ehemalige Weinkönigin, die in dieser Funktion sicherlich ihre Berechtigung hatte, zur Bundestagspräsidentin macht.



    Dazu muss man wissen, Weinköniginnen dirigieren nicht, sie werden dirigiert, von den Winzern.

    • @Bernhard Dresbach:

      Kritik, auch berechtigte, wird wirkungslos, wenn sie nicht ohne persönliche Beleidigungen auskommt. Es ist ja vollkommen in Ordnung, wenn Sie Weinköniginnen albern oder sonstwas finden. Aber daraus zu konstruieren, dass eine ehemalige Weinkönigin offenbar zu dumm ist, den Bundestag zu leiten, halte ich für absurd. Es gäbe genügend Kritikpunkte an der Arbeit von Frau Klöckner, da sollte man auch ohne Beleidigungen kritisieren können.

      • @Bommel:

        Sie hätte den Beweis erbringen können, dass eine ehemalige Weinkönigin eben nicht zu dumm ist und zu mehr taugt als weinseliger Repräsentation der örtlichen Winzer oder in ihrer späteren Karriere der Repräsentation von Nestlé und Co. Diesen Beweis hat sie nicht nur nicht erbracht, sondern dürfte der Wahrnehmung von Weinköniginnen als ernstzunehmende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf Jahrzehnte hinaus einen Bärendienst erwiesen haben.

      • @Bommel:

        Entschuldigung, mir war nicht geläufig, dass Weinkönigin eine Beleidigung ist.

        • @Bernhard Dresbach:

          Wobei ja auch die Vermutung nahe liegt, bei Frau Klöckner liegt die Betonung ihres hart erarbeiteten Titel, dabei nicht auf " Wein " sondern auf 👑...



          🤣 😂 😅

    • @Bernhard Dresbach:

      Man könnte auch sagen, Ihr Kommentar und der von @torrez sind auch "Ausweis unserer Zeit".

      Denn mit Klischees und Herabsetzungen ohne allzu viel sachlichen Inhalt wird nicht nur von "rechts" die politische Debatte erschwert.

    • @Bernhard Dresbach:

      Das hat nichts mit Intellekt zu tun, sondern mit Integrität. Mit einem Selbstverständnis als überparteilicher Bundestagspräsident. Die jetzige Bundestagspräsidentin erweckt den Eindruck einer Kulturkämpferin, die das Amt als Möglichkeit zum Agendasetting betrachtet. #notmybundestagspräsidentin

    • @Bernhard Dresbach:

      Ist das mit der Weinkönigin nicht langsam ausgelutscht? Oder schreiben Sie auch immer vom Studienabbrecher Kühnert?

      • @Strolch:

        Vom Studienabbrecher Kühnert zu schreiben wäre eine starke Verkürzung seiner Abbrüche. Aber sie haben recht, ich hätte noch die Lobbyarbeit für Nestlé aus ihrer Zeit als Bundesministerin erwähnen sollen.

        • @Bernhard Dresbach:

          Ob nun Propagandisten für Nestlé oder für den Neoliberalismus, ist doch Wurscht oder Wein.

      • @Strolch:

        Warum? Die Dame ist offenbar immer noch stolz drauf. Aus dem amtlichen Handbuch des Deutschen Bundestages für die laufende Legislatur:



        "Initiatorin des „Roman-Herzog-Medienpreises“ für Verbraucherjournalismus; Nahe- und Deutsche Weinkönigin (1994 bis 1996)."

        • @Flix:

          Gibt es aus Ihrer Sicht denn einen Grund, warum sich eine Frau dafür zu schämen hätte, dass sie Weinkönigin war?

          Ganz unabhängig von der Person Klöckner?

          Und tun Sie doch bitte nicht so, als wäre Ihnen nicht klar, das das "Herumreiten" auf der Weinkönigin in diesem Zusammenhang nur dazu dient, Frau Klöckner als intellektuell zu minderbemittelt für ihr Amt darzustellen.

          Das erinnert an die Zeit, als von linker Seite über Kohls pfälzische Sprachfärbung gelästert worden ist, oder alte Lübcke- und Hindenburgwitze umgeschrieben wurden, nur, um ihn als Deppen darzustellen.

          Oder die Kübel voll Häme, die über Guido Westerwelle ausgekippt worden sind, als er auf einer Pressekonferenz darauf bestand, deutsch zu sprechen.

          • @ PeWi:

            Wenn Mensch sich die Taten und Worte der Dame aus den letzten Jahren zu Gemüte führt, scheint Weinkönigin in der Tat das Ende ihrer intellektuellen Fahnenstange zu sein.

            Als Protagonistin des Alkoholkonsums aufzutrete, ist in meinen Augen auch alles andere als eine Ruhmestat

    • @Bernhard Dresbach:

      Lammert ist "old school" konservativ. Das sind Leute, mit denen man wunderbar diskutieren kann und nicht über die Fakten diskutieren muss. Solche Leute führten das Amt - wie vorgesehen - überparteilich.



      Klöckner ist da anders.



      Und zeigt gerade, dass Merz ihr vielleicht doch ein Ministerium hätte geben sollen. Das neu zu schaffende Ministerium für Weinköniginnen.